Weschtgermanischi Sprooche
Die weschtgermanische Sprooche sind e Teil vo de germanische Sprooche.
Me underscheidet se vo de ehemolige, hüt usgschtorbene oschtgermanische Sprooche un vo de nordgermanische Sprooche.
Die wichtigere weschtgermanische Sprooche und Sproochfamilene sind s Änglisch, s Hochdüütsch, s Niderländisch, s Afrikaans, s Niderdüütsch, s Frysisch und s Jiddisch. D Dialäktology beschrybt dene ihri Wariante.
Gschicht und Sistematik
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S eltischte Objäkt mit weschtgermanische Wörter druff chunt no us dr spootantike Zyt; es isch dr Strääl vo Frienstedt, wo im dritte Joorhundert nach Chrischtus gmacht worden isch und e Runeschrift het. Schriftdokumänt mit weschtgermanische Wörter oder ganzi Tegscht in einere vo dene Sprooche git’s sid em 6. Joorhundert, so au es bar altalemanneschi Runeschrifte; im nüünte Joorhundert isch s altalemannische – und do drmit au althochdüütsche – Wörterbuech «Abrogans» gschribe worde, wo hüt i dr Biblioteek vom Chloschter Sanggalle lyt.
Für d Sproochforscher isch es, will no elteri Kwelle fääle, schwirig, z sääge ob die einzelne weschtgermanische Sprooche von ere gmeinsame Ursprooch chöme. Me cha ihri Gschicht erscht sid em Middelalter gnöier beschrybe.
Au was d Grubbierig vo dene Sprooche agoot, het me verschideni Modäll diskutiert. So tuet me die weschtgermanische Sprooche ydeile i ne «anglo-fryseschi» und e «kontinäntalgermaneschi» Grubbe. Und es git au d Theory, ass me alli germanische Sprooche so wie si am Afang vo üserere Zyträchnig, also vor der Völkerwanderig, dörfte gsi sy, uf die Art chönt püschele: Nordgermanisch, Nordseegermanisch, Weser-Rhy-Germanisch, Elbgermanisch und Oder-Weichsel-Germanisch. Das Modäll würd bedüüte, ass me nümme vom ene zämethafte Weschtgermanisch chönt rede. Es git Sproochforscher, wo d Idee von ere Sproochentwiklig gmäss em Bild vom ene Stammbaum, wo alli spötere Sproochen und Dialäkt von ere einzige Ursprooch här chöme, grad ganz ableene. Und derzue chunt no, ass me drüber diskutiert, ob s Düütsche als gröschte Deil vom Weschtgermanische vilech gar kei alti Sproochfamilie wäär, sondern erscht es nöizytlechs Tach für divärsi eigeständegi alti Sprooche. Zum d Nöchi und d Wariante vo de vilne Idioom zwüsche Tirol und dr Nordsee i Griff z übercho, redt d Sproochforschig hüt vom grosse kontinäntalweschtgermanische Dialäktkontinuum.
So isch es – wemme d Sach probiert ganz eifach zämezfasse – mit dr Theory vo de germanische Sprooche.
Was jetz s Alemannische agoot, so ghört die Sprooch id Familie vom Hochdüütsche, gnauer vom Oberdüütsch. Ursprünglich chöme d Alemanne vo dr Völkergrubbe vo de Elbgermane, und ihri Mundarte hän sech parallel zum Bairische und em Lootringische entwiklet. Je nachdämm wohär me s aluegt, cha me säge, die rychi und vilfältegi alemannesch-schwööbischi Sproochgrubbe sig e Zweig vo dr Düütsche Sprooch oder sogar numen e Dialäkt oder e Dialäktfamilie vo dere, oder me dänkt, es sig eben e ganz en eigeständegi Sprooch under em wyte Tach vo de hochdüütsche Sprooche.[1]
Lueg au
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Friedrich Maurer: Nordgermanen und Alemannen – Studien zur germanischen und frühdeutschen Sprachgeschichte, Stammes- und Volkskunde. 3. Auflage. Bern 1952.
- Wolfram Euler: Das Westgermanische – von der Herausbildung im 3. bis zur Aufgliederung im 7. Jahrhundert – Analyse und Rekonstruktion. London/Berlin 2013. ISBN 978-3-9812110-7-8
- Wolfram Euler: Die Herausbildung von Übergangsdialekten und Sprachgrenzen – Überlegungen am Beispiel des Westgermanischen und Nordischen. Innsbruck 2002. ISBN 3-85124-687-X
- Stefan Sonderegger: Althochdeutsche Sprache und Literatur – eine Einführung in das älteste Deutsch. 3. Aufl. Berlin 2003. ISBN 3-11-017288-7
- Hermann Niebaum: Einführung in die Dialektologie des Deutschen. 2. Aufl. Tübingen 2006. ISBN 978-3-484-26037-5
- Herbert L. Kufner: The grouping and separation of the Germanic languages. In: Frans Van Coetsem and Herbert L. Kufner: Toward a Grammar of Proto-Germanic. Tübingen 1972.
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Fuessnoote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Hermann Niebaum, Jürgen Macha: Einführung in die Dialektologie des Deutschen. Tübingen 2006 (2. Aufl.).