Stimmhafte uvulare Frikativ

Stimmhafte uvulare Frikativ
IPA-Nummere	143
IPA-Zeiche	ʁ
IPA-Bildli
Teuthonista
X-SAMPA	`R`
Kirshenbaum	`g"`
Hörbiispiil^ⓘ^/?

De stimmhaft uvular Frikativ isch en Konsonant vo dr mänschliche Sprooch. S Zeiche defür im Internationale Phonetische Alphabet isch [ʁ]. Im Alemannische ùn andre europäische Sprooche isch es ei Variante vùm Zäpfli-r. Im Alemannische wird de Luut viilmool als Approximant statt als Frikativ ussgsproche. Im IPA git es für de uvulare Approximant zwar kei eignes Zeiche, wänn e Ùnterscheidig wichtig isch, cha de Approximant aber mit [ʁ̞] transkribiert werde.

In mangi Transkriptione vùm Alemannische wird des Zeiche usserdäm für de uvulare Lenis-Frikativ bruucht, wo sùnscht au als [χ] transkribiert wird^[1].

Artikulation

Es isch en Frikativ; es wird e Engi im Muul bildet, wo de Lùftstrom duredrùggt wird.
De Artikulationsort isch uvular; de hinteri Zùngerùgge bildet mitem Gaumezäpfli e Engi.
D Phonation isch stimmhaft; derwyylscht er produziert wird, vibriere d Stimmbänder.
Es isch en orale Konsonant; d Lùft goot dur s Muul usse.
Es isch en egressive Konsonant; er wird allei dur s Usstoosse vo Lùft mit de Lunge ùn em Zwerchfell erzüügt, wie die meischte mänschliche Sproochluut.

Verbreitig

Sprooch		Wort	IPA	Bedütig	Bemerkig
Alemannisch	Markgräflerisch^[2]	Schdroos	[ʃd̥ʁ̞oːs](info)	‚Strooss‘	in dänne alemannische Dialäkt wo e Zäpfli-r hen; meischt in freier Variation mit [ʀ], [ɾ] ùn [r]. Isch viilmool en uvulare Approximant^[3].
	Oberelsässisch	rossarot	[ˌʁ̞oz̥ɐˈʁ̞oːt](info)	‚rosarot‘
	Ùnterelsässisch	gröi	[g̊ʁ̞øɪ̯](info)	‚grau‘
	Jùutütsch	trììche	[ˈtɾɪːʁ̥ə](info)	‚drinke‘	In alemannische Mùndarte meischt in freier Variation mit eme velare Frikativ. Usserdäm isch de Luut in de alemannische Dialäkt nit stimmhaft. Lueg bi Fortis ùn Lenis für wyteri Informatione.
	Markgräflerisch	söeche	[ˈz̥ɵə̯ʁ̥ə](info)	‚sueche‘
	Solothurnisch	rüüchere	[ˈɾyːʁ̥əɾə](info)	‚raigge‘
	Züritüütsch	Chrut	[ʁ̥rut]	‚Chruut‘
Rätoromanisch	Surselvisch	raps	[ʁaps](info)	‚Gäld‘	in freier Variation mit [r] ùn [ʀ]. In andre rätoromanische Mùndarte meischt ällewell en Zùngespitze-r.
Frankoprovenzalisch	Greyerzerisch	le pre	[ləˈpʁə](info)	‚d Biire‘	in freier Variation mit [r], [ʀ] ùn [ɹ].
Frankoprovenzalisch	Walliser Patois (Nendaz)	hloûre	[ˈjuːʁə](info)	‚zuemache‘
Französisch		rouler	[ʁule](info)	‚rolle‘	wird r-grasseyant gnännt. In freier Variation mit [ʀ] ùn em Zùngespitze-r [r].
Dütsch^[4]		Rost	[ʁɔst](info)	‚Roscht‘	In freier Variation mit [ʀ] ùn em Zùngespitze-r [r].
Abchasisch		цыҕ / cëğ	[tsəʁ]	‚Marder‘
Adygeisch		тыгъэ / tëğa	[təʁa](info)	‚Sùn‘
Afrikaans	In Deil vo de frienere Kapprovinz	rooi	[ʁoːi̯]	‚root‘	Cha au en Vibrant [ʀ] sy.^[5]
Aleutisch	Atkan-Dialäkt	chamĝul	[tʃɑmʁul]	‚wasche‘
Änglisch	Nordoschte vo Leinster^[6]	red	[ʁɛd]	‚root‘	Entspricht eme [ɹ ~ ɾ ~ ɻ] in andre änglische Dialäkt vo Irland.
	Northumberland ùn County Durham^[7]^[8]				Cha en Frikativ oder Approximant sy^[7]^[8] Sältener au en Vibrant [ʀ].^[7] Isch als Northumbrian Burr bekannt. Vorallem in ländliche Gegende, ùn au dörte chuum mee.
	Sierra Leone^[7]				Sältener au en Vibrant [ʀ].^[7]
Arabisch	moderns Standardarabisch	غرفة / ġurfa	[ˈʁʊrfɐ]	‚Zimmer‘	Je nooch Dialäkt velar oder uvular.^[9]
Artschinisch		гъӀабос / ġabos	[ʁˤabos][1] (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[2] [3] Vorlage:Toter Link/www.smg.surrey.ac.uk	‚schnarre‘
Armenisch	Oschtarmenisch^[10]	ղեկ / łek	[ʁɛk](info)	‚Rueder‘
Awarisch		тIагъур / thaġur	[tʼaˈʁur]	‚Mütz‘
Baskisch	Dialäkt vùm französische Baskeland	urre	[uʁe]	‚Gold‘
Chilcotin		relkɨsh	[ʁəlkɪʃ]	‚er lauft‘
Dänisch	Standard^[11]	rød	[ʁ̞œ̠ð̠]	‚root‘	Am Wortaafang viilmool en Approximant^[12] Sùnscht en Frikativ, en [χ]) oder en Approximant.^[11] Au als [ʕ̞] bschriibe.^[13]
Inuktitut		marruuk	[mɑʁʁuuk]	‚zwei‘
Italienisch	norditalienischi Akzent	raro	[ˈʁäːʁo]	‚sälte‘	Bi mangi Sprächer, vorallem z Parma. Cha au en Vibrant [ʀ] oder en labiodentals [ʋ] sy.^[14]
Kabardinisch		бгъэ / bğa	[bʁa](info)	‚Adler‘
Kasachisch		саған / saǵan	[sɑˈʁɑn]	‚du (dativ singular)‘
Kabylisch		ⴱⴻⵖ] bbeɣ بغ	[bːəʁ]	‚faare‘
Kirgisisch		жамгыр / camğır	[dʒɑmˈʁɯr]	‚Räge‘
Lakota		aǧúyapi	[aʁʊjapɪ]	‚Broot‘
Luxemburgisch	Mangi Sprächer	Rou	[ʁəu̯]	‚Rueji‘	Allophon vo /ʀ/ vor Vokal; viilmool en Vibrant [ʀ].^[15]
Luxemburgisch	Standard^[16]	Kugel	[ˈkʰuːʁə̹l]	‚Ball‘
Malaiisch	Dialäkt vo Perak	Perak	[peʁɑk̚]	‚Perak‘
Niiderländisch^[17]^[18]^[19]^[20]		rad	[ʁɑt]	‚Rad‘	d Ussprooch vùm Foneem /r/ isch je nooch Dialäkt ùn Person sehr verschiide.
Neuhebräisch		עוֹרֵב	[o'ʁev]	‚Chrap‘	mangi Sprächer
Norwegisch	südnorwegischi Dialäkt	rar	[ʁ̞ɑːʁ̞]	‚gspässig‘	Cha en Approximant oder Frikativ sy.
Norwegisch	südweschtlichi Dialäkt	rar	[ʁ̞ɑːʁ̞]	‚gspässig‘	Cha en Approximant oder Frikativ sy.
Ossetisch		æгъгъæд æğğæd	[ˈəʁːəd]	‚gnue‘
Portugiesisch	europäisch^[21]	carro	[ˈkaʁu]	‚Auto‘
	Setubaler-Dialäkt^[22]	ruralizar	[ʁuʁəɫiˈzaʁ]	‚verländliche‘	Viilmool en Vibrant [ʀ]. Entspricht de beide Foneem /ɾ/ ùn /ʁ/ in andre Dialäkt.
	Fluminensisch^[22]^[23]	ardência	[ɐʁˈdẽsjə]	‚brännigs Gfiel‘	In däm Dialäkt sin /ɾ/ ùn /ʁ/ zämmegheit.^[24] Viilmool au en Vibrant oder [ɣ], [ʕ] ùn [ɦ] vor stimmhafte Luut, [x], [χ], ħ] ùn [h] vor stimmlose Luut.
	südbrasilianische Dialäkt	arroz	[ɐˈʁos]	‚Ryys‘
Schwedisch	südschwedischi Dialäkt	rör	[ʁɶʁ]	‚Rohr‘
Tatarisch		яңгыр, yañğır	[jɒŋˈʁɯr]	‚Räge‘
Tsesisch		aгъи ’ag‘i	[ˈʔaʁi]	‚Voogel‘
Ubychisch		[ʁa]		‚syns‘	s Ubychisch het zwüsche eme normale, eme palatalisierte, eme grùndete, eme pharyngalisierte ùn eme pharyngalisierte grùndete stimmhafte uvulare Frikativ ùnterschiide.
Usbekisch		ogʻir	[ɒˈʁɨr]	‚schweer‘
Jakutisch		тоҕус toğus	[toʁus]	‚nüün‘
Zhuang		roek	[ʁɔ̌k]	‚seggs‘

Fuessnote

↑ Fleischer, Jürg ùn Schmid, Stephan. (2006). Illustrations of the IPA: Zurich German. Journal of the International Phonetic Association, 36/2
↑ Sutter, Jürgen. (2008). Opfinger Wörterbuch. Schillinger Verlag: Freiburg. ISBN 978-3-89155-342-8
↑ Fleischer, Jürg ùn Schmid, Stephan. (2006). Illustrations of the IPA: Zurich German. Journal of the International Phonetic Association, 36/2
↑ Hall, Tracy Alan (1993), "The phonology of German /ʀ/", Phonology 10 (1): 83–105
↑ Donaldson (1993:15)
↑ Hickey (2007:?)
↑ ^7,0 ^7,1 ^7,2 ^7,3 ^7,4 Ladefoged & Maddieson (1996:236)
↑ ^8,0 ^8,1 Ogden (2009:93)
↑ Watson (2002:17, 19-20, 35-36 and 38)
↑ Dum-Tragut (2009:13)
↑ ^11,0 ^11,1 Basbøll (2005:62)
↑ Basbøll (2005:66)
↑ Ladefoged & Maddieson (1996:323)
↑ Canepari (1999:98–101)
↑ Gilles & Trouvain (2013:68)
↑ Gilles & Trouvain (2013:68)
↑ Booij (1999:8)
↑ Collins & Mees (2003:39, 54, 179, 196, 199–201, 291)
↑ Goeman & van de Velde (2001:91–92, 94–95, 97, 99, 101–104, 107–108)
↑ Verstraten & van de Velde (2001:51–55)
↑ Cruz-Ferreira (1995:92)
↑ ^22,0 ^22,1 { Rhotic consonants in the speech of three municipalities of Rio de Janeiro: Petrópolis, Itaperuna and Paraty (Memento vom 11. Oktober 2017 im Internet Archive). Page 11.
↑ The process of Norm change for the good pronunciation of the Portuguese language in chant and dramatics in Brazil during 1938, 1858 and 2007 (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive) Page 36.
↑ The acoustic-articulatory path of the lateral palatal consonant's allophony. Pages 229 and 230.

Konsonante

Lueg au: IPA, Vokale

m

ɱ

n̪

n

ɳ

ɲ

ŋ

ɴ

Plosive

p

b

t̪

d̪

t

d

ʈ

ɖ

c

ɟ

k

ɡ

q

ɢ

ʡ

ʔ

Schnalzluut

ʘ

ǀ

ǃ

ǂ

ǁ

ǃ˞

Affrikat

pɸ

bβ

p̪f

b̪v

tθ

dð

ts

dz

tʃ

dʒ

ʈʂ

ɖʐ

tɕ

dʑ

cç

ɟʝ

kx

ɡɣ

qχ

ɢʁ

Implosiv

ɓ

ɗ

ᶑ

ʄ

ɠ

ʛ

Frikativ

ɸ

β

f

v

θ

ð

s

z

ʃ

ʒ

ʂ

ʐ

ɕ

ʑ

ç

ʝ

x

ɣ

χ

ʁ

ħ

ʕ

ʜ

ʢ

h

ɦ

Ejektiv

pʼ

tʼ

ʈʼ

cʼ

kʼ

qʼ

ʂʼ

q͡χʼ

Approximante

ʋ

ɹ

ɻ

j

ɰ

fʼ

sʼ

xʼ

ʙ

r

ɽr

ʀ

ѵ

ɾ

ɽ

co-artikulierti Frikativ

ʍ

w

ɥ

ɫ

lat. Frikativ

ɬ

ɮ

co-artikulierti Plosiv

l

ɭ

ʎ

ʟ

Bi de Spalte wo grau sin, goot mer devo uss, dass si nit artikuliert werde chönne; wysi Spalte, ùn Zeiche, wo nit verlinkt sin, hen kei offiziels IPA-Zeiche un/oder sin uss keinere Sprooch bekannt.

[1] Fleischer, Jürg ùn Schmid, Stephan. (2006). Illustrations of the IPA: Zurich German. Journal of the International Phonetic Association, 36/2

[2] Sutter, Jürgen. (2008). Opfinger Wörterbuch. Schillinger Verlag: Freiburg. ISBN 978-3-89155-342-8

[3] Fleischer, Jürg ùn Schmid, Stephan. (2006). Illustrations of the IPA: Zurich German. Journal of the International Phonetic Association, 36/2

[4] Hall, Tracy Alan (1993), "The phonology of German /ʀ/", Phonology 10 (1): 83–105

[5] Donaldson (1993:15)

[6] Hickey (2007:?)

[LaMa236-7] 7,0 ^7,1 ^7,2 ^7,3 ^7,4 Ladefoged & Maddieson (1996:236)

[Ogden93-8] 8,0 ^8,1 Ogden (2009:93)

[9] Watson (2002:17, 19-20, 35-36 and 38)

[10] Dum-Tragut (2009:13)

[basb62-11] 11,0 ^11,1 Basbøll (2005:62)

[12] Basbøll (2005:66)

[13] Ladefoged & Maddieson (1996:323)

[14] Canepari (1999:98–101)

[15] Gilles & Trouvain (2013:68)

[16] Gilles & Trouvain (2013:68)

[17] Booij (1999:8)

[Collins_2003_39,_54,_179,_196,_199–201,_291-18] Collins & Mees (2003:39, 54, 179, 196, 199–201, 291)

[Goeman_2001_91–92,_94–95,_97,_99,_101–104,_107–108-19] Goeman & van de Velde (2001:91–92, 94–95, 97, 99, 101–104, 107–108)

[Verstraten_2001_51–55-20] Verstraten & van de Velde (2001:51–55)

[21] Cruz-Ferreira (1995:92)

[rhotics_of_RJ-22] 22,0 ^22,1 { Rhotic consonants in the speech of three municipalities of Rio de Janeiro: Petrópolis, Itaperuna and Paraty (Memento vom 11. Oktober 2017 im Internet Archive). Page 11.

[23] The process of Norm change for the good pronunciation of the Portuguese language in chant and dramatics in Brazil during 1938, 1858 and 2007 (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive) Page 36.

[24] The acoustic-articulatory path of the lateral palatal consonant's allophony. Pages 229 and 230.

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