D Gschicht vo dr Schwiz

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
«Dr Stammbaum vo dr Eidgnosseschaft». Das trukte Blatt us em 19. Jahrhundert zeigt d Entstehig vom modärne Schwizer Bundesstaat, wo 1848 gründet worde isch. D Wappe vo «Underwalde nid em Wald» und vo «Underwalde ob em Wald» sind grad vertuuscht.

D Schwiz existiert as Bundesstaat in ihrer gegewärtige Form sit dr Anahm vo dr Schwizerische Bundesverfassig ane 1848. De Vorläufer vo dr modärne Schwiz sind zerscht die Alti Eidgenosseschaft gsi, e lugg organisierte Staatebund, wo sich vom Ändi vom 13. Johrhundert aa het afo bilde, denn die zentralistisch ufbauti Helvetischi Republik zwüsche 1798 und 1803, und drno die «Schwizerischi Eidgnosseschaft», wo ane 1803 noch em Wille vom Napoleon wider as Bundesstaat usgformt worden isch und wo sich 1815 i dr Zit vo der Restauration neu as Staatebund konstituiert het.

Leitlinie vo dr Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Staatsrächtlig het s Gebiet vo dr hütige Schwiz sit der Mitti vom 6. Johrhundert zum Frankeriich ghört. Es isch denn, wo das Gebiet im 10. Johrhundert ändgültig in Deilriich zerfallen isch, zum grösste Deil zum Heilige Römische Riich cho. In däm sim Rahme hai die erste Eidgenosse vom 13. Johrhundert aa um d Riichsunmittelbarkeit kämpft. Erscht mit em Drissgjöhrige Chrieg het sich d Eidgenosseschaft vom Riich afo löse, und ane 1648 hai die Drizäh Alte Ort im Westfälische Friide d Unabhängikeit vom Dütsche Riich gwunne. Mit der Uflösig vom Dütsche Riich im Johr 1806 isch d Drennig vo der schwizerische Eidgenosseschaft vo de andere dütsche Länder ändgültig worde. Iri Souveränität isch ane 1815 vom Wiener Kongräss bestätiget worde, wo d Gränze vo dr Schwiz öpe so, wie si hüt isch, anerchennt het.

Wichtigi Grundlinie in dr Schwizer Gschicht si dr usbrägti Föderalismus, wo sit dr Gründig vo dr Alte Eidgenosseschaft immer e grossi Rolle gspiilt het, die «bewaffneti Neutralität», wo im 16. und 17. Johrhundert het afo Form aneh, wil en anderi Ussepolitik dr Staatebund vermuetlech verrisse hätt, und wo vom Wiener Kongräss 1815 international anerchennt worden isch, und die «diräkti Demokratii», wo sich i deil Piet vo dr Alte Eidgnosseschaft scho entwicklet het und wo as Eerb vo der Französische Revolution und der Helvetik im spoote 19. Johrhundert im Land und i alne Kantöön iigfüehrt worden isch.

Vorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Urzyt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Über sehr längi Abschnitt vo dere Zyt, hunderttuusige vo Johr, isch di hüttigi Schwiz vo de Gletscher us de Alpe zuedeckt gsy. Ersch ab öppe 22'000 vor Chrischtus, wo ds Klima wider wermer worden isch, isch s Land langsam yschfrei worde, Pflanze hai sech wider usbreitet, und meh Lüt hai chönne im Middelland, am nördleche und südleche Alperand und spöter au i de Bärge wohne. Us dr Altsteizyt git's i einzelne Kantöön Fünd, wo uf bewohnti Höline und Balme hiiwyse. Deilwys sind die veilech vo Lüüt vom Typ vo de Neandertaler bruucht worde. Bi Schaffuuse ligge di altstäizytleche Fundplätz Schwiizersbild und Chesslerloch, im Bärner Oberland d Chilchlihöhli und im Appezällische s Wildchirchli.

Vo dr Jungsteizyt git’s im Middelland e Huuffe Fundstelle. Me fint a de Uferzone vo de Schwizer Seene Räschte vo Pfahlboudörfer – oder me seit besser eifach: Seeuferdörfer – us dr Stei- u dr Bronzezyt. Die Fundort sind zäme mit ähnleche Pfahlbausidlige rund um d Alpe sid em Joor 2011 vo dr UNESCO als Wältkulturerb uszeichnet.[1]

I dr Bronzezyt isch Middelöiropa vo grosse Volchsgruppe bewohnt gsi, wo au i dr Schwiiz vil Sidlige bout hai. Wärend dr Ysezyt hai Stämm vo de Kelte nördlech und südlech vo de Alpe gläbt. Das sind d Helvetier im Middelland, d Leponzier im Tessin, d Seduner im Wallis und am Gänfersee, d Allobroger um Gänf, d Räter i der Südoschtschwiz (u derzue im Vorarlbärg u im Allgöi) u d Rauraker im Jura und i dr Gägend rund um Basel gsi. Us dere Zyt sind Überräscht vo Dörfer und vo de Oppida, de Höhesildige vo de Kelte, bekannt, so wie öppe uf em Wischtelacher zwüschem Murtesee und em Nöieburgersee. E grossi keltischi Ortschaft het me bi Uusgrabige ufem Areal vo der ehemolige Gasfabrigg vo Basel gfunde. Der Julius Caesar het die keltisch Volchsgruppe als erschte i sym Chriegsbricht "De bello Gallico" ufzellt. Es baar vo dene Schtämm, wo i de Alpe gläbt hai, sind ufem grossi Siigesdänkmol vo de Röömer am Rand vo de Seealpe, em Tropaeum Alpium bi La Turbie, ufgschribe. Vil Ortsnäme vo eltere Sidlige und die wichtigere Stammesnäme sind i dr römische Zyt wyter bruucht worde, als Näme vo de römische Stedt und Provinze, und d Sproochforscher sind dr allmählige Romanisierig vo de schwiizerische Gebiet nocheggange,[2][3] wo au drzue gfüert het, ass i de Alpe und drumumme die spezielle romanische Sprooche wie öppe s Rätoromanische und s Frankoprovenzalische entstande sind.

Römerzyt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

s römische Theater vo Augusta Raurica

D Römer hai scho aafangs vom zweite Johrhundert vor dr Zitewändi die keltische Isubrer, wo südlig vo de Alpe gläbt hai, underworfe (197 bis 194 vor dr Zitwändi), und Oberitalie isch als Provinz Gallia Cisalpina is Römische Rych yglideret worde. Dä Deil dervo, wo nördlech vom Po glägen isch, het Gallia Transpadana gheisse, und do derzue hai die hüttige Schwiizer Südtääler ghört. Churz vor em Gallische Chrieg isch denn vom undere Rhonetal us, wo scho lang römisch gsi isch, s Gebiet vo de Allobroger mit Genava (em hütige Gämf) e Deil vo dr Provinz Narbonensis worde.

Wo d Helvetier im Johr 58 vor dr Zitewändi probiert hei, ires alte Schtammesgebiet z verloo und in Süüde, ans Middelmeer, uszwandere, het se dr Caesar mit de römische Legione ufghalte und bi Bibracte im ene bluetige Kampf underworfe. Er het se zrügggschickt und derzue zwunge, die alte Wohnort wider ufzboue. D Römer hai agfange, s Land vo de Helvetier im Middelland und vo de Rauraker am Rhy nöi z organisiere und zäme mit de Urywohner au mid Römer und Militärveterane z besidle. No i dr republikanische Zyt si d Koloniè Colonia Julia Equestris (hüt Nyon) und Augusta Raurica (hüt im Biet vo Kaiseraugscht) gründet worde.[4]

Vo Italie us isch jetz übere Bernhardsbärg, dozmol dr Summus Poeninus, e Strooss is Rhonetaal und zum Gämfersee, und vo Lousonna (Lausanne) us uf Aventicum (Avenches) und bis an Rhii ggange. S Land zwüsche de Alpe und em Rhii isch äng i ds Römische Riich integriert worde. Zersch het de gröscht Teil vor hütige Schwiiz zur Provinz Gallia Belgica, nächär zur Germania superior ghört.

Und wo d Gänerääl Drusus un Tiberius, em Augustus sini Stiefsöön, ane 15 vor Chrischtus im grosse Alpechrieg s Bärgland vo de Räter und s Land vo der Oschtschwiiz eroberet hei, sind d Tääler vom Inn bis zum Rhy d Provinz Raetia worde.

S Wallis het dr Gebietsname Vallis Poenina gha und isch e Deil vo dr Provinz Alpes Graiae et Poeninae gsi. Dr Volchsname vo de Seduner isch nume no im Ortsname Sitte erhalte blibe.

Im Middelland si e huuffe Dörfer und Guetshööf aagleit worde, zum s fruchtbare Land usznütze und die römischi Herrschaft z sichere. D Sicherig vom ganze Gebiet bis d d Rhiigränze isch bis zum Ändi vo dr Regierigszit vom Augustus (31 vor Chrischtus bis 14 noch Chrischtus) fertig gsi, und die strategisch wichtige Alpebäss si fescht in römischer Hand gsi. A de römische Strosse hei sech d Sidlige entwicklet, vor allem zwüsche Gämf und em Bodesee, vo Weschte nach Oschte sind die grössere drvo gsi: Genava (Gämf), Lousanna (Lausanne), Octodurus (Martinach), Urba (Orbe), Aventicum (Avenches), Brenodor (Bärn-Engihalbinsle), Salodurum (Soledurn), Basilia (Basel), Vindonissa (Windisch, mit em grosse Legionslager), Turicum (Züri), Vitudurum (Oberwinterthur), Ad Fines (Pfyy), Arbor Felix (Arbe), Curia (Chur).

Bis in d Spotantike het die keltischi Bevölkerig vo dr Schwiz die römischi Läbensaart, d Kultur und die latynischi Sprooch übernoh, und derno mit dr Zyt au s Chrischtetum. Wo dr Kaiser Dioklezian die römische Provinze im dritte Johrhundert neu gordnet het, isch d Nordschwiz zur Brovinz Maxima Sequanorum choo, und em Rhi noo isch e ganzi Chetti vo befestigte Stedt, Kastell und Wachdürm aagleit worde, zum s römische Piet gäge d Germane z sichere; das wyte Befeschtigungssyschtem isch dr Donau-Iller-Rhein-Limes gsi.

d Wanderig vo de Germane[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sid em dritte Johrhunder nach Chrischtus sind immer wider Schtämm vo de Germane, im hütige Gebiet vo dr Schwiiz vor allem d Alemanne, uf römischs Territorium cho, zum die ryche Sidlige z plündere oder zum neus Wohnland z erobere. Me het Zügniss vo schlimmen Überfäll gfunde. Langi Zyt isch es de römische Legione glunge, d Germane wider zruggztrybe und dr Friide im Land wider z sichere.

Am Afang vom fümfte Joorhundert het die römischi Armee wäge vil andere Komflikt im grosse Rychsgebiet dr Limes zu de Germane nümme chönne verteidige. S Weschtrömische Riich het d Provinze Rätie und Helvetie uufggä und ane 401 alli Truppe in Süüde zrüggzoge. S Gebiet vo dr Weschtschwiz isch vo de Römer de Burgunder überloo worde, wo zäme mit der alte romanische Bevölkerig dört gläbt hend und die romanischi Provinzsprooch agnoo hend; i dr Oscht- und Zäntralschwiz sind d Alemanne vom Schwarzwald-Donau-Gebiet nodisno ygwanderet; das het öppe vom föifte bis zum sibete Johrhundert duuret. Die meischte Ortsnäme i dr düütsche Schiiz sind drumm alemannisch, und dört, wo sech d Burgunder und d Alemanne begägnet sind, isch d Sproochgränze entstande, wo sech hütt vom middlere Wallis bis is Laufetaal im Jura kwer dur d Schwiiz zieht.

I de Alpegebiet hei kelto-romanischi Volchsgruppe wyter gläbt. Vil römischi Strukture hai i dr Schwiz – so wie au in Süddütschland – über s Ändi vo dr römische Herrschaft use wyter Bestand gha: S Stroossenetz, die römische Siidlige mit teil Ortsnäme und die alti römischi Ruumiideilig, bsunders die chirchligi Organisation mit de Bistumsgränze, wo deils de alte römische Provinzgebiet entsproche hei.

Christianisierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Christianisierig isch i dr Schwiz ersch ab em 3. Jahrhundert nochegwise, zerscht allerdings nume afe a wenigen Orte. Ds Christetum het sech entlang vo de römische Sidligszäntre verbreitet. D Schwärpünkt si em Afang ir Westschwiz gsî.

In Gämf, Martinach und Basel si im 4. Jahrhundert Chilene und Bischofssitz entstande. I Chiledokumänt isch bezügt, dass es 381 ä Bischof Theodul vo Martinach, um 400 ä Bischof Isaak vo Gämf und 451 ä Bischof Asinio vo Chur het gä. Im Bünderland und im Tessin si im 5. Jahrhundert bsunders vil Chilene baut worde. Spöter sind es paar Chlöster drzuechoo (Romainmôtier, Sanggalle, Riichenau, Moutier-Grandval etc.). I dr Westschwiz isch d Christianisierig dür d Burgunderchönige eso gförderet worde, das im 6. Jahrhundert, wo di fränkische Herrscher d Burgunder hei abglöst, s ganze Land scho christlech isch gsi.

I dr Ostschwiz het’s no es baar christlechi Gmeinschafte us dr Römerzit gä. Aber di heidnische Alemanne hei d Kultur dominiert. Wo di irische Wandermönch Columban, Gallus und Fridolin im 7. Jahrhundert a Bodesee si cho, hei si starche Widerstand gfunde. Bi de erste Chilene uf alemannischem Gebiet si die vo Säckinge und d Einsidelei vom heilige Gallus gsi. Im 8. Jahrhundertisch es i dr Ostschwiz zu vilne Chlostergründige cho. Vil heidnischi Volksbrüch hei sech aberbi de lüüt no lang chönne halte.

Früehmittelalter[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Jahr 534 isch di burgundischi Westschwiz und 536 de ds Herzogtum Alemannie ä Teil vom Frankeriich worde. Dür e Vertrag vo Verdun ane 843 isch ds Gebiet vor Westschwiz zum Middelriich vom Chönig Lothar übergange, de zum neue Königriich Burgund, während d Ostschwiz als Teil vom Stammherzogtum Schwabe zum Ostfrankeriich, em spätere Heilige Römische Riich, cho isch. Wo d Kaiserdynastii vo de Ottone im Jahr 1033 s Burgund übernoh het, het s ganze Gebiet vo dr hütige Schwiz zum Heilige Römische Riich ghört. D Feudalisierig vo dr Gsellschaft het in dere Zit stattgfunde: d Buure hai müesse uf ihri Unabhängikeit verzichde zum sech vo de Ridder lo schütze und si so deils geistlige oder adlige Grundherre erbhörig worde.

s Fraumöischter z Züri

D Königspfalz vo Züri, wo sit 800 di südlechschti Königspfalz in Schwabe gsi isch, isch vo de Karolinger hüfig bsuecht worde. Dr Ludwig der Fromm het für sini Töchter ds Fraumünster gründet, wo zu eim vo de riichschte Grundherre i dr Zentral- und Oschtschwiz worden isch. O dr Karl der Dick isch mehrfach z Züri gsi. → Hauptartikel Schweiz im Karolingerreich

Hochmittelalter[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Für die römisch-dütsche Kaiser si d Alpebäss für d Kontrolle über Italie vo entscheidender Bedütig gsi, bsundrigs für d Romzüg, wo si gmacht hai, zum sich vom Babst zum Kaiser lo chröne. Us däm Grund hai d Kaiser sit em Früehmiddelalter im Alperuum umfangriichi Gebiet gha, wo si als Riichsguet diräkt verwaltet und nit als Lehe vergee hai, wie me am Bischpiil vom Riichsguet vo Churräzie guet gseht. Wie au d Karolinger vor en, si au d Ottone und d Salier hüfig uf Züri greist, wahrschinlech uf em Wäg noch Italie.

Verschidnigi Adelsgschlächter hai im Alperuum rivalisiert, d Zähringer, wo im 12. Johrhundert e baar Stedt im Mittelland gründet hai, drunder Bärn, Murte, Friburg und Thun, d Kyburger, d Länzburger, d Habsburger, wo ihr Stammschloss Habsburg im Aargauische und i dr Brüggestadt Brugg a dr Aare im 11. Jahrhundert ihri erschti stedtischi Residenz gha hai, und d Savoyer i dr Westschwiz. Im 12. und 13. Johrhundert si d Länzburger (1173), d Zähringer (1218) und d Kyburger (1263) usgstorbe und d Habsburger hai dene ihri Ländereie a sich zoge, so dass si die grösste Herre im Land worde si.

Witi Gebiet vo dr Schwiz hai verschidnige chirchlige Institutione ghört, zum Bischbil Chlöster, Stiftige oder sogar diräkt de Bischöf oder Äbt. Vo dene si es baar im Hochmiddelalter in dr Fürstestand ufgstiige, wie d Fürstäbt vo Sanggalle oder d Fürstbischöf vo Basel, Chur, Sitte und Konstanz. Andrersits hai sich d Schtedt Züri, Bärn, Basel und Friburg vo dr fremde Bevormundig befreit und si im 13. Johrhundert zu freie Riichsstedt worde.

Dr Afang vor Eidgenosseschaft und wie s ere i dr Neuziit gangen isch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im 13. Jahrhundert isch dr Gotthardpass wägem Bou vor Tüfelsbrügg bi Göschene zum ene Wääg usbout worde, wo men als Handelsrute het chönne bruuche; das het nen als politische Faktor inträssant gmacht. D Habsburger hei probiert der Zuegang uf dr Nordsite im Urnerland z kontroliere.

D «Waldstätte» Uri und Schwyz hai im 13. Jahrhundert Freiheitsbrief vom Friedrich II. übercho. Di Brief hai ihne Selbschtverwaltig dürn e Landamme gsicheret. 1273 isch dr Rudolf I. vo Habsburg dütsche König worde. Är het i de Waldstätte Vögt îgsetzt, offiziell als Grichtsverträter für e Kaiser, faktisch aber als Interässeverträter für ds Hûs Habsburg. Er het o planet, sim Sohn Albrecht ds Herzogtum Schwabe (mit em Gotthard) als erblechs Herzogtum z übertrage. De wäre de si riichsfreie Gebiet natürlech nümme riichsfrei gsi.

D Waldstätte (oder Orte) Uri, Schwyz und Unterwalde hai druf ä Bund gschlosse. Nach ere spötere Legände sig das uf dr Alpmatte Rütli passiert. Es git en Urkunde vom igänten Ouguschte 1291 zwüsche de drü Länder. Wo im 19. Joorhundert ds Theaterstück Wilhelm Tell vom Schiller isch usechô, isch die Legände ids Bewusstsî vo de Mönsche träte.

Me dänkt, en erste Bund sig vilech scho früecher gschlosse worde (ca. 1240–1290), nume isch s im 1291i schriftlech beurkundet worde. Dä Bundesbrief isch erhalte und ligt im Bundesbriefarchiv z Schwyz. Er isch aber sehr wahrschinlech nur ä Teil vom ene grössere Vertragswärch zwüsche de drü Orte. Öppe glîchzitig sige di habsburgische Vögt vertribe worde, seit d Gründigslegände vo dr Schwiiz; do drfür git’s aber keini gschichtliche Dokumänt. 1292 het dr Albrecht, dr Sohn vom Rudolf, d Freiheitsbrief nid beschtätiget.

1315 het dr Leopold I. vo Öschtrîch dr habsburgisch Machtaschpruch i dr Innerschwiz welle düresetze. Wo s e Strit gä het zwüsche de Schwyzer und em Chloschter Eisiidle, het dr Leopold das als Âlass für e Chriegszug gnô. Sis panzerete Ritterheer isch aber in e Hinterhalt vo de Eidgenosse grate und isch i dr Schlacht vo Morgarte fasch vollschtändig vernichtet worde. Nach de Schlacht händ d Eidgenosse ire Bund am 9. Dezämber 1315 z Brunne erneueret. Für sälbschtändig gägänüber Habsburg z blibe, het sech d Stadt Luzärn 1332 em Bund vo de Waldstätte âgschlosse.

D Stadt Züri het nach dr Zunftrevolution Schwirigkeite mit dr andere habsburgische Stadt am Zürisee, Rapperswil, übercho, wo sech di vertribene Adlige und Handelsherre hei feschtgsetzt, und si het sech 1351 mit de Waldstätte zämetoo. O Glarus het wägem habsburgische Druck e Bîtritt wölle, het dä 1352 aber nume als Zwöitklass-Eidgenoss übercho.

Zug het nach em Zürcher Bîtritt Problem überchô mit em Handelsumschlag uf dr Gotthardroute. D Stadt Zug isch habsburgisch gsinnt gsî, d Umgebig eher eidgenössisch. Nach ere Belagerig isch Zug îgnô worde und isch 1352 em Bund bîträtte.

Di Achtörtigi Eidgenosseschaft[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Als ä Folg vom Siig über d Habsburger bi Laupe 1339 het o Bärn 1353 en «ewige Bund» mit de Waldstätte gschlosse. Däm politische Gebild sait me die Acht Alten Orte oder die Achtörtigi Eidgenosseschaft. Es het sech dadrbi nid um ne gwöhnleche Staatebund ghandlet, sondern um nes Konglomerat vo Bündniss vo de einzelne Partner unterenand. Di nächschti Usenandersetzig mit de Habsburger isch 1386 chô: Dr Leopold III. vo Östriich isch bi Sempach in offener Fäldschlacht vo de Eidgenosse besiigt worde. D Bärner händ bi Sämpach no kniffe und iri Underschtützig verweigeret, aber mit em Sempacherbrief vo 1393 isch de Achtörtigi Bund gfeschtiged worde, und das Dokumänt bedüüted eigentlich de Aafang vo de Eidgenosseschaft als unabhängigs Staatsgebild.

Innerhalb vor Eidgenosseschaft isch s 1449 bis 1450 zum Alte Zürichrieg cho, wil sech Züri und Schwyz um d Ländereie hai gstrite, wo dr Graf vo Toggeburg het hinderlâ. Bi Sankt Jakob an der Birs si 1'500 Schwizer dür ds 40'000 Maa starke französische Armagnakeheer, wo uf d Aawiisig vom dütsche König Friedrich IV.[5] em belagerete Züri het welle zu Hilf cho, ufgribe worde. D Franzose hei aber nach dr starche Gägewehr uf ne Witermarsch verzichtet.

Vo 1474 bis 1478 hei sech d Eidgenosse in de Burgunderchrieg mit em Herzog Karl em Küehne usänandergsetzt. Nachdem d Bärner d Waadt, wo zum Burgung het ghört, eroberet hei ghâ, het dr Karl der Küehni ä Fäldzug unternô, isch aber am 2. März 1476 i dr Schlacht vo Grandson id Flucht gschlage worde. D Eidgenosse hei nid nume vili Gschütz chönne erbüte, sondern o ds Lager vom Herzog, wo nid grad bescheide isch usgschtattet gsî. Es par Monet später het dr Karl Murte belageret. Am 22. Juni 1476 isch er ir Schlacht vo Murte vo de Eidgenosse vertribe worde. Im nächschte Jahr si d Eidgenosse em Herzog vo Lothringe ga häufe. Dr Karl der Küehni isch am 5. Januar 1477 i dr Schlacht vo Nancy umcho.

Ä wäsentlechi Folg vo dene Chriege isch gsi, das d Fürschte vo Europa di erfolgriiche Eidgenosse als Söldner, sogenannti Reisläufer hei âgworbe. Usserdem het sech innepolitisch ds Glîchgwicht i dr Eidgenosseschaft zugunschte vo de Städt afo verschiebe. Es het ä Krise gä zwüsche dr Stadt- und Landort, wo zwei Städt, Friburg und Soledurn, wo im Chrieg mit de Eidgenosse hei kämpft, hei wölle i Bund ufgnô wärde. Bim Stanser Verkommnis isch dank em Niklaus vo Flüe ir letschte Minute zu re Einigung chô.

Di Drizähörtigi Eidgenosseschaft[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Nach em letzte Versuech vo de Habsburger im Schwabechrieg sich d Eidgenosse gfüegig z mache, hai die 1499 im Fride vo Basel de facto d Unabhängigkeit erreicht, si aber Deil vom Heilige Römische Rîch bliibe.

Mit em Bitritt vo Solothurn und Friburg 1481, Basel und Schaffhuse 1501 und Appezäll 1513 het sech d Eidgenosseschaft uf di Drizäh Alten Ort oder die Drizähörtigi Eidgenosseschaft erwiteret. D Waadt isch eroberet worde, Lugano und Locarno hei sech äbefalls âgschlosse. Drzue si d Fürstabtai Sanggalle, d Städt Sanggalle, Biel, Rottweil, Mülhuse, Gänf und Nöieburg als zuegwandti Ort chô.

Schlachtszene us dr Schlacht bi Marignano, 1515

Am Afang vom 16. Johrhundert hai sich d Schwizer, agstachlet vom Kardinal Schiner, als Söldner stark in dr Politik vo Oberitalie engagiert. 1506 het dr Papst Julius II. d Schwizergarde (Cohors Helvetica) errichtet, wo no hüt di offizielli Armee vom Vatikan isch, Frankriich het bis 1507 Schwizer Druppe gege Mailand iigsetzt und d Mailänder hai sich mit Schwizer Reisläufer verdeidigt. Dr Höhepunkt vor eidgenössische Militärmacht isch 1513 gsî, wo si Schutzherre vom Mailänder Herzog si worde. Nach dr Niderlag gäge Frankrîch bir Schlacht vo Marignano 1515 hei d Eidgenosse Fride mit em Franz I. vo Frankrîch gschlosse und hai sich as Staatebund us fremde Händel afo usehalte. Das isch dr Afang gsi von ere de facto Neutralitäts-Politik, wil d Eidgenosseschaft als Ganzes innerlig eso verstritte gsi isch, dass si sich d Ort nüme uf e gmeinsami Ussepolitik häi chönne einige. Als Söldner hei Schwizer, vor allem di katholische, bis zum ändgültige Söldnerverbot 1859 i frömde Dienschte kämpft.

D Reformation und d Gegereformation[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Mit dr Reformation z Züri 1528 het e Kapitel in dr Schwizer Gschicht agfange, wo d Eidgenosse vor allem mit sich sälber beschaftigt gsi si. In Stadtort wie Bärn, Basel, Schaffhuuse und Sanggalle, aber au in de Landständ Appezäll, Glarus und in den Drei Bünd het mä d Chille reformiert, und au im Thurgau, im Rhiidal und in der Fürstabtei Sanggalle het sich d Reformation grösstedeils chönne duresetze. D Innerschwizer Landort, wo mit em Papst verbündet gsi si und de Stadtort sowiso missdrauisch gegenüber gstande si, hai sich gege d Politik vom Zwingli gwehrt, wo vorgha het, die ganzi Schwiz wenn nötig mit Gwalt z refomiere. Das het in 1529 und 1531 zu de zwei Kappelerchrieg gfüehrt, wo 1531 mit em Kompromiss vom zweite Kappeler Landfriide abgschlosse worde si. No däm si d Ständ souverän bliibe in dr Religionsfroog und hai au in ihre Underdanegebiet d Religion vo dr Bevölkerig chönne festlege. In de Gmeine Herrschafte isch d Verbreitig vom reformierte Glaube aaghalte worde. 1541 het dr Calvin Gämf reformiert und vo dört het sich si Spiilart vom Protestantismus, dr Calvinismus, au z Frankriich und in andere europäische Länder afo usbreite.

D Gegereformation het im spötere 16. Johrhundert in the katholische Ort vo dr Innerschwiz agfange. 1574 hai d Jesuite z Luzärn ihri ersti Schuel ufdoo und 1579 isch z Mailand s Collegium Helveticum gründet worde, en Universitet für Priester us dr Schwiz. Dr päpstlig Nuntius für d Schwiz het sich 1586 z Luzärn niidergloo, und denn si au no d Kapuziner in s Land grüeft worde. Die katholische Initiative hai zu grosse Spannige und Komflikt gfüehrt. D Gegereformation het in dr Nordwestschwiz und in dr Ostschwiz grossen Erfolg gha, aber z Appezäll hai die Reformierte ihre Glaube chönne bhalte, und dr Ort het sich in e katholische und e reformierte Halbkanton deilt.

Die konfessionelli Spaltig het d Eidgenosseschaft, meh no as d Interässeunderschiid zwüsche Stadt- und Landort, politisch geschwecht, wil d Dagsatzig kuum no fähig gsi isch, zu gmeinsame Beschlüss z cho. Gmeinsami Inträsse si konfessionelle zum Opfer gfalle. So isch d Ufnahm in d Eidgenosseschaft vo de reformierte Stedt Gämf, Konstanz, Strossburg und Mülhuuse vo de Katholike abglehnt worde. Die konfessionelli und politischi Spaltig vo der Eidgenosseschaft isch 1586 dur dr Goldigi Bund vo de siibe katholische Kantön besiiglet worde. In de Hugenottechrieg z Frankriich 1562 bis 1598 hai d Eidgenosse je noch Konfession in underschiidlige Lager kämpft: D Katholike hai dr Heinrich III. und spöter d Liga unterstützt, die Reformierte dr Heinrich vo Navarra.

Us em Drissigjöhrige Chrieg, wo Mitteleuropa vo 1618 bis 1648 verwüestet het, het sich d Eidgenosseschaft grösstedeils chönne uusehalte. Nume die Drei Bünd si vo de Habsburger und de Franzose, wo dört um d Alpepäss kämpft hai, verwüestet worde und im Birsegg, won em Fürstbistum Basel ghört het, hai d Schwede brandgschatzt. Es hät aber au andersch chönne cho. D Zürcher und d Bärner si scho churz drvoo gsi, mit Schwede e Bündnis abzschliesse, und die katholischen Ort hai mit Spanie verhandlet. Das alles isch aber dank dr schwedische Niiderlag bi Nördlinge 1634 zu nüt cho, und so isch e Bürgerchrieg und d Iimischig vo de usländische Mächt in dr Schwiz verhinderet worde. Im Defensionale vo Wil, der ersten eidgenössische Wehrverfassig, hai die XIII Ort 1647 schliesslig die bewaffneti Neutralität beschlosse. Im Westfälische Friide im Johr druf, wo Europa neu gordnet het, isch d Eidgenosseschaft us em Dütsche Riich entloo worde.

Dr Niklaus Leuebärger, e Buurefüehrer im Schwizer Buurechrieg

Die starki Aristokratisierig vo de Stadtort im Zug vo der Zentralisierig vo de Landesherrschafte, die absolutistischi Tendänz vo der Herrschaftsusüebig und d Wirtschaftskrise, wo in der Schwiz uf e «Boom» vom Drissigjöhrige Chrieg cho isch, hai grossi Unzfriideheit in de Undertanegebiet vo de Stedt im Mittelland usglöst, bsunders under de Buure. 1653 isch s dorum im Herrschaftsgebiet vo de Stedt Bärn, Luzärn, Solodurn und Basel zum Schwizer Buurechrieg cho, wo grausam niidergschlage worden isch. Der Chrieg het die aristokratische Tendänze no versterkt und dr Grabe zwüsche Stadt und Land isch no diefer worde. Vili Buure si dorum noch em Buurechrieg in s entvölkerete Dütschland usgwanderet, wo verschiidnigi Staate Iiwanderer mit Privilegie und finanzielle Aareiz azoge hai.

E baar Johr noch em Buurechrieg het s Projekt von ere Bundesreform 1655 die konfessionelle Underschiid wider an d Dagesornig brocht. Im Erste Villmergerchrieg 1656 hai Bärn und Züri vergäblig brobiert, d Bestimmige vom Zweite Kappeler Landfriide mit Gwalt zu ihre Gunste z verändere. Der Siig vo de katholischen Ort in der Erste Schlacht vo Villmerge am 24. Januar 1656 het aber bestätigt, ass die Reformierte in de Gmeine Herrschafte schlächter gstellt gsi si. Die inneri Schwechi und Verstritteheit vo der Eidgenosseschaft het aber s Soldbündnis mit Frankriich nit in Froog gstellt, und es isch au mit em Louis XIV. vo allne Ort und Zuegwandte erneueret worde. D Eidgenosse hai vo denn aa d Aawärbig vo bis zu 16'000 Söldner erlaubt, und für das hai si Handelsvergünstigunge und regelmässigi hochi Gäldzahlige, sog. «Pensione», übercho. Spöter isch Frankriich au zum Schiidsrichter für inneri Komflikt in der Eidgenosseschaft erklärt worde und het e freis Durchmarschrächt dur d Schwiz überchoo. D Eidgenosseschaft isch mit dr änge Bindig an Frankriich im 18. Johrhundert faktisch zum ene französische Protektorat abgsunke. Drotzdäm si noch der Ufhebig vom Edikt vo Nantes 1685 öbbe 60'000 Hugenotte in der reformierte Schwiz ufgnoh worde und hai in de Stedt und im Jura d Textil- und d Uhrenindustrii beläbt.

Der wirtschaftlig Ufschwung in de Stedt het dr militärisch Vordeil vo de Landort lo verschwinde, dorum hai 1712 im Zweite Villmergerchrieg, wo dur religiösi Spannige in der Fürstabtei Sanggalle usglöst worden isch, die reformierte Stedt d Oberhand bhalte. Im Friede vo Aarau, wo noch der Zweite Schlacht vo Villmerge gschlosse worden isch, hai die katholischen Ort ihren Iifluss in de Gmeine Herrschafte Bade, de Freie Ämter und Rapperswil verlore und hai Bärn in d Verwaltig vo de Herrschafte Thurgau, Rhiidal und Sargans müesse ufneh. S Prinzip vo der Parität, also vo der Gliichberächtigung vo beide Konfessione in de Gmeine Herrschafte het dr katholische Vormachtstellig in der Eidgenosseschaft en Ändi gmacht.

Im Ancien Régime 1712–1798[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die Alti Eidgenosseschaft im 18. Johrhundert
D Struktur vo der Alten Eidgenosseschaft im 18. Johrhundert
Schema vo der Struktur vo der Alten Eidgenosseschaft im 18. Johrhundert
Der Historiker und Literat Johann Jacob Bodmer im Gspröch mit em Mooler Johann Heinrich Füssli

D Sterkig vo der Staatsgwalt noch em französische Vorbild vom Absolutismus under em Ancien Régime het in de verschiidene Ort zu drei Verfassigstype gfüehrt, wo aristokratischi Forme und Gottesgnadedum mit de republikanische Draditione vereint hai:

  • In de Stadtort Bärn, Solodurn, Freiburg und Luzärn s Patriziat, s Regimänt von e baar altiigsässene Gschlächter;
  • d Zunftaristokratii z Züri, Basel und Schaffhuuse, wo dr Iifluss vo de Zümft d Oligarchii vo de altiigsässene Gschlächter begränzt het;
  • in de Landsgmeindort schliesslig het sich au e gmeinsami Aristokratii vom alte Landadel und vo de Familie, wo dur e Solddienst zu Riichdum und Adelsprädikat cho si, afo bilde.

Die absolutistische Tendänze in der Herrschaftsusüebig hai im 18. Johrhundert e ganzi Reihe vo Ufständ in de bedroffene Underdanegebiet verursacht. Si si aber alli bis 1798 mit grösster Herti zsämmegschlage worde.

D Ufklärig het aber in der Eidgenosseschaft drotz de aristokratische Tendänze chönne Fuess fasse. Dr Albrecht von Haller und dr Jean-Jacques Rousseau hai mit ihre Verherrligung vo der Natürligkeit, Einfachheit und Unverdorbeheit vo der Eidgenosseschaft e regelrächti Schwizbegeisterig und en ersti Wälle vo Touriste usglöst. Mit siner Staatstheorii het dr Jean-Jacques Rousseau au no e wichtige Biidrag zur spötere Entstehig vo der diräkte Demokratii gleistet. Züri isch dank dr grosse Zahl vo Glehrte, wo in ganz Europa bekannt gsi si, drunder dr Johann Jakob Bodmer, dr Salomon Gessner, dr Johann Heinrich Pestalozzi und dr Johann Caspar Lavater, zum «Athen an der Limmat» worde. Der Iizug vo Vernunft und Planig hai näbe der Verbesserig vo dr Infrastruktur und dr Wirtschaft au e Lockerig vo der stränge religiöse Zucht in de reformierten Ort mit sich brocht und d Konfessione si sich im Zeiche vo dr gegesiitige Toleranz wider nööcher cho.

Die ziitgenössische Dichter und Glehrte hai die ächte oder iibildete schwizerischen Eigenarte verdeidiget und so isch zum erste Mol e Schwizer Nationalbewusstsii entstande. 1761/62 hai sich die patriotische und ufklärerische Strömige manifestiert in der Gründig vo der Helvetische Gsellschaft, wo sich für Freiheit, Toleranz, d Überwindig vo de Standesunderschiid und dr patriotische Verbundeheit vo de Eidgenosse iigsetzt het. In der zweite Helfti vom 18. Johrhundert het d Lidderatur au s Motiv vo der gmeinsame ‹heldehafte› Vergangenheit vor Marignano entdeckt, wo denn as «Schlachtegschicht» bis ins spoote 20. Johrhundert s Gschichtsbild vo der Schwiz bestimmt het. Dank dere gmeinsame idealisierte Vergangeheit het me so en Usenandersetzig mit der schwiirige Zit vo de konfessionelle Spannige chönne vermiide.

Vo dr Helvetische Revolution bis zum Bundesstaat, 1798-1848[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg d Hauptardikel Helvetischi Republik, D Mediationsziit, D Restauration in dr Schwiz und Die liberali Regeneration in dr Schwiz
Die Helvetischi Republik 1799

1798 isch die Alti Eidgenosseschaft, währed em Franzoseniifall, vo Frankriich, resp. vo Druppe vom Napoléon Bonaparte bsetzt worde und noch em französische Vorbild isch der zentralistisch Eiheitsstaat, die Helvetischi Republik gründet worde. D Kantön, wo bis denn autonomi Staate gsi si, si zu Verwaltigseiheite degradiert worde und me het se wie z Frankriich d Départements neu iideilt. Underdanegebiet si zu neue Kantön worde: Léman, Oberland, Aargau, Säntis, Linth, Thurgau, Bellinzona, Lugano, Baden und Fricktal und die Drei Bünd zu Rhätie, und die alte Innerschwizer Kantön zu Waldstette vereinigt worde. Genf, Mülhuuse und der Jura mit Biel si zu Frankriich cho; Neueburg isch preussisch bliibe und het kei Verbindig mit der Schwiz meh gha. D de facto Hauptstadt isch Aarau gsi. Zwüsche 1799 und 1803 het s in der Helvetische Republik vier Staatsstreich gee (under anderem het der Waadtländer F. Laharpe d Eleiherrschaft noch em Napoleon sim Vorbild z Frankreich welle.[6]), d Iideilig vo de Kantön und au d Verfassig si e baar mol veränderet worde.

Die Schwizerischi Eidgenosseschaft währed der Mediationszit 1803–1814

1802 si die französische Druppe abzoge und es isch zum ene churze Bürgerchrieg («Stäcklichrieg») zwüsche de Unitarier, wo für e Zentralstaat noch französischem Vorbild iidräte si, und de Föderaliste, wo de Kantön meh Autonomii hai welle verschaffe und wo wenigstens e Deil von ene die alte Kantön und s Ancien Régime het welle widerherstelle. D Unitarier hai wäge de stark verwurzlete föderale Draditione wenig Understützig vo der Bevölkerig übercho und hai dr Chrieg verlore. Erst wo dr Napoléon Bonaparte 1803 iigriffe het, isch d Schwiz wider zur Rueh cho. Er het die politischi Elite vo der Schweiz z Paris an der Helvetische Consulta versammlet und het von ere e neui, föderalistischi Verfassig lo usarbeite, won er de Schwizer as Mediationsakte präsentiert het. Si isch e Kompromiss gsi zwüsche däm, wo d Unitarier hai welle verdeidige, und däm, wo d Föderaliste hai welle iifüehre. D Sälbständigkeit vo de Kantön isch wider sterker worde, und der Eiheitsstaat isch zum Staatebund worde. Die «Schwizerischi Eidgenosseschaft», so der neu offizielli Staatsname, het noch der Mediationsakte XIX Kantön gha, und deren ihri Verfassige si au in der Mediationsakte enthalte gsi und hai de Kantön grossi Freiheite in dr Gstaltig vo ihrem politische Läbe glo. Die XIII alte Kantön si wider härgstellt worde. Neu drzue cho si d Kantön Sanggalle, Aargau, Thurgau, Tessin und Waadt. S Wallis isch wäge der strategische Bedütig vom Simplonpass für Frankriich zerst en unabhängigi Republik worde und denn isch s 1810 vo Frankriich anektiert worde.

Bis zur Niiderlag vom Napoleon in de Befreijigschrieg im Herbst 1813 isch d Schwiz e Vasallestaat vo Frankriich gsi. Schwizerischi Truppeverbänd und Söldner si bim Chrieg z Spanie drbii gsi und hai au am Russlandfäldzug mitgmacht. Im Dezämber 1813 het sich s schwizerische Staatswäse, wie s dr Napoleon konzipiert gha het, under em Druck vo der innenpolitische Gegerevolution und de Druppe vo der sächste Koalition, wo aagruckt si, ufglöst. Zwüsche de alte und de neue Kantön het s für e Zitli beträchtligi Spannige ge, wil die reaktionäre alte Ort ihri Underdanegebiet zrugg hai welle, und d Schwiz isch vor eme Bürgerchrieg gstande. Die siigriichi Koalition vo de Grossmächt het aber Druck uf d Schwizer usgüebt, und d Kantön, wo im Bundesverein vo 1813 nume lugg organisiert gsi si, hai sich im Summer 1814 änger zsämmegschlosse, so dass am 7. August 1815 mit de Kantön Genf, Wallis und Neueburg, wo neu drzue cho si, 22 Kantön mit em sogenannte Bundesvertrag d Schwiz wider as Staatebund konstituiert hai.

D Schwiz am Wiener Kongress 1814
D Schwiz währed der Restauration 1814–1847

1815 het dr Wiener Kongräss die innere und üssere Gränze vo der Eidgenosseschaft anerkennt, wie si zum grösste Deil bis hüt no bestöhn. Gämf, Neueburg und s Wallis si Vollkantön worde. Bärn isch für e Verlust vo der Waadt und vom Aargau mit Gebiet vom ehemolige Fürstbistum Basel im Jura, d Stadt Biel inklusiv, entschädigt worde. Der nördligi, katholischi Deil vo däm Gebiet bildet hüte dr Kanton Jura. D Schwiz hät no gärn wiiteri Gebiet in ihrer Umgäbig erworbe, öbbe d Umgäbig vo Gämf, d Stadt Konstanz oder s Veltlin, das isch ere aber nid glunge. Für zum s strategisch wichtige Alpegebiet us em Iiflussberiich vo Frankriich z löse, hai d Grossmächt die «immer währendi bewaffneti Neutralität» vo der Eidgenosseschaft anerkennt.

Dr «Bundesvertrag» vo 1815, wo d Mediationsakte abglöst het, het de Kantön sehr wiitgehendi Sälbständigkeit gloo. D Wehr-, Münz- und Zollhoheit si wider Kantonssach gsi. As Zentralinstanz het wie in dr alte Zit die eidgenössischi Dagsatzig fungiert, wo sich jedes Johr im ene andere vo de drei «Vorort» Züri, Bärn oder Luzärn versammlet het. Die einzigi ständigi föderali Institution isch die eidgenössischi Kanzlei gsi, wo jedes Johr mit der Dagsatzig in dr aktuell Vorort zogen isch.[7] Die konservativi Restauration het zwar s Ancien Regime nit chönne widerbeläbe, isch aber in vile Biet und Stedt as z reaktionär agluegt worde, und 1830/31 isch s under em Iifluss vo de revolutionäre Ereignis z Frankriich zun ere liberale «Regeneration» cho: Die aristokratische Vorherrschafte si an mängge Ort ändgültig broche und vo liberal-demokratische System ersetzt worde. Bis zum Sonderbundschrieg hai die Liberale gegen Katholisch-Konservativi kämpft und «Altliberali», Ahänger vo der repräsentative Demokratii mit Zensuswahlrecht, gege «Demokrate», won e diräkteri Demokratii mit allgemeinem, gliichem Wahlrächt befürwortet hai.

Im Sonderbundschrieg hai die liberale Chreft die katholisch-konservative im ene churze Chrieg underworfe und ihne e neui Verfassig ufzwunge, wo d Schwiz in e Bundesstaat verwandlet het, und em Bund d Kompetänze in Ussepolitik, Armee, Gäldwäse und e baar andere, gsetzlig bestimmte Beriich ge het.

Dr Schwiizer Bundesstaat[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Gründig und Konsolidierig bis zum Erste Wältchrieg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der erst Bundesrot vo der Schwiz, gwehlt am 16. Novämber 1848
Die erste Münze vo der neu iigfüehrte Währig «Schwizer Franke» 1850
S «Bundes-Rothshuus» z Bärn 1857, hüte «Bundeshuus West»
Der Gämfer Henry Dunant, Gründer vom Rote Chrüz, um 1860

Am 12. September 1848 isch die ersti schwizerischi Bundesverfassig umgsetzt worde, und d Schwiz het sich drmit as «parlamentarische Bundesstaat» konstituiert. E Wäsensmerkmol vo der neue Bundesverfassig isch d Vereiheitligung vom Mäss- und Münzwäsen und d Abschaffig vo de vile Binnezöll gsi, was us der Schwiz en eiheitlige Wirtschaftsruum gmacht het. D Bundesverfassig isch bis jetzt nume zweimol, 1874 und 1999, gsamthaft überarbeitet worde. D Absetzbewegige z Neueburg vom Königriich Preusse 1857 hai für e jung Bundesstaat en ersti grossi ussepolitisch Uuseforderig bedütet. Währed under em General Dufour d Mobilmachig agloffen isch, isch s im letzte Momänt glunge, dr sog. Neueburgerhandel diplomatisch z regle. Wiiteri Gränzbsetzige het s ge währed de östriichisch-italiänische Chrieg 1859 und 1866. D Kontrovärse um d Rolle vo de Schwizer Söldner z Italie het schliesslig 1859 zum Verbot vom draditionsriiche «Reislaufe» gfüehrt. 1860 het Sardinie-Piemont Savoye an Frankriich abdräte, was zun ere neue ussepolitische Krise gfüehrt het, wil nationalistisch gsinnti Kreis under der Füerig vom Bundesrot Jakob Stämpfli s Rächt vo der Schwiz hai welle usüebe, Chablais, Faucigny und Deil vom Genevois z bsetze. Im ene Plebiszit hai sich d Savoyer aber mit ere eidütige Mehrheit für en Aaschluss an Frankriich usgsproche. Der sog. Savoyer Handel isch mit der Iirichtig von ere Freizone um Gämf biigleit worde. 1870/71 isch wägen em Dütsch-Französische Chrieg d Gränze under em General Hans Herzog bsetzt worde. Im Februar 1871 hai öbbe 87'000 Maa vo der gschlagene französische «Bourbaki-Armee» under de Auge vo der Schwizer Armee d Gränze in d Kantön Neueburg und Waadt überschritte und si interniert worde.

Die Radikale und die Konservative hai sich noch 1848 uf dr Kantonsebeni witer bekämpft. Vo 1863 aa isch zuesätzlig e neui sogenannti Demokratischi Bewegig ufcho, wo sich für en Übergang vo der representative zur diräkte Demokratii und für wirtschaftlig-soziali Reforme iigsetzt het. D Demokrate hai Ufdriib übercho, wil die soziali Froog wäge der Industrialisierig immer dringender worden isch, und der Arbeiterbildigsverein Grütli, wo 1838 gründet worden isch, und linggi Idealiste hai die radikal-demokratische Fordrige understützt. Einzelni Kantön hai zwar Schutzbestimmige für Fabrikarbeiter und Chinder erloo (→ Glarner Fabrikgesetz vo 1864), d Problem vo der Arbeiterschaft si aber dringend bliibe. Schrittwiis hai d Demokrate Verfassigsrevisione in de Kantön erkämpft, wo z. B. z Züri 1869 d Iifüehrig vo der Volksinitiative, s obligatorische Gsetzesreferendum und d Volkswahl vo der Regierig zum Inhalt gha hai. Noch eme erste, gschiterete Versuech 1872 isch denn 1874 au d Bundesverfassig im Sinn vo de Demokrate revidiert worde. Die neui Verfassig het näben em Usbau vo der diräkte Demokratii au e Zentralisierig vom Armeewäse und en allgemeini Vereiheitligung vom Rächt brocht.

1873 isch au in der Schwiz wägen em Unfehlbarkeitsdogma vom Erste Vatikanische Konzil e «Kulturkampf» zwüschen em Staat und der katholische Chille usbroche. Es isch primär um en Iifluss vo der Chille im neue, liberal-säkulare Staatswäse gange. E chliinere Deil vo de römisch-katholische Gläubige het sich abgspaltet und die neui Christkatholischi Chille bildet. Starki Spannige zwüsche der römisch-katholische Chille und de liberale Kantön het s im Gebiet vom Bistum Basel gee, bsunders im katholische Nord-Jura, wo vom reformierte Bärn beherrscht worden isch. Der Kulturkampf het si Niiderschlag in der Bundesverfassig vo 1874 gfunde, zum Bispil im Verbot vom Jesuitenorde, in der Iifüehrig vo der zivile Hürot und der Gwährig vo der volle Glaubens- und Kultusfreiheit.

Geges Ändi vom 19. Johrhundert si die traditionelle Komfliktlinie zwüsche de Liberale und de Konservative ufgweicht worde, wo d Arbeiterbewegig ufcho isch. 1888 hai sich kantonali Arbeiterparteie zur Sozialistische Partei (SP) zsämmegschlosse, der hütige Sozialdemokratische Partei. Numen e baar Johr druf hai sich au die konservative und liberal-demokratische Bewegige uf nationaler Ebeni zu Parteie zsämmegschlosse: 1894 si die Freisinnig-demokratischi Partei (FdP) und die Konservativ-Katholischi Partei (KK), die hütig Christlichdemokratischi Volkspartei (CVP), gründet worde. D Bundespolitik isch zu sällere Zit mit dütlige Mehrheite vo de Freisinnige, de Gründer vom liberaldemokratische Staatswäse, dominiert worde. 1891 het d Bundesversammlig dr Luzärner Joseph Zemp as erste Katholik und Verdräter vom gmässigte Flügel vo der katholisch-konservative Bewegig in Bundesrot gwehlt. Dodrmit het d Integration vo de konservativ-katholische Chreft, wo 1848 und 1874 underläge si, im Bundesstaat agfange.

Nochdäm die erste kantonale Briefmarke, d Züri 4 und Züri 6, 1843 usegee worde si, isch scho 1848 die Schwizerischi Post gründet worde. Ebefalls im 19. Johrhundert, am 9. August 1847, isch im Zug vo der allgemeine Industrialisierig vom Land d Iisenbahnlinie zwüsche Züri und Bade eröffnet worde, die ersti Linie, wo ganz in der Schwiz verloffen isch, und wo im Volksmund dr Name «Spanisch-Brötli-Bahn» übercho het. E baar Johr vorhär isch Basel scho dur e französischi Bahnlinie mit Strossburg verbunde worde. Der Usbau vom schwizerische Bahnnetz isch zerst vo private Bahngsellschafte vorwärtsdriibe worde. Noch schwere politische und wirtschaftlige Usenandersetzige um e Bahnbau si vili Iisenbahngsellschafte in de 1870er Johr in e Krise cho. Drotzdäm isch 1882 d Eröffnig vo der Gotthardbahn mit finanzieller Hilf vo Dütschland und Italie glunge. Noch 1898 si d Bahne schrittwiis bis 1909 verstaatligt und in die Schwizerische Bundesbahne (SBB) überfüehrt worde.

In wirtschaftliger und sozialer Hisicht isch die zweiti Helfti vom 19. Johrhundert dur d Industrialisierig vom schwizerische Mittelland und enere starke Zuenahm vo der Bevölkerig prägt. D Schwiz isch vom Agrarland zum Industriistaat worde. Bis zum Erste Wältchrieg isch d Textilindustrii in der Ostschwiz füehrend gsi. Noch ihre het sich d Maschinenindustrii und, vor allem z Basel, die chemischi Industrii entwigglet. Wo d Elektroindustrii ufcho isch, het me zwüsche Rhiifälde im Aargau und Rhiifälde im Badische s erste grosse europäische Flusschraftwärk baut, bald si no vili chliineri und grösseri Wasserchraftwärk zur Erzügig vo Strom für d Textil- und d Aluminiumindustrii, spöter au für d Privathuushalt und d Bahne in Bedriib gnoh worde. In der Landwirtschaft isch der Chornaabau wäge de billigere Import immer meh zugunste vo der Milch- und Vehwirtschaft ufgee worde. Chäs, Schokolade und Kondänsmilch si zu wichtige Exportgüeter worde. Drotz em industriellen Ufschwung si aber vili Schwizer und Schwizerinne vo de schlächte wirtschaftlige Verhältniss zur Uswanderig uf Nord- und Südamerika und noch Russland zwunge gsi.[8] D Landflucht het e starks Wachstum vo de Stedt bewirkt, so dass der prozentuali Aadeil vo der Stadtbevölkerig an der Gsamtbevölkerig zwüsche 1850 und 1920 vo 6,4 uf 27,6 Prozänt aagstiigen isch.[9]

Uf d Initiative vom Gänfer Henry Dunant (1828–1910) isch 1863 z Gämf s spötere Internationale Komitee vom Rote Chrüz gründet worde. Mit dr Gämfer Konvention, wo bis 1868 alli europäische Staate biidräte si, isch s Rote Chrüz as Hilfsdienst vo der Armee anerkennt und der Sanitätsdienst neutralisiert worde. As Sitz vom Rote Chrüz isch Gämf zur Metropole mit internationaler Usstrahlig worde und het bis ins 20. Johrhundert wiiteri wichtigi internationali Organisatione azoge.

Im Erste Wältchrieg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr General Ulrich Wille, Gmäld vom Ferdinand Hodler, 1916
Flugblatt vom Oltener Aktionskomitee vo 1918 mit em Ufruef zum Landesstreik

Währed em Erste Wältchrieg het d Schwiz die bewaffneti Neutralität bewahrt. Under em General Ulrich Wille isch d Gränze bsetzt worde. Der Schlieffen-Plan vo de Dütsche, wo scho vor em Chrieg bekannt gsi, isch het vorgseh, Frankriich über Belgie und nit über d Schwiz azgrife. Es het zwar französischi und italiänischi Plän ge, d Mittelmächt vo Süde dur d Schwiz azgrife, aber d Schwiz isch vo militärische Übergriff uf ihr Territorium verschont bliibe.

Fast gföhrliger für s Bestoh vo der Schwiz isch die politischi und kulturelli Spaltig vom Land der Komfliktlinie Dütsch-Wälsch noch (→ «Röstigrabe») und zwüsche de Bürgerliche und de Sozialiste gsi. Deil vo der Dütschschwizer Bevölkerig hai mit de Mittelmächt (vor allem mit Dütschland) sympatisiert, während in der Westschwiz Frankriich unterstützt worden isch. Bsunders die dütschschwizerischi Militärelite um dr General Wille und dr Generalstabschef Theophil Sprecher von Bernegg isch noch der «Obersten-Affäre» in der Westschwiz under Verdacht gstande, mit Dütschland oder mit Östriich-Ungarn z paktiere.

S Verdraue vo der Bevölkerig in s Schwizer Militär und d Politik isch wiiderholt vo Affäre und Skandal erschütteret worde. So het 1917 dr Bundesrot Arthur Hoffmann brobiert zwüsche Russland und Dütschland z vermittle. Dr Hoffmaa het schliesslig uf Druck vo der Entente müesse zruggdräte, wil men im vorgworfe het, Dütschland zun ere Entlastig an der Ostfront welle z verhälfe.

Während em ganze Chrieg het d Schwiz humanitäri Dienst aabote, so bi der Heimschaffig vo Zivilinternierte vo beide Siite, der Organisation vom Verwundete-Usdusch und em Agebot vo Erholigs-Ufenthalt für Verwundeti in Kurort. En andere Aspäkt vo dr schwizerische humanitäre Politik het aber no grösseri Konsequänze gha: d Asylpolitik, oder wenigstens ei bestimmte Fall drvo. Zwüsche 1914 und 1917 het der spöter russisch Revolutionsfüehrer Lenin as Flüchtling in der Schwiz gläbt.[10] 1917 isch er vom Dütsche Riich uf Schwede dransportiert worde und vo dört isch er uf Russland gange, won er im Novämber 1917 die liberali Übergangsregierig vom Kerenski gstürzt, mit Dütschland e Waffestillstand abgschlosse und d Sowjetunion gründet het.

Wirtschaftlig het der Wältchrieg für d Schwiz und ihri Bevölkerig e starki Belastig bedütet. D Usgobe vom Bund si stark agwachse und mit ihne d Schulde, so dass 1915 en eimoligi Chriegsstüür und 1916 e Chriegsgwinnstüür iigfüehrt worde si. Zum d Versorgig vom Land mit Chohle, Läbensmittel und Stahl sicherzstelle, het der Bundesrot in en Überwachig vom Ussehandel dur d Chriegsparteie iigwilliget und het ihne grösseri Kredit gwährt. Drotzdäm het d Versorgigskrise 1917 d Rationierig vo de wichtigste Nahrigsmittel und Energiidräger nötig gmacht. Wil d Rationierig erst spot iigfüehrt worden isch, wil s kei Lohnersatzornig für d Wehrmanne gee het und wil d Arbetslosigkeit als Folg vom Mangel an Rohstoff bzw. an usländischer Nochfroog aagstiigen isch, isch d Armuet in der Schwiz grösser worde.

Die politische Parteie hai im August 1914 e «Burgfriide» abgschlosse, so dass es am Afang vom Chrieg keini Parteistritigkeite gee het. Noch den internationale sozialistische Konferänze vo Zimmerwald (1915) und Kiental (1916) im Kanton Bärn isch aber innerhalb vo der SP der Iifluss vo de antimilitaristische und revolutionär gsinnte Chreft stark aagstiige. 1917 het d SP e neus Parteiprogramm in deren ihrem Sinn beschlosse, won e klare Bruch mit der rästlige Parteielandschaft signalisiert het. Die soziale Problem, wo sich verscherft hai, hai d Sozialiste gsterkt, bsunders in de Stedt. Sit em Novämber 1917 hai sich d Spannige in Form vo gwaltsame Unruehe, Streik und Demonstratione afo entlade. Der Landesstreik vom Novämber 1918 gültet as dr Höhepunkt in der politische Konfrontation zwüschen em «Bürgerblock», de draditionelle liberale und konservative Chreft, und der Arbeiterbewegig. Er isch as e nid rächtmässige Akt vo der Armee niidergschlage worde.

D Zwüschechriegszit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Noch em Ändi vom Chrieg het s östriichische Vorarlberg brobiert sich dr Schwiz aazschliesse. In de Pariser Vorortverdräg 1919 isch Vorarlbärg aber definitiv Östriich zuedeilt worde. In dene Friidensverdräg isch d Neutralitet vo der Schwiz no einisch bestätigt worde und d Neutralisierig vo Hochsavoye isch ufghobe worde. 1920 isch d Schwiz noch ere Volksabstimmig em Völkerbund biidrätte, wo si Sitz z Gämf gha het. Mit däm het e Phase von ere differenzierte Neutralitet vo der Schwiz aagfange, wo si zwar bi wirtschaftlige aber nit bi militärische Sanktione vom Völkerbund mitgmacht het.


1919 het der bürgerlig Bundesroot Reforme umgsetzt, wo d Forderige vo der Arbeiterbewegig wiitgehend erfüllt hai, zum Bispil d Iifüehrig vo der 48-Stundewuche. Im Oktober 1919 isch der Nationalroot zum erste Mol im Proporzwahlrächt bestimmt worde, was s Ändi vo der Dominanz vom Freisinn und e starken Ufschwung für d Sozialiste bedütet het. D SP het am Ändi vom Johr einewäg e Parteiprogramm agnoh, wo mit sim Antimilitarismus und der Ablähnig vo der Demokrati, d Partei in e klari Opposition zur bürgerlig-demokratische Staatsornig gsetzt het. Drotzdäm hai sich die radikale Sozialiste abgspaltet und die Kommunistischi Partei vo der Schwiz gründet. Die grosse bürgerlige Parteie hai als Reaktion dr «Bürgerblock» bildet, wo während der Zwüschechriegsziit die schwizerischi Regierig gstellt het und d SP uf Bundesebeni politisch isoliert het. D Innepolitik isch vo de wachsende Gegesätz zwüsche de Buure und Gwärbdriibende uf dr einte und de Aagstellte uf dr andere Siite, bzw. vo de Parteie und Organisatione wo se representiert hai, prägt worde. As neui bürgerligi Chraft het 1918 im Kanton Bärn dr Buurefüehrer Rudolf Minger d Buure-,Gwärb- und Bürgerpartei (BGB) gründet. Si isch ursprünglig as zentristischi Buurepartei in Opposition zu de bestehende bürgerlige und sozialistische Parteie gstande, isch denn aber relativ rasch im Bürgerblock integriert worde und het mit der Wahl vom Minger zum Bundesroot 1929 e Regierigssitz gha.

Noch em Chriegsändi isch s in der Schwiz zun ere erste Wirtschaftskrise cho, wo bsunders d Ostschwiz droffe het, wo d Textilindustrii wäge der fehlende usländische Nochfroog noch Luxusprodukt praktisch zsämmebrochen isch. Wo sich die wirtschaftligi Lag z Dütschland 1923/24 stabilisiert het, het sich au d Schwizer Wirtschaft zwar wider erholt, isch denn aber im Lauf vo 1930/31 au in Sog vo der Wältwirtschaftskrise grisse worde. Der Zsämmebruch vom Export uf fast ei Drittel het zum ene starke Priisverfall und zum Aastiig vo der Arbetslosigkeit gfüehrt. Die öffentligi Hand het uf Bundes-, Kantons- und Gmeindiebeni vergäblig brobiert mit Notarbeite, Grossprojekt und verschiidene andere wirtschaftspolitische Iigriff dr Krise en Änd z mache. Die staatligi Priis- und Lohnsänkigspolitik het mit ihrer deflationäre Wirkig d Krise sogar no verschlimmeret. D Arbeiterschaft het sich stark afo radikalisiere. Ändi 1932 het d Armee z Gämf en Arbeiterprotest gwaltsam niidergschlage und drbii 13 Arbeiter umbrocht (→ Unruhen von Genf 1932). Im Rahme vom Kampf gege s «Landstriicherdum» isch 1926 s Hilfswärk Chinder vo der Landstross vo der Pro Juventute gründet worde, zum jenischi Chinder ihren Eltere wägznäh. S Ziil isch gsi, die Jenische z zwinge sich z integriere.

D Krise het au in der Schwiz zur Entstehig von ere rächtsbürgerlige antimarxistische nationale Erneuerigsbewegig gfüehrt, der Frontebewegig. Noch der nationalsozialistischen Machtergrifig z Dütschland im Früehlig vo 1933 hai die schwizerischen Erneuerigsbewegige im «Frontefrüehlig» zwar Ufwind übercho, hai aber keini nennenswärte politische Erfolg chönne verbueche. Drotz starke politische Spannige, ere Verdrauenskrise vo der Landesregierig, isch 1935 d Volksinitiative zur Totalrevision vo der Bundesverfassig, wo vo der Nationale Front lanciert worden isch und wo drmit d Schwiz im Sinn vom Faschismus hätt sölle umgstaltet wärde, gschiiteret. Die faschistisch-nationalsozialistischi Bedrohig het d SP und d Gwärkschaftsbewegig drzue gfüehrt, änger mit de bürgerlige Parteie zsämmezschaffe. D SP het ihre Oppositionsrolle ufgee und d Landesverteidigung und d Demokratii in eme neue Parteiprogramm anerkennt. Gliichzitig het der Bundesrot 1936 mit der Abwärtig vom Schwizerfranke um 30 Prozänt d Vorussetzig für en Erholig vo der Exportwirtschaft und eme Ändi vo der Wirtschaftskrise gschafft. 1937 het mit em Friidensabkomme in der Metall- und Uhrenindustrii zwüsche de Arbetgäber- und Arbetnähmerorganisatione s Zitalter vom Arbetsfriide und de Gsamtarbetsverdräg agfange.

1938 si in zwei Volksabstimmige s Rätoromanische as vierti Landessproch anerkennt und s Schwizerische Stroofgsetzbuech iigfüehrt worde. Noch em Aaschluss vo Östriich an Dütschland isch d Schwiz zrugg zur integrale Neutralität, was der Völkerbund anerkennt het. Under em Iidruck vo der dütsche Expansion hai Schwizer Politiker, Glehrti und Militär dr geistig und militärisch Widerstands- und Sälbstbehauptigswille vo der Schwiz bechreftigt. Dr Bundesroot Hermann Obrecht het verkündet: «Wer unsere Unabhängigkeit […] angreifen sollte, dem wartet der Krieg! Wir Schweizer werden nicht zuerst ins Ausland wallfahrten gehen.» Die «Geistigi Landesverdeidigung» isch zum ene prägende Elemänt für s Schwizer Kultur und Geistesläbe bis wiit in d Nochchriegszit worde.

Noch der Iifüehrig vo de Nürnbärger Rassegsetz z Dütschland het sich d Uswanderig und Flucht vo dütsche Jude in d Schwiz versterkt. Wil d Schwiz nume politische Flüchtling Asyl gwährt het und nit Verfolgte «us Rassegründ» het dr Heinrich Rothmund, dr Chef vo der Fremdepolizei, 1938 vo Dütschland Massnahme verlangt, wo s de Schwizer Gränzbeamte sött möglig mache, jüdischi Flüchtling mit dütsche Päss z identifiziere. Druf het Dütschland agfange, Päss vo Jude mit eme J-Stämpel z kennzeichne. Au bi der Komferänz vo Evian 1938 het d Schwiz sich gweigeret e bestimmts Kontingänt vo Flüchtling für immer ufzneh und het druf bestande, nume e Transitland z bliibe. Dorum hai nume Emigrante in d Schwiz döfe, wo hai chönne glaubhaft mache, ass si bald wider wurde wiiterreise.[11]

Im Zweite Wältchrieg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg au dr Haupardikel D Schwiz im Zweite Wältchrieg aa.
Läbensmittelrationierig in der Schwiz vom 9. Oktober 1940 bis 24. Juni 1948
Büste vom General Henri Guisan

Noch em Usbruch vom Zweite Wältchrieg het sich d Schwiz wider uf die bewaffneti Neutralitet beruefe und het die allgemeini Mobilmachig vo der Armee under em Oberbefählshaber General Henri Guisan aagordnet. S Parlamänt het em Bundesrot under Beruefig uf e Staatsnotstand und in Aawändig vom so genannte extrakonstitutionelle Notstandsrächt eigentlig verfassigswidrigi (vgl. Usnahmzuestand) umfassendi Vollmachte gwährt, diräkt Massnahme zur Verteidigung vo der Schwiz und vo ihre wirtschaftlige Interässe z ergrife, wo erst nochdräglig vo der Legislative hai müesse bewilligt wärde (→ Vollmachte-Regime). Währed em dütsche Iimarsch in Frankriich si der Dütsche Wehrmacht z La Charité-sur-Loire gheimi Plän in d Händ gfalle, wo schwizerischi und französischi Absproche im Fall vom ene dütschen Aagriff uf d Schwiz enthüllt hai. Am 10. Mai 1940 het d Armee die Zweiti Gerneralmobilmachig usglöst. Währed em Frankriichfäldzug si am Aafang vom Juni 1940 öbbe 42'000 französischi und polnischi Soldate in d Schwiz gflüchtet und si bis 1941 interniert und denn zum Deil noch Frankriich zrugggfüehrt worde. Noch der französische Niiderlag het dr General Guisan dr Réduitplan zur wiitere Verdeidigung vo der Schwiz, wo jetzt ganz vo de Achsemächt iigschlosse gsi isch, umgsetzt. Im Fall vom ene dütsche Iimarsch wär s Mittelland ufgee und der Widerstand uf s Alpemassiv konzentriert worde. Glichziitig si zwei Drittel vo de vorhär uufbotne Truppekontingänt demobilisiert worde[12].

Zitwiis hai d Achsemächt in Generalstabs-Planspiil d Invasion vo der Schwiz (Operation Tannenbaum) plant. In däm Zsämmehang isch au vo Rorschach us mit em Wilhelm Gustloff, wo spöter ermordet worden isch, d Grundlag für e nationalsozialistischi Politik in der Schwiz gleit worde. Vo chriegerische Aktivitete isch d Schwiz währed em Zweite Wältchrieg zwar wiitgehend verschont worde, isch aber nit ganz unberüehrt bliibe. Näbe dütsche Luftruumverletzige in der erste Chriegsphase het der Bombechrieg vo de Alliierte bis zum Chriegsändi zu ständige Überflüg und versehentlige Bombardierige vo Schwizer Stedt und Dörfer gfüehrt, au wil d Schwiz uf Druck vo de Achsemächt d Verdunklig iigfüehrt het. S Schwizer Territorium isch im Ganze 77-mol bombardiert worde, 84 Mensche si drbii ums Läbe cho. Der schwerwiegendst Zwüschefall mit 40 Dote, über 100 Verletzte und em Verlust vo Kulturgüeter isch d Bombardierig vo Schaffhuuse am 1. April 1944 gsi.[13]

Während em Chrieg het in dr Schwiz e Gsamtbevölkerig vo under vier Millione gläbt, drunder für chürzeri oder längeri Zit im Ganze knapp 300'000 Schutzsuechendi. Doderzue hai so underschiidligi Kategorie zelt wie internierti Militärpersone (103'000), Grenzflüchtling, wo temporär ufgnoo worde si (67'000), Chinder uf Erholigsurlaub (60'000), Zivilflüchtling (öbbe 51'000, vo dene si öbbe 21'000 vo jüdischer Abstammig gsi), Emigrante (10'000) und politischi Flüchtling (250). Wäge der prekäre Versorgigslag isch d Ufnahm vo Flüchtling in dr Politik und dr Bevölkerig umstritte gsi. Dr Bundesrot Eduard von Steiger het in däm Zsämmehang s politische Schlagwort «das Boot ist voll» prägt. Vo 1942 aa het der Bundesrot verscherfti Massnahme gegen e illegale Grenzüberdritt aagordnet. Wil s schwizerische Asylrächt nume Flüchtling us politische Gründ anerkennt het, isch jüdische Flüchtling, wo brobiert hai «us Rassegründ» Dütschland oder si Machtberiich z verlo, d Iireis in d Schwiz verweigeret worde. Erst im Juli 1944 si Jude als politischi Flüchtling anerkennt worde. Noch neueren Undersuechige si öbbe 24'398 Flüchtling an der Gränze zrugggwiise worde. En Undersuechig z Gämf het aber zeigt, ass drotz der theoretisch gschlossnige Gränze 86 Prozänt vo de «illegale» Flüchtling ufgnoh worde si.[11]

Im Underschiid zum Erste Wältchrieg isch vo 1939 aa die soziali Belastig dur dr aktiv Dienst vo de Wehrmanne dur d Iifüehrig vo der Lohn- und Verdienstersatzornig dämpft worde, so dass soziali Unruehe usbliibe si. Drotzdäm isch d SP in de Parlamäntswahle 1943 mit 56 Sitz zur sterkste Fraktion im Nationalrot worde. D Wahl vom Sozialdemokrat Ernst Nobs zum Bundesrot het d Integration vo der SP in s schwizerische Parteiesystem und s Ändi vo de Parteiekämpf zwüschen em Bürgerblock und de Sozialiste besiiglet. Die öffentligi Meinig isch vo dr Zensur (Abdeilig Prässi und Funkspruch) kontrolliert worde, extremistischi und staatsgfährdendi Propaganda isch verbote gsi. 1940 si die Kommunistischi Partei vo der Schwiz und die Nationali Bewegig vo der Schwiz verbote worde. E Huffe Schwizer und Usländer si währed em Chrieg wäge Spionage für Dütschland verhaftet worde. Über 1000 Schwizer Nationalsozialiste hai in der dütsche Waffen-SS kämpft. Im Ganze si 33 Manne während em Aktivdienst wäge Landesverrot zum Dod verurdeilt worde, aber nume 17 Urdeil si vollstreckt worde. Vili wiiteri Persone si zu Gfängnisstrofe verurdeilt oder usbürgeret bzw. usgwiise worde.

Dank dr früehzitige wirtschaftlige Vorbereitig, dr schnälle Iifüehrig vo der Rationierig und der «Abauschlacht» het der Bundesrot d Versorgig vo der Schwiz mit Läbensmittel chönne sicherstelle (→ Plan Wahlen). Die hoche finanzielle Belastige für e Bundeshuushalt hai die Erhebig vo eimolige Zuesatzstüüre und schliesslig 1941 d Iifüehrig von ere Wehrstüür uf Iikomme und Vermöge nötig gmacht, wo bis hüte as diräkti Bundesstüür überläbt. Wo d Schwiz ganz vo de Achsemächt iikreist gsi isch, het der Bundesrot mit Dütschland e Wirtschaftsabkomme müesse abschliesse, zum dr Versorgig mit Chohle, Stahl und andere chriegswichtige Güeter z regle. D Schwiz het Dütschland Kredit im Umfang von ere Milliarde Franke müesse für Rüschtigslieferige gwähre, und es hei alli Kriegsmaterial-Lieferige, wo fürs Uusland produziert worde sii, an Dütschland und sin Achsepartner Italie müesse goo[14]. Drotz der Blockade vo de Achsemächt het d Schwiz aber wiiter chriegswichtigi Präzisionsinstrument an die Alliierte chönne liifere. Die hai sit 1939 «Schwarzi Liste» gfüehrt, zum die schwizerischi Maschinenindustrii zur Iistellig vo de Export noch Dütschland z zwinge.

Im Merz 1945 hai sich d Schwiz und die Alliierte im Currie-Abkomme uf en Änd vo de schwizerischen Export noch Dütschland und e deilwiisi Usliiferig vo dütsche Vermögenswärt geinigt. Im Washingtoner Abkomme vo 1946 het d Schwiz schliesslig die Alliierte gloo, der ganz dütsch Bsitz in der Schwiz z konfisziere.[15] Der Striit um s sogenannte Raubgold, wo über die dütschi Riichsbank in d Schwiz cho isch, isch mit der Zahlig vo 250 Millione Franke biigleit worde. Denn hai die Alliierte alli wirtschaftlige und finanzielle Massnahme gege d Schwiz ufghobe. Im gliiche Johr hai d Schwiz und d Sowjetunion diplomatischi Beziehige ufgnoh. D Rolle vo der Schwiz im Zweite Wältchrieg isch zum letzte Mol in de 1990er Johr dur e Bergier-Bricht revidiert worde.

D Schwiz in der Nochchriegszit und im Chalte Chrieg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Schwiz het sich im Chalte Chrieg in ihrer lange Dradition as politisch und militärisch neutral gseh, het aber ideologisch klar zum liberal-westlige Block ghört. Si isch us Neutralidetsgründ weder der UNO no der NATO bidrätte. Der europäisch Sitz vo der UNO isch noch der Uflösig vom Völkerbund einewäg z Gämf bliibe. D Supermächt, d USA und d Sowjetunion, hai 1945 die Haltig negativ bewärtet, drotzdäm si si besträbt gsi formell die diplomatische Beziehige wider ufzneh, was sich im Abschluss vom Washingtoner Abkomme niidergschlage het.[16] Vor allem in der unmittelbare Nochchriegszit isch die unzerstörti Schwiz wirtschaftlig wie au militärisch e wichtige Faktor in Mitteleuropa gsi. Der Chalt Chrieg, wo denn agfange het, het bsunders sit 1951 zur Uufrüstig und Modärnisierig vo der Schwizer Armee gfüehrt, wo under grosse Choste duuregfüehrt worden isch (1951 bis 1953, während em Koreachrieg, hei d Rüschtigs-Uusgabe fasch d Helfti vo de Bundes-Uusgabe betreit[17]). D Wehrpflicht in der Milizarmee het für alli dienstdauglige Schwizer vom 20. bis zum 50. Läbensjohr duurt (Armeereform 60). Bis 1967 het men au ersti Schritt zun ere atomare Ufrüstig gmacht, und d Schwiz het – mit em «Dual Use»-Forschigsreaktor Diorit – as atomars Schwelleland gulte. Mit der Underschrift under em Atomsperrverdrag 1969 het d Schwiz die atomari Option freiwillig ufgee.[18] Die Geistigi Landesverdeidigung het sich in der Nochchriegszit gege d Gfohr von ere Bsetzig vom Land dur d Druppe vom Warschauer Pakt bzw. gege die kommunistischi Underwanderig vo der Schwiz grichdet. D Schwizer hai mit de Gegner vo de osteuropäische Regime sympatisiert und us däm Grund het d Schwiz 1956 öbbe 10'000 Ungare und 1968 öbbe 12'000 Tschechoslowake ufgnoh, wo vor der sowjetische Intervention in ihre Länder gflüchdet si. Die offizielli Neutralitet vo der Schwiz het die sogenannte «Guete Dienst» begünstigt, so dass meh as eimol internationali Friidenskonferänze in der Schwiz, meistens z Gämf, abghalte worde si, zum Bispil 1954 d Indochinakonferenz oder die regelmässige Gipfeldräffe vo de Supermächt.

Wil d Schwiz der Europäische Wirtschaftsgmeinschaft (EWG) us politische Gründ nit het welle biidräte, het si 1960 zsämme mit Dänemark, Norwäge, Östriich, Portugal, Schwede und em Vereinigte Königriich die Europäischi Freihandelsassoziation (EFTA) gründet. Am 6. Mai 1963 isch d Schwiz au em Europaroot biidrätte. 1970 het der Bundesroot ersti Schritte uf em Wäg zun ere europäische Integration vo der Schwiz undernoh, wo 1972 in eme Freihandelsabkomme mit der EWG gmündet hai. Im gliiche Johr het d Schwiz au die Europäischi Menscherächtskonvention underschriibe. Wirtschaftlig het d Schwiz noch 1945 e Hochkonjunktur erläbt, wie me sä no nie gseh het und wo bis in d 1970er Johr gangen isch. In dere Zit si d Export fast ufs zähfache gstiige. D Bevölkerig isch immer grösser worde und s Gsicht vo der Schwiz het sich stark veränderet, wil d Bevölkerig mobiler und vil baut worden isch. Bsunders im Mittelland zwüsche Gämf und Lausanne und zwüsche Bärn und Züri und Sanggalle hai sich d Ortschafte immer meh usbreitet und d Landschaft het ihre ländlige Charakter verlore. Der wachsend Energiibedarf isch dur e Bau vo fümf Atomchraftwärk und dr Usbau vo der Wasserchraftnutzig befriidiget worde. Die private Iikomme si dank dr wirtschaftlige Entwicklig, bsunders im Dienstleistigssektor, stark aagstiige und das het zu allgemeinem Wohlstand gfüehrt. Der Usbau vom Wohlfahrtsstaat (1947 Iifüehrig vo der Alters- und Hinderlasseneversicherig (AHV), 1959 Invalideversicherig (IV)) und dr Abbau vo der Arbetsziit, wobii s wirtschaftlieg Wachstum gliich stark bliiben isch, het der Schwiz bis in d 1990er Johr soziale Friide brocht.

S Wirtschaftswachsdum het sit de 1960er Johr dr Import vo «billige» Arbetschreft us em Usland für d Bau- und Tourismusindustrii nötig gmacht. Der Aadeil vo der usländische Wohnbevölkerig isch zwüsche 1960 und 1970 vo 10 Prozänt uf 17,5 Prozänt aagstiige, wo drvo die meiste Italiener gsi si, wil Italie 1948 mit der Schwiz e Verdrag zur Vermittlig vo italiänische Arbetschreft abgschlosse het. Sit em Ändi vo der Hochkonjunkturperiode in de 1970er Johr hai sich Überfremdigsängst bi Deil vo der schwizerische Bevölkerig bemerkbar gmacht. Mehreri Versüech, d Zahl vo de Usländer in der Schwiz dur sogenannti «Überfremdigsinitiative» z beschränke, si in der Volksabstimmig gschiiteret. Der Bundesroot het zwar brobiert, mit der Schaffig vom Saisonnierstatut die duurhafti Niiderlassig vo de sogenannte «Gastarbeiter» z verhindere, het aber dodrmit nume soziali Härtifälli erschaffe und die raschi Integration vo de Migrante behinderet.[19]

D Vereidigung vo dr Elisabeth Kopp, der erste Frau im Bundesroot 1984

D Iifüehrig vom Frauestimm- und Wahlrächt uf dr Bundesebeni isch 1959 zum erste Mol in ere Volksabstimmig gschiiteret. Waadt und Neueburg hai s aber im gliiche Johr uf dr kantonale Ebeni iigfüehrt. Erst 1971 hai d Schwizer Manne der Iifüehrig vom Frauestimmrächt zuegstimmt. Uf kantonaler Ebeni het as letzte der Appezäll Innerrhode 1991 uf Druck vom Bundesgricht Fraue bi der Landsgmeind zuegloo. D Fraue si noch der politische Gliichberächtigung 1981 au uf dr gsellschaftlige Ebeni juristisch gliichberächdigt worde. 1984 isch d Elisabeth Kopp (FDP) as ersti Frau zum Bundesroot gwehlt worde.

Innepolitisch isch d Schwiz sit 1959 von ere Konkordanz zwüsche de füehrende Parteie prägt, wo sich in der sogenannte Zauberformle bi der Verdeilig vo de Bundesrootssitz manifestiert het. Die Konkordanz isch noch em Ändi vom Chalte Chrieg 1989 und em Ufstiig vo der rächtskonservative Schwizerische Volkspartei (SVP) in e Krise groote, wo 2003 zur Sprängig vo der Zauberformle gfüehrt het. In der Nochchriegszit isch s Verdraue vo der Bevölkerig in d Behörde immer wider dur politischi Affäre und Skandal uf Prob gstellt worde, so 1964 dur d Mirage-Affäre und 1989 durch dr Ficheskandal oder 1990 dur d Ufdeckig vo der P-26. D Stimmbürger hai 1949 der Bundesroot nit gloo, mit em Vollmachteregimes witer z mache, und s fakultative Referendum isch au uf die dringlige Bundesbeschlüss usdehnt worde. D Krise wäge der separatistische Bewegig im Bärner Jura isch 1979 uf demokratischi Art dur d Gründig vom Kanton Jura glöst worde. Die internationali Jugendbewegig het 1968 (→ 68-Bewegig) und 1980 (→ Jugendunruehe in der Schwiz) vor allem z Züri zu Usenandersetzige zwüsche Jugendlige und de Behörde und zum Deil bluetige Krawall gfüehrt. Politisch und gsellschaftlig si die alten Elite abglöst worde und die Geistig Landesverdeidigung het ihri Leitrolle verlore, gliichzitig isch aber au e konservativi Gegebewegig in de bürgerlige Parteie entstande. E markanti gsellschaftspolitischi Usenandersetzig het s in däm Zsämmehang 1989 gee bi der Abstimmig über d Abschaffig vo der Schwizer Armee («Armeeabschaffigsinitiative»), wo vo der Gruppe für e Schwiz ohni Armee (GSoA) initiiert worden isch. D Politik, d Behörde und d Armee hai sich stark gmacht drfür, d Armee z bhalte, aber 35,6 Prozänt vo de Stimmberächtigte hai doch für d Initiative gstimmt. D Kontroverse um d Armee und d Folge vo der Fichenaffäre hai s ändgültige Ändi vo der Geistige Landesverdeidigung bedütet.

D Schwiz in de 1990er Johr[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Bundesroot isch meh as eimol gschiiteret, won er brobiert het die politische Sälbstisolation vo der Schwiz z beände. 1986 het s Stimmvolk der Biidritt vo der Schwiz zur UNO und 1992 au sälle zum Europäische Wirtschaftsruum (EWR) abglehnt. Der Bundesroot het mit sim europäische Integrationskurs aber wiitergmacht drotz dr wachsende Opposition vo de rächts-bürgerlige Kreis und het im gliiche Johr z Brüssel e Gsuech für e Biidritt vo der Schwiz zur EU iigreicht. Der Ufstiig vo der Schwizerische Volkspartei (SVP), wo sich as einzigi Bundesrootspartei klar gege die europäischi Integration gstellt het und die negativi Stimmig im Volk het der Bundesroot uf e «bilaterale Wäg» zwunge. Ohni e formelle Biidritt het d Schwiz autonom s EU-Rächt afo iifüehre und het zweimol mit der EU in bilaterale Verdräg e Deilintegration vo der Schwiz in der EU-Binnemärt und d Liberalisierig vom Persone- und Güeterverchehr abgmacht.

D 1990er Johr si von ere langjöhrige Wirtschaftskrise bzw. vom ene chliine Wirtschaftswachsdum prägt gsi, und das het e starke Aastiig vo der öffentlige Verschuldig zur Folg gha. Gliichzitig het s en intensive Stüürwettbewärb gee uf dr Gmeindi- und der Kantonsebeni, wo Stüürerhöhige wiitgehend ummöglig gmacht het. Der Niidergang vo der schwizerische Maschine- und Textilindustrii het bsunders in der Ostschwiz zun ere deilwiise Deindustrialisierig gfüehrt, wo au in der hütige Zit no wiitergoht, zum Bispil im Kanton Glarus und im Kanton Sanggalle. Zum erste Mol sit em Zweite Wältchrieg isch au d Arbetslosigkeit wider für lengeri Zit uf über vier Prozänt aagstiige. Vor allem d Industriiarbeiterschaft isch hert droffe worde. S Ändi vo der Krise isch erst mit em internationale Wirtschaftsaufschwung um d Johrduusigwändi cho. Es isch bis hüte umstritte, öb an der lange Krise der Nitbiidritt vo der Schwiz zum EWR bzw. zur EU schuld gsi isch oder die falschi Konjunkturpolitik vom Bund oder d Gäldpolitik vo der Nationalbank.

Währed de 1990er Johr het d Schwiz vili Flüchtling us verschiidene internationale Komfliktregione ufgnoh. Bsunders us Sri Lanka, der Türkei und em ehemolige Jugoslawie. Währed em Chrieg in Bosnie und Herzegowina (1992–1995) het d Schwiz fast 30'000 Schutzsuechendi ufgnoh, währed em Kosovo-Konflikt (1998/99) si s öbbe 53'000 gsi.[20] Der gross Zuestrom vo Mensche us ländlige Gebiet in Südosteuropa het zu gsellschaftspolitische Spannige gfüehrt, bsunders wäge der schwiirige kulturelle Integration vo de Flüchtling.

Die wehrpolitischi Debatte um d Zuekumft vo der Schwizer Armee isch au in de 1990er Johr wiitergfüehrt worde. 1993 isch d GSoA in ere Volksabstimmig mit ihrem Aadrag, uf die düüre neue Kampfflugzüüg vom Typ F/A-18 z verzichte, knapp gschiiteret. D Armee het zwar mit ere erste Armeereform 1995 wider Vertraue zrugggwunne, het aber die strukturelli Krise, wo usbrochen isch, wil die alte Bedrohigsszenarie noch em Ändi vom Chalte Chrieg nüm realistisch gsi si, erst mit der Armeereform XXI zum Deil chönne überwinde. Sit em Ändi vo de 1990er Johr debattiert me über d Wiiterfüehrig vo der Miliz bzw. e Professionalisierig vo der Armee.

D Schwiiz hütt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Als letschts Land ussert em Vatikan isch d Schwiz nach ere Volksabschtimmig am 10. Septämber 2002 de Vereinte Natione (UNO) biträte.

Am 10. Dezämber 2003 isch dr Christoph Blocher vo dr SVP ar Stell vor Ruth Metzler (CVP) i Bundesrat gwählt worde. Drmit hei sech zum erste Mal sit 1959 di parteilechi Zämesetzig vom Bundesrat, d "Zouberformle", gänderet.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wikisource Geschichte der Schweiz im dütschsprochige Wikisource

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Six new sites inscribed on UNESCO’s World Heritage List uf whc.unesco.org
  2. Helga Botermann: Wie aus Galliern Römer wurden. Leben im Römischen Reich. Stuttgart 2005, ISBN 3-608-94048-0.
  3. Cathy Schucany: Aquae Helveticae. Zum Romanisierungsprozess am Beispiel des römischen Baden. Basel 1996, ISBN 3-908006-19-8.
  4. Regula Frei-Stolba: Die Schweiz in römischer Zeit: Der Vorgang der Provinzialisierung in rechtshistorischer Sicht. In: Historia, 25, 1976, S. 313-355.
  5. Dr König Friedrich IV. isch 1452 as Friedrich III. Kaiser vom Heilige Römische Riich worde.
  6. Hist. Lexikon der Schweiz (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.hls-dhs-dss.ch
  7. Wikisource Bundesvertrag vo 1815 im dütschsprochige Wikisource
  8. Zu sällere Zit isch in Norddütschland d Bezeichnig «Schweizer» für d Mälcher, wo uf grosse Buurehöf iigsetzt worde si, allgemein üeblig worde.
  9. Auszug aus der Schweizergeschichte. Noch em Karl Dändliker, völlig neu bearbeitet und wiitergfüehrt vom Max Bandle. 5. überarbeiteti Uflag. Züri 1977, S. 179
  10. Urs P. Engeler, Grosser Bruder Schweiz, 1990
  11. 11,0 11,1 Mauro Cerutti: Flüchtlinge. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  12. Jakob Tanner: Réduit National und Aussenwirtschaft. In: Philipp Sarasin, Regula Wecker (Hrsg.): Raubgold, Réduit, Flüchtlinge – zur Geschichte der Schweiz im Zweiten Weltkrieg. Chronos-Verlag, Zürich 1998.
  13. Redaktion: Die militärisch betroffene Schweiz. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  14. Jakob Tanner, a. a. O.
  15. Lueg
  16. Eric Flury-Dasen: Aussenpolitik und Aussenwirtschaft der Schweiz während des Kalten Krieges. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  17. Eidg. Finanzdepartement: Vademecum Bundesfinanzen
  18. Marco Jorio: Atomwaffen. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  19. Die italienische Immigration (Memento vom 22. Augschte 2016 im Internet Archive) Dossier uf ideesuisse.ch
  20. Flüchtlinge in der Schweiz: Ein Blick zurück – PDF-Datei uf jugendweb.asyl.admin.ch (Jugendweb vom Bundesamt für Migration). Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgruefen am 15. September 2010.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Geschichte_der_Schweiz“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.