D Gschicht vo de Juude im Middelalter

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D Gschicht vo de Juude im Middelalter goot vo dr Karolingerzit bis zur Massenuswanderig vo Aschkenasim uf Ostöiropa noch de Chrüzzüüg. D Juude häi as Schutzbefooleni vo de Landesherre vilmol isoliert in äigene Woongebiet gläbt und um sä ume e findligi Bevölkerig, wo vom Christedum brägt gsi isch. Sit ass Pestpandemie 1348/49 sich über ganz Öiropa verbräitet häi, häi d Christe immer wider Pogrom gege d Juude aagrichdet und sä vilerorts verdriibe. D Situazioon vo de Juude uf dr Iberische Halbinsle in de Gebiet, wo vo de Maure eroberet und vom Islam brägt worde si, isch bis zur Reconquista bsundrigs gsi.

Uf dr Iberische Halbinsle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Vorgschicht under de Westgote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Lauf vom 1. Joorduusig het sich s gäistige Zentrum vom Juudedum nodinoo vo Mesopotamie uf Öiropa verschoobe, vor allem uf die Iberischi Halbinsle und in dr nordfranzösisch Ruum. Scho am Aafang vom 1. Joorhundert noch dr Zitewändi si die erste jüüdische Kolonie in dr römische Browinz Hispanie entstande. In de Umbrüch und Verändrige, wo dr Verfall vom Weströmische Riich mit sich brocht het, isch s Lääbe vo de Juude überall dört schwiirig worde, wo gröösseri Bevölkerigsgrubbe zum Christedum überdräte si. D Juude häi under de iigwanderete Westgoote zimlig frei chönne lääbe, solang die Aahänger vom Arianismus gsi si und d Lex Romana Visigothorum kuum Iifluss uf s alldääglige Zämmelääbe gha het.

Wo d Westgooteköönig im 6. Joorhundert aber zum römisch-katholische Glaube konwerdiert häi, isch es zu Zwangsdaufe und andere diskriminierende Maassnaame choo. Am Aafang vom 8. Joorhundert, churz bevor groossi Däil vo dr Iberische Halbinsle vo de Maure im Joor 711 erooberet worde si, si die erste antijüüdische Verschwöörigstheorie ufchoo, wo d Juude, wo under dr westgotische Herrschaft gläbt häi, beschuldigt häi, ass si zämme mit de Juude im Oriänt „Akzioone“ gegen e Staat und d Chille vom Westgooteriich wurde blaane.

D Blüetizit noch dr maurische Erooberig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S arabische al-Andalus um 910

Die maurischi Erooberig het e witeri Eskalazioon vo dr antijüüdische Stimmig verhinderet. Die erste Joorhundert vo dr maurische Herrschaft uf dr Iberische Halbinsle häi e Zit vo Friide für die jüüdische Iiwooner brocht, und daas, au wenn s in de erste Joorzäänt immer wider zu jüüdische und au jüüdisch-christlige Ufständ gege d Maure cho isch. Zu sällere Zit het fast d Helfti vo alle Juude uf dr Iberische Halbinsle gläbt.

S 10. und 11. Joorhundert häi em sefardische Juudedum en Ufblüeje vo dr Kultur und dr Wüsseschaft brocht. Äins vo de erste Zentrum vo dr jüüdische Gleersamkäit und arabische Kultur isch z Córdoba entstande. Dört het dr Arzt und Diplomat Chasdai ibn Schaprut (915–961) gschafft. Au die ersti jüüdischi Gleerteschuel vo Spanie isch z Córdoba entstande. Si isch vom Moses ben Chanoch gründet worde, wo as Sklav us em babylonische Sura brocht worde isch. Si Schüeler Josef ben Abitur het d Mischna uf Spanisch übersetzt. Us Córdoba stammt au dr berüemtisti jüüdischi Filosoof vom Middelalter, dr Maimonides. Im Köönigriich Granada und Málaga isch dr Samuel ha Nagid dr Wesir vom Köönig worde und het dä Boste fast 30 Joor bhaltet. Dr Dichder Solomon ibn Gabirol (1021–1058) us Málaga isch si Zitgenoss gsi, und däm sis gäistlige Wärk isch in d Liturgii ufgnoo worde und sini wältlige Gedicht, mäistens Liebesgedicht, stelle e Höhepunkt vo dr middelalterlige sefardische Dichdig daar. Under em Psöidonüüm Avicebron het si filosofischs Wärk Mekor Chajim („Ursprung vom Lääbe“), wo postum erschiine isch, e groosse Iifluss uf die christlige Autore vo sinere Zit gha. Dr Bachja ibn Pakuda, wo die jüüdischi Moralfilosofii begründet het und wo mä über s Lääbe von em nüt wäiss, het d Chewot halewawot („Härzenspflichte“) verfasst, wo lang die beliebtisti Erbauigsschrift über die jüüdisch-talmudistischi Frömmigkäit gsi isch. D Übersetzerfamilie Ibn Tibbon, wo in Spanie und Südfrankriich aasäässig gsi isch, het bedütendi Wärk vo dr arabische Litratuur uf Hebräisch übersetzt.

D Verfolgige im 12. und 13. Joorhundert[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wääred dr Zit vo de Almorawiide und de Almohaade het s Periode gee, wo d Juude in relativem Friide und Sicherhäit häi chönne lääbe und denn wider Zite, wo die maurische Herscher si verfolgt häi. E hufe vo de verfolgte und verdriibene Juude si denn in dr christlig Däil vo Spanie gflüchdet, uf Palestina oder uf Nordafrika. Die jüüdischi Bevölkerig isch witgehend assimiliert gsi und d Bedütig vo dr arabische Kultur für sä gseet mä dra, ass vili vo iire Wärk uf Arabisch verfasst worde si, wie im Moses Maimonides si More Nevuchim („Füerer vo dene wo durenander si“). Aber au är het vor de Verfolgige dur d Almohaade mit sinere Familie müesse uf Nordafrika flüchte. Für d Juude, wo im maurische Spanie zruggbliibe si, isch d Laag immer schwiiriger worde, je mee Däil vo dr Iberische Halbinsle im Lauf vo dr Reconquista zruggerooberet und wider christianisiert worde si.

Die ehemooligi Synagoge z Toledo, hüte e sefardischs Museum

Im christianisierte Gebiet vo dr Iberische Halbinsle isch Toledo im 12. und 13. Joorhundert e Zentrum vo dr jüüdisch-christlige Kultur in Öiropa worde. Doo het in dr Middi vom 12. Joorhundert dr Erzbischof Don Raimundo d Übersetzerschuel vo Toledo gründet, wo us Juude und us Christe bestande het und wääsentlig bi dr Vermiddlig vo dr antike Filosofii und vo dr muslimische Naturwüsseschaft an s middelalterlige Öiropa gsi isch. Jüüdischi Gleerti häi hoochi Böste im Staat und und in dr Gsellschaft iignoo. Dr Josef ha Nasi ben Farrizueul, wo au as Cidellus bekannt isch, isch dr Liibarzt vom kastilische Köönig Alfons VI. worde. Wo dä denn gstorbe isch, het s z Kastilie gröösseri Juudeverfolgige gee. Barcelona isch e Zentrum vo dr talmudische Gleersamkäit worde; im spanische-provenzalische Gränzgebiet isch d Kabbala entstande. Im christlige Spanie isch d Politik vom Köönig und vom Aadel eender juudefründlig gsi, aber sit dr Middi vom 13. Joorhundert si d Chille und d Bürgerschaft juudefindlig iigstellt gsi. Under em Iifluss vom Konzil vo Vienne (1311/12) het dr spanisch Klerus immer lüter gforderet, ass d Juude us alle Staatsämter entloo wurde, ass die christlige Lääbensberiich vo de jüüdische drennt wurde, ass d Juude s Rächt nüm wurde ha, Züüge döfe si, und ass si in dr Öffentligkäit bsundrigi Kennzäiche müessi aahaa, e Juudenabzäiche. Am 6. Juni 1391 het dr Pööbel, wo sit Joorzäänt dur die antijüüdischi Bropaganda vo dr Kanzle aabe ufputscht worde isch, s jüüdische Viertel vo Sevilla gstürmt. Sini Iiwooner si äntwääder umbrocht oder as Sklave verchauft worde oder mä het sä zwangsdauft, wie s scho sit dr Zit vo de Westgoote gmacht worde isch. Die zwangsdaufte Juude – spanisch „conversos“ bzw. „Marrane“ (was ‹Söi› bedütet), latiinisch „christiani novi“, hebräisch „annussim“ („Zwungnigi“) – si in de Joorzäänt druf Opfer vo bluetige Verfolgige und Massaker worde.

D Verdriibig us Spanie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1492 isch s Emirat vo Granada gfalle und d Reconquista, d Zruggerooberig vo de Däil vo dr Iberische Halbinsle, wo in de Händ vo de Maure gsi si, dur die benoochberete christlige Köönigriich, isch ume gsi. In de Gebiet, wo under dr maurische Herrschaft islamisiert gsi si, si die christlige Köönigriich Bortugal und Spanie entstande. S Alhambra-Edikt vo 1492 het d Juude und d Muslim vor d Waal gstellt, äntwääder Spanie z verloo oder sich lo daufe. Wär nid het welle konwertiere oder vo Spanie furtgoo, isch uf em Schiterhufe glandet. Aber au die, wo konwertiert häi, si nid sicher gsi und die Spanischi Inkwisizioon het vo 1481 aa brobiert, alli Konwertite z fange, wo iiri alti Religioon im Ghäime witer usgüebt häi.

Middel- und Nordöiropa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Juuden as Schutzbefooleni vom Kaiser und vo de Ständ[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Juuderegaal isch sit dr Antike s Brivileeg vo de röömische Kaiser elläi gsi und denn vo de römisch–dütsche Köönig und Kaiser as iiri Noochfolger. Die Goldigi Bulle vom Karl IV. het festgsetzt, ass vo 1356 aa au alli Kurfürste vom Häilige Römische Riich s Juuderegaal wurde bsitze und mit em s Rächt, vo de Juude Schutzgäld und Sonderabgoobe z fordere. Dr römisch-dütsch Köönig und spööter d Kaiser häi s Juuderegaal vilmol an d Riichsstedt, an bischöfligi Kammere oder an Riichsfürst verpfändet oder delegiert.[1] Äigemächdigi Juudeverdriibige häi as e Verstooss gege sini Rächt gulte.[1] Under em Maximilian I. isch s üüblig worde, vom Kaiser d Erlaubnis z chaufe zum Juude döfe verdriibe.[1] Daas häi z. B. Nürnbärg, Ulm, Donauwörth, Oberrehnheim, Schwäbisch Gmünd, Colmar, Rütlinge und Nördlinge gmacht.[1] D Riichsstedt häi eso s hööchere Stroofgäld nid müesse zaale und au käni anderwitige Schwiirigkäite überchoo.[1][2]

Kulturelli Blüeti[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Drotz de vile Verfolgige het s middelalterlige Juudedum au in Middel- und Nordöiropa e Blüetezit erläbt, wo mä d Folge von ere zum Däil hüt no merkt. Vor allem muess mä do dr Raschi us Troyes (1040–1105) erwääne, e Rabbiner und maassgääblige Herusgääber und Kommentator vom Talmud. Dr Talmud-Kommentar, wo uf iin zruggoot, gältet bis hüte as äine vo de bedütendste und wird in de mäiste Usgoobe abdruckt. Im Raschi sini Änkel, dr Raschbam und dr Rabbenu Tam, häi bi iirem Groossvater studiert und si sälber bedütendi Bible- und Talmudkommentatore worde.

Woone und Aarbed[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Frankfurter Juudegass

Im Middelalter si die katholischi Chille und dr Staat en Äihäit gsi. Sit em Hoochmiddelalter häi d Christe vo de Juude dänggt, ass si zun ere findlige Religion wurde ghööre. Si si dere religiööse Minderhäit mit Missdraue begegnet und d Findschaft isch immer gröösser worde. Sit em Spootmiddelalter häi d Juude nume in abgränzte Woonbezirk döfe lääbe. Die si as Ghetto oder Juudegass bezäichnet worde und d Juude häi in ene bis in d Nöizit gwoont.[3]

Für d Christe isch s bis zum 15. Joorhundert noch em kanonische Rächt verbote gsi, Gäld gege Zinse uszleene, aber nid de Juude. Wil si eme zumftgmäässe Gwärb nid häi döfe noochgoo und ene au d Beschäftigung mit em Ackerbau verbote gsi isch, häi si sich iir Lääbe im Handel, as Pfandleier oder im Zins– und Wäggselgschäft verdient.[4]

Wo s Zinsverbot vo dr katholische Chille immer weeniger duuregsetzt worde isch, häi d Juude im Spootmiddelalter an wirtschaftliger Bedütig afo verliere. Je mee d Chille d Zinse het afo dulde, um so mee Christe häi as Kauflüt und as Gäldverdleener afo schaffe, drunder Bürger und hoochi Gäistligi.[5]

E Chronologii vo dr Juudeverfolgig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Juude si wääred dr Pest 1349 vilerorts verbrennt worde.

D Juudeverfolgige as Folg vom Antijudaismus us dr Chrüzzuugszit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E vorlöifige Höhepunkt vom christlige Antijudaismus häi d Chrüzzüüg bildet. Bis zum Aafang vom erste Chrüzzuug (1096) häi d Juude im middelalterlige Öiropa relativ sicher gläbt. Aber denn häi d Chrüzfaarer bevor si uf Jerusalem ufbroche si, zerst emol die „Unglöibige“ im äigene Land welle looswärde. Uf em Wääg ins Häilige Land häi si in jüüdische Stadtviertel und Dörfer d Juude gmordet und usblünderet, vor allem im Rhiiland. D Juude si vor d Waal „Daufi oder Dood“ gstellt worde und Duusigi von ene, wo nit zum Christedum häi welle konwertiere, si vo de Chrüzfaarer umbrocht worde.[6] E hufe si in anderi Regioone vo Dütschland gflüchdet und uf Ostöiropa und häi drbii iiri dütsche Nääme und iiri Sprooch, s Jiddisch, mit sich gnoo. Au im Häilige Land si die christlige Chrüzfaarer nid zimperlig mit de Juude umgange. Bi dr Erooberig vo Jerusalem häi si in dr Stadt e Bluebaad aagrichdet und in ere äinzige Nacht häige si über 3000 Muslim und Juude döödet.

1144 si im änglische Norwich die erste Aaschuldigunge wäge aagääblige rituelle Mord an Christe ufdaucht.

1215 het dr Babst Innozenz III. uf em 4. Laterankonzil e Räije vo antijüüdische Maassnaame aakündigt. Wie scho dr Kalif Umar I. ibn al-Chattāb (634–644) im apokrüfe Verdraag vom Umar het au dr Babst gforderet, ass d Juude in dr Öffentligkäit gwüssi Farbe und Chläider müesse aahaa, so dass mä sä chönnt identifiziere. Antijüüdischi Gsetz, wo im kanonische Rächt vo dr Katholische Chille verankeret gsi si, häi schliesslig zum Verbot vom Talmud gfüert und 1242 zu sinere öffentlige Verbrennig z Bariis. Zwar het dr Innozenz IV. s Talmudverbot wider ufghoobe, doch het er die antijüüdische Tendänze und Haltige in dr Chille mit däm nit chönne und au nid welle abschweche oder ganz verhindere.

1290 isch s z Ängland und 1306/1394 z Frankriich zu Pogroom gege Juude und zu iirer Verdriibig choo.[7] 1290 het dr Köönig Eduard I. vo Ängland alli Juuden us sim Riich verdriibe. 1306 het s au dr Philipp IV. z Frankriich eso gmacht. Doch dr Louis X. het ene 1315 erlaubt, zrugzchoo. Am 17. Septämber 1394 het si dr Karl VI. wider verdriibe und das isch denn ändgültig gsi.[8]

Im dütschsproochige Ruum häi sich vo dr Region Franke us zwüsche 1298 und 1303 under dr Füerig vom „König Rintfleisch“ und zwüsche 1336 und 1338 under dr Füerig vom Raubritter „König Armleder“ Juudepogroom über s ganze Land verbräitet.[9][5]

D Juudeverfolge wääred dr Zit vom Schwarze Dood[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wo in de Joor 1348 bis 1353 d Pest in fast ganz Öiropa gwüetet het – mä schetzt, dass wäärend de verschiidene Schüüb vom Schwarze Dood 25 Millione Mensche in Westöiropa gstorbe si – het mä d Juude verfolgt wil si Brünne vergifdet und d Süüchi verursacht häige. Dr Usbruch vo dr Pest isch mit e hufe Pestpogroom verbunde.

Im Häilige Römische Riich het mä d Juude im 15. Joorhundert us de mäiste Riichsstedt und de landesherrlige Territorie im Oste vom alte Riich verdriibe.[5][10] In dr öiropäische Gesellschaft, wo dief vom Christedum brägt und de Juude gegenüber zdiefst findlig gsi isch, isch dr religiösi Hass gege alli Andersglöibige immer mee gwaggse, je mee iiri wirtschaftligi Bedütig abgnoo het,[11] und religiösi, sozialpsüchologischi, politischi und wirtschaftligi Beweeggründ häi immer hüfiger antijüüdischi Akzioone usglööst.[5] D Folg si d Pogroom und d Verdriibige gsi, wo erst in dr erste Helfti vom 16. Joorhundert abklunge si, wo s nume no seer weenig Juude im westlige Öiropa gee het.[10]

Ostöiropa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Chasare[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Haupardikel: D Chasare

Vermuetlig si Juude sit em Ändi vom 7. Joorhundert vo Konstantinopel us in dr hütige Ukraine aasäässig. Bis in s 10. Joorhundert chönne jüüdisch-chasarischi Siidlige zruggverfolgt wärde. In dr Zit zwüsche 786 und 809 n. d. Z. het die ganzi Ooberschicht vo de Chasare zum Juudedum konwerdiert. De Chasare säit mä dorum mänggisch au „dr 13. Stamm vo Israel“.

D Zaal vo de Bekeerte sig öbbe 4000 gsi und die jüüdische Leere si eso im ganze Volk aachoo. Im Lauf vo dr Zit häi sich Juude und turksproochigi Chasare vermischt. In de Joorzäänt noch em Iifall vo de Russe um 944 isch s Riich vo de Chasare schliesslig an interne Händel verbroche. Wääred dr Kiewer Rus häi d Juude non e Blüetizit erläbt (980–1015).

Pole-Litaue[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vom 12. bis zum 14. Joorhundert si e hufe dütschi Juude ins Köönigriich Pole usgwanderet. Si häi sich zerst in de Stedt und Territorie niidergloo, wo nooch an dr Gränze zum Häilige Römische Riich glääge si. Under em Herzog Mieszko III. und de Fürste noch im häi Juude d Münze vo Grooss- und Chliipole under sich ghaa. 1264 häi si vom domoolige Herrscher vo Groosspole, em Herzog Bolesław „em Fromme“ († 1279), Schutz und Briwilegie überchoo. S sogenannte Statut vo Kalisch, wo sich äng aaleent an d Briwilegie, wo dr böömisch Köönig Ottokar II. de määrener Juude gee het, het under anderem vorgsee, ass e Rächtsstrit zwüschen eme Juud und eme Christ vor em Brinz sälber oder vor däm sim Verdräter in dr Browinz, em Wojewod, verhandlet wurd. Rächtsstrit zwüsche Juude si under d Jurisdikzioon vom ene jüüdische Richder gstellt gsi. Dr § 32 vo de Statute het vorgsee, ass „Ritualmord“-Aachlaage vo säggs „Züüge“, drei Juude und drei Christe, müesse undersuecht wärde. Dank dere Gsetzgääbig und andere, wo für d Juude vo Pole positiv gsi si, häi sich die jüüdische Gmäinde relativ sicher chönne entwiggle. Die Rächtssicherhäit het bäide Site gnützt, au wenn scho bald brobiert worde isch, die Freihäite iizschränke (Sünoode vo Breslau 1267 und Ofen 1279). Es si jüüdischi Händler gsi, wo wichdigi Handelslinie zum Weste und Oste ufdoo oder usbaut häi und eso biidräit häi, ass sich Pole und Ungarn uf e Weste zue orientiert häi.

Dr Köönig Kasimir „dr Grooss“ het nit nume d Statute vom Kalischer Briwileeg vo 1264 vo sim Groossvater Bolesław bestäätigt, sondern het sä in e baar Pünkt erwiteret oder brezisiert und het iiri Rächtsgültigkäit uf s Gebiet vom ganze Köönigriich Pole usdeent. Dr Jogaila, Groossfürst vo Litaue, het im Joor 1386 d Chronerbin Jadwiga ghürootet. Noch sinere Daufi het er die polnischi Köönigswürd übernoo. S Kärnland vom Groossfürstedum Litaue, wo bis denn häidnisch gsi isch und in dr Flechi dr hütige Republik Litaue entsproche het, isch zwangschristianisiert worde. Dr Vytautas, e Gusää vom polnische Köönig und Groossfürst vo Litaue, het zerst dr Widerstand gegen e Jogaila und däm si Politik vo dr Christianisierig gläitet. Er het in sim Machtberiich de jüüdische Gmäinde vo Troki, Brest-Litowsk und Grodno witräichendi Briwilegie gee, won eso dr übtige Bevölkerig gliichgstellt gsi si.

Im Joor 1399 het s z Pose die ersti bekannti Beschuldigung wäge „Hostiefrevel“ gee. Dr Rabbi vo dr Gmäind und drizää Gmäindieltisti und d Frau, wo me von ere behauptet het, ass si ene gweihti Hostie bsorgt het, si öffentlig verbrennt worde. Die jüüdischi Gmäind z Pose het noch em Urdäil jedes Joor de Dominikaner e Gäldstroof müesse zaale. 1407 isch s z Krakau zur erste bekannte Ritualmordaachlaag cho. Vo dr Kanzle vo dr St. Barbara-Chille us het dr Briester Budek dr Gmäind verkündet, d Juuden häige in dr Nacht e christligs Chind umbrocht und si Bluet für rituelli Zwäck verwändet. Dr Pööbel het die jüüdische Hüüser gstürmt und sä in Brand gsteggt. E Hufe jüüdischi Bürger si umbrocht worde oder häi sich us Angst lo daufe. Alli Chinder vo de Ermordete si zwangsdauft worde.

Mesopotamie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die arabisch Erooberig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Babylonie isch sit em Babylonische Exil im 6. Joorhundert vor dr Zitewändi e Zentrum vom Juudedum gsi. Das het sich au nit gänderet, wo vo de 630er Joor aa Mesopotamie as Däil vo dr Islamische Expansioon under d Kontrolle vo de Muslim groote isch. Aini vo de erste Maassnaame vo de nöije Herrscher isch s gsi, ass si e Chopfstüür, d Dschizya, für d Dhimmis iigfüert häi und e Stüür uf Land, dr Charadsch. D Juude häi sich mit de Muslime arrangschiert, zum Bischbil isch dr Exilarch Bostanai e Günstling vom Kalif Umar ibn al-Chattab worde, won em, noch de Bricht vom Theophanes und em Sefardi Abraham Yacuto (* 1450 z Salamanca in Spanie; † um 1510 z Damaskus), d Dochder vom Sassanid Chosrau II. (590 bis 628) zur Frau gee häig. Er häig au s Rächt zum e Siigelring gha, was sust e Brivileeg vo de Muslim gsi isch.

Noch de Kalifat vom Umar und Uthmān ibn ʿAffān häi die babylonische Juude dr Alī ibn Abī Tālib gege dr Mu'awiyah understützt. Dr Abdallah ibn Saba, wo noch em An-Naubachtī e konvertierte Juud gsi isch, het dr Aaspruch vom Ali understützt und eso die schiitisch Ghulāt-Dradizioon begründet. Dr Ali het Kufa im hütige Irak zu sinere Hauptstadt gmacht und Juude, wo us dr Arabische Halbinsle verdriibe worde si, si dört aane gange. Dr Gaon Mar Isaac (hebräisch מר רב יצחק גאון), dr Läiter vo dr jüdische Akademii vo Firus Schapur isch dr Kalif go begrüesse, won dä d Stadt erooberet het, und het von em Brivilegie bechoo. D Exilarche und d Geonim häi e groosse Iifluss uf die nöije Herrscher ghaa und eso uf die ganzi Diaspora, aber scho bald häi si under enander afo händle. E Gaon vo Pumbedita, dr Mar Zanka (719 bis 730), het sini Schüeler eso stark drangsaliert, bis vili von ene d Akademii verloo häi und erst zruggange si, wo dr Mar Zanka gstorbe isch. Au sig s Exilarchat in dr arabische Zit chöiflig worde, wie dr Abraham ibn Daud verzellt het und dr Rav Scherira Gaon vo Pumbedita het drmit aagee, ass er nid vom Bostanai abgstammt sig.

Dr umayyadisch Kalif Umar ibn al-Chattab (717–720) het für d Dhimmis Reegle ufgstellt zum d Eer vo de Muslim vor ene z schütze; under anderem het er zwar verbote ass Chillene und Sünagooge zerstöört wurde, aber er het nid erlaubt, alti z restauriere und nöiji z baue.

Aber d Juude häi witer e wichdigi Rolle in de Staatsgschäft gspiilt und si entsprächend beloont worde. Dr Isaak Iskawi II. (öbbe um 800) het, wie anderi jüüdischi Gröössene vor iim, vom Kalif Harun ar-Raschid (786–809) s Rächt zum ene offizielle Siigel bechoo. Juude häi vilmol in dr internazionale Diplomatii e Rolle gspiilt. Wo dr Karl dr Grooss Abgsandti zum Harun al Raschid gschiggt het, isch und ene e Juud gsi, wo Isaak ghäisse het und won en andere öiropäische Köönig, möögligerwiis dr Karl dr Glatzchöpfig, dr "Köönig vo Babel" drum bittet het, iim öbber us dr kööniglige Familie z schigge, het dr Kalif dr Rabbi Machir gschiggt. Eso het s au wider Kontakt gee zwüsche de Juude im Oste und dene im Weste. Zwar isch s Lääbe für d Juude mänggisch schwiirig gsi, wil dr Harun al Raschid die islamische Gsetz seer strikt aagwändet het, aber d Rönessans in dr Wüsseschaft under iim het au de Juude Guets do, wo sich vil mit wüsseschaftlige Theme häi afo beschaftige vor allem under em al-Ma'mun (813 bis 833).

Vor allem im Huus vo dr Wiishäit z Baghdad isch e hufe Litratuur us em Griechische und Latiinische uf Arabisch übersetzt und eso für d Zuekumft grettet worde. In de Kalām isch mäistens d Mu'tazila-Schuel understützt worde wo d Freihäit vom menschlige Wille in dr Vordergrund gstellt het. D Maasnaame gege d Nidmuslim under em al-Mutawakkil si stränger worde: si häi bsundrigi Abzeiche an de Chläider müesse aamache, us iire Gotteshüüser het mä Moscheä gmacht, si si vo öffentlige Aemter usgschlosse worde und si häi im Kalif e bsundrigi Stüür müesse zaale, won e Zäätel vom Wärt vo iire Hüüser usgmacht het. Dr Kalif al-Muthadel (892–902) het d Juude as Staatsdiener bezäichnet.

D Mongolezit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Mongole häi käi Underschiid gmacht zwüsche Muslime, Christe, Juude und Aahänger vo andere Religioone, het dr Bar Hebræus verzellt und dr Marco Polo het drvo brichdet, wie dr Kublai Khan de Juude gegenüber, wo in sinere Armee dient häi, grächt gsi sig. Au dr Hulagu, wo 1258 im Kalifat en Änd gmacht het und 1260 Palestina erooberet het, isch tolerant gsi gege alli Religioone, aber dr Chrieg het halt alle Iiwooner schwer z schaffe gmacht.

Under de Mongole häi d Briester vo allne Religioone kä Chopfstüür müesse zaale. Dr Soon vom Hulagu, dr Achmed, isch Muslim worde, aber si Noochfolger, dr Arghun (1284–91) het d Muslim ghasst und sich fründlig gsi de Christe und Juude gegenüber. Si wichdigst Berooter isch dr Sa'ad al-Daulah gsi, e jüüdische Arzt us Baghdad.

Wo dr Groosschan gstorbe isch, isch si jüüdisch Faworit ermordet worde. D Muslim si denn über d Juude härgfalle und z Baghdad isch s zu Kämpf cho. Dr fümft Herrscher vom persische Ilchanat, dr Gaychatu (1291 bis 1295) het au e jüüdische Finanzminister gha, dr Reschid a-Daulah. Dr Chan Mahmud Ghazan I. (محمود غازان, DMG Maḥmūd Ghazan; * 5. Novämber 1271; † 11. Mai 1304) het 1294 zum Islam konwertiert und isch denn 1295 im ene Putsch an d Macht cho. Zwäi Joor druf het er en Usbruch vo islamischem Fanatismus zämmebrätscht, wo vo sim Schwooger Nauruz, em Fürst vo de Oirate, aaghäizt worde isch, und het dr Nauruz lo hiirichde. Aber scho under sim Brueder Öldscheitü (reg. 1304-16) isch d Zit vo dr religiööse Toleranz ume gsi.

1330 isch dr egüptisch Sultan Nasr Herrscher über Mesopotamie worde, het d Situazioon vo de Juude no schlächter gmacht und denn wo d Mongole under em Timur d Gegende, wo Juude gläbt häi, häi afo verwüeste, si vili von ene vo dört gflüchdet. So si am Ändi vo dr Mongoleherrschaft die mäiste Juude vo dr Baghdader Gmäind dood gsi oder gflüchdet und Juude us andere Gegende, so wit äwäg wie Aleppo, häi si ersetzt. Das isch äine vo de Gründ, wiso die babylonisch Dradizioon vo de Zite vom Talmud und de Geonim in dr spöötere irakisch-jüdische Gmäinschaft käni Spuure hinderloo het. Aber im Geegesatz zum Juudedum in Nordafrika und dr Lewante, wo zum e Groossdäil uf d Juude zruggoot, wo im 15. und 16. Joorhunder us Spanie verdriibe worde si, stamme die spöötere irakische Juude vo de Juude ab, wo sich im Alterdum in Mesopotamie niidergloo häi.

Palestina[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Under Büzanz und de Perser[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Herschaft vo Büzanz in Palestina isch bi de Juude, wo no dört gläbt häi, nid beliebt gsi. Wo d Perser 614 Jerusalem erooberet hai, häi d Juude und d Samaritaner d Erooberer as Retter begrüesst. Si häi das as Zäiche gsee, ass d Herschaft vom Messias bald chiem und messianistischi Beweegige si überall ufchoo. Aber d Perser häi d Christe de Juude vorzooge und d Juude afo underdrücke. 627 het Büzanz d Perser bi Ninive gschlaage und 629 Jerusalem zruggerooberet.

D Herschaft vo de Muslim[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Aber schon e baar Joor druf häi arabischi Drubbe under em Kalif Umar ganz Palestina erooberet. im Joor 640 isch dr letscht Stützpunkt vo de Oströömer im Land, Caesarea, gfalle. Vo denn aa häi d Juude as Dhimmi under muslimischer Herschaft gläbt, wo vo de Reegle vom Pakt vom Umar bestimmt gsi isch.

Im zääte Joorhundert häi die schiitische Fatimide d Herschaft in Egüpte übernoo (969) und au Palestina erooberet. Dr Kalif Abu Tamim Maadd al-Muizz li-Din Allah (öbbe 930 bis 975) isch liberal gsi de Christe gegenüber, wo under iim die höggste Ämter häi chönne iinee und au e jüüdische Berooter het er gha, dr Rabi Paltiel, wo für d Juude in Palestina vil Guets gmacht het. Aber scho under em Kalif Al-Hakim (996—1021) isch s zu Verfolgige cho. Z Jerusalem si d Sünagooge zerstöört und e Hufe Juude umbrocht worde. Vo 1024 bis 1029 si groossi Gäldsumme us de Juude und de Karäer bresst worde. Au d Wallfaarte uf Jerusalem si in dere Zit underbliibe.

D Laag het sich druf e chli besseret und d Juude häi wider afo Wallfaarte ins Häilige Land mache, vor allem uf Jerusalem und Hebron und bsundrigs an Sukkot. Es het au die karaitische Avelei Zion (hebräisch אבלי ציון, «Die, wo um Zion druure») und anderi gee, wo sich im Land niidergloo häi, mit Vorliebi z Jerusalem, und au z Ramle het s e wichdigs jüüdischs Zentrum gee. S Lääbe isch nid äifach gsi, vor allem z Jerusalem, wo s nume weenig Aarbed gee het, und drzue si no hoochi Stüüre cho. Aber Eretz Israel isch zu dere Zit bekannt gsi für sini Geonim und sini Gleerteschuele, au wenn si im Schatte vo de babylonische gstande si.

D Zit vo de Chrüzzüüg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Hauptardikel: D Chrüzzüüg

1098 häi d Fatimide Jerusalem erooberet und drbii 3'000 sunnitischi Muslim, Juude und Christe umbrocht. Wo denn d Chrüzfaarer im Joor druf d Stadt iignoo häi, häi au die under de Muslim und de Juude, wo mitghulfe häi d Stadt z verdäidige, e Bluetbaad aagrichdet.

D Laag het sich denn nodinoo wider beruigt, isch aber wirtschaftlig witer schwiirig bliibe und s Föidalsüsteem, wo d Öiropäer iigrichdet häi, het für d Landbevölkerig kä groossi Besserig brocht. In Galiläa het s no jüüdischi Dörfer us dr arabische Zit gee und z Tiberias, dr Hauptstadt vom Fürstedum vo Galiläa, und z Safed häi au im 12. Joorhundert no Juude gläbt. Z Jerusalem isch s de Juude, usser e baar Familie, verbote gsi, z woone.

Im Joor 1187 het dr Saladin in dr Schlacht bi Hattin d Armee vo de Chrüzritter vernichdet und Jerusalem iignoo. D Stadt isch wider under christligi Kontrolle cho, wo dr Kaiser Friedrich II. 1229 mit em Ayyubidesultan al-Kamil verhandlet het. Er het sich denn zum Köönig vo Jerusalem broklamiert, isch aber nume e baar Möönet im Häilige Land bliibe. 1244 häi choresmischi Söldner d Stadt zruggerooberet.

Fantasiidaarstellig vom Benjamin vo Tudela in dr Sahara, Chupferstich us em 19. Joorhundert

Juude häi in dere Zit immer wider emol Räise in s Häilige Land gmacht. Im Benjamin vo Tudela si Bricht über sini Räise isch in fast alli öiropäische Sprooche übersetzt worde und gältet für Mediäwiste as wichdigi Kwelle. E chli noch iim isch dr Rabbi Petachja ben Jacob us Räägensburg im Häilige Land umegräist. 1209 si e Grubbe vo franzöösische Rabbiner mit iire Schüeler ins Land cho und noch dr Verbrennig vom Talmud z Bariis under em Louis IX. häi dr Rabbi Jechiel ben Josef vo Bariis und si Soon im Joor 1258 Alija gmacht. Wo dr Exilarch, woorschinlig dr Rabbi David ben Zakkai, us Mossul 1209/10 z Eretz Israel uf Bsuech gsi isch, isch Safed s Zentrum vom jüüdische Lääbe in Galiläa gsi. Z Jerusalem het sich die jüüdisch Gmäind wider e chli erholt, bis dass d Stadt bi dr Erooberig dur die choresmische Söldner 1244 zerstöört worde isch. 1247 häi d Egüpter au Tiberias zerstöört und erst under de Osmane häi sich vo 1517 aa wider Lüt dört niidergloo. 1267 isch dr Nachmanides vo Katalonie uf Akkon und denn uf Jerusalem, wo noch em Tatareiifall vo 1260 immer no im ene arge Zuestand gsi isch. Dr Nachmanides het dört für die wenige überlääbende Juude e Synagoge iigrichdet und isch denn zrugg uf Akkon, won er 1270 gstorbe isch. Noch em Fall vo Akkon 1291, wo au d Juude dört vo de Erooberer umbrocht worde si, häi die letschte Chrüzritter Palestina verloo.

Die jüüdischi Bevölkerig im Häilige Land isch noch de Chrüzzüüg und de Mongoleiifäll fast ganz usgrottet gsi und isch schwach und arm bliibe, bis dass im spoote 15. Joorhundert nöiji Iiwanderigsbeweegige aagfange häi.

Under de Mameluke[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Land het sich nodino vom Komflikt mit de Chrüzritter erholt. Wo denn dr Schwarz Dood gege d Middi vom 14. Joorhundert usbroche isch, si im Gegesatz zu Öiropa die religiööse und wältlige Instituzioone nid in Froog gstellt worde. D Lüt häi braktischi Maasnaame droffe und häi zum Bischbil Stedt wie Gasa und Safed verloo und si uf s Land go lääbe, vilmol in dr Nööchi vo natüürlige Kwelle, so dass si sich nid uf abgstandnigs Brunnewasser häi müesse verloo. E hufe Mensche si zwar gstorbe, aber das isch as dr Wille vo Gott akzeptiert worde.

D Situazioon vo de Dhimmi under de Mameluke het gschwankt zwüsche gwaltsame Verfolgige und dr instituzionalisierte Diskriminierig, wo dradizionell gsi isch und im apokrüfe Verdraag vom Umar festgläit isch. E hufe Christe und Juude, vor allem us dr Middelschicht, wo d Diskriminierig iir Aarbedslääbe bsundrigs stark iigschränggt het, häi zum Islam konwerdiert, und die Neomuslim, wo vilmol gueti Regierigsböste bsetzt häi, si bi vile Altmuslim verhasst gsi. Räisendi häi über dr sozial Verfall vo de nidmuslimische Gmäinschafte in dr Regioon brichdet. Dr Rabbi Obadiah da Bertinoro, wo 1487 Alija über Egüpte gmacht het, beschribt, wie jüüdischi Würdedreeger dört religiöösi Ornamänt und Gräät wurde verchaufe, wie die jüüdisch Bevölkerig arm sig und wie s fast kä Wooldäätikäit gäb (im Geegesatz zu de Zite under de Fatimide und Ayyubide, wo die jüüdische soziale Iirichdige guet entwigglet gsi si), oder dass die Eltere vo dr Gmäind z Jerusalem habgiirig und korrupt sige. Noch em Meschullam da Volterra het s im Joor 1481 z Alexandria no sächzig jüüdischi Famile gee, säggs Joor spööter, schribt dr Rabbi Obadiah, sige s nume no fümfezwanzig gsi, und im Häilige Land isch z Situazioon äänlig gsi.

S Lääbe vo de Juude under de Mamluke isch zwar schweer gsi, aber cha nid mit iirer Noot in Öiropa vergliche wärde. Äi Grund dodrfür isch sicher gsi, ass si nid die äinzige ‹Unglöibige› gsi si, und sich d Wuet vo de Muslim vilmol vor allem gege d Christe grichdet het.[12]

Erst wo d Juude 1492 us dr Iberische Halbinsle häi müesse flüchde, und e Däil von ene über Italie, Sizilie und Nordafrika au uf Egüpte, Palestina und Sürie cho si, isch nöis Bluet in d Gmäinde vo dr Lewante gflosse. Die häi denn under dr Herschaft vo de Osmane e wichdigi Rolle gspiilt in dr Erhoolig vom östlige Juudedum. [12]

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Fritz Backhaus: Die Hostienschändungsprozesse von Sternberg (1492) und Berlin (1510) und die Ausweisung der Juden aus Mecklenburg und der Mark Brandenburg. In: Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte. Band 39 (1988). S. 7–26. ISSN 0447-2683.
  • Alfred Haverkamp: Verfassung, Kultur, Lebensform. Beiträge zur italienischen, deutschen und jüüdischen Geschichte im europäischen Mittelalter. Friedhelm Burgard, Alfred Heit, Michael Matheus (Hrsg). von Zabern, Trier 1997, ISBN 3-8053-2019-1.
  • Julius Höxter: Quellentexte zur jüüdischen Geschichte und Literatur. Marix, Wisbade 2009, ISBN 978-3-86539-198-8 (übersetzti Kwellenuszüüg).
  • Haim Hillel Ben-Sasson: Von 7. bis zum 17. Jahrhundert. Das Mittelalter. In: Haim Hillel Ben-Sasson (Hrsg.): Geschichte des jüüdischen Volkes. Von den Anfängen bis zur Gegenwart Bd. 2. Beck, Münche 1979, ISBN 3-406-07222-4.
  • Michael Toch u. a.: Juden, -tum. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 5, Sp. 781–787
  • Michael Toch: Die Juden im mittelalterlichen Reich. Oldenbourg, Münche 2003, ISBN 3-486-55053-5 (= Enzyklopädie deutscher Geschichte. Band 44).
  • Michael Toch: Wirtschaftsgeschichte der mittelalterlichen Juden. Fragen und Einschätzungen. Oldenbourg, Münche 2008, ISBN 978-3-486-58670-1.
  • Markus J. Wenninger: Man bedarf keiner Juden mehr, Ursachen und Hintergründe ihrer Vertreibung aus den deutschen Reichsstädten im 15. Jahrhundert. Böhlau, Wien / Köln / Graz 1981, ISBN 3-205-07152-2. (= Beiheft zum Archiv für Kulturgeschichte, Band 14).

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Markus J. Wenninger: Man bedarf keiner Juden mehr […]. S. 159 f. (s. Literatur).
  2. Dr Markus J. Wenninger gseet in dere Verfaarenswiis e Zämmehang mit dr Entstehig vom modärne Staat, wo brobiert, alli Aktiwidääte vo sine Underdaane z kontrolliere“.( Markus J. Wenninger: Man bedarf keiner Juden mehr.[…]. S. 159 f.).
  3. Enzyklopädie der Religionen. 1990 Gruppo Editoriale Fabbri Bompiani Sonzogno Etas S.. p. A., S. 109. (dütschi Fassig: Weltbild GmbH, Hamburg 1990. Redaktion: M. Elser, S. Ewald, G. Murrer. u. a.)
  4. Erich Fromm: Das jüüdische Gesetz. Zur Soziologie des Diaspora–Judentums, Dissertation von 1922. Die Lage der Juden vor der Emanzipation, 1999, ISBN 3-453-09896-X, S. 99 f.
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 Fritz Backhaus: Die Hostienschändungsprozesse von Sternberg (1492) und Berlin (1510) und die Ausweisung der Juden aus. In: Jahrbuch für Brandenburgische Landesgeschichte. Band 39 (1988), S. 7–26.
  6. Leo Trepp: Die Juden. Volk, Geschichte, Religion. Hamburg 1998, ISBN 3-499-60618-6, S. 66 ff.
  7. Leo Trepp: Die Juden; Volk, Geschichte, Religion. Hamburg 1999, ISBN 3-499-60618-6, S. 68.
  8. Archivierte Kopie (Memento vom 31. Augschte 2007 im Internet Archive) Le mois de Eloul
  9. Monika Grübel: Schnellkurs Judentum. 5. Uflaag. Köln 2003, ISBN 3-8321-3496-4, S. 71 f. (Abschnitt: Vorwurf der Hostienschändung).
  10. 10,0 10,1 Markus J. Wenninger: Man bedarf keiner Juden mehr […]. S. 251.( s. Literatur).
  11. Markus J. Wenninger: Man bedarf keiner Juden mehr […]. S. 263 f. ( s. Literatur).
  12. 12,0 12,1 Jewish Publication Society: The Jews of Arab Lands, Jewish Publication Society, 1979 , S.73-75
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