Dr Schwizer Buurechrieg

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Dr Schwizer Buurechrieg
Dialäkt: Baseldütsch

Dr Schwizer Buurechrieg vo 1653 isch e militärischi Usenandersetzig zwüsche de Stadtort vo dr Alten Eidgenosseschaft und ihre ländlige Untertane gsi. Mä het em au Batzechrieg gsäit, wil äine vo de Hauptgründ d Abwärtig vom Batze gsi isch.

Vorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Buurechrieg in dr Alte Eidgenosseschaft het verschiideni Ursache gha. Zum einte hai sich d Stedt, wo d Zäntre vo dr politische und wirtschaftlige Macht gsi und vo immer weniger patrizische Familie regiert worde si, abgschottet. Im Lauf vom 16. und am Afang vom 17. Johrhundert hai si d Ufnahm vo Neubürger, d. h. Hintersasse us em Untertanegebiet und em Usland immer meh beschränkt, bis schliesslig keini Neubürger meh ufgno worde si. So het s für d Landbevölkerig e Barriere ge, wo verhinderet het, ass si im Soziale oder in dr Politik chönnti Iifluss ha. Drzue isch die ungünstigi wirtschaftligi Entwicklig, mit dr Nochchriegsdeflation noch em Drissigjöhrige Chrieg, em Kollaps vom Export vo landwirtschaftlige Produkt noch Süddütschland, wo sich vom Chrieg wider erholt het, und d Abwärtig vo dr Währig, wo d Stedt minderwärtige Chupferbatze mit em gliiche nominale Wärt wie s alte Silbergäld hai afo münze. Viili Buure si hoch verschuldet gsi, und wäge däm het d Landbevölkerig finanzielli Erliichterige, wirtschaftligi Freiheite und e grösseri politischi Selbständigkeit verlangt. No bevor em grosse Ufstand vo 1653 isch s scho 1629–36 z Luzärn, 1641 z Bärn und 1645/46 z Züri zu Unruehe cho.

Dr Ufstand[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Ufständ hai im Luzärner Äntlibuech agfange, wo grossi Deil vo dr Landbevölkerig vom Kanton sich z Wolhuuse am 26. Februar 1653 zum ene Bund zsämmegschlosse hai, sich im Ämmidal, eme Untertanegebiet vo dr Stadt Bärn und schliesslig im Gebiet vo de Stedt Solodurn und Basel und im Freiamt verbreitet. D Chlage vo de Buure hai sich in erster Linie uf ihri wirtschaftligi Not bezoge und si hai ihri Forderige mit „altem Rächt und Härkunft“ legitimiert, bsundrigs mit em Stanser Verkommnis. Si hai verlangt as d Stüüre verchliineret wurde und e Deil drvo, vor allem die uf em Salz-, Veh- und Rosshandel, ganz abgschafft wurde.

D Fäldzüg

Bärn und denn Luzärn hai vo de andere Eidgenosse Hilf gforderet. Züri, wo dr Ufstand vo sine Untertane 1645 und 1646 mit Gwalt underdruggt het, het in sim Untertanegebiet keini neue Unruhe erwartet und het, für zum Choste spare, nume si Bürgermeister, dr Johann Heinrich Waser ins Bärn- und Luzärnbiet gschiggt, für zum d Untertane z beruehige. Das het aber kei Erfolg gha.

D Verdräter vo de Untertane vo Luzärn, Bärn, Solodurn und Basel hai sich unterdesse z Huttwil an ere Landsgmeind zum ene Buurebund zsämmegschlosse. Im Bundesbrief, wo sich im Stil an dr alt eidgenössischi Bundesbrief alehnt, gsehn sich d Buure as unabhängig vo de Bürger vo de Stadtort und gliichberächtigt mit iine. Si hai sich denn mit em französische Botschafter z Solodurn in Verbindig gsetzt, für zum dr Louis XIV. vo ihrem guete Wille z versichere. Dr Buurechrieg isch en Unabhängikeitschrieg worde.

Währed d Buure sich dr konfessionelle Paritet verschriibe hai, si die eidgenössische Ort immer no im alte, konfessionelle Dänke verhaftet gsi. S katholische Luzärn het dorum zerst vo de katholische Ort Hilf erwartet, währed s reformierte Bärn sich an Züri gwändet het. D Obrikeite si vo dr Dagsatzig understützt worde, und im ene Bricht us Züri chunnt zum erste Mol dr Begriff "Revolution" vor.

Am 18. Mai 1653 hai d Buure Bärn und Luzärn es Ultimatum gstellt, und wo das abglehnt worden isch, isch dr Niklaus Leuebärger, dr Afüehrer vo de Bärner Untertane, uf Bärn marschiert, won er am 22. Mai acho isch, und dr Emmenegger isch uf Luzärn zoge. D Buure hai Luzärn, Bärn und Aarau afo belagere. Die eidgenössische Ort hai druf an der Dagsatzig beschlosse, mit militärische Middel gege die Ufständische vorzgoh. Währed Züri e Dagsatzigsarmee usghobe het, het dr Leuebärger im Verdrag vom Murifäld e Separatfriide mit dr Obrigkeit vo Bärn abgschlosse. Wo aber die Ufständische d Waffe niidergleit hai, het Bärn dä Verdrag für ungültig erklärt. In de Däg druf isch s denn bi Herzogebuchsee zu neue Zämmestöss cho.

D Buure, wo schlächt usgrüstet gsi si, si mit 20'000 Ma uf Züri zoge und hai ihr Lager westlig vo Mägewil ufgschlage. Vom Oste si 9'000 vo de Druppe vo der Zürcher Obrigkeit under em Befählshaber Konrad Werdmüller cho und hai s Stedtli Mellige im Aargau bsetzt. Am 3. Juni 1653 isch s bi Wohleschwil und Büeblikon zum ene Gfächt cho, wobi d Zürcher Bränd gstiftet hai und Wohleschwil isch bis uf vier Hüüser abbrennt. Am Dag druf hai sich d Buurefüehrer Niklaus Leuebärger und dr Christian Schybi ergee und und hai dr Mellinger Friidensverdrag underschriibe. Zum Schluss si alli Ufständische besigt worde. D Afüehrer si mit Buesse, Verbannig oder em Dod bestroft worde.

Folge[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Hiirichdig vo siibe Baaselbieter Buurefüerer

Drotz dr bluetige Niiderlag vo de Buure het dr Buurechrieg bedütendi Uswirkige gha. Bis zum Ändi vom Ancien Regime 1798 het s d Obrigkeit nüme gwogt, vo de Buure diräkti Stüüre iizzieh. So hai de Stadtort die finanzielle Middel gfehlt, für zum e Bruefsarmee und e Beamtenapparat ufzbaue, wie si s blant gha hai. Eini vo de Folge vom Buurechrieg isch dorum s sparsame Schwizer Milizsystem in dr Verwaltig und im Militär - deilwiis bis ins 20. Johrhundert.[1] En anderi Folg isch s diefe Misdraue vo de Baaselbieter iire Baasler Here gegenüber gsi, wo under em Bürgermeister Johann Rudolf Wettstein hert duuregriffe und dr Buurefüerer Uli Schad uf em Gellert ooni Biistand vom ene Pfarrer schändlig ghänkt häi und säggs anderi, dr Soon vom Schulthäiss vo Liestel Hans Gysin, d Liestler Hans Stephan Stutz und Konrad Schuler, dr Diegtener Joggi Mohler, dr Dorfmaier vo Langebrugg Gallus Jenni und dr Amtspflääger vo Löifelfinge Uli Gysin uf em Kopfabheini häi lo chöpfe und zwäi Driddel vo iirem Bsitz iizooge häi.

Nowiis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. [1]Freiheit aus den Bergen vom Dr. Paul Widmer, Botschafter und Ständige Verträter vo der Schwiiz bim Europarot z Strossburg

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gottfried Guggenbühl: Der schweizerische Bauernkrieg von 1653. Züüri 1913.
  • Hans Mühlestein: Der grosse schweizerische Bauernkrieg. Celerina 1942. Nachdruck: Unionsverlag, Züüri 1977, ISBN 3-293-00003-7
  • Andreas Suter: Der Schweizerische Bauernkrieg von 1653. Politische Sozialgeschichte - Sozialgeschichte eines politischen Ereignisses. (Frühneuzeit-Forschungen, Bd.3), Tübinge 1997.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Dr Schwizerisch Buurechrieg vo 1653 – Sammlig vo Multimediadateie
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Schweizer_Bauernkrieg“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.