Alemannisch

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Alemannisch
Verbreitig: Schwiz, Dütschland, Öschtrich, Liechtestei, Frankrich (Elsass), Italie (Piemont, Aostatal), Rumänie (Saderlach, iez wol †), Venezuela (Colonia Tovar)
Sprecher: ungfähr 10 Millione
Linguistischi
Klassifikation
:
Unterteilige:
Offizieller Status
Amtssprooch vo: niene
Sproochchürzel
ISO 639-1

-

ISO 639-2
  • gsw (Schwizerdütsch, Alemannisch, Elsässisch)
  • gem (sunschtigi germanischi Sproche)
ISO 639-3
  • gsw (Schwizerdütsch, Alemannisch, Elsässisch)
  • swg (Schwöbisch)
  • wae (Walser-Dialäkt)
  • gct (Alemán Coloniero Tovar)

Alemannisch isch dr Dialäkt / di Sproch, wu im Südweschte vum ditsche Sprochrüüm gschwätzt wird. Alemannisch wird vo uugfähr zäe Millione Mänsche gredet. I de Schwyz kennt mers als Schwyzerdütsch, z Frankriich heissts Elsässerditsch. Regional gits verschiidini Eigebezeichnige, wiä z. B. Markgräflerisch, Kaiserstiählerisch, Baseldytsch, Züritüütsch, Bärndütsch, Luschtenauerisch usw. D Sprochwisseschaft zellt au s Schwäbisch zum Alemannische.

S hütig Alemannisch hät sich usem Altalemannisch und em Middelalemannisch entwiggelt.

Dr Namme Alemannisch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Namme Alemannisch fir d Sproch im Südweschte vom ditsche Sproochrüüm isch in dr Neizit vum Johann Peter Hebel iigfiährt wore. In sinem Buech „Allemannische Gedichte“ (1803) schribt er:

„Der Dialekt, in welchem diese Gedichte verfasst sind, mag ihre Benennung rechtfertigen. Er herrscht im Winkel des Rheins zwischen dem Frickthal und ehemaligen Sundgau, und weiterhin in mancherlei Abwandlungen bis an die Vogesen und Alpen und über den Schwarzwald hin, in einem großen Teil von Schwaben.“[1]

D Schriibig Allemannisch mit zwei l het sich nit durgsetzt.

In dr Sprochwisseschaft vum 19. un 20. Johrhundert isch dr Namme Alemannisch ufgnoo worde un herrscht derte bis hütte vor; mit däm Namme konkurriärt erscht sitter neischter Zit d Bezeichnig Westoberdeutsch. Dr Namme Alemannisch isch im Oberbadische un z Vorarlbärg in dr Lit guet bekannt un wird viilmol bruucht, im Elsass, in dr Schwiz un im Schwobeland aber nit; friili het er aü derte in dr wisseschaftlige Literatür e feschte Blatz.

Dr Hebel un d Sprochwisseschaft sin bi dr Benännig Alemannisch fir dr Dialäkt im Südweschte drvu üsgange, ass dr hittig alemannisch Sprochrüüm sich im Norde, Weschte un Oschte umgfähr mit em Siidligsrüüm vu dr Alamanne vum erschte Johrdoisert noch Chrischtus deckt; Sprochforscher wiä dr Karl Bohnenberger hän des bi ihrene sproochgeografische Gliiderigsvorschleg zum Deil begrindet.[2] Im Alperaüm sin aü im zweite Johrdoisert no romanischi Gebiät alemanisiärt wore.

D Verbreitig vum Alemannische[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Alemannischer Sproochruum

Zu dr geografische Verbreitig vum Alemannische lueg uf dr Kart uf dr rächte Sitte. Um es 10. Johrhundert hots s Herzogtum Schwaben und vil früener s Herzogtum Alamannia gäbbe. Heut isch de alemannische Raum durch politische und geografische Gegebeheite verrisse. Politische Abgrenzunge gitts durch die Nationalstaate Frankreich mit em Elsass, Schweiz mit sinnem deutschsprachige Gebiet, Österreich mit em Vorarlberg, Liechtenstein, Deutschland mit sinne Bundesländer Bayern mit Bayerisch-Schwabe und Bade-Wirttemberg. Geografisch gitts Barriere durch Schwarzwald, Bodesee und Rhein.[3]

So guet wiä alli iigeborene Ditschschwizer un Liächtastainer schwätze Alemannisch; wel do viilmol aü Üsländer (Immigrante) dr Dialäkt anämme, bilde d Alemannischsprochige e iberwältigendi Mehrheit. In dr Schwiz het s Alemannisch aü ufs rätoromanisch Gebiät üsgriffe, derte sin praktisch alli zweisprochig oder si rede numme no ditsch.

Aü z Voradelbärg schwätzt e große Deil vu dr Bevelkerig Alemannisch, do wirke aber, wiä im alemannische Sprochgebiät z Frankrich un z Ditschland, gegeläifigi Faktore.

Anne 1936 het e franzesischi Volkszellig im Elsass ergää, ass 84 % Ditsch kenne[4] – diä allermeischte drvu hän Alemannisch oder im Norde e fränkische Dialäkt kenne. Anne 1984 hän in dr Vor- un Grundschuele im Oberelsass vu 65.507 Schiäler no 8.608 elsässischs Alemannisch kenne, des sin 13,1 %. Im Unterelsass sins 1983 no ca. 20 % gsii.[5] In beede Deil vum Elsiss isch dr Ruckgang in dr Stedt bsunders dramatisch gsii un sitterhär no wittergange.

Im Oberbadische ischs Alemannisch in dr stedtische Balligsgebiät stark zruckgange – des betrifft d Balligsgebiät Friiburg, Lerrach, Offeburg un anderi. Do isch d Zahl vu dr Alemannischsprächer gsunke. Glichzittig isch d Dialäktkänntnis bim e Deil vu däne Lit zruckgange, wu no Dialäkt schwätze. Z Briisach (e Stadt, wu e starke Zuezug gha het; verkehrsginschtig) un z Vogtsburg (abgläge, landwirtschaftlig, wennig Zuezug) hets anne 1988 unter dr Niintklässler (14- bis 16-Jährigi) eso üsgsähne (mit Briisach isch in dr Tabälle numme d Kernstadt gmeint, ohni d iigmeindete Derfer):

Dialäktkenne (Niintklässler, 1988)[6]
Dialäktkänntnis Vogtsburg Briisach
„guets un ring verwässerets“ Alemannisch 84 % 20 %
„stark verwässerets“ Alemannisch 6 % 12 %
badischi Umgangssproch 4 % 26 %
Hochditsch un hd. Umgangssproch 6 % 42 %

Diä Zahle sin vum Noth Harald noch ere Untersuechig unter 187 Schiäler[7] ermittlet wore; uf dr Grundlag vu däre Untersuechig het dr Noth gschetzt, ass im Briisgaü anne 1988 ca. 52 % vu dr Bevelkerig Alemannisch het kenne; ungfähr 22 % hebe badischi Umgangssproch, iischliäßlig Friiburger Dialäkt kenne schwätze; 26 % hebe numme Hochditsch oder hochditschi Umgangssproch gschwätzt.[8]

Usserhalb vùm gschlossene alemannische Sproochruum git es no verschiidni Sproochinsle, wo vo alemannischsproochige Usswandrer gründet worde sin. Zimli in de Nööchi sin no die Südwalser Siidlige in Norditalie. Wyter ewäg hets im rumänische Banat ais ainzigs Dorf ggee, wo men Hochalemannisch gredt het: Saderlach oder uf rumänisch Zădăreni.[9] Die Sidler sinn us em Hotzewald un em Fricktal cho. Wäge dr Massenuswanderig vo de Dütschsprochige us däm Land stoht d Mundart vo Saderlach hüt vor em Usstärbe. Usserdäm het es z Schabo in Bessarabien, de hütige Ukraine vùm 19, Joorhùndert bis zum zweite Wältchrieg e Schwyzer Siidlig gee, wo au en alemannische Dialäkt gschwätzt worde isch. Au de stoot aber jetz chùrz vorem Usstärbe.[10]

Üsserhalb vu Ejropa wird no z Tovar (Venezuela) Alemannisch gschwätzt. Z Nordamerika hets friener durch Usswanderig au alemannischi Sproochinsle gee. Die glarnerdütschi Sproochinsel z Wisconsin isch no bis vor e paar Joorzäänt läbig gsi. E wyteri Sproochinsel in de USA isch Castroville, wo vo Elsässer gründet worde isch. Dezue werde alemannischi Mùndarte vo verschiidne Grùppe vo Swiss Amish in Indiana gschwätzt, so im Adams County, wo de Dialäkt ùffem Bärndütsche basiert, ùn im Allen County, wonner ussem Elsass chùnt.

Dr gsellschaftlig Status vum Alemannische[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Alemannisch isch in dr Dütschschwiiz und z Liechtestei wit verbreitet und anerkannt, es isch Muetter- und Alltagssproch vo dr Bevölkerig. S Alemannisch – dört au Schwyzerdütsch respektiv Liachtastanerisch gnennt – isch allgemeini Umgangssproch. Hochdütsch wird vor allem in dr Schuel gschwätzt und bi offizielle Aglägeheite (woby bi vilne Behörde und au Gricht im mündliche Verkehr Alemannisch verwändet wird). Im Färnseh und Radio sin sälber produzierti Format – mit Usnahme vo einige Nochrichtesändige – au uff Alemannisch.
Alemannisch wird allerdings au in dr Schwiiz praktisch nume gschwätzt und ehnder sälte uffgschriibe. Traditionell uffgschriibe wird Dialäktliteratur, Dialäktlieder und -värs (z. B. d Zeedel und d Schnitzelbängg vor Basler Fasnacht). In jüngerer Zyt wird Alemannisch vo dr jüngere Generation au in SMS und E-Mail bruucht, und au in Internetfore, Blogs, Facebook und Twitter schrybe di Jüngere, wie om de Schnabel gwachse isch. Es gitt fir selle neue Art vu Kommunikation jo konne starre Regle meh. D Bsunderheit vu de alemannische Wikipedia isch, dass dett Theme in em sachliche Alemannisch gschriibe werret.[11]

Stroßeschild mit elsässischer Ufschrift

Im Elsass, in Badische un im Schwobeland het s Alemannisch bzw. s Schwäbisch wennig effenligi Repräsentanz. Dr Brüch vum Alemannische in effentlige Verastaltige un in dr Mediä zum Here un Sähne isch sälte; d Sproch isch ufs Gebiät vum Brivatläbe zruckdrängt. Im badische Teil vu Bade-Wirttemberg pflege d Mitgliider in de regionale Gruppe vu de Muettersproch-Gsellschaft d alemannische Sprochvielfalt.

Do drvu gits Üsnahme: D Badisch Zittig un d Alsace hän alli Wuch e alemannischi Kolumne („Lueginsland“ un „uf elsässisch“). Im elsässische Regionalfernseh kumme alli Obe zeh Menüte Nochrichte uf Elsässisch. Im SWR kumme alli Wuch Sticker zwei Spots mit je ca. 3 Menüte Alemannisch; si sin aber hochditsch amoderiärt.
Im Elsass, im Badische un im Schwobeland hets verschiidini alemannischi Liädermacher un Bands.
Im Elsass gits e starki Dradition vu halbprofessionälle Dialäkttheater. Im Badische gits z Friiburg d Alemannisch Bihni, Theateruffiährige vu Laiegruppe, wu zu Verein ghere, gits als emol an verschiidene Ort.

Im Bildigswäse isch s Alemannisch meischtens nit gärn gsähne. S wird fir e Hindernis ghalte bim Hochditsch-Lehre un giltet as e Brämsi fir Beruefskarriäre.

Im Elsass sin in verschiidene Ortschafte zweisprochigi Stroßeschilder un/oder Ortsschilder durgsetzt wore – mit Franzesisch un Elsässisch.

In allene Deil vu dr Alemannia gits e lebändigi Mundartliteratur.

Variatione[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Alemannisch wiist e Hüffe Varietääten uf. Diä sin dr Grund fir verschiidini Versuech, dr alemannisch Sprochrüüm z unterdeile. Do drzue gits verschiidini Griteriä:[12]

  • d Iideilig no dr vollzogene oder nit vollzogene nejhochditsche Diphthongiärig vor Konsonant. Noch däre unterscheidet mer Alemannisch im ängere Sinn (Diphthongiärig vor Konsonant nit vollzoge) un Alemannisch im wittere Sinn (Diphthongiärig vor Konsonant vollzoge). Meh drzue lueg unter nejhochditsche Diphthongiärig.
  • d Iideilig noch em Verschiäbigsgrad vu germanisch k zu ch. Des het zu dr Begriff Niider-, Hoch- un Hegschtalemannisch gfiährt. Meh drzue lueg in dr Haüptartikel Niideralemannisch, Hochalemannisch un Hegschtalemannisch. Die Iideilig isch hüt veraltet, und i dr hüttige Dialäktologii deilt mr s als Niideralemannisch i Niideralemannisch (am Oberrhii) und Mittelalemannisch (am Bodesee) uf.
  • Unteriideilige sin meischtens nit dur phonetischi Griteriä ellei entstande, bi Begriff wiä Montforter Düütsch spiilt s landschaftlig Zämmegherigkeitsgfiähl zum Deil e grossi Roll.
  • Lueg aü im Haüptartikel Alemannische Sprochrüüm (Gliiderig).

De Sproochgrenz zwische Schwäbisch un Bodeseealemannisch laift grad durch s Allgai. Hindelông mit em Ortsteil Hinterstein (Hinderschtui) isch de öschtlichschte Teil vum Allemannische Sprochrum. Mer schwätzt alemannisch in Oberstaufen, Oberstdorf, Fischen, Sonthofen, Hindelang, Burgberg, Missen.[13]

Alemannisch im ängere Sinn[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Alemanischi Inschrift z Kiächlischbärge
Alemannischi Inschrift z Bärn
Aber aus s hochalemannisch Oschtschwizertüütsch goot scho i männgem mit em Mittelalemannisch.

Alemannisch im wittere Sinn[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Witteri Iideilige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Mit Nordalemannisch wird Schwäbisch, Niider- un Mittelalemannisch zämmegfasst, mit Südalemannisch wird Hochalemannisch un Hegschtalemannisch zämmegfasst.

Usserdem wird uabhängig vu de obige Underschidige underdailt in:

D Erforschig vum Alemannische[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Germanischt Wolfgang Kleiber het feschtgstellt, ass s Alemannisch „sowohl lexikographisch als auch dialektgeographisch als das am besten erforschte Sprachareal innerhalb der ‚Teutonia’“ ka gälte.[14]

In dr Mittli vum 18. Johrhundert het mer afange alemannischi Werter sammle. Sitter 1795 wird syschtematisch publizärt, Biispiilgäber sin do dr Johann Christoph von Schmid (Schwäbisches Wörterbuch, ab 1795) un dr Franz Josph Stadler (Versuch eines schweizerischen Idiotikon, ab 1806) gsii.

s Schwizerischen Idiotikon, Band I

Im 19. Johrhundert hän d Vorarbeite fir diä erschte alemannische Großwerterbiächer agfange – 1840 firs Schwäbisch un 1861 firs Schwizerditsch Werterbuech. Des Schwizerisch Idiotikon oder „Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache“ erschiint sit 1881 un isch zum greschte Regionalsprooch-Werterbuech vu allene germanische Sproche wore.[15]

Näbe dr alemannische Großwerterbiächer sin zahlrichi Werterbiächer vo einzelne Ortschafte oder gleine Regione entstande. Eins vu dr erschte isch s „Aargauer Wörterbuch in der Lautform der Leerauer Mundart“ vum Jakob Hunziker gsii, wu anne 1877 z Aarau erschiine isch.

Dr ersch alemannisch Dialäktatlas isch dr Sprachatlas der deutschen Schweiz gsii, wu anne 1935 vum Heinrich Baumgartner und em Rudolf Hotzenköcherle in Agriff gnumme wore isch un wu anne 1961 agfange het mit erschiine. Sonigi Wärk sin in dr Zwischezit in allene alemannische Großregione usgschaffet wore.

Anne 1861 isch im Karl Weinhold si „Alemannische Grammatik“ rüskumme, wu eigentlig e hischtorischi Grammatik isch. Sitter em letschte Drittel vum 19. Johrhundert sin zahlrichi Ortsgrammatike entstande, wu dr Schwärpunkt uf dr Phonetik hän – di erscht het dr Jost Winteler (1876/76) gschriibe.

Moderni Grammatike noch em Typ vu Schuelgrammatike gits sitter 1948 – do isch as erschti im Albert Weber si „Zürichdeutsche Grammatik“ erschiine. Scho vor em Zweite Wältgriäg isch im Arthur Baur si braktischi Sprochlehr „Schwyzertüütsch“ rüskumme.

Aan de Universität Konstanz im Fachbreich Sprochwisseschaft untersuechet se Alemannisch als e Sprochvariante und arbeitet anere Grammatik vum Alemannische.[16] Aan de Universität Freiburg am Deutsche Seminar, Forschungsstell Sprochvariatione in Baden-Württemberg, wird under em Peter Auer d Veränderung vu de Ussproch in de letschte hundert Johr erforscht.[17][18] Aan der Universität Züri schaffet me under der Elvira Glaser am Sintaxatlas vo de dütsche Schwyz.[19]

Sit 1963 träffe sech d Fachlüüt vo dr Alemannisch-Forschig regelmässig uff de Arbetstääg für die alemannischi Tieläktology zum sech über neui Frooge und Arbete usztuusche.

Alemannisch as Dialäkt un Sproch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Rudolf Post, langjährige Leiter vu dr Arbetsstell Badisches Wörterbuch, het d Frog ufgworfe, eb Alemannisch e Sproch oder e Dialäkt isch. Dr schribt, ass d Antwort uf diä Frog drvu abhängt, was mer unter Sproch verstoht.

  • In däm Sinn isch Alemannisch ke Sproch: „E normiärts System, wu as National-, Amts- oder Standardsproch mit ere feschtglegte Orthographii un ere schriftlig fixiärte Grammatik im e große Gebiät ohni nännenwärti Unterschiid brücht wird.“
  • In däm Sinn isch Alemannisch e Sproch: „E Syschtem vu Zeiche un Regle, wu in ere Gmeinschaft zu dr mindlige Verständigig diänt.“ Fir e Charakter as Sproch in däm Sinn diäg spräche: S Alemannisch heb sini eigene Sprochregle, wu mer in dr Lütig (Luutig), dr Wortbildig un dr Syntax erkännt. Im Wortschatz diägs ebefalls typischi alemannischi Eigeheite gä.[20]
  • Für d Schwiz un Liechtestei chunt no drzue, dass dört s Alemannisch i dr ganze dütsche Schwiz di allgimein gredt Alltagssproch isch, un ass es so guet wie unmöglich isch, dass zwee Dütschschwizer vu welem soziale «Stand» au immer mitenand nüd Alemannisch rede. Das isch e Charakteristik, wo sit em spetere 19. Joorhundert suscht fascht nienetsmee vorchund – i dr Schwiz und Liechtestei nimt s Alemannisch dodrmit au Positione ii, wo i anderne Länder dr Standardsproch oder ere standardsprochnoche Varietät zuechöme.[21]

Die politisch Syte vu de Abgrenzig Dialekt – Sprach wird dytlich ime Linguistewitz ime Artikel vum Max Weinreich: E Sprach isch e Dialekt mit ere Armee un ere Marine.

  • Zum Thema Sproch un Dialäkt lueg aü d Haüptartikel Dialäkt un Sproch.

Alemannischi sprochligi Eigeheite[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ass es im Alemannische e Hüffe Variante git, het dr Blick drfir verstellt, ass es gwissi grundlegendi Gmeinsamkeite git. D Sprochwisseschaft het sich in dr Regel uf d Bsunderheite un Unterschiid konzentriärt, wenniger uf d Gmeinsamkeite. Diä sin im Wortschatz, in dr Phonetik un in dr Grammatik z erkänne, beträffe aber viilmol nit s ganz alemannisch Sprochgebiät. Wit verbreiteti Gmeinsamkeite sin s Kurzverb, d Assimilation vu dr Vorsilbe ge-, dr n-Abfall, d Umschriibig vum Genitiv, dr Präteritumschwund, d Infinitiv-Partikel, d Relativpartikel un anderi.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Groossrüümigi Übersichte:

  • Karl Bohnenberger: Die alemannische Mundart. Umgrenzung, Innengliederung und Kennzeichnung. Tübingen 1953.
  • Rudolf Hotzenköcherle: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz. Aarau 1984 (Sprachlandschaft 2).
  • Marthe Philipp, Arlette Bothorel-Witz: Low Alemannic. In: German Dialects. Phonology & Morphology, with selected texts. Manchester University Press, Manchester 1961, S. 313–336.
  • Charles V. J. Russ: High Alemannic. In: German Dialects. Phonology & Morphology, with selected texts. Manchester University Press, Manchester 1961, S. 364–393.
  • Charles V. J. Russ: Swabian. In: German Dialects. Phonology & Morphology, with selected texts. Manchester University Press, Manchester 1961, S. 337–363.
  • Peter Wiesinger: Phonetisch-phonologische Untersuchungen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten. Band 1 und 2. Walter de Gruyter, Berlin 1970 (Studia Linguistica Germanica 2).

Zur Soziolinguischtik z Tüütschland, z Frankrych und i de Schwyz:

Literatur zu chlynere Rüüm findt mer i den äinzelnen Artikel.

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Portal:Alemannisch

Südbadisch, Alemannen, Alemannischer Beispielsatz, Alemannische Literatur

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Alemannisch – Sammlig vo Multimediadateie

Quälle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. zit. noch Vorrede zur ersten Auflage, in: Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte, Lahr 1984.
  2. Karl Bohnenberger: Die alemannische Mundart. Umgrenzung, Innengliederung und Kennzeichnung. Tübingen 1953
  3. Wolfgang Homburger, Wolfgang Kramer, R. Johanna Regmat und Jörg Stadelbauer (Hrsg.): Grenzüberschreitungen. Der alemannische Raum – Einheit trotz der Grenzen? Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br., Nr. 80. Thorbecke Verlag, Ostfildern 2012
  4. zit. bim Harald Noth, Alemannisches Dialekthandbuch vom Kaiserstuhl und seiner Umgebung, Freiburg 1993, S. 164
  5. Noch ere Untersuechig im Uftrag vu dr franzesische Schuelbürokratii; zit. bim Noth, Dialäkthandbuech, S. 164
  6. Noth, Dialäkthandbuech, S. 177
  7. Noth, S. 175–191
  8. Noth, Dialäkthandbuech, S. 175ff, bsunders S. 196–199
  9. Hildegard Frey: Der Wortschatz der Mundart von Saderlach. Diplomarbeit. Temeswar 1965; Theresia Schelb: Sitten und Bräuche und ihre Widerspiegelung im Wortschatz der alemannischen Mundart von Saderlach. Diplomarbeit. Temeswar 1979.
  10. Schweizerdeutsch in Bessarabien. SRF 1, Schnabelweid vom 13. Oktober 2013.
  11. Jürgen Sutter: E Schangs fir d Mundart. In: Muettersproch Gsellschaft: Alemannisch dunkt üs guet 1/2011, S. 2-3.
  12. (de) Renate Schrambke: Die Gliederung des alemannischen Sprachraums. Internetseite aagschaut am 16. Juli 2011]
  13. Wolfgang Keßler: D öschtlichschte Alemanne. In: Alemannisch dunkt üs guet, Heft 1/2015, S.60—61.
  14. Zit. noch em Gerhard W. Baur: Über die Erforschung des Alemannischen. In: Alemannisch dunkt üs guet, Heft I/II 2001, S. 13
  15. Gerhard W. Baur: Über die Erforschung des Alemannischen. In: Alemannisch dunkt üs guet, Heft I/II 2001, S. 14
  16. Beate Pundt: De Dialekt stirbt it us. In: Südkurier vum 23. August 2014, S. 20.
  17. Waltraud Schwarz: Von der Lust auf Alemannisch. In: Südkurier vum 20. August 2011, S. 2–3
  18. Waltraud Schwarz: Napoleons Soldaten und der Dialekt. In: Südkurier vum 15. Oktober 2011, Teil RS.
  19. Dialektsyntax des Schweizerdeutschen
  20. Rudolf Post: Alemannisch – eine eigene Sprache? In: Alemannisch dunkt üs guet, Heft I/II 2001, S. 17
  21. Lueg under anderem: Rudolf Schwarzenbach: Die Stellung der Mundart in der deutschsprachigen Schweiz. Studien zum Sprachbrauch der Gegenwart. Frauenfeld 1969 (Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung XVII).