Walter vo Klinge

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Dialäkt: Baseldütsch
D Walther-Miniatur im Codex Manesse, fol. 52r, um 1300.
S Wabbe vom Walther vo Klinge

Dr Walther vo Klinge, (urkundlich sit 1240 z Klingnau; † 1. Merz 1286[1] z Baasel), isch e Minnesänger in dr zwäite Helfti vom 13. Joorhundert gsi.

Lääbe und Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Walther vo Klinge isch dr Soon vom Ulrich II., em Gründer vom aargauische Stedtli Klingnau, us em alte aadlige Freiheregschlächt vo deene vo Klinge, Burg Alteklinge im Thurgau gsi (zur Genealogii vgl.: Merz, W.: Burganlagen).

Im Joor 1256 isch dr Walther as Gründigsstifter vom Dominikanerinnekloster Klingedaal bezügt, wo zerst z Wehr dehäi gsi isch, 1274 an s Kläibaasler Rhiiufer züüglet isch und sich dört zu äim vo de riichste und bedütendste Klöster z Baasel entwigglet het. Im Lauf vo sim Lääbe het dr Walther immer wider Klöster und Konvänt (Kloster St. Blasie, Bredigerkloster Baasel, Kloster Klingedaal) gröösszüügigi Gschängg gmacht. Är und si Frau si au d Gründer vom Kloster Sion z Klingnau gsi.

1272 het dr Walther s ganze Stedtli Wehr an si Gusää, dr spööter Köönig Rudolf I. vo Habsburg verkauft. Er isch e Gfolgsmaa vom Rudolf gsi und er wird in e Hufe Rächtskwelle us dere Zit as Züüge ufgfüert, bsundrigs in de Joor 1273-76 und 1283, wie au im Walther sini Ministeriale, die bäide Klingnauer Ritter Conrad und Berthold Steinmar. Dr Berthold wird mit em Minnedichter Steinmar vo dr Groosse Häidelbärger Liederhandschrift (Codex Manesse) identifiziert. Mit em Köönig Rudolf isch dr Walther 1283 under anderem z Aarau gsi, wo die s Stadträcht überchoo het und dr Walther chunnt in dr Urkunde aa dr ersti Züüge vor.

Dr Walther isch im Codex Manesse as Autor vo acht Minnelieder verdräte, wo mä as konwentionell wurd iiordne. Er isch formal wie au thematisch e Schüeler vom Gottfried vo Neife und vom Konrad vo Würzburg gsi. E zitgenössische Minnesänger us em Gschlächt vo de Freije vo Wänge bi Frauefäld lobt weeniger im Walther si Kunst as vilmee d Vorzüg vo sim Charakter: triuwe (Dröiji), milte (Freigääbigkäit) und zuht (Ridderlichkäit) (vgl. Bartsch, K: Die schweizerischen Minnesänger).

Die letschte Lääbeszäiche von em sin testamentarischi Verfüegige us em Joor 1284 z Baasel, won er nääbe Klingnau si Woonsitz gha het (Urkundenbuch Basel, Bd. II., Nr. 445, S. 257 f.; Nrn. 447-449, S. 258-261). Si Graab cha nit äidütig identifiziert wärde; mööglig weer, ass er im Baasler Bredigerkloster begraabe worde isch oder im Kloster Klingedaal.

Teggstusgoobe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Pfaff, Friedrich (Hg.): Die große Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse) In getreuem Textabdruck, Ditelusgoobe vo dr zwäite, verbesserete und ergänzte Uflaag bearbäitet vom Hellmut Salowsky mit eme Verzäichnis vo dr Stroofeaafäng und 7 Schriftdaafele, Häidelbärg 1995, Spalte 127-133

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Josef Bader: Das ehemalige sanktblasische Amt Klingenau, in: ZGO 1/1850, Site 452 ff.
  • Karl Bartsch (Hg.): Die Schweizer Minnesänger, Frauenfeld, Verlag Huber 1964
  • Moriz Gmelin: Urkundenbuch der Deutschordens-Commende Beuggen, in: ZGO 28/1876, Seite 78; Fortsetzung Seite 1266-1299, ibid. Site 376-439
  • Johann Huber: Die Regesten der ehemaligen Sanktblasier Propsteien Klingnau und Wislikofen im Aargau. Ein Beitrag zur Kirchen- und Landesgeschichte der alten Grafschaft Baden, Luzärn, Räber 1878
  • Walther Merz (Hg.): Die mittelalterlichen Burganlagen und Wehrbauten des Kantons Argau, Aarau, Sauerländer 1904, hier: Abschnitt „Klingnau“, Site 293 ff., mit ere Stammdaafele vo de „Freie vo Klinge“
  • Elmar Mittler und Wilfried Werner (Hgg.): Codex Manesse. Die Große Heidelberger Liederhandschrift. Texte. Bilder. Sachen, Katalog zur Ustellig 1988, Universidäätsbibliothek Häidelbärg, Häidelbärg, Braus 1988
  • Otto Mittler: Geschichte der Stadt Klingnau 1239-1939, Aarau, Sauerländer 1947
  • Ursula Peters: Literatur in der Stadt. Studien zu den sozialen Voraussetzungen und kulturellen Organisationsformen städtischer Literatur im 13. und 14. Jahrhundert, Tübinge, Max Niemeyer Verlag 1983; do: „Der Literaturkreis um Walther von Klingen“, Site 105-114
  • Max Schiendorfer: Walther von Klingen: Vorsitzender eines Basler Sängerkreises? Eine regionalgeschichtliche Fallstudie, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 122/2003, Site 203-229
  • Urkundenbuch der Stadt Basel, bearbäitet vom Rudolf Wackernagel und Rudolf Thommen, Baasel 1890-1910
  • Walther von Klingen und das Kloster Klingental in Wehr, uusegee vo dr Stadt Wehr, Ostfildern 2010
  • Ingo F. Walther (Hg.): Codex Manesse. Die Miniaturen der Großen Heidelberger Liederhandschrift, Uusegee und erkläärt vom Ingo F. Walther und dr Gisela Siebert, Frankfurt am Main, Insel 1988
  • Wilhelm WilmannsKlingen, Walther von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 189.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Michael Bärmann: Herr Göli: Neidhart-Rezeption in Basel
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Walther_von_Klingen“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.