Wilhelm Tell

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Dä Artikel behandlet d Saagefigur Wilhelm Tell. Für anderi Bedütige vo Wilhelm Tell lueg do
s Wilhelm-Tell-Dänkmol z Altdorf vo 1895; uf em Sockel isch s Datum vom Rütlischwur noch em Tschudi, 1307.
d Tellskapälle, Reproduktion vom ene Stich in ere Tell-Usgob vo 1914

Dr Wilhelm Tell isch dr Saag nooch en Innerschwiizer Freiheitskämpfer und Tyrannemörder gsi, wo am Aafang vo de Habsburgerchrieg söll gläbt ha. Es git keini Beleg für si gschichtlichi Existänz.

Gschichte um de Tell[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die eltisti überliifereti Tellgschicht stammt us em 15. Johrhundert. Allgemeinguet isch si aber no lang nid gsi, au wenn im Buurechrieg im 17. Johrhundert die Ufständische sich uf e Mythos gstützt hai und in de Schwiizer Religionschrieg beidi Siite dr Tell für sich beaasprucht hai.[1] Aber no gege s Ändi vom 18. Johrhundert het die ländligi Bevölkerig in dr Schwiiz mehrheitlig nit emol dr Name Wilhelm Tell kennt.[2]

Drfür isch si Gschicht in Übersee bekannt gsi und isch vo de amerikanische Patriote usgnützt worde, zum gege die änglischi Chrone z hetze. So het 1768 d Boston Gazette d Gschicht vom Tell under em Ditel The Heroic Deed of William Tell veröffentligt.[3] Für e John Quincy Adams isch dr Wilhelm Tell, wie au dr Gustav Vasa und dr Wilhelm vo Orange, en Aafüehrer vo dr Revolution gsi, wo d Freiheit vo sim Volk erkämpft het.[4]

Au z Frankriich hai sich die Revolutionäre dr Gschicht vom Tell agnoh. Für d Jakobiner isch er en Art ursprünglige Sansculotte gsi und so hai si d Hiirichdig vom König und siine Aahänger as Tyrannemord chönne rächtfertige.[5]

Wenn sich s Schwiizer Ancien Regime weder für s Rütli no für e Tell gross intressiert gha het,[2] hai die liberale Nationaliste vom Freisinn hundert Johr spöter die Mythe benutzt, für zum d Identifizierig vo dr Bevölkerig mit em Bundesstaat z versterke, und hai us em Tell dr Nationalheld vo dr Schwiiz gmacht.

S Bühnebild vo Tell – Das Musicel

dr Tell i de Literatur und de Kunst[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Em bekanntiste isch sicher em Friedrich Schiller sis Drama Wilhelm Tell, woner 1804 gschribe het. Bekannt isch aber au em Gioachino Rossini sini französisch Opere Guillaume Tell (dt. Wilhelm Tell, it. Guglielmo Tell), wo uf em Schiller sim Drama uufbaut und s berüemte „Posthorn“ z ghöre isch.

Im 20. Johrhundert häts dänn verschidnigi Hörspil und Film mit de Gschicht über de Tell und em Rütlischwur ggee, drunder de Film Wilhelm Tell (Burgen in Flammen). Beliebt sind i de Summermönet d Uuffüerige vo de Tell-Freiliechtspil z Matte bi Interlake, wo im 2012 ihres 100-Johr-Jubiläum gfired händ. Ebefalls im Summer 2012 isch uf de Walesee-Bühni z Walestadt s Miusikel Tell - Das Musical uuruufgfüert worde.

Weblinks[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Wilhelm Tell – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. André Corboz: Die Kunst, Stadt und Land zum Sprechen zu bringen. Birkhäuser, 2001, S. 179
  2. 2,0 2,1 Corboz 2001, S. 178
  3. Merrill Jensen: The founding of a nation: a history of the American Revolution, 1763–1776. Hackett Publishing, 2004, S. 345
  4. Gary V. Wood: Heir to the fathers: John Quincy Adams and the spirit of constitutional government. Lexington Books, 2004, S. 29
  5. Ricco Labhardt: Wilhelm Tell als Patriot und Revolutionär, 1700–1800: Wandlungen der Tell-Tradition im Zeitalter des Absolutismus und der fransösischen Revolution. Helbing & Lichtenhahn, Basel 1947, S. 110