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Verschwöörigstheorii

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S Bildelimänt uf dr Äi-Dollar-Note zäigt s Aug vo dr Vorseejig – das isch für e Hufe Verschwöörigstheoretiker e wichdige Bewiis von ere globale Verschwöörig vom Illuminateorde oder vo de Freimuurer.

As Verschwöörigstheorii bezäichnet mä im witiste Sinn jedi Erkläärig vom ene Eräignis, eme Zuestand oder ere Entwigglig as d Folg von ere Verschwöörig. Das häisst es wird aagnoo, ass sich Persoone zun ere Konspirazion wurde zämmedue und ass iir Ziil mäistens illegal oder illegitim isch. Dr Begriff Verschwöörigstheorii wird mäistens kritisch oder abwärtend verwändet.

Brinzipiell underschäidet mä zwüsche Verschwöörigshüpothese, wo im Grundsatz razionali Ussaage über vermueteti Verschwöörige mache, wo mä cha überbrüefe, und Verschwöörigsideologie, wo immun si gege kritischi Undersuechige vo iire stereotüpe und monokausale Vorstellige über Verschwöörige.

Es isch nid immer äifach zwüsche daatsächlige Verschwöörige und Verschwöörigsmüthe z underschäide. Es het in dr Gschicht immer wider Verschwöörige gee, wo e groosse Iifluss gha häi, wie zum Bischbil d Aaschleeg uf e Julius Caesar 44 v. d. Z.,[1] d Dreyfus-Affäre z Frankriich, die kommunistische Versüech in de 1920er Joor, e Wältrevoluzioon aazzeddle,[2] d Watergate- und d Iran-Contra-Affäre in de USA[3] oder die wältwite Macheschafte vo dr CIA und andere Ghäimdienst.[4]

Bsundrigs schlimmi Folge häi Verschwöörigstheorie, wenn si gege Minderhäite grichdet si, wo sich nid chönne weere. So häi Christe im Middelalter zur Zit vo de Chrüzzüüg d Juude aaklagt, ass si im Ghäime im Bund mit de Muslim oder mit em Antichrist sige, d Brünne wurde vergifte und eso d Pest wurde verbräite, oder ass si christligi Chinder rituell wurde umbringe. Au bi de Katharer, Waldenser oder de Templer het mä chetzerischi und magischi Däätikäite vermuetet. Sonigi Bevölkerigsgrubbe si vilmol usgrottet worde. D Häxeverfolgige in dr früeje Nöizit häi noch em gliiche Schema funkzioniert: En Unglück isch bassiert, mä het e Sündebock gfunde und däm dr Brozäss gmacht.

E modärns Bischpil sin d Verschwörigstheorie rund um d Mondlandig. Nit wenigi Lüüt bhaupte, die bemannti Mondlandig vo 1969 heigi gar nit stattgfunde. Sii seig im Gegeteil in ere amerikanische Wüeschti mit Kraterlandschaft simuliert worde. Indiz z. B. die wehendi Flagge im luftleere Ruum. Dr dunkel Background heigi me technisch problemlos chönne in d Uufnahme drii simuliere. Motiv devo seigi: S ehrgiizige Programm vom Präsident John F. Kennedy, dr Rückschtand, wo me ghaa het mit dr erschte bemannte Erdumkreisig vo dr Sowjetunion, guetzmache - me hätti s anders halt nit gschafft. Dr best Bewiis drfür, wie blöödsinnig die These isch, isch d Daatsach, ass d Sowjetunion die amerikanisch Mondlandig nie in Zwiifel zooge het.

  • Andreas Anton, Michael Schetsche, Michael K. Walter (Hrsg.): Konspiration. Soziologie des Verschwörungsdenkens. Springer VS, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-5311-9323-6.
  • Sebastian Bartoschek: Bekanntheit von und Zustimmung zu Verschwörungstheorien – eine empirische Grundlagenarbeit. JMB Verlag, Hannover 2015, ISBN 978-3-944342-60-3
  • Ute Caumanns, Mathias Niendorf (Hrsg.): Verschwörungstheorien. Anthropologische Konstanten – historische Varianten. In: Einzelveröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau Nr. 6, fibre, Osnabrück 2001, ISBN 3-929759-47-0.
  • Schirin Fathi (Hrsg.): Komplotte, Ketzer und Konspirationen. Zur Logik des Verschwörungsdenkens. Beispiele aus dem Nahen Osten. transcript, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1341-4.
  • Karl Markus Michel, Tilman Spengler (Hrsg.): Verschwörungstheorien. In: Kursbuch Heft 124. Rowohlt, Berlin 1996, ISBN 3-87134-124-X.
  • Claus Oberhauser: Die verschwörungstheoretische Trias: Barruel-Robison-Starck. Studienverlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2013 ISBN 978-3-7065-5307-0.
  • Jan Rathje, „No World Order. Wie antisemitische Verschwörungsideologien die Welt verklären“ Broschüre vo dr Amadeu Antonio Stifdig, Oktober 2015
  • Helmut Reinalter (Hrsg.): Verschwörungstheorien. Theorie – Geschichte – Wirkung. Studienverlag, Innsbruck 2002, ISBN 3-7065-1510-5.
  • Helmut Reinalter: Die Weltverschwörer: Was Sie eigentlich alles nie erfahren sollten. Ecowin Verlag, Salzburg 2010, ISBN 3-902404-85-X.
  • Johannes Rogalla von Bieberstein: Die These von der Verschwörung 1776–1945. Philosophen, Freimaurer, Juden, Liberale und Sozialisten als Verschwörer gegen die Sozialordnung 1776–1945. Bern 1976, Flensburg 1992, ISBN 3-926841-36-2 (Neuauflage unter dem Titel: Der Mythos von der Verschwörung. Marix, Wisbade 2008, ISBN 978-3-86539-162-9.)
  • Juliane Wetzel: Verschwörungstheorien. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 3: Begriffe, Ideologien, Theorien. De Gruyter Saur, Berlin 2008, S. 334–337 ISBN 978-3-598-24074-4
  • Wolfgang Wippermann: Agenten des Bösen. Verschwörungstheorien von Luther bis heute. Bebra, Berlin 2007, ISBN 3-89809-073-6.
  1. Daniel Pipes: Verschwörung. Faszination und Macht des Geheimen. Gerling Akademie Verlag, München 1998, S. 43 f.
  2. Rudolf Jaworski: Verschwörungstheorien aus psychologischer und aus historischer Sicht. In: EZW-Texte 177 (2004), S. 46.
  3. Brian L. Keeley: Of Conspiracy Theories. In: The Journal of Philosophy 96, Nr. 3 (1999), S. 116.
  4. Rudolf Jaworski: Verschwörungstheorien aus psychologischer und aus historischer Sicht. In: EZW-Texte 177 (2004), S. 46.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Verschwörungstheorie“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.