Frybùrg im Üechtland

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Freiburg
Wappe vo Freiburg
Wappe vo Freiburg
Basisdate
Staat: Schwiiz
Kanton: Friburg (FR)
Bezirk: Saanebezirkw
BFS-Nr.: 2196i1f3f4
Poschtleitzahl: 1700-1709
UN/LOCODE: CH FRB
Koordinate: 578943 / 183921Koordinate: 46° 48′ 22″ N, 7° 9′ 46″ O; CH1903: 578943 / 183921
Höchi: 610 m ü. M.
Flächi: 9,32 km²
Iiwohner: i37'645 (31. Dezämber 2021)[1]
Website: www.ville-fribourg.ch/de/pub/index.cfm
Charte
Charte vo FreiburgGreyerzerseeLac de SeedorfSchifeneseeKanton BernKanton BernKanton BernKanton WaadtKanton WaadtBroyebezirkBroyebezirkBroyebezirkGlanebezirkGreyerzbezirkSeebezirkSensebezirkArconcielAutigny FRAvry FRBelfauxChénensCorminboeuf FRCorsereyCottens FREpendes FRFerpiclozFriburgGiblouxGivisiezGranges-PaccotGrolleyHauterive FRLa BrillazLa SonnazLe MouretMarly FRMatranNeyruz FRNoréaz FRPierrafortschaPonthauxPrez-vers-NoréazSenèdesTreyvauxVillarsel-sur-MarlyVillars-sur-Glâne
Charte vo Freiburg
www

Frybùrg im Üechtland (IPA: [ˈfrib̥ʊrg̊], au Frybereg,[2] hochtütsch Freiburg, frz. Fribourg [fʀibuʀ], Patois Friboua/?) isch d Houptschtadt vom Schwiizer Kanton Frybùrg.

D Schtadt isch gliichzitig au de Houptort vom Saanebezirk. D Schtadt ligt am sognannte «Röschtigrabe», also uf de Sprochgränze zwüsche de Welschschwiiz un de Dütschschwiiz. Fryburg het eini vo de gröschte Altschtedt vo de Schwiiz.

Geographi[ändere | Quälltäxt bearbeite]

d Schtadt

S Zäntrum vo Fryburg ligt uf 581 Meter. D Stadt isch öppe 28 km südweschtlich vo Bärn. Si isch geographisch drüteilet, in e oberi Stadt am Oschtufer vo de Saane mit de Kwartier Schönbärg und Bürgle, en obere Teil am Weschtufer vo de Saane mit Pérolles, Beauregard und Jura, un de untere Altstadt im Daal vo dr Saane unde uf beidne Site vom Fluss bi de alte Brugge. Im Tobel vo dr Saane sind d Stadtgebiet Maigrauge («mageri Au») und Gotteron («Galtere»), wo dr Fluss Galtere a d Saane chunt.

D Markig vo de Schtadt het 9,3 Kwadratkilometer.

Zu de Gmeind Fryburg gehört au de ehemalig Wiler Bürgle, wo uf 655 Meter Höchi uf eme Plateau südlich vom Galteregrabe ligt.

D Nachbargmeinde vo Fryburg sin Düdinge, Tafersch, Pierrafortscha, Marly, Villars-sur-Glâne, Givisiez un Granges-Paccot.

Schtadtquartier[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fryburg un Umgäbig im Sigfridatlas (1874)
Quartier BFS-Code
Bourg 2196011
Beauregard 2196012
Jura 2196013
Pérolles 2196014
Neuveville 2196015
Auge 2196016
Schoenberg 2196017
Places 2196018
Bourguillon 2196019

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fryybùrg isch im Jaar 1157 dür de Herzog Berthold IV. vo Zähringe gründet choo.

Bevölkerig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Bevölkerigsentwicklig[3]
Johr Iiwohner Ateil dütschsprachigi
1450 6'000
1798 5'117
1850 9'065
1870 10'581
1888 12'195 37,1 %
1900 15'794 35,4 %
1910 20'293 33 %
1930 21'557 33,3 %
1950 29'005 33,2 %
1960 32'583
1970 39'695 28 %
1980 37'400
1990 36'355 22,8 %
2000 35'547 21,2 %

D Schtadt Fryburg het Ends 2007 33'836 u Ends 2015 38'489 Iiwohner ghäbe. D Agglomeration wird vom Bundesamt für Statistik (BFS) mit öppe 100'000 Iiwohner gfüert.

Sprooch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Stadt Fryburg isch hüt mehrheitlich französischsproochig. D Mehrheitsverhältniss zwüsche de Sproochgruppe het sich aber in de Gschicht vo de Stadt meemools gänderet. Wo Frybùrg im Üechtlann anno 1157 va de Zähringer (Stammsitz: Fryburg im Brysgau) a de Spraachgränza gründet cho isch, hets no as usglichnigs Verhäutnis zwüsche de französischi (wäuschi) ù de dütschi (alemannische) Spraachgruppa gä. Di Romanischsproochige sin aber wohl bal in de Mehrheit gsi, un sin es bis in s 14. Joorhundert au blybe.[4] In de Urkunde un Protokoll vo de Stadt isch ab 1360 s Latiinisch vun ere lokale Schrybsprooch abglöst worde. Die Sprooch het uff em Französisch vo Paris basiert, isch aber voll vo Element uss em lokake frankoprovenzalische Dialäkt. Ab em frie 15. Joorhundert isch au s Dütsch als Schrybsprooch uffcho, wo deno mee un mee bruucht worde isch. D Sproochwaal het vo mehrere Faktore abghange: vo de Preferänz un Sproochkenntniss vum Kanzler, vo de Sprooch vum Empfänger un je nooch däm was gschrybe worde isch. Wichtigi Dokumänt sin in alli drüü Sprooche übersetzt worde. In de Missive, Noochrichte aa Usserhalb, isch bsunders vil Wärt uff en eiheitliche Sproochbruuch glait worde. In de Rächnigsbiecher dergege isch di französisch Schrybsprooch bsunders starch vum Frankoprovenzalische un Alemannische beyflusst. In de Rootsprotokoll isch d Mischig uss Französisch, mit frankoprovenzalische Element, Latiin, un Dütsch am uffälligste. So zum Byspil im ene Protokoll vo 1476:
Uff den 3. tag Julii
Scriba a Berna quoad attento le rest et le bestand volumus mit den friheiten und andern und mit den unsern verbieten, daz si in der Waut nit gangen butiner, bis daz man seche, wie der tag usgat
.[5]

Im 15. Joorhundert het s Dütsch mee aa Gwicht gwunne, was mehreri Gründ het:

  • Durch en wirtschaftliche Uffschwung, bsunders in de Textilindustri, sin vili Dütschsproochige zuegwandert.
  • Wo Frybùrg mit sir Landschaft 1481 de Eidgenosseschaft byträtte isch, het Frybùrg versuecht, sich gägenüber de alemannische Eidgenosseschaft äbefaus us alemannischi Yhiit darzstöle. Im Joor 1483 isch s Französisch als Amtssprooch abgschafft worde, un amtlichi Dokumänt numme no uff Dütsch verfasst worde. Markiert worde isch de Weggsel durch d Ablöösig vum Kanzler Guillaume Gruyère dur de Bärner Humber Göuffi. 1491 sin deno di französischsproochige Schuele gschlosse worde.

Mu het dür z ganza 16. Jahrhundert versuecht, di Wäusche z germanisiere, ohni grossa Erfoug, im private Beryych isch wyterhin Frankoprovenzalisch gschwätzt worde, was all mee vum Französische ersetzt worde isch. Di dütschi Assimilationspolitik isch allerdings nit vam chlyna alemannischa Bürger usgange, sondern va de französischsprachige Regänte va Frybùrg, wo gmiint hii, iines Züu i de Eidgenosseschaft besser z erreiche.

Wie de Sproochalldag in de Stadt ussgsee het, weiss mer nit ganz. D Sproochgmeinschafte hen in verschidne Quartier gläbt un es het z. B. in de Textilindustri zwei Gerberzünft gee: e dütschsproochigi un e französischsproochigi. Warschynts sin aber bsunders in de Oberschicht sehr vili zweisproochig gsi. Insgsamt isch wohl de Grossdeil vo de Bevölcherig zweisproochig alemannisch-frankoprovenzalisch gsi, un e chlyni Schicht vo Bildete uss de Oberschicht het au Kenntniss vo de Schriftsprooche Latiin, Französisch un Dütsch gha.[6]

A Änderig het sich abahnt, wo zwische 1536 ù 1555 d Waadt va de Eidgenosseschaft eroberet cho isch ù demit a grossi französischi Bevöukerig im Weschte ù Süüde vam Kanton Frybùrg dezue cho isch. Im 17. Jahrhundert, wo Frankrych a grossa kulturela ù politischa Ufschwung ghäbe het, het sich d Füehrigsschicht ùmmi stärcher im Französische zuegwändet, Französisch isch zweiti Amtssprach cho. Under ùm Yfluss va de französische Revolution isch Französisch einzigi Amtssprach cho, ab 1815 ùmmi Tütsch. Ab 1830 hii di Liberaale im Französische zu de Vorherrschaft verhoufe. Dür anderi adminischtrativi Massnaame u dür d Schupolitik (bsunders a de höiere Schuele) isch d Romanisierig vürisch trübe cho.

Im 19. Joorhundert isch de frankoprovenzalisch Patois uss de Stadt verschwunde, un Französisch het sich als Umgangssprooch unter de Welsche duregsetzt.

I späterer Zyt ischs uf um Papier zun ra Glichstölig va de Sprachgruppe cho. 1991 het mù erreicht, dass 22 Strasse u Plätz im Stadtchärn va Frybùrg o mit tütsche Schüuder kennziichnet cho sin.

Religion[ändere | Quälltäxt bearbeite]

69,2 % va de Yywoner si im Jaar 2000 römisch-katholisch gsii, 8,7 % evangelisch-reformiert.[7]

Lüüt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • François Guex, Hermann Schöpfer, Alain-Jacques Czouz-Tornare: Freiburg (Gemeinde). In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Bernhard Altermatt: Die institutionelle Zweisprachigkeit der Stadt Fribourg-Freiburg: Geschichte, Zustand und Entwicklungstendenzen. In: Bulletin suisse de linguistique appliquée. Neuchâtel 2005 (no. 82), 62–82.
  • Anton Bertschy, Michel Charrière: Freiburg, ein Kanton und seine Geschichte. Fribourg, un canton, une histoire. Freiburg 1991.
  • Gaston Castella: Histoire du canton de Fribourg depuis les origines jusqu’en 1857. Freiburg 1922.
  • Georges Lüdi: Ein historisches Beispiel für Polyglossie: Stadtsprachen in Fribourg/Freiburg i.Üe im XIV./XV. Jahrhundert. In: Nelde, P.H. (Hrsg.): Historische Sprachkonflikte. Dümmler, Bonn 1989.
  • Encyclopédie du canton de Fribourg. Hrsg. unter der Leitung von Roland Ruffieux. 2 Bde. Freiburg 1977.
  • Geschichte des Kantons Freiburg/Histoire du Canton de Fribourg. Hrsg. unter der Leitung von Roland Ruffieux. 2 Bde. Freiburg 1981.
  • Léon Savary: Fribourg. Payot, Lausanne, 1929.
  • Hans-Joachim Schmidt (Hrsg.): Stadtgründung und Stadtplanung. Freiburg/Fribourg im Mittelalter. Münster 2010.
  • Hermann Schöpfer: Kunstführer Stadt Freiburg. Bern 1979.
  • Marcel Strub: Les monuments d’art et d’histoire du canton de Fribourg: la ville de Fribourg. 3 Bde. Basel 1956–1964.
  • Silvia Zehnder-Jörg: Die Grosse Freiburger Chronik des Franz Rudella. Edition nach dem Exemplar des Staatsarchivs Freiburg. Phil. Diss., Freiburg (Schweiz) 2005. (Die Chronik reicht bis in das Jahr 1568, PDF; 5,6 MB.)

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Fribourg – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
  2. z Jaun. Max Bürgisser: Die Jauner Mundart. In: Moritz Boschung (Hrsg.). Jaun im Greyerzerland. Deutschfreiburger Heimatverein, Freiburg im Üechtland 1988, S. 175
  3. Bundesamt für Statistik: Eidgenössische Volkszählung 2000: Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden 1850–2000. Bern 2005 (Online uf bfs.admin.ch (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.bfs.admin.ch, Date im Aahang (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[3] [4] Vorlage:Toter Link/www.bfs.admin.ch)
  4. Lüdi 1989 pp. 42
  5. Lüdi 1989 pp. 44
  6. Lüdi 1989 pp. 43
  7. Bundesamt für Statistik: Regionalporträts 2012: Kennzahlen aller Gemeinden (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[5] [6] Vorlage:Toter Link/www.bfs.admin.ch, Mai 2012