Schlacht am Moorgarte

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Schlacht am Morgarten
Deil vo: Schwizer Habsburgerchrieg

D Schlacht am Morgarte noch ere Illustration in der Bärner Chronik, 1483
Datum 15. November 1315
Ort Morgarte in der Gmeind Oberägeri im Kanton Zug, Schwiz
Usgang D Eidgenosseschaft het gwunne
Konfliktparteie
Habsburg:
Dr Leopold I., Herzog vo Östriich und dr Steiermark
Die Schwizerischi Eidgenosseschaft:

Uri
Schwyz
Unterwalde

Befählshaber
Leopold I. vo Habsburg
Graf Otto vo Strossbärg
Werner Stauffacher
Truppesterki
öbbe 9000
drvo öbbe 2000 Ritter
öbbe 1500
Verlust
öbbe 2000 öbbe 12

D Schlacht am Moorgarte am 15. November 1315 isch di erschti Schlacht zwüsched de Eidgenosse und de Habsburger gsii. Öb d Schlacht überhaupt stattgfunde het und wenn in welere Form, für daas git s käini äidütige Beleeg.[1]

Nach dr historisch unverbürgte Vertriibig vo de Vögt, wo sicher nöd nur im Jahr 1291 stattgfunde hät, sind d Habsburger nach wie vor draa interessiert gsii, ihre Machtaaschpruch i dr Innerschwiz dure zsetze. Dezue händs gegeüber em König au Pflichte z verrichte ghaa, wie zum Bischpil de Schutz vom Chloschter Einsidle, wo üsserscht witläufigi Ländereie gha hät; wos aber lang nöd alli bewirtschaftet hät.

Inschrift Moorgarte Denkmal

Schwyz expandiert zu Laschte vo Einsidle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di geburteriiche Schwyzer sind wege e paar Alpweide sit längerem im Schtrit mit em Chloschter Einsidle gsi, wo under em Schutz vo de Habsburger gschtande isch. Das isch de sogenannti Marcheschtrit. Au händ schwyzerischi Sidler im Lauf vo de Jahr i de Urwälder, wo vo Einsidle nöd gnutzt worde sind Hööf pout und s Land urbar gmacht. Im Summer 1314 händ sich d Schwyzer einisch me gäge d Chloschterchnächt duregsetzt und illegal witeri Alpe und Wälder, wo em Chloschter ghört händ besidlet. Druf hät si dr Abt vo Einsidle bim Bischof vo Konschtanz verchlagt. De Bischof hät dänn über d Schwyzer de Chilebann verhänkt. D Eidgenosse händ für de Gegekönig vom Habsburger Friedrich em Schöne, de Ludwig de Bayer, Partei gnaa, i dr Hoffnig, er werdi de Chilebann uuflöse laa. Us Raach händ d Schwyzer i dr Dreikönigsnacht 1314 s Chloschter überfalle, händs plünderet, händ d Chloschterchile gschändet und d Mönch für e paar Mönet gfange gnaah. Em Abt aber isch d Flucht is Schtatthalteramt Pfäffike glunge, vo wo er de Bischof und de Schirmherr alarmiert hät. Dr Bischof vo Konschtanz hät de Chilebann dänn au über d Urner und Unterwaldner verhängt.

Dr Schirmherr grift ii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Herzog Leopold I. vo Habsburg, dr Brüeder vom Friedrich isch dänn Schirmherr vom Chloschter Einsidle und verpflichtet gsii, d Schwyzer für dä Frevel z beschtrafe. I dr ritterliche Überzüügig, dass nur Ritter gäge Ritter kämpfe dörfed und wil er gwüst häd, dass s im Land Schwyz nume Buure gee häd, isch er miteme schwer panzerete Ritterheer ohni gnaui Ufklärig zu ere Schtrafaktion gäge Schwyz ufproche. De Ritter isch es klar gsii, dass si kein eigentliche Gegner händ und also nöd in en Chrieg zoge sind, sondern zunere Strafaktion gäge widerschpenschtigi und ufmüpfigi Buure.

D Schwyzer aber sind Buure gsii und händ sich nöd müesse a di ständische Regle vom Rittertum halte, wo si vermuetlich au gar nöd kännt händ. Für Habsburg häts zwei Möglichkeite geeh: Entweder Chrieg gäge anderi Edli, wobii mer sich uf em Schlachtfeld troffe hät und nach eme Signal mit dr Schlacht aagfange hät und au zwüschedure underbroche hät, zum di Tote und Verletzte in Sicherheit z bringe. Oder aber e disziplinarischi Massnaahm gäge Buure öppe, indem mer en Hof oder es Dorf plünderet oder abebrännt hät. I dr mittelalterliche Weltordnig händ di eifache Lüt kei Kompetenz zum kämpfe ghaa - usser si sind vo ihrem Herr als Fuessvolk defür iizoge worde.

Allerdings muess mer au dütli säge, dass am Moorgarte uf Schwyzer Site nöd nume Buure kämpft händ. Sehr wohl isch dr schwyzerischi Adel au uf em Schlachtfeld verträte gsii. Und under de Schwyzer häts kampferprobti Söldner und nöd nume wehrlosi Buure gha.

Au isch sich d Wüsseschaft i dr Fraag vo dr Schlachtuursach alles anderi als einig. D Haupttheorie dezue sind dr Schwyzer Freiheitsdrang, di habsburgische Huusmachtsaaschprüch i de eidgenössische Gebiet, dr Marcheschtrit mit em Chloschter Einsidle und dr dütschi Thronschtrit vo 1314/15.

D Schlacht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Schwyzer händ de Aagriff bi Arth erwartet, wo si wi bi Brunne und Richtig Einsidle Befestigunge pout händ, de Herzog Leopold isch aber vo Zug her em Ägerisee naach zoge und hät plant über de Sattel in Talchessel vo Schwyz oder is Gebiet hinder em Sattel, wo vo Schwyz bsetzt gsi isch, vorzschtosse. Nach ere Legende isch der Weg dur dr Graf Heinrich vo Hüneberg verrate worde, wo en Pfiil mit dr Botschaft "Hüetet üüch uf St. Othmar am Moorgarte" über d Letzi vo Arth zu de Schwyzer gschosse hät. Dr St. Othmar isch d Datumsaagaab. Us mittelalterlicher Sicht isch das nöd en eigentliche Verrat gsii, wil, wie witer obe gschribe, Schlachte hüfig a me gmeinsam uusghandlete Ort und Zit stattgfunde händ, wil sich zwei ritterlichi Heer suscht nöd händ chönne finde.

Dr Wäg am See naach isch en ängi Strecki zwüsched em steile Hang und em versumpfte Ufer vom Ägerisee, wo dozmal no grösser gsii isch. Deet händ d Schwyzer, zäme mit 300 verbündete Urner öppe 1500 Maa, en Hinderhalt iigrichtet. D Habsburger sind mit 3000 bis 5000 Maa cho, öppe en Drittel devoo panzereti Riiter, wo vorne de Zug aagfüehrt händ. Di Verbündete und Vasalle vo de Habsburger sind vor allem us de Kantön Zug, Züri, Aargau und em Thurgau gsii. Dr Zug isch dur e Schtraasseschperri bi Tschopple gschtoppt worde. Vom Hang her isch er mit Baumschtämm vo gfällte Bäum a verschidene schmale Schtelle underbroche worde. Mit fuuschtgrosse Schtei sind d Ross schüüch gmacht worde und mit Hellebarde d Ritter aagriffe worde. D Ritter händ im änge Gländ chuum Ruum zur Gägewehr ghaa, und d Schlacht hät mit ere vernichtende Niderlaag für d Habsburger gändet.

D Niderlaag[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Gründ für die habsburgischi Niderlaag gits vili. Erschtens sinds in en Hinderhalt graate. Nach Augezüügebrichte in Chronike händ si für d Verschiebig uf de Flecke Schwyz oder de widerrechtlich grodete und bsetze Alpe uf em Sattel, d Waffe hinder sich uf em Sattel feschtgschnallt und händ Seili mit sich gfüehrt, zum s Veh vo de Buure abzfüehre. Au isch der Aagriff vo de Schwyzer und Urner vo Oschte her zum Zitpunkt vom Sunnenufgang gfüehrt worde. D Ritter sind bländet gsii und händ dopplet schlächti Sicht gha: de schmal Sehschlitz vom Helm und d Sunne im Gsicht. Während de Aafang vom Zug uf es Hindernis ufgloffe isch, isch dr Rückzug dur witeri Schtrasseschperre vo de Buure abgriglet worde. Zuesätzlich hät vo hinde s ahnigslose Fuessvolk us em Freiamt, Winterthur und Züri nachedrängt. D Ritter sind zum Zitpunkt vom Aagriff uf eme schmale Wäägli zwüsched Sumpf und See einersits und anderersits de Schwyzer, wo vo dr Bergflanke aagrife händ, i de Falle gsi.

D Schwyzer händ sich mit Schtiigiise a de Füess "wie Gämsi" im schteile Gländ bewege chönne. Zuesätzlich händs mit fuuschtgrosse Schtei, wo sie de Ross vermuetlich an Buuch gworfe händ, d Rittier schüüch gmacht, sodass die d Ritter abgworfe händ. Während d Ritter ihri Lanze (geignet für de Kampf uf em Ross uf Dischtanz) wool nöd parat ghaa händ, händ d Schwyzer mit dr Hellebarde e uusgezeichneti Nachkampfwaffe ghaa. Mit dr Hellebarde cha mer guet zieh, stäche und schlaa. Im Gegesatz zur ritterliche Ehr, Verwundeti z schone, händ d Schwyzer ihri Gegner wie imene Bluetruusch gnadelos abgschlachtet. Lueg dezue au de Chronikbricht.

D Niderlaag isch vo de Habsburger nöd anerchännt worde, wil d Schwyzer gottlos kämpft hebed. Dr Chliichrieg, wo denn usbroche isch, hät bis zum Waffeschtillschtand vo 1318 duuret.

Us dr Chronik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Schlacht am Morgarte kännt mer zersch emal us de Gschichtsschriibig. Die ältischte Bricht über d Niderlaag vom Leopold sind vom Johannes vo Viktring und vom Johannes vo Winterthur. De erscht isch 1315 Abt im Chloschter Viktring z Kärnte gsii, und der ander brichtet, wie sin Vatter mit de Truppe vom Leopold us de Schlacht zrugg cho isch. Die beede Chloschtermanne händ für iri Beschriibige von ere Schlacht numen äis Modäll kännt, nämli d Bible. Us em alte Teschtamänt chunnt au s Bild vo de Schtäi, wo de Hang aberugeled: De Johannes vo Viktring schribt, d Schwizer sigid so sicher im Gländ umgeschtägeret wie d Schteiböck, wo bi irem Umeschpringe d Schtäi lösid ab de Häng abegheie. Us dem Bild hät sich dänn im Abschriibe vo schpötere Chronischte e ganzi militärischi Schtrategii entwicklet. Debi mues me nur emal i d Gägend vo de Schlacht ga, zum merke, dass es wit und bräit kän Hang git, wo mer en groosse Schtäi so wit chönt role laa, das er emene Ross zwüsched Bäi graated oder gar en Ritter erschlaat! Us de Zit sälber gits jedefalls chum Detail über d Schlacht sälber - mer wäiss, das öppis gloffe isch, aber was gnau gloffen isch, wäiss mer nöd.

E Schilderig vom Berner Chronischt Konrad Justinger (15. Jahrhundert):

Es hatten auch in der schwizer in den händen gewisse überaus furchtbare mordwaffen, die in jener volkssprache auch helnbarten genannt werden, mit denen sie die stärkst bewaffneten gegner wie mit einem schermesser zerteilten und in stücke hieben. da war nicht eine schlacht, sondern wegen der angeführten ursachen sozusagen nur ein schlachten des volkes herzogs Lüpolds durch jene bergleute, wie einer zur schlachtbank geführten herde. Niemanden verschonten sie noch auch bemühten sie sich zu fangen, sondern sie schlugen alle tot ohne unterschied.'

En Hofnarr als wiise Warner[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Eini vo de Eigetümlichkeite vo dr Schlacht vo Moorgarte isch d Befragig vom Hofnarr vom Herzog Leopold, Kuony vo Schtocke gsii. Wo de as Witz bi de Beratige vor dr Schlacht gfragt worde isch, was er denn vo dr ganze Aaglegeheit halti, hät er sim Herr graate:

Ihr geratet wohl, wie ihr wollt in das Land Schwyz hinein kommen, jedoch geratet keiner, wie ihr wieder wollt heraus kommen.

De Kuony vo Schtocke hät also mit sinere Ussaag uf d Gfahr aanedüütet, wies dänn usgsehi, wänn d Habsburger d Schlacht verlüüred. Sin Ratschlag isch mit Lache abtaa worde; nach dr Schlacht hät sich dr Herzog aber an de wiisi Rat vo sim Narr erinneret und hät ihm en Wunsch gwährt. Der hät sich s Privileg erbäte, jährlich i sinere Heimetschtadt Schtocke es Narregricht abhalte z dörfe, wo er allerdings erschtmals erscht 1351 usgfühert hät. Der örtlichi Narreverein, s Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken, berüeft sich hüt uf die Begebeheit.

Em Kuony vo Schtocke sini Gschicht isch de meischte Chronischte bekannt gsii. Zumindest erschiint dr Hofnarr i de meischte Illuschtratione zur Schlacht. Im hiesige Bischpil vo dr Berner Chronik isch dr Kuony am linke Bildrand im Heer vo de Öschterriicher z erkänne, schtandesgmäss inere langzipflige, rote Schelletracht, Gugel und Eselsohre.

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Bundesbrief, Habsburger, Urkanton, Gschicht vo de Schwiz

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Morgarten – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Die Historiker Peter Niederhäuser und Andreas Meyerhans mit ihren Einschätzungen zur Schlacht von Morgarten. (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.srf.ch im Zämehang mit em Film «Die Schweizer» vom Schwizer Färnsee, usgstraaled am 2. Oktober 2013
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Schlacht_am_Morgarten“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.