D Mediationszit: Die Schwizerischi Eidgenosseschaft

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S Ditelblatt vo dr Mediationsakte 1803

As Mediation oder Mediationszit wird dr Abschnitt in dr Gschicht vo dr Schwiz zwüsche 1803 und 1813 bezeichnet, wo d Schwiz faktisch e französische Vasallestaat gsi isch. Dr Begriff leitet sich vom französische Médiation (Vermittlig) ab, wil dr Napoleon Bonaparte 'vermittlet' het zwüsche de Unitarier und de Föderaliste, wo die zentralistischi Helvetischi Republik noch em Stäcklichrieg nüm in dr Lag gsi isch sich gege die ufständische Föderaliste z behaupte. Mit sim Diktat, wo as Mediationsakte (franz. Acte de Médiation) bezeichnet wird, het er de Schwizer neui Verfassige sowohl für e Bund, die Schwizerischi Eidgenosseschaft, wie au für d Kantön ufzwunge, wo vo 1803 bis 1813 in Chraft gsi sii.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Übergang vo dr Helvetische Republik zur Schwizerische Eidgenosseschaft 1802/03[ändere | Quälltäxt bearbeite]

«Die politische Schaukel». Zitgenössischi Karikatur uf d Mediation: Währed dr Erst Konsul Napoleon Bonaparte as Mediator die aristokratisch-föderale und die revolutionär-unitarische Hanswurst uf dr «politische Schaukle» beschäftigt, risst er sich s strategisch wichtige Wallis under e Nagel

Die zentralistischi Helvetischi Republik het währed ihrer ganze, churze Existänz Agriff vo de Föderaliste müesse abwehre und isch sehr instabil gsi. In vier Johr het si vier Staatsstreich erläbt, dr letzt im April 1802. Die wichdigsti Stützi vom egalitäre Eiheitsstaat isch s revolutionäre Frankriich gsi. Wo denn im Juli/August 1802 dr Napoleon Bonaparte, dr Erst Konsul vo dr französische Republik, die letzte französische Druppe us dr Helvetische Republik abzoge het, isch d Position vo de Unitarier, wo dr Eiheitsstaat verfochte hai, praktisch unhaltbar worde. Vili Föderaliste hai uf e Restauration vom Ancien Régime ghofft, mänggi hai sogar erwartet, ass die früehnere Underdanegebiet, wo dank dr Politik vo de Patriote in dr Helvetik befreit worde si, sich ihre alte Herre wider wurde underwärfe.

Dr Napoleon Bonaparte as Erste Konsul vo dr französische Republik. Gemäld vom Jean Auguste Dominique Ingres, 1803/04

Im Spootsummer hai sich denn Föderaliste us dr Innerschwiz, Graubünde, Glarus und Appezäll erhobe und hai im Stäcklichrieg die Helvetischi Regierig us Bärn verdriibe. Dr Napoleon het erst am 30. Septämber 1802 uf di Bitte um Hilf vo dr Regierig reagiert, wo s zimlig klar gsi isch, ass d Föderaliste dr Kampf gwunne hai. In der sogenannte «Proklamation vo St-Cloud», won er mit em General Jean Rapp in d Schwiz gschiggt het, het er sini Vermittlig akündigt. Er het Druppe an de Gränze vo dr Helvetische Republik lo stationiere und het verlangt, ass alli Parteie sofort wurde ufhöre z kämpfe, ass die helvetischi Verfassig, wo vo de Föderaliste an vile Örter abgschafft worden isch, wider iigfüehrt wurd und ass Abgordneti us alle Kantön und Parteie noch Paris chieme für zum verhandle. Wo sich d Föderaliste gweigeret hai, het er d Helvetik wider lo bsetze.

Am 10. Dezember 1802 isch z Paris d Versammlig vo dr Schwizer Abgordnete, die sogenannti «Helvetischi Consulta», eröffnet worde. D Föderaliste si mit 18 Abgordnete de 45 Unitarier zahlemässig underläge gsi, aber dr Napoleon het scho entschiide gha, dr Eiheitsstaat abzschaffe und e Bundesstaat z errichte. De Deputierte het er in dr Eröffnigsred d Leitlinie vo siner «Médiation» vorgläse: E föderativi Verfassig söll iigfüehrt wärde, aber d Rächtsgliichhäit wurd witer bestoh. Das isch e klari Absag gsi an die aristokratische Restaurationsversüech, het aber vili Föderaliste zfriidegstellt und au d Understützig vo de Politiker us de ehemolige Underdanegebiet übercho.

Dr Eiheitsstaat, wo de Unitarier so wichdig gsi isch, isch aso nüme zur Debatte gstande, d Verhandlige über d Details und d Usarbeitig vo de Verfassige vo de Kantön und vo dr Bundesverfassig für dr neu Staat hai trotzdäm bis Ändi Januar 1803 duurt. Uf dr Site vo Frankriich si d Kommissär François Barthelemy, Jean-Nicolas Desmeunier, Joseph Fouché und Pierre-Louis Roederer massgäblig gsi bim Verfasse vo dr Mediationsakte.[1]

Am 19. Februar 1803 het dr Napoleon d Vermittlungsakte em Föderalist Louis d’Affry ge, won är sälber zum Landamma vo dr Schwiz ernennt gha het. Die letzti Amtshandlig vo de alte Behörde vo dr helvetische Republik isch gsi, ass dr Senat d Mediationsakte am 5. Merz 1803 agnoh het. Am 10. Merz het dr neu Landamma d’Affry sis Amt adrätte, und die Helvetischi Republik het offiziell ufghört z existiere, ohni dass es zun ere Volksabstimmig cho wer.

D Schwiz währed dr Mediationszit 1803–1813[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Porträt vom Louis d'Affry, em Schultheiss vo Freiburg und em erst Landamma vo dr Schwiz 1803

Die Schwizerischi Eidgenosseschaft het mit Frankriich am 27. Septämber 1803 e Militärkapitulation und e Defensivallianz abgschlosse, und isch so e Quasi-Protektorat vo Frankriich worde. As Deil vo dr französische Allianz in Europa isch dr Draum vo vile zitgenössische Schwizer Politiker von ere neutrale Schwiz, wo nid vo de internationale Komflikt in Schade zoge wurd, wenigstens vorläufig usdräumt gsi.

Die neui Ornig het vor allem für d Landschafte vo de Stadtkantön e Rückschritt gegenüber dr Helvetik bedütet. D Stadtbürger hai jetz wider e sterkers politischs Gwicht gha. Wil gliichzitig s Zänsuswahlrächt die Begüeterete bevorzugt het, hai die vermögende Stadtbürger fast e Restauration vo dr alte aristokratische Ornig erreicht. Im Merz/April 1804 isch s dorum im Kanton Züri zum ene Ufstand vo de Gmeinde am Zürisee cho, em Bockechrieg. Dr Hauptgrund si d Gsetz zum Loschauf vom Zähnte- und vom Grundzins gsi, wo as ungrächt empfunde worde si. Dr Ufstand isch mit Hilf vo dr Dagsatzig niidergschlage und sini Afüehrer si higrichtet worde. Die exemplarisch strängi Bestrofig vo de Ufständische het witeri Revolte verhinderet.

Zwüsche 1804 und 1813 het d Schwiz e Zit vo üsserem und innerem Friide erläbt. Im Gegesatz zur turbulänte Zit vo dr Helvetik zwüsche 1798 und 1803 isch d Mediationszit dorum as positiv empfunde worde. D Wirtschaft und dr Zuestand vom Land hai sich erholt. Innepolitisch isch vor allem in de alten Ort e wiitgehendi Restauration duregfüehrt worde. Die aristokratischi Schicht het ihri Landsitz und ihri Ämter wider iignoh und het witgehend wider die politischi Macht übernoh, nume dass si sich drin mit dr neue Elite vo dr ländlige Aristokratii und de helvetische Notable het müesse deile. D Güeter vo de Chlöster sin ene zruggge und ufghobeni Chlöster widerhergstellt worde. En Usnahm isch d Fürstabtei Sanggalle gsi, wil e Widerherstellig vo dr Abtei d Substanz vom neu gründete Kanton Sanggalle gfährdet hät. Theoretisch si d Rächtsgliichheit, d Niiderlassigs-, Handels- und Gwärbfreiheit, wo d Helvetik iigfüehrt het, gwährleistet bliibe, in dr Praxis si si aber vo de verschiidnige Massnahme vo de Kantön wider iigschränggt worde.

D Linthkorrektion isch s erste gmeineidgenössische Grossprojekt vo dr Schwiz gsi. Stich mit dr unregulierte und dr regulierte Linth vo 1811

Uf vile Gebiet si aber d Reforme vo dr Helvetik witergfüehrt worde. S Schuelwäse isch in alle Kantön stark usbaut worde. Lehrerseminar und Kantonsschuele si errichtet worde. D Schwizer Pädagogik het Wältruef gha dank Persönlichkeiten wie dr Johann Heinrich Pestalozzi, dr Philipp Emanuel von Fellenberg, dr Johann Jacob Wehrli und dr Jean Baptiste Girard. 1806 het dr Bärgsturz vo Goldau die gmeineidgenössischi Solidarität gweggt, 1807 het me mit dr Linthkorrektion as gmeinnützigs eidgenössischs Wärk agfange, zum d Linthebeni vo Malaria und Überschwemmige z befreie.

1806 isch s Fürstedum Neueburg vo Preusse an dr Napoleon gfalle. En Integration in d Schwiz isch gschiteret, wil dä si Generalstabschef dr Marschall Louis-Alexandre Berthier zum Fürst vo Neueburg erhobe het. Im Juli 1806 het d Dagsatzig under französischem Druck d Iifuehr vo alle britische Manufakturware müesse verbiete und het sich drmit dr Kontinentalsperri agschlosse.

S erste Unspunnefest, 1805

Wo Frankriich s Wallis annektiert und s Tessin 1810 bsetzt het, isch d Beziehig zwüsche dr Schwiz und Frankriich schwer belastet worde. Au isch d Schwiz ständig under Druck gstande, Soldate für e Dienst z Frankriich uszhebe. Schwizer Söldner (→Reisläufer) hai währed de Revolutionschrieg und de Napoleonische Chrieg in de Armeä vo alle bedeiligte Staate kämpft. Offizielli schwizerischi Druppe hai sit dr Militärkapitulation vom Merz 1812 nume no in französische Dienst döfe kämpfe. 12'000 Söldner hätte die ganz Zit sötte für e Dienst z Frankriich zur Verfüegig gstellt wärde. D Awärbig isch schwiirig gsi und het vo de Schwizer Behörde müesse gmacht wärde. Bsundrigs hochi Verlust hai d Schwizer Druppe in französische Dienst im Spanische Unabhängigkeitschrieg und uf em Russlandfäldzug erlitte. In dr kollektive Schwizer Erinnerig isch bsundrigs d Schlacht an der Beresina hafte bliibe, wo sich s Schwizer Kontingänt drbii uszeichnet het. Im Beresinalied wird d Ufopferig vo de Schwizer in fremde Dienst besunge. Vom Schwizer Kontingänt vo dr Grossen Armee, wo öbbe 9000 Ma stark gsi isch, si nume öbbe 700 zruggcho.

Währed der Mediation het sich mindestens in dr geistige Elite e schwizerischs Nationalbewusstsi usbildet. Die alti aristokratisch-patrizischi Elite vo de der Kantön isch mit dr neue soziale Elite us dr Politik und dr Wirtschaft verschmulze und het dere eso dr Hauptgrund gno sich im radikale politische Umfäld z bedätige. As Integrationschraft het s Nationalgfüehl dient. Höhepunkt vom nationale Läbe si d Unspunnefest in de Johr 1805 und 1808 gsi, wo s schwizerische Sälbstbild vom ene Volk vo Hirte, vom eifache Bärgläbe und vo dr Freiheit präsentiert worden isch.

S Ändi vo dr Mediation 1813[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Hans vo Reinhard, dr Bürgermeister vo Züri und Landamma vo dr Schwiz währed dr Uflösig vo dr Mediationsornig

Noch dr Niiderlag vom Napoleon in de Befreijigschrieg 1812/13 und em Rückzug vo de französische Druppe über e Rhii het d Dagsatzig eisitig die bewaffneti Neutralidet vo dr Schwiz broklamiert. Dr Landamma Hans vo Reinhard het e sehr zögerligi Politik verfolgt und zwüschen em Napoleon und dr sächste Koalition laviert. S eidgenössische Ufgebot zur Gränzbsetzig vo 12'500 Ma isch as sehr dürftig empfunde worde, e klari Loslösig vo Frankriich het s nid ge, und d Schwizerregimänt hai witer in dr französische Armee dient.

Dr östriichisch Usseminister Metternich het ohni Erfolg brobiert mit Agänte und Bestächigsgälder d Schwiz für d Koalition z gwünne. Ehnder e Hindernis in dere Beziehig isch d Agitation vo konservative Schwizer Aristokrate im Exil gsi, wo im sogenannte Walshueter Komitee für e Bsetzig vo dr Schwiz dur die Alliierte und e vollständigi Widerherstellig vo de vorrevolutionäre Zueständ lobbyiert hai. Das het bsundrigs in de neue Kantön Widerstand verursacht, wil die d Hauptopfer vo son ere Restauration gsi were.

Am 21. Dezämber 1813 hai alliierti Druppe zwüsche Basel und Schaffhuuse d Gränze vo der Eidgenosseschaft uf em Marsch uf Frankriich überschritte, nochdäm Basel vor em östriichische General Karl Philipp zu Schwarzenberg kampflos kapituliert het. Die schwizerische Gränzdruppe hai sich zruggzoge bevor s zun ere Konfrontation cho isch. Wie vorhär die französische Druppe hai sich au die alliierte mit Requisitione und Iiquartierige uf schwizerischem Gebiet schadlos ghalte. D Awäseheit vo de alliierte Druppe und d Agitation vom östriichische Agänt hai z Bärn am 23./24. Dezämber zur Abdankig vo dr Mediationsregierig und zur Wideriisetzig vo dr vorrevolutionäre Regierig gfüehrt. Bärn het denn d Waadt und dr Aargau ufgforderet, sich sofort z underwärfe und het mit dr Awändig vo Waffegwalt droht. D Gegerevolution hät so zum ene Bürgerchrieg chönne füehre.

Dr Bundesvertrag vo 1815, die verfassigsrächtligi Grundlag vo dr Schwizerische Eidgenosseschaft während dr Restaurationszit

Am 29. Dezember hai zäh alti Kantön an ere Versammlig z Züri d Ufhebig vo dr Mediationsverfassig beschlosse. Si hai s alte Bundesverheltnis erneueret und dr sogenannt Bundesverein bildet. Wil si d Abschaffig vo de Underdaneverheltnis biibhalte hai, hai sich die neue Kantön mit dr Usnahm vo Graubünde, wo 1797 sälber sini Underdanegebiet verlore gha het, em Bundesverein agschlosse. Druf isch s im Januar zu patrizisch-aristokratische Gegerevolutione z Freiburg, Solodurn und Luzärn cho. D Schwiz isch in zwei Lager verfalle: Freiburg, Solodurn, Luzärn, Zug, die drei Waldstett und Bärn hai die völligi Widerherstellig vo dr Alten Eidgenosseschaft verlangt und hai sich zur Gegedagsatzig z Luzärn versammlet. Graubünde het brobiert sich as unabhängige Freistaat z etabliere und d Underdanegebiet im Veltlin zruggüberzcho. Z Züri het dr Bundesverein under dr Führig vom Hans vo Reinhard sich Müeh ge, d Gränze und Verheltnis vo dr Mediationszit in die neui Zit z rette.

Im Merz het s usgseh, wie wenn dr Komflikt in e Bürgerchrieg wurd übergoh: Bärn, d Waadt und dr Aargau hai Druppe mobilisiert. Die usländische Mächt hai indiräkt uf dr Site vo dr einte oder dr andere Partei am Komflikt deilgnoh. Dr Iifluss, wo dr waadtländisch Patriot Frédéric-César de la Harpe uf e russisch Zar Alexander gha het, isch entscheidend zugunste vo de neue Kantön gsi. Erst wo die Allierte mit ere militärische Intervention droht hai, het sich d Gegedagsatzig am 6. April 1814 em Bundesverein agschlosse und die sogenannti «Langi Dagsatzig» bildet. Wo dr neu Bundesvertrag am 9. Septämber 1814 agnoh und am 7. August 1815 beschwore worden isch, isch d Mediationszit definitiv z Änd gsi und d Epoche vo dr Restauration het in dr Schwiz agfange.

D Struktur vo dr Schwizerische Eidgenosseschaft in dr Mediationszit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die Schwizerischi Eidgenosseschaft während dr Mediationszit 1803–1814

Mit dr Mediationsakte si die 13 alte Kantön widerhärgstellt worde, wenn au nit alli in ihre alte Gränze, und sächs neui Kantön si bildet worde. Alli 19 Kantön hai individuelli Verfassige übercho, wo wie d Bundesverfassig Deil vo dr Mediationsakte gsi si. S Wallis isch zum französische Protektorat und vo dr Schwiz abdrennt worde. Vom Zentralstaat vo dr Helvetische Republik si kuum Spure bliibe; d Schwiz isch wider zum ene Staatebund worde.[2]

D Kantön cha me noch ihre Verfassige in drei Gruppe iideile:

  • d Landsgmeindkantön: In de Kantön Uri, Schwyz, Underwalde, Zug, Glarus und Appezäll si die alte demokratische Verfassige widerhärgstellt worde. S Initiativrächt und d Grichtsbarkeit vo de Landsgmeinde si aber ufghobe bliibe.
  • d Stadtkantön: Die alte Stadtort Züri, Bärn, Luzärn, Solodurn, Freiburg, Basel und Schaffhuuse hai repräsentativi Verfassige übercho, wo d Exekutive (dr Chlii Root) gegenüber dr Legislative (em Grosse Root) en Übergwicht gha het. Mit eme hoche Zensus, d. h. s aktive und passive Wahlrächt het vom ene bestimmte Minimalvermöge abghange, indiräkte Wahle und dr Läbenslänglichkeit vo de Rootsstelle hai d Stedt e gmässigts ständisch-aristokratischs System übercho. D Bürger vo de Landschafte hai im Vergliich zur Helvetik wider am politische Iifluss verlore. Eso het me die ufklärti stedtischi Aristokratii, d Republikaner, für die neui Staatsornig chönne gwünne.
  • die neue Kantön: D Kantön Sanggalle, Aargau, Thurgau, s Tessin und d Waadt, wo us de ehemolige Underdanegebiet vo de 13 Alten Ort bildet worde si, hai ebefalls repräsentativi Verfassige übercho, allerdings mit ere dütligere Gwaltedrennig und nume eme niidrige Zensus. E Sonderstellig het Graubünde ghan, wil do die Drei Bünd mit ihre Hochgricht widerhärgstellt worde si. Die witgehendi Gmeindsautonomii verbunde mit diräkt-demokratische Elemänt vo de Hochgrichtslandsgmeinde hai, wie vor 1798, aristokratischi Tendenze begünstigt.

Uf dr Bundesebeni si drei Behörde iigrichtet worde: D Dagsatzig, dr Landamma vo dr Schwiz bzw. dr Vorort, und e Kanzler und e Staatsschriiber as Bundeskanzlei.

An dr Dagsatzig hai wie vor 1798 die Abgeordnete vo de Kantön noch Instruktione vo ihre Regierige gstimmt. S Stimmrächt vo de sächs grösste Kantön, de sog. Vorort oder Direktorialkantön, isch verdopplet worde. D Dagsatzig het nume iigschränggti Befuegnis gha. Si het über Chrieg und Friide entschiide, Verdräg mit em Usland, isch verantwortlig gsi für die inneri und üsseri Sicherheit, het e 15'000 Ma starki Bundesarmee us kantonale Kontingänt kommandiert, het im Chriegsfall e General gwehlt und in Stritfäll zwüsche de Kantön vermiddlet.

Die sächs Vorort Freiburg, Bärn, Solodurn, Basel, Züri und Luzärn hai jöhrlig in dere Reihefolg abgwächslet und dr Landamma vo dr Schwiz gstellt. Dr Schultheiss oder Bürgermeister vom jewiilige Kanton het mit däm Amt dr Vorsitz über d Dagsatzig übernoh, het dr diplomatisch Verchehr mit em Usland gleitet und d Ufsicht über d Kantön gha. D Bundeskanzlei isch die einzigi ständigi Organisation vom Bund gsi und isch jedes Johr in dr neu Vorort züglet.

Alli Kompetänze, wo nit usdrücklig em Bund überdrait gsi si, si bi de Kantön bliibe. Deren ihri Souveränität isch in fast alle Beriich wider härgstellt worde. S Zoll- (Ussezöll, Brugge- und Wägzöll), Münz-, Post- und d Stüürhoheit und d Rächtsprächig, s Schuelwäse und die religiöse Aglägeheite si wider de einzelne Kantön ghört. Das isch e klare Rückschritt vor allem uf em wirtschaftlige Gebiet gsi, wil d Schwiz jetz kei eiheitligs Währigs- und Wirtschaftsgebiet meh bildet het. Jede Kanton het eigeni Druppe ufgstellt, won er noch eigenem Ermässe usbildet und ugsrüstet het, wo d Zahl drvo aber dur d Mediationsakte begränzt gsi isch. Im Gegesatz zu de Zueständ vor 1798 si alli Sonderbünd under de Kantön verbote gsi – so het me welle verhindere, ass sich d Schwiz wider wurd in findligi Lager spalte: Stadt- gege Land-, reformierti gege katholischi und neui gege alti Kantön.

As Name für e neu Staat het me «Schwizerischi Eidgenosseschaft» (lat. Confoederatio Helvetica) gnoh. Die Bezeichnig isch bis hüt dr offiziell Staatsname vo dr Schwiz. D Schwiz isch mit de neue Verfassig vom ene Eiheitsstaat zum Staatebund mit ere schwache zentraler Gwalt worde, was se ussepolitisch sehr vil verletzliger gmacht het. Nume wenigi Errungeschafte vo dr helvetische Revolution vo 1798 si bliibe, zum Deil nume uf em Papiir: d Abschaffig vo de Underdaneverheltnis, die persönlige Freiheitsrächt, s allgemeine schwiizerische Bürgerrächt, d Rächtsgliichheit, d Niiderlassigs-, d Verchehrs-, d Handels- und d Gwärbfreiheit.

Im Gegesatz zur Iifüehrig vo dr letzte Helvetische Verfassig vo 1802 het me bi dr Iifüehrig vo dr Mediationsverfassig uf e Volksabstimmig verzichtet. Wil d Verfassig kei Revisionsartikel enthalte het und dr Napoleon Bonaparte si persönlig garantiert het, isch d Existänz vom neue Staat sterker abgesicheret gsi as as es bi dr Helvetische Republik dr Fall gsi isch. Die französischi Garantii isch aber Hand in Hand mit ere Abhängigkeit vo Frankriich gange. En eigeständigi Ussepolitik vo dr Schwiz isch mit dr Defensivallianz und dr Militärkapitulation vo 1803 praktisch umöglig gsi.

Frankriich het die hütige Kantön Gämf (Département du Léman 1798–1814), Wallis (Département Simplon 1810–1814, ehemols d Republik Wallis 1802–1810) und Jura (Département du Mont-Terrible 1793/97–1814, ehemols die Raurakischi Republik 1792–1793) annektiert. Au dr hütig Kanton Neueburg het zu säller Zit nit zur Schwiz ghört.

S Milidärwäse vo dr Schwiz währed dr Mediationszit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Niklaus Rudolf vo Wattewyl, Schultheiss vo Bärn, Landamma vo dr Schwiz 1804 und 1810 und General vo dr Dagsatzig 1805 und 1813

D Armee vo dr Schwiz het sich währed dr Mediation uf de kantonale Kontingänt ufbaut. Si isch uf 15'203 Ma beschränkt gsi, d Usgobe für s Milidär hai 490'507 Schwizerfranke nit sölle überstiige. In dr Bundesverfassig Art. 2 isch genau greglet gsi, wele Kanton wie vil Druppe het müesse stelle bzw. wie vil Gäld er in d Chriegskasse het müesse iizahle. Die grösste Kontingänt und Gäldmittel si us Bärn, Züri, Waadt, Sanggalle, Aargau und Graubünde cho (über 1000 Ma).

Währed dr fast zähjöhrige Mediationszit isch zum erste Mol en eidgenössischi milidärischi Elite entstande, wenn au dr eidgenössisch Generalstab erst noch 1815 definitiv iigrichtet worden isch. Wo dr Oberst Jakob Christoph Ziegler in sim «Allgemeines Militärreglement für den Eidgenössischen Bundesverein» 1804 d Schaffig von ere zentrale Milidärbehörde vorgschlage het, het dr Napoleon e sonigi Iirichtig verbote, wohrschiinlig für dass s schwizerische Milidär wurd schwach bliibe. Die eidgenössisch Armee isch in dr Mediationszit dreimol under em General Niklaus Rudolf vo Wattewyl mobilisiert worde, 1805, 1809 und 1813. (→Liste vo de Schwizer Generäl) Währed em Bockechrieg het dr Oberst Jakob Christoph Ziegler die eidgenössische und zürcherische Druppe kommandiert.

Im Unterschiid zur Helvetik isch d Schwiz währed dr Mediation vo Chrieg verschont bliibe. Wo dr Dritt Koalitionschrieg 1805 usbrochen isch, het d Schwiz die bewaffneti Neutralität erklärt. Frankriich und Östriich hai die zwar nit anerkennt, hai aber die eidgenössische Gränze, wo nume vom ene schwache Ufgebot bsetzt gsi si, nid in grossem Mass überschritte. Währed em östriichisch-französische Chrieg vo 1809 hai französischi Druppe d Gränze am 11. Merz bi Basel verletzt. Mitti April het d Dagsatzig 1500 Ma lo mobilisiere zum d Ostgränze abzsichere. Wo dr Hans vo Reinhard dr Napoleon am 25. April 1809 z Rägesburg droffe het, het dä ihm immerhi versproche, ass er d Neutralität vo dr Schwiz wurd respektiere. Er het aber gliichzitig erklärt, ass für ihn d Neutralität e Wort ohni Sinn sig; si wurd de Schwizer nur so lang nütze, wie är s well. Am 24. Novämber het d Division Lagrange d Gränze bi Schaffhuuse, Rhiifälde und Basel verletzt, au wenn dr Chrieg scho sit em 14. Oktober z Änd gsi isch, wie zum Zeige wie schwach d Schwiz isch.

Am 31. Oktober 1810 hai italiänischi Truppe s Tessin bsetzt. Dr Napoleon het dä Schritt befohle, zum agäblig gegen e Schmuggel und Schliichhandel vorzgoh. S Tessin isch drotz Protest vo dr Eidgenosseschaft mit dr Usnahm vom Misox bis zum 7. Novämber 1813 bsetzt bliibe. D Beziehige zwüsche dr Schwiz und Frankriich si wäge dr Tessinfroog und dr Kontinentalsperri belastet gsi, und dr Napoleon het meh as eimol dr Schwiz adroht, er wurd se annektiere.

S grösst Ufgebot vo dr Eidgenosseschaft währed dr Mediationszit isch cho, wo die Alliierte amarschiert si. Noch dr Proklamation vo dr bewaffnete Neutralität am 18. Novämber 1813 si acht Dag spöter 15–20'000 Ma under em General vo Wattewyl an d Gränze gschiggt worde.Die alliierte Druppe hai d Gränze zwar mehrmols verletzt, es isch aber nit zu Kämpf cho. Am 21. Dezämber si öbbe 130'000 Ma vo de Alliierte bi Basel und Rhiifälde über e Rhii in Richdig Frankriich zoge, ohne dass dr Wattewyl brobiert het das z verhindere.

S Söldnerwäse het au währed dr Mediationszit floriert. Am 27. Septämber 1803 het dr Napoleon Bonaparte as Konsul vo dr französische Republik e Milidärbündnis mit dr Schwiz für 25 Johr abgschlosse. Drzue isch e Defensivallianz für 50 Johr cho. S Milidärbündnis het Frankriich ermächdigt, in Friidenszite 16'000 Ma und in Chriegszite 25'000 Ma aazwärbe. Usserdäm het d Schwiz Milidärkapitulatione nume no mit Staate us em französische Bündnissystem döfe abschliesse. S Bündnis isch in sine Konditione bedütend schlächter gsi as d Milidärallianze, wo d Schwizer mit de französische König abgschlosse hai. Bsundrigs het d Schwiz kei verbilligts französischs Salz meh döfe importiere, sondern het sogar 200'000 Zäntner überdüürts Salz müesse abneh.

D Kapitulation vo de Franzosen vor em Theodor vo Reding z Bailén

Dr Napoleon het s Milidärbündnis e baar Mol usgnützt. Im Summer 1806 het er zum erste Mol verlangt, ass d Schwizer vier Regimänt mit 16'000 Ma wurde stelle, zum se im Chrieg gege Preusse iizsetze. D Wärbige si aber weniger erfolgriich gsi as erwartet. Am 13. Januar het dr Napoleon dorum dr Schwiz es Ultimatum gstellt, ass si bis zum 1. Mai 16'000 Söldner müess stelle, so dass er d Druppe im 4. Koalitionschrieg chönn iisetze. Trotz grosse Asträngige vo de Kantön hai si aber nume 12'000 Ma zsämmebrocht. D Schwizer Kontingänt si denn vor allem im Chrieg gege Portugal uf dr Pyrenäähalbinsle iigsetzt worde. Spanie, wo denn e Koalitionspartner vo Frankriich gsi isch, het am 2. August 1804 au e Milidärkapitulation mit dr Schwiz abgschlosse. Wo denn dr spanisch Unabhängigkeitschrieg usbrochen isch, si d Schwizer Söldner in spanische Dienst plötzlig im Chrieg mit Frankriich gsi. Die Schwizerregimänt hai sich noch em Usbruch vom Volksufstand für dr legitim König Ferdinand VII entschiide. Dr Siig, wo dr Schwizer General Theodor vo Reding in dr Schlacht vo Bailén über d Franzose errunge het, het vil Ufsehe gmacht.

D Franzose si mit dr Awärbig vo Schwizer Söldner nit zfriide gsi und das het s Verheltnis zwüschen em Napoleon und dr Schwiz ständig belastet. Vom Dezämber 1811 aa het me d Milidärallianz neu verhandlet, und es isch am 28. Merz 1812 veriibart worde, ass d Schwiz nume no 12'000 Ma müess stelle. Öbbe 9000 Schwizer hai schliesslig in dr Grossen Armee kämpft, wo am 24. Juni in Russland iimarschiert isch. Bim Rückzug über d Beresina hai d Schwizerregimänt 80% vo ihrem Bestand verlore. Nume 700 Schwizer si vo Russland zruggcho, die meiste si schwer behinderet und arbetsumfähig gsi. Au wo sich dr Niidergang vom Napoleon scho het afo abzeichne, si d Schwizerregimänt bis zum bitteren Ändi in siine Dienst bliibe.

D Wirtschaft vo dr Schwiz währed dr Mediationszit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Schwiz isch stark vo dr französische Wirtschaftspolitik abhängig gsi. Zum einte hai die französische protektionistische Massnahme bewirkt, ass dr Export vo schwizerische Textilie noch Frankriich stark erschwert worden isch. Zum andere het d Kontinentalsperri gege Grossbritannie e stimulierendi Wirkig gha. Dr Import vo britische Roh- und Kolonialware isch zwar stark erschwert gsi, d Usschaltig vo dr billige britische Konkurränz het aber d Entwicklig vo dr schwizerische Textil- und Maschineindustrii im ene gschützten Umfäld möglig gmacht. Dr stark Konkurränzkampf und dr Druck zur Effizienzsteigerig hai e Konzentrationsprozess und d Iirichdig vo de erste grössere Fabrike zur Folg gha. D Iifüehrig vo dr Spinnmaschine isch dr erst Schritt zur Abschaffig vom traditionelle Verlagssystem in dr erste Helfti vom 19. Johrhundert gsi. As Folg vo dr Restrukturierig isch d Arbetslosigkeit in bestimmte Regione stark aagstiige. Die schwizerischi Industrialisierig het in dr Mediationszit agfange.

Die wirtschaftspolitische Usenandersetzige zwüsche dr Schwiz und Frankriich währed dr Mediationsziit hai immer die gliiche Theme bedroffe: d Zollpolitik, dr Schmuggel und d Iihaltig vo dr Kontinentalsperri. (→ Neueburger Affäre). D Schwiz isch ständig under französischem Druck gstande, gege dr lukrativ Schmuggel vo britische Handelsgüeter vorzgoh. 1810 het d Dagsatzig uf e Befähl vo Frankriich sämtligi britische Ware müesse konfisziere und alli Kolonialware mit eme hoche Zoll belege.

Liste vo de Landammanne vo dr Schwiz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • François de Capitani: «Beharren und Umsturz (1648–1815)». In: Ulrich im Hof u. a.: Geschichte der Schweiz und der Schweizer. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1986, S. 447–525 ISBN 3-7190-0943-2
  • Daniel Frei: «Mediation». In: Ulrich im Hof u. a.: Handbuch der Schweizer Geschichte, Bd. 2. Berichthaus, Zürich 1977, S. 843–869.
  • Ulrich Häfelin, Walter Haller: Schweizerisches Bundesstaatsrecht. 5. Aufl. Zürich 2001.
  • Wilhelm Oechsli: Geschichte der Schweiz im Neunzehnten Jahrhundert. Bd. 1: Die Schweiz unter französischem Protektorat 1798–1813. (Staatengeschichte der neuesten Zeit, Bd. 29). S. Hirzel, Leipzig 1903.

Nowiis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Dokumentation vom französische Senats alässlig vo dr 200-Johrfiir vo dr Veröffentlichung vo dr Mediationsakte, 19. Februar 2003
  2. U. Häfelin, Schweizerisches Bundesstaatsrecht, N 39; Frei, «Mediation», S. 844f.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Mediationszit – Sammlig vo Multimediadateie

Wikisource Volltext vo dr Mediationsakte (dütsch) im dütschsprochige Wikisource

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