Kanton Aargou

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Kanton Aargau
Wappe vum Kanton Aargau
Wappe vum Kanton Aargau

Basisdate
Staat: Schwiz
Abchürzig: AG
Amtssproche: Deutsch
Hauptort: Aarau
Gröschter Ort: Wettige
Flächi: 1'404 km²
(Rang 10)
Iwohner: 681'071[1] (31. Dezämber 2018)
(Rang 4)
Bevölkerigsdichti: 483 Iw./km²
(Rang 6)
Bitritt zuem Bund: 1803
Websyte: www.AG.ch
Lag
Lag vum Kanton Aargau in dr Schwyz
Lag vum Kanton Aargau in dr Schwyz
Charte
Charte vum Kanton Aargau
Charte vum Kanton Aargau
Gmeinde
Gmeinde im Kanton Aargau
Gmeinde im Kanton Aargau
Dialäkt: Aargauerdüütsch

De Kanton Aargou, yhäimisch (bsunders für de früener bärnisch Teil) s Aargöi oder der Aargäu oder – no im 19. Johrhundert – s Äärgöi (resp. i der alte Kanzleisproch «Ergö[u]w»)[2] (hochdütsch: Aargau; französisch: Argovie; italiänisch: Argovia; rätoromanisch: Argovia), isch en Kanton vo de Schwyz.

Geografy[ändere | Quälltäxt bearbeite]

wo der Kanton isch und wien er uusgseht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Syn Name het de Kanton vo der Aare, wo vo den Alpe häär chunt und bi Murgeten und Rootrischt in Kanton Aargau chunt. S Kantonsgebiet goot im Norde bis an Rhy; vo Chaiserschtuel bis uff Chaiseraugscht isch s lingge Rhyufer im Aargau. D Aare mündet bim aargauische Choblänz in Rhy.

Der Aargau lyt im Norde vo der Schwiiz. Er isch im Mittelland zwüsche de Kantöön Bäärn und Soledurn im Weschten und Züüri im Oschte.

Uf em Kantonsgebiet sind die öschtleche Uuslöifer vom Jura bis zu der Lägere oben a Weddige und zum Stuudeland im Zurzibiet. Im Jura und bis an Rhy ufe chunt der Kanton im Nordweschte an Kanton Baselland. Der Charakter vo der Landschaft isch im ganze Gebiet vo Bäärgen und Hügel und vo de Tääler derzwüsche prägt.

Em Jurafuess noo lyt s Aaretal, wo vo der Kantonshauptstadt Aarau bis uf Brugg au es paar Vercheerswääg derduur laufe, und vo der Gägend vo Brugg uus goot d Hauptachse vom Vercheer wyters gägen Oschte s Limettaal z duruuf uf Züri. Bi Brugg und ufem Birrfäld chöme d Linie vo Basel is Mittelland.

Im Süüde ligge näbenand es paar aargauische Mittellandtäler: s Seetal, s Wiggertal, s Suuretal, s Wynetal und s Rüüsstal, wo füre Vercheer gäge Süüde guet sind. Die längzogne Hügel zwüschedra trönne die verschidene Sidligschettine i de Täler; uf dene Hööchine sind zimli grossi Wälder, so wie ufem Häitersbärg, em Lindebärg mit em Wagerain im Norde, em Rietebärg und em Manzebärg. Näbe den aargauische Südtäler sind gäge d Voralpe d Kantöön Luzärn und Zug.

Me cha der Aargau geografisch i vier gröösseri Regioonen ufdäile: De Bärner Aargau, s Fräiamt, d Regioon Baade und s Frickdaal. Dene vier Gebiet isch es i der Gschicht nid glych ggange, und das merkt me no bis hüt a gwüssne Sache.

wie der Bode verteilt isch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

d Tabälle vo dr ofiziellen Arealstatistik im Aargau (Stand: 1994) :

d Gröössi vom ganze Kantonspiet 1'403,7 km²
wo s Wald und Ghölz het 517,9 km² 37,0 %
Puureland 635,6 km² 45,3 %
wo Sidlige druff sind 216,7 km² 15,4 %
anderi Areaal 33,5 km² 2,4 %

Gwässer im Aargau[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Natur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Aargau het’s i de Täler un uf de Bäärge schöni Naturlandschafte, wo me zu vilne dervo als Naturschutzgebiet bsunders lueget. Im schwiizerische Verglych het der Aargau e grossi Flechi vo de Auelandschafte a de Flüss.

Bevölkerig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

e chly Statistik vo früener[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Aargou het 7,8 Prozänt vo de Schwiizer Gsamtbevölkerig und en Aateil vo 7,2 Prozänt am Schwyzer Volksvermöge gha (anne 1990). (Stand: 1990)

e Stroossedafele z Underchulm mit emene mundartlich gschribene Fluername

Sprooche[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die tradizionelle düütsche Dialäkt vom Kanton Aargau ghöre zum Hochalemannische. Es git im Kanton aber kei algemeinei und homogeni Mundart, ganz im Gägeteil: s hütige Kantonsgebiet isch für d Dialäktology en inträssante Fall vom Sproochkontakt vo verschidene Idioom: Wägen iirere Lag zwüsche de grössere alemannische Dialäktrüüm und wäge der Kulturgschicht ghöre di «aargauertüütsche» Mundarte täilwys zu der Gruppe vom weschtliche Schwyzertüütsch, wo me wie bim Wort fliege der zwöiförmig Plural bym Verb bruucht, und täilwys zum öschtliche Schwyzertüütsch, wo me Tag und flüüge seit und der Eihäitsplural bym Verb) bruucht. Im aargauische Jura obe het’s Dialäkt vom Nordweschtschwyzertüütsch, me seit döört Dag für «Tag».

Im südlechen und südweschtliche Teil glyche d Dialäktvariante de Mundarte vo der innerschwyzerischi und weschtlozärnerischi ond bärnerischi Nochberschaft.

S Fricktal het lang zum öschtrychische Gebiet vo de Vorland ghöört und drum ghört die dörtigi tradizionelli Mundart über d Landesgränzen im Rhy übere zum Oberrhyalemannische.

Im Surbtal, wo z Ändigen un z Längnau jahrhundertelang die letschti grösseri Gruppe vo Juude i dr Schwiiz gläbt het – im 19. Joorhundert und 20. Jorhundert sin vil drvo of Züri uusgwandert – , hän die bis is 20. Joorhundert en weschtjiddische Dialäkt gredt. Da drüber het bsunders d Kulturhischtorikerin Florence Guggenheim-Grünberg gforschet.

S Standarddüütsch isch die offizielli Amtssprooch vom Kanton Aargau. Die gschribene Meedie bruuche s Hochdütsch, d Lokal- und Regionalradio aber fasch immer d Mundart.

Mit em modärne Lääbe und der hütige Wirtschaft und Mobilität git’s au im Aargau ganz vill Lüüt, wo anderi Sprooche rede: Hochdüütsch, Änglisch, anderi Variante vom Schwyzerdüütsch, Französisch, Iteliänisch, Tüürggisch, Albaanisch und no vil meh Sprooche. Dene wo’s nötig händ bi der sproochlichen Integrazioon z hälfe isch e wichtige Uufgab vo Behörde und Fachorganisazioone. Anne 2015 het s kantonale Amt für Migrazioon en eigeti Websyten uuftoo, wo «hello-Aargau.ch» heisst und Sache in drizää Sprooche bringt.[3][4]

Es git vo de Mundarten im Aargau es paar Büecher:

  • Walter Bigler: Sägs einfach soo we deeer de Schnabu gwachse n esch. E Hampfele Wöörter ond Uusdröck vo geschter ond höt. Berner Aargauer Mundartwörterbuch aus der Region Südwest-Aargau. Oftrige 2012.
  • Jakob Hunziker: Aargauer Wörterbuch in der Lautform der Leerauer Mundart. Im Auftrage der Kantonalkonferenz verfasst von J. Hunziker. Aarau, Suurländer Verlag 1877.
  • Ernst Matter: Mundart. Schproochmümpfeli us eusere Gäget. Von der Mundart des Suhrentals. Schöftle 1998.
  • Heinrich Meng: Mundartwörterbuch der Landschaft Baden im Aargau – nach Sachgruppen. Baade 1986.

Religion[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Well de Kanton Aargau im Joor 1803 us verschidene alte Territorie zämegsetzt worden isch, ghört är, was d Religion agoot, zu de paritätische Kantön. Tradizionell reformiert isch der ehemalig Bärner Aargau mit de hütige Bezirk Aarau, Brugg, Chulm, Länzbrg und Zofige.

dr alt jüüdisch Fridhoof z Ändige

Traditionell katholisch sind di ehemalige Gmeine Herrschafte (gemeinsami Untertanegebiet vo mehrere Kantön) mit de hütige Bezirk Bade, Brämgarte, Muri und Zurzach, woby s z Bade und Zurzach traditionell en reformierti und en israelitischi Minderhäit git, und au s Fricktal mit de hütige Bezirk Laufeburg und Rhyfälde, wo bis 1803 öschtriichisch gsi sind.

Z Rhyfälde isch di chrischtkatholischi Chile starch verträte, und es git au z Aarau und z Baade-Wettige Gmeinde vo dere Chile. D Chile Sankt Gallus z Chaiseraugscht ghört der dörtige chrischtkatolische Gmeind.

Die drüü aargauische Landeschile zeige sich zäme uff ere gmeinsame Internet-Plattform.[5]

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Sidligsgschicht vom Aargou foot i dr Jungschteizyt a.

I dr Zyt vom Römische Rych sind es paar grösseri Oortschaften entstande: Vindonissa, Augusta Raurica, Aquae Helveticae und Tenedo.

Im Gebiet vom hüttige Kanton Aargou sind sid im füüfte Joorhundert nodisno d Alemanne cho woone. Es het im sächste Johrhundert zum Frankerych ghört, de Name «Aaregou» isch ane 768 zum erste Mool erwäänt worde; är ghört zu den alte Gau-Bezäichnige us em früene Mittelalter. Der Aargau isch de no vom Jura bis hööch ufe zu den Alpe ggange, alles Land von hütige Kanton Luzärn und s Ämmetal und d Bärge bis an Thunersee und an Brienzersee sind im Aargau glääge. Derfüür isch alls öschtlich vo der Reuss im alte Thurgau gsi; vo dämm chunt’s ass no hüt der Gränzort vo säbere Zyt Turgi heisst, hüt isch er fasch i der Middi vom Aargau. Spöter isch das Land zum Zürigau cho. Und ännet der Aaren und em Jura isch bis an Rhy abe der Augschtgau gsi; so isch d Gägend bim «Wasserschloss» scho sit em Mittelalter es Gränzland vo verschidene Regioone.

d Chlooschterchile z Chönigsfälde, bout im 14. Joorhundert

Der Under-Aargou, also meh oder weniger s Gebiet vom hütige Weschtaargau, het im Mittelalter nachenand de Grafe vo Länzbrg, de Grafe vo Kyburg und de Herzög vo Habsburg ghört. Wo anne 1308 bi Windisch der König Albrächt töödet worden isch, het sini Wittfrou Elisabeth ufem Fäld bi Brugg, wo tuusig Joor vorhär s Legionslager «Vindonissa» gsi isch, für iim sys Aadänke s Chlooschter Chönigsfälde lo boue. Iiri Dochter, d Agnes, wo vorhär Königin vo Ungarn gsi isch, isch d Leiterin vom Chlooschter worde. Es isch e beliebti Frou vom Aargau im Mittelalter gsi, si het es paar Mol den Äiggnosse ghulfe iiri Striit z lööse.

Der öschtlich Teil vom hütige Kanton Aargau, ännet dr Rüüss, het im früene Mittelalter zu dr Grafschaft Thurgau ghört, und i spötere Joorhundert zum Zürigau. Es isch d Grafschaft Baade gsi, wo spöter au ad Habsburger choo isch.

S Habsburgerland isch 1415 vo den Äiggnossen erobert worde; dr politisch Hintergrund sind d Schtritigkeite um di römisch-dütschi Königswürde gsy. Drum händ d Gägner vom Sigismund vo Habsburg d Schwiizer ufgrueffe, iim sys Aargauer Territorium (aber nid s Fricktal) go z bsetze.

Der Teil im Weschte, dr Uderaargou, isch es Undertanegebiet vo Bäärn worde. Im Oschte het Züri s Chälleramt elei gha, und di Freie Ämter und d Grafschaft Bade sind gmeini Herrschafte (gmeinsam verwalteti Gebiet) vo den Äiggnosse gsi.

1798 isch dr Aargou wie die andere damalige Schwiizer Kantöön vo de Franzose eroberet worde; Z Aarau isch für es halbs Joor d Houptstadt vor Helvetische Republik gsi, wo derno uf Luzäärn choo isch. Aarau taarff säge, es sig die eerschti Houptstadt vo dr modärne Schwyz gsi. Es sind i der Helvetik denn im Gebiet vom hütige Kanton Aargou drüü helvetischi Kantöön entstande:

  • dr Kanton Aargou (mit de hütige Bezirk Aarou, Brugg, Chulm, Läzbrg un Zofige)
  • dr Kanton Bade (mit de hütige Bezirk Baade, Brämgarte, Muri un Zurzach)
  • dr Kanton Fricktal (mit de hütige Bezirk Laufeburg u Rhyfälde; das Piet isch vor 1798 öschtrychisch gsy)

De hütig Kanton isch anne 1803 mit dr «Mediationsakte» vom Napoleon Bonaparte us de drüü Kantön Aargou, Bade u Fricktal pildet worde. Teili vom zürcherische Ungertanegebiet im Limettal sind aber bi Züri plibe, s Amt Hitzkirch bi Lozärn. Defür sind s bärnischen Amt Aarburg und s lozärnische Amt Meerschwand zum neue Kanton choo.

Nach 1831 het de Kanton Aargou zu de liberale Ständ vo dr Schwiiz ghört; vili demokratischi Flüchtling us Dütschland händ doo Ufnaam gfunde. Der Aargouischi Chloschterstryt 1841 bis 1843, wo dr Kanton am Afang alli Chlööschter ufghobe und denn aber d Frouechlööschter (so wie öppe s Chloschter Fahr) wieder zuegloo het, isch eini vo de Ursache für de Sonderbundschrieg i dr Schwiiz vo 1847 gsy, wo dr Wääg zum hütigi schwyzerische Bundestaat uftoo het.

Di verschidene Gebiet im Kanton underscheide sech ou hüt no, was d Struktur vo der Wirtschaft, d Konfässion und die politische Uusrichtig agoot, zimli starch. I de Landschaften em Jurafuess noo, im undere Wiggertal, im Limettal und im undere Fricktal sin d Ortschafte gross worde, es git en huuffe Fabrigen und Gwäärbpiet und Chraftwäärch und döört dure laufe wichtigi Schwiizer Vercheersaggse.

Bezirk, Stedt und Oort[ändere | Quälltäxt bearbeite]

d Bezirk vom Kanton Aargou

Dr Aargou het elf Bezirk:

d Stedt und die grösseren Oortschafte vom Kanton Aargou

Im Aargou het’s es paar Stedt und vil Dörfer. Em Jurasüdfuess noo, am Rhy oben und im Limettaal wachse d Sidligsgebiet so staarch, ass me hüt grösseri regionali Zäntre mit verschidene Gmeinde drin het. D Zwillingsstedt Wettigen und Baade bilde mit es paar Nochbergmeinde e wichtige Sidligsschwärpunkt.

Di grööschte Aargouer Gmeinde mit mee als 10'000 Ywohner sind:

Stadt/Gmeind Ywooner 1850 Ywooner 2005 Ywooner 2011 Ywooner 2013 Ywooner 2018
Aarou 4'657 15'619 20'043 20'130 21'459
Wettige 1'610 18'647 20'230 20'265 20'847
Baade 3'159 16'524 18'404 18'523 19'339
Woole 2'909 14'035 14'623 15'139 16'407
Oftrige 2'584 10'722 12'618 13'073 13'792
Rhyfälde 1'910 10'991 12'074 12'552 13'537
Spräitebach 669 10'055 10'955 10'982 11'883
Zofige 3'559 10'349 10'990 11'070 11'636
Brugg 1'142 9'085 10'545 10'889 11'134[6]
Mehli 1'940 8'977 10'201 10'617 11'061
Suur 1'039 6'494 6'625 6'695 10'403
Baaden und Wettige

Im Aargou gits vili Oortschafte mit ere lange Gschicht:

  • Baade isch scho i de Römerzyt e Badeort gsy. Im Mittelalter isch uf dr Burg Schtäi oben a dr Stadt dr Sitz vo dr habsburgische Regionalverwaltig gsy. D Äiggnosse händ sech i dr Stadt vilmol zu Tagsatzige troffe; dr Tagsatzigssaal im Schtadthuus git’s no hüt.
  • Windisch bi Brugg chunt vo dr keltische Sidlig und em römische Legionslaager Vindonissa häär. Z Vindonissa isch am Änd vo der antike Zyt der Sitz vom ene Bischof gsi. Wo dört anne 1308 de Kaiser Albrecht dr Erscht ermordet worden isch, hän d Habsburger für sys Aadänke s Chloschter Chönigsfälde pout.
  • Bi Zuurzi isch dr römisch Oort Tenedo gsi.
  • Dört, wo jetz Zofigen isch, het’s es grosses römischs Landhuus gha; me cha no hüt die schöne und guet gmachte Mosaik go aluege, wo men im nünzääte Joorhundert usgrabe und drüber Schutztecher bout het.
  • Z Schöftle isch im Früemittelalter en alti Eigechile vom ene adelige Gschlächt gstande.
  • Im Mittelalter isch Brugg die erschti Stadt im Chärnland vo de Habsburger gsy, wo i dr Nööchi d Habsburg, ire Stammsitz gha hän.
  • Oben a Wittnau isch d Burg vo de Grafe vo Hombärg gsi.
Lauffeburg uff ere Poschtcharte vo 1900; bim Rhy gseht me no der alt Lauffe, wo gly drufabe im Stausee vom Chraftwäärch Lauffeburg verschwunden isch; linggs uff em bild isch s düütsche Lauffeburg

Die alte Stedt vom Aargau sin:

  • Aarau, im 13. Joorhundert vo de Kiburger gründet
  • Aarburg, vo de Grafe vo Frohburg gründet
  • Baade, isch sit em 12. Joorhundert e Määretoort und e Stadt vo de Habsburger gsi; d Burg Schtei isch es Wyyli s Zäntrum vo dr aargouische Landesverwaltig gsi.
  • Brugg, en alti Habsburgerstadt
  • Brämgarte, öppe 1200 vo de Habsburger zun ere Stadt a dr Rüüsbrugg gmacht
  • Chaiserstuel, im 13. Joorhundert vo de Rägeschbärger gründet
  • Chlingnau, anne 1239 vom Ulrich vo Klinge gründet
  • Lauffeburg, vom Graf Rudolf vo Habsburg zun ere Stadt gmacht
  • Länzbrg, het anne 1306 vom Habsburger Fridrich s Stadträcht übercho
  • Mellige, vo de Kyburger zun ere Stadt gmacht
  • Rhyfälde, der Oort mit dr eltischte Rhybrugg wyt und breit, het dr Herzog Konrad vo Zääringen im 12. Joorhundert zun ere Stadt gmacht; es isch die eltischti Aargouer Stadt.
  • Zofige, vo de Grafe vo Frohburg gründet
es Aargauer Doorff: Seenge

Alli hütigen Aargouer Gmeinde fintsch i dr Lischte vo de Gmeinde vom Kanton Aargou.

D Zaal vo den Ywoonergmeinden im Kanton het sech immer wider ggänderet, wil s sit em 19. Joorhundert zu vilne Gmeindfusioone – und früener mängisch au zu dr Uufteilig vo eltere Gmeinde – choo isch.

s Grossrootsgeböid z Aarau isch es früechs Parlamäntshuus vo der Schwiiz usem Afang vom 19. Joorhundert, es isch wisawi vom Regierigshuus

Verfassig und Politik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die erschti Kantonsverfassig het dr Aargau bi sinere Gründig ane 1803 übercho. Die gältendi Kantonsverfassig isch vom Joor 1980. Si isch bi verschidene Abstimmige immer wider i einzelne Pünkt abasst woorde.

Die gsetzgäbendi Bhörde vom Kanton isch de Gross Root, wo nöierdings 140, vom Volk für en feschti Amtsduur vo vier Joor, im Proporzverfaare gwèèlti Mitglider het.

Drüber use isch s Volk diräkt a de Gsetzgäbig beteiliget: Verfassigsänderige und Gsetz, wo vom Grosse Root nid mit absoluter Mehrheit agno woorde sind, underligged zwingend enere Volksabschtimmig; anderi Gsetz müend uf Aatrag vo 3'000 Stimmberechtigte ine Volksabschtimmig (Referändum). 3'000 Stimmberechtigti chöned zudem e Verfassigs- oder Gsetzesänderig oder es Gsetz überhaupt vorschloo (Volksinitiative).

D Sitzverteilig im Grosse Root isch nach de Waale für die letschte paar Legislature esoo gsi:

Partei 1997 2001 20051 2009 2012 Sitzverteilig 2017
Schwiizerischi Volchspartei (SVP) 47 72 46 (−1)2 45 45
10
27
7
6
17
4
22
45
2
10 27 17 22 45 
Insgsamt 140 Sitz
Freisinnig-Demokratischi Partei (FDP) 40 40 24 (−1)2 20 22
Sozialdemokratischi Partei (SP) 48 36 30 22 (−2)4 22
Chrischtlechdemokratischi Partei (CVP) 37 32 26 (+1)2 21 19
Grüeni (GPS) 6 7 7 13 10
Evangelischi Volchspartei (EVP) 8 8 7 6 6
Grüenliberali (GLP) 0 0 0 (+1)2 5 (+2)4 8
Bürgerlech-Demokratischi Partei (BDP) 0 0 0 4 6
Schwiizer Demokrate (SD) 7 4 0 2 0
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) 1 0 0 2 2
Auto-Partei (AP) 4 1 0 0 0
Landesring vo den Unabhängige (LdU)3 2 0 0 0 0

1 D Aazahl vo de Sitz isch im 2005 vo 200 uf 140 verringeret worde.
2 De Urs Leuenberger het im Lauf vo de Legislatur vo de SVP zu de CVP, und de Peter Schuhmacher vo de FDP zu de glp gwächslet.
3 De LdU het sich im 1999i ufglöst.
4 De Roland Agustoni un d Christine Haller hei im Lauf vo de Legislatur von de SP zu de glp gwächslet.

Die uusfüerendi Bhörde isch de Regierigsroot, wo föif vom Volk im Majorzverfaare uf e feschti Amtsduur vo vier Joor gwäälti Mitglider het.

Dr Landamme isch dr Vorsitzendi vom Regierigsroot, er wird vom Grosse Root us de Mitglider vom Regierigsrot gwäält.

Dr Landschtatthalter isch dr Stellverträtter vom Landamme, au äär wird vom Grosse Root us de Mitglider vom Regierigsrot gwäält.

Di föif Regierigsrööt leite je eis Departemänt vo dr Kantonsverwaltig:

  • Stephan Attiger (FDP), Baudepartemänt
  • Markus Dieth (CVP), Baudepartemänt
  • Urs Hofmann (SP), Departement vo de Volchswirtschaft und vom Innere
  • Jean-Pierre Gallati (SVP), Gsundheitsdepartemänt
  • Alex Hürzeler (SVP), Departemänt für Bildig, Kultur und Schport

S oberschte kantonale Gricht isch s Obergricht mit Sitz z Aarau, Gricht i de Regioone sy d Bezirks- und Jugendgricht; kommunali Funkzioon händ d Fridensrichter. Denäbe gits Schpezialgricht. D Verwaltigsgrichtsbarkeit wird im Wesentleche vom Verwaltigs- und Versicherigsgricht uusgüebt.

S Parteiesyschteem vom Kanton isch al algemeine äähnlech wie das i anderne schwyzerische Kantöön. Die kantonale Sekzione vo de vier Bundesregierigsparteie, dr CVP, dr SP, dr FDP und dr SVP händ vil Yfluss. Di bürgerleche Mittiparteie sind tendenziell rächter als iri schwyzerische Muetterparteie.

Lueg zu dr Kantonsverwaltig au: Staatsarchiv Aargau

di nöji Kantonsschuel z Aarau

Bildig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die obligatorischi Schuelzyt isch nüün Joor und foot mit em Ytritt i d Primarschuel im Alter vo öppe 7 Joor a. De Bsuech vom Chindergarte isch nid obligatorisch. Bym Ytritt chunt me entweder i di reguläri erschti Klass oder i d Yführigsklass, wo zwöi Jahr duuret. D Primarschuel duueret i de Regl 5 Joor (1. bis 5. Klass).

Nochäär chunnt de Übertritt in e Real-, Sekundar- oder Bezirksschuel. Die duuret normalerwys 4 Joor (6. bis 9. Klass), und denn isch d Schuelpflicht fertig, woby d Schance uf en aaschlüssendi Bruefsusbildig für Sekundar- u Bezirksschüler wäge de höchere Leischtigsstufe i de Regl besser synd als für Realschüeler. Wächsl innerhalb vo dene drü Stufe gits über Ufnameprüefige, mängisch längt au d Empfälig vom Lehrer (gäg ufe) bzw. freiwilligi oder Zwangsrelegation (gäg abe). In ere aaschlüüssende Pruefslehr muess me au immer ine Pruefsschuel. Somit sorge d Betriib für di praktischi Uusbildig, di (schtaatlech) Schuel für di theoretischi.

Nume vo de Bezirksschuel us isch de Übertritt a di kantonale Maturitätschuele, d Kantonsschuel, möglech. Dezue muess d Bezirksschuelabschlussprüefig mit ere Mindischtnote vo 4,7 beschtande wärde (woby d 6 di beschti und d 1 di schlächtischti Note sind). Di praktische Prüefigsfächer sind Dütsch, Französisch (schriftlech und mündlech) und Mathematik. Usem Jooreszügnis chöme Änglisch, Gschicht, Biologii, Chemii, Musig u Zeichne, waalwys au no Latiin dezue. Mit ere Mindischtnote vo 4,4 isch me zum Übertritt a d Diplommittelschuel, a d Wirtschaftsdiplomschuel oder a en Pruefsmaturitätsschuel berächtiget. Woby letschteri pruefsbegleitend isch. D Gymnasie vom Aargau sind: die Alti Kanti Aarau, die Nöji Kantonsschule Aarau, d Kanti Bade, d Kanti Wettige und d Kantonsschuel Zofige. A de Kantonsschuel, wo öppe 4 Joor duuret (10. bis 13.Schuljahr), cha me di Eidgenössischi Maturität mache. Näbe obligatorische Grundlagefächer chöned d’Schüler ires Akzäntfach (1./2. Joor, 3 Wucheschtunde), ires Schwärpunktfach (3./4. Joor, 6 Wucheschtunde), ires Ergänzigsfach (4.Joor, 4 Wuchenschtunde), sowie verschideni Freifächer sälber wääle.

es modärns Huus vo der Fachhochschuel Nordweschtschwiiz z Windisch

De Kanton Aargau het ekei Universität. D Fachhochschuele ermögliche defür de Absolvänte vo de Pruefsmaturitätsschuele verschideni Schtudierichtige. Der Aargau ghört zu de Fachhochschuelregion Nordweschtschwyz.

Für Erwachseni gits en Erwachsenematuritätsschuel. Für d Volksbildig sorge Kürs vo de Volkshochschuel, sowie verschideni Bibliotheke i Gmeinde und d Kantonsbibliothek z Aarau.

Es git au verschideni spezielli Schulen im Kanton, wie z. B. di Häilpädagogische Sonderschuele.

Kultur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

im Gluri-Suter-Huus z Weddige git’s allerhand kulturelli Sache

verschideni Sache[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Kanton, d Stedt, d Gmeinde, Organisazioonen und Privatpersoone luegen im Aargau für vil Sache vo der Kultur. Es het e Kantonsbiblioteek z Aarau, s Museum Aargau mit syne sächs Hüüser, s Aargauer Kunschthuus und s Historische Museum z Baade, wo men em Melooneschnitz seit. I de Stedt und in es paar Döörffer findt me chlyneri Museeè.

Im Kanton sind Musigveräin und Chöör aktiv, und es git es paar Theater und Chlybünine; es schöns Programm het s Kurtheater z Baade, döört git’s s Filmfestival Fantoche, z Lauffeburg isch s Sprachpanorama Laufenburg, wo s äinzige Sproochmuseum vo der Schwiiz isch.

S Aargauer Kuratorium hilft bi vilne kulturellen und künschtlerische Projäkt.

Die kantonale Tänkmolpfleeg het bi dene vile guete alte Bouwäärch all Händ voll ztue.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo vilnen Aargauer Dichter und Schriftstellerinne het me Büecher. Vil dervo schryben uf Hochdüütsch.

Agfange het’s aber mit der Literatur im Aargau scho im Mittelalter. Es sind es paar Gedicht vo Minnesänger us dere Regioon erhalte, öppe vom Hesso vo Rynech, em Steinmar, em Werner vo Hombärg und em Walter vo Klinge – der Aargau mit syne vile Burgen und adelige Familene muess es guets Pflaschter für die Kunscht gsi isy. D Stück vo dene vürnäämen alte Dichter sind i der berüemte Liederhandschrift vom Manesse ufgschribe. Und au scho us em Mittelalter chunt es Theaterstück, wo e Teil dervoo in ere aargauische Chlooschterbiblioteek überliferet isch, nämli i dere vom Chlooyschter Muri: es isch s früene Oschterspiil vo Muri, wo i der alte Mundart und teils au uf Latynisch gschriben isch.

anne 2018 het me mit emene schööne Jooresprogramm a d Dichterin Sophie Haemmerli-Marti vo Otmisingen erinneret

Es paar Autooren us em Aargau, wo’s vonne Mundartwäärch git:

En alte und bedütende Aarauer Buechverlag, wo für d Schwiizer Literatur, Sproochforschig und Mundart vil guets too het, isch der Suurländer gsi.

Sport[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg ou[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Kanton Aargau – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Kantonale Bevölkerungsstatistik – erstes Halbjahr 2019. Departement Finanzen und Ressourcen. Kanton Aargau. Stand am 30. Juni 2019
  2. Schwyzerischs Idiotikon, Band II, Spalte 39 f., Artikel Argau.
  3. Elia Diel: Neue Migrations-Website in 13 Sprachen eignet sich auch für Zürcher Zuzüger, Artikel uf aargauerzeitung.ch, 14. April 2015.
  4. die kantonali Migrazioonswebsyte «hello-Aargau.ch»
  5. d Websyte vo den aargauische Landeschile
  6. Uf de 1. Jänner 2020 het Brugg mit Schinznach-Bad fusionierd, so dass d Bevölkerigszahl i de Zwüscheziit öpe uf 12'400 gstigen isch.