Ortsgrammatik

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E wit verbreitete Typ vu Abhandlige iber d Dialäkt im ditsche Sprochrüüm isch d Ortsgrammatik. Mer heißt si viilmol aü Ortsmonographiä oder Lautlehre (Lütlehr). Des sin grammatschi Abhandlige mit Schwärpunkt Phonetik. Si beziäge sich normalerwiis uf e bstimmti Ortschaft. Si sin im letschte Viärtel vum 19. Johrhundert vu dr «Junggrammatiker» gferderet wore un siter dert gängig. Dr Ingo Reiffenstein nännt zwei Publikatione vu 1876, wu däne Ortsgrammatike Biispiil un Fundiärig gä hän: «Die Kerenzer Mundart im Kanton Glarus» vum Jost Winteler un «Grundzüge der Lautphysiologie» (Speter: «Grundzüge der Phonetik») vum Eduard Sievers.[1] Diä Ortsgrammatike bschränke sich uf ei Ort un enthalte in dr Regel[2]

  • e phonetischi Bschriibig vu dr Lüt, wu in däm Ortsdialäkt vorkumme
  • e hischtorischi Lütlehr, wus drum goht: Weli moderne Lütwärt entspräche in dr Lütwärt vu mittelhochdische un althochditsche Vokal un in weschtgermanische Konsonante?
  • mer versuecht, d Entwicklig vum alte zum moderne Lütwärt mit Lütgsetzer z erkläre
  • nit alli vu däne Lütlehre enthalte aü e Darstellig vu dr Morphologii (Flexionslehr)

Anderi wichtigi Bereich vu dr Grammatik wiä Syntax (Satzboi, Wortstellig) un Stil fähle hiffig. Im alemannische Raüm diäg iber dr Durchschnitt rüsrage «Der alemannische Consonantismus in der Mundart von Baselstadt», vereffentligt 1888 vum Andreas Heusler.[3] In dr Schwiz hets ab 1910 e ganzi Reihe vu «Beiträge zur Schweizerdeutschen Grammatik» gä – ebefalls Lütlehre, Ortsmonographiä, wu zum Deil wit iber gwenligi Ortsgrammatike rüsgragt sin un Pionieraarbet gleischtet hän.[4] Diä sin vum Albert Bachmann grindet un betrejt wore un hän bis 1941 zwanzig Bänd erreicht. Mit däne Schwizer Monographiä het mer welle e Gsamtbild vum Alemannische in dr Schwiz erreiche, was drno aber mit em Sprochatlas vu dr ditsche Schwiz ibernumme het.

Ortsmonographiä mit Schwärpunkt Phonetik wäre aü hit no verfasst. S git aber aü Darstellige, wu ähnlig ufboije sin, wu sich aber uf mehreri Ort beziäge, wiä «Die Breisgauer Mundarten» vum Hubert Klausmann (1985).

Sitter 1948 gits moderni alemannischi Grammatike, wu d Phonetik numme eins unter viile Kapitel isch un wu wiä e moderni Främdsprochegrammatik s Alemannisch megligscht vollständig darstelle.

Literatür[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ingo Reiffenstein: Das Phonetische Beschreibungsprinzip als Ergebnis junggrammatischer und dialektologischer Forschungsarbeiten. In: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung. Rüsgää vum Werner Besch u. a. Erster Halbband, Berlin 1982

Quälle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Ingo Rieffenstein, am agäbene Ort, S. 25
  2. Ingo Rieffenstein, am agäbene Ort, S. 28
  3. Ingo Rieffenstein, am agäbene Ort, S. 28
  4. Ingo Rieffenstein, am agäbene Ort, S. 30f.