D Basler Zümft

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(Witergleitet vun Zunft zu Gartnern (Basel))
Wabbedaafele vo dr Basler Kürschnerzumft us em 16. Joorhundert
Dialäkt: Baseldütsch

D Basler Zümft si gnosseschaftlig organisierti Korporazioone gsi, wo im Lauf vom spoote Middelalter und dr früehje Neuzit die politischi Macht in dr Stadt eroberet hai und bis ins 19. Johrhundert iiflussriich bliibe si. Basel het zsämme mit Züri, Schaffuuse und Sanggalle zu de wichdigste Zumftstedt in dr Eidgenosseschaft ghört.

Im dütschsprochige Ruum isch d Bezeichnig «Zumft» zum erste Mol 1326 z Basel erwähnt worde. 1337 isch dört d Zumftverfassig iigfüehrt worde. D Zümft si vo Zumftmeister und vo de Sächser gleitet worde, wo zämme en Art Zumftgricht bildet hai. D Zumftmeister si z Basel vo de Zumftvorständ gwehlt worde und hai d Helfti vo de Mitgliider vom Chliine Root usgmacht; und mit em Oberstzumftmeister, wo zwar zerst no e Dienstmaa vom Bischof gsi isch, hai d Zümft au non e politischi Position gha, wo dere vom Bürgermeister ebebürtig gsi isch. Wo 1392 s Chläibasel zur Stadt Basel choo isch, si d Chläibasler de Groossbasler Zümft zuedäilt worde.

Die grosse Familie hai s aber im Lauf vom 17. und 18. Johrhundert fertigbrocht, ihri Macht au in de Zümft z befestige. Wo sich 1690 dr Groossi Root vo dr Bevormundig dur e Chläi Root het welle befreie, het er sich uf d Zümft gstützt. D Zumftmitgliider si aber mit de Reforme, wo vor allem de grosse Familie gnützt hai, nid zfriide gsi. Si hai Usschüss bildet und im Groosse Root afo demokratischi Zuegständnis abdrotze. Wo sich d Reformbewegig aber gspaltet het, het dr Root d Macht schnäll wider an sich grisse und em sogenannte 1691er-Wäse e bluetigs Ändi gmacht.

Bis zur Helvetische Revolution hai d Oligarche, wo d Zümft gleitet hai, Basel in dr Hand gha und wo säll demokratische Experimänt gschiteret isch, het ene z Basel d Mediationsverfassig wider d Gwärbufsicht gee. Ihri früehneri politischi Macht hai d Zümft aber au in dr Restaurationszit nid wider übercho, si aber immer no en Art Wahlkreis für d Groossrootswahle bliibe. Im Lauf vo dr liberale Regeneration het s Baselbiet 1832 dr wirtschaftspolitisch Iifluss vo de Zümft abgschafft, in dr Stadt het s aber d Bundesverfassig vo 1874 bruucht, für zum d Anerkennig vo dr Vereins-, dr Handels- und dr Gwärbfreiheit au z Basel duurezsetze.

Hützudags si d Basler Zümft Korporatione, wo dr Bürgergmeind understellt si und wo gsellschaftligi und hüfig gmeinnützigi Ziil hai.

D Zümft[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Saffere an dr Gärbergass 11, wo d Safraanzumft dehäi isch

Z Basel gits nüünzää middelalterligi Zümft: vier sogenannti Heerezümft (Zum Schlüssel, Zu Huusgenosse, Zu Wiilüt und Zu Safran) und fufzää Handwärkerzümft. Die Akademischi Zumft isch erst im 19. Joorhundert gründet worde und zelt zu de Handwärkerzümft.

  • Zumft zum Schlüssel: In dere Zumft si d Grosskauflüt vereinigt gsi, wo mit Duech ghandlet hai. Sit em 16. Johrhundert gältet si as die rangersti vo de Zümft. Vom 17. Johrhundert aa si au Bandfabrikante und anderi drzue cho. Ihre Name het si vo ihrem Zumfthuus, em Huus zum Schlüssel an dr Freije Stross, wo si im 15. Johrhundert kauft het.
  • Zumft zu Huusgnosse: Zum erste Mol 1289 urkundlig erwähnt, isch s d Zumft vo de Wächsler under em Münzmeister gsi, und wil dä «Huusgnoss vom Bischof» gsi isch, hai si ihrer Zumft dä Name gee. Spöter si au Silber- und Goldschmiid, Channe-, Glogge- und anderi Giesser und Glehrti ufgnoh worde. D Huusgnosse si e Herrezumft.
  • Zumft zu Wiilüt: Dr ersti urkundligi Beleg git s us em Johr 1233. Denn het si Gältezumft gheisse, wobii e Gälte e Wiichanne gsi isch. Ihri Mitgliider si d Wiihändler gsi und alli, wo mit em Wiihandel z due gha hai, drunder d Stüüriizieher und anderi Beamti. D Zumft zu Wiilüt isch eini vo de vier Herrezümft.
  • Zumft zu Safraan: In dere Zumft hai sich d Händler mit Gwürz, vor allem Safre, zsämmegschlosse. D Korporation goht ins 13. Johrhundert zrugg, under em Name Zumft zum Safre isch si sit 1372 bekannt.
  • Zumft zu Rääblüt: d Zumft isch in de 1360er Johr gründet worde. In dere Zit isch Wii eis vo de Grundnahrigsmiddel gsi, vor allem wil er, nid wie s Wasser, nid chrank gmacht het. Spöter si anderi Brüef drzue cho: Dapezierer, Kauflüt, Hirte und Typographe. S bekanntiste Mitgliid vo de Räblüt isch dr Wettstei gsi, wo 1645 Bürgermeister vo Basel worden isch und bim Westfälische Friide d Eidgenosseschaft verdräte und vom Dütsche Riich losglöst het.
  • Zumft zu Brootbeck: 1256 hai d Beck vom Bischof Bertold von Pfirt en Urkunde übercho, wo ihri draditionelle Rächt bestätigt het, 1265 ihre Zumftbrief, aber si si mögligerwiis die eltisti vo alle Basler Korporatione. D Beck hai ihre eigene Märt gha, wo si ihri Ware uf Brotbänk zum Verchauf aabote hai. E Brotmeister het ufbasst und zsämme mit de Beck entschiide, öb öbber dört siini Ware döf aabiete. In dr Basler Rootbsetzig vo 1357 chunnt d Brotbeckzumft an sächster Stell.[1]
  • Zumft zu Schmiid: Zur Zumft vo de Schmiid hai im 14. Johrhundert Waffe-, Chupfer-, Büchse- und Huefschmiid ghört und e Hufe anderi Brüef, wo mit Waffe z due gha hai wie Armbruster, Harnischer und Schwärtfäger, aber au Uhre- und Windemacher, Schlosser, Schliffer und Nagler.
  • Zumft zu Schuemacher und Zunft zu Gärber: Das isch die ersti bekannti Basler Doppelzumft. Gwärblig und gsellschaftlig si si zwar autonom gsi, politisch und militärisch aber zsämme ufdräte. D Zumft vo de Schuehmacher isch sit 1250 bekannt, ihri Stiftdigsurkunde isch aber verlore gange. D Schuehmacher hai sich an dr obere Gärbergass, wo denn Sutergass (vo lat. sutor, Schuester) gheisse het, aagsiidlet, ihri Liferante, d Gärber, si an dr undere Gärbergass dehei gsi, aso grad näben em Birsig und em Rümelinbach, wo si s Wasser drvo für ihri Arbet bruucht hai.
  • Zumft zu Schniider und Zunft zu Kürschner: D Schniider und d Kürschner hai 1260 e gspaltni Zumft gründet, in dr historische Basler Zumftornig die nüünti. Beidi Halbzümft si autonom gsi und hai ihri eigene Zumftstube gha, zum öffentlige Dienst wie em Wachdienst uf de Stadtmuure si si aber gmeinsam adräte. D Schniider hai nume für Privatpersone döfe Chleider mache, wenn si öffentlig uf em Märt hai welle verchaufe, hai si au no zur Zumft zum Schlüssel oder zu Safre muesse ghöre.
  • Zumft zu Gartner: Ihre Zumftbrief, wo uf Dütsch gschriiben isch, stammt us de 1260er Johr, d Zumft sälber isch mögligerwiis e chli elter. Zur Zumft hai ghört: d Gartner, wo Chrut und Obst aabaut und verchauft und au Gartewärkzug härgstellt hai, d Obzer und d Menkeller (Gremper), wo Salz, Glasware, Cherze und anders verchauft hai, spöter au no d Seiler, d Oeler, d Chöch, d Wirt und d Bräter (Wursthersteller), Pastetebeck und Lebküecher, d Havermelver (Habergrützeverchäufer), d Griesser, wo Produkt us dr Chornmüllerei verchauft hai, und d Stämpfer. Noch 1471 si au d Fuehrlüt und d Karrer, d Charresalber und d Postillion drzuecho. Dr bekanntist Gartner Zumftbrueder isch dr Reformator Johannes Oekolampad gsi.
  • Zumft zu Metzger: die Zumft isch eini vo de eltischte Handwärkerzümft z Basel. Si het 1248 dr Zumftbrief vom Bischof Lütold vo Rötle übercho. Mitgliider si Metzger, Kuttler, Brötler und Schlachter gsi. Sit 1423 hai si e Zumfthuus an dr Spooregass 10 in dr Nöchi vo dr grösste Basler School.[2] Wo dr Märtblatz 1889 erwiiteret worden isch, isch s abgrisse worde.
  • Zumft zu Spinnwätter: au die Zumft het 1248 ihre Zumftbrief vom Bischof übercho. Zur Zumft hai Baulüt, Muurer, Zimmerlüt und Steimetz ghört. Nit alli wo mit em Baue z due gha hai si aber do drbii gsi: d Mooler si in dr Zumft zum Himmel gsi, d Schlosser bi de Schmiid und d Spängler in dr Zumft zum Safre. Dr Name vo dr Zumft stammt vom ene ehemolige Zumfthuus, em «Spichwarters Hus».
  • Zumft zum Goldige Stärn: Ursprünglig isch das e Deil von ere gspaltene Zumft gsi, wo d Bader und Scherer mit de Mooler, Glaser, Sattler und Sporer um 1260 gründet hai. Zerst hai sich alli im «zum Himmel» droffe, denn hai sich d Bader und Scherer zsämme mit de Wundärzt vo de Mooler drennt und 1398 s Huus «zum guldinen Sternen» in dr Freije Strooss kauft, wo ihrer Zumft dr Name ge het. Dr Geburtshälfer Johannes Fatio isch Zumftbrueder gsi. D Zumft organisiert an jedem Nöijoorsdaag die sogenannti «Neijoorsaadringgede», wo si us em Dreizackbrunne in dr Freije Strooss e Stund lang Hypokras loot lo fliesse.
  • Zumft zum Himmel: Zsämme mit dr Zumft zum goldige Stärn isch das die drizähti Basler Zumft gsi. Drzue ghört hai d Mooler, Glaser, Glasmooler, Goldschlager, wo Blattgold gmacht hai, Schnitzer, Kummetsattler, Reitsattler, Sporer und sit em 17. Johrhundert d Chupferstächer gsi. Bekannti Zumftbrüeder si d Mooler Hans Hug Kluber, Hans Stocker, Konrad Witz, Hans Holbei dr Jünger, Hans Bock dr Elteri, dr Glasmooler Balthasar Han, wo d Glasmoolereie im Roothuus gmacht het, und dr Chupferstächer Christian vo Mechel gsi.
  • Zumft zu Wääber: 1268 hai d Wäber, d Bleicher und d Färber as vierzähti Zumft ihre Zumftbrief vom Bischof Heinrich vo Neueburg übercho. Zerst isch d Zumft an dr Wäbergass (hüt die Underi Heuwoog) deheim gsi, 1360 isch si in d Steinevorstadt umzoge.
  • Zumft zu Fischer und Zumft zu Schifflüt: Das isch e Zumft gsi wo us de Halbzümft «zu Fischern» und «zu Schiffleuten» bestande het. Si isch 1354 as fufzähti und letzti middelalterligi Basler Zumft gründet worde und het ihre Brief vom Bischof Johann Senn vo Münsige übercho. Was s Gwärblige agangen isch, si die beide Halbzümft sälbständig gsi, politisch si si aber vereint ufdräte. Ihr ersts Zumfthuus hai si 1402 bi dr Schiffländi baut. 1533 isch es bis uf e Grund abebrennt und mögligerwiis het au s Rhiidoor näbedra Schade gnoh.
  • Akademischi Zumft: Mit dr Gründig vo dere Zumft hai die stockkonservative Basler Rootsherre brobiert, d Zumftornig z rette. Mit dr Mediationsverfassig hai d Basler Zümft politisch wider e chliini Rolle gspiilt as Wahlzümft, das heisst si hai bi de Groossrootwahle as Wahlkreis dient. «Stärn» und «Himmel» zsämme si son e Wahlzumft gsi. 1823 si d Akademiker, wo bis denn zu keinere Zumft ghört hai, Mitgliider vo dr Zumft zum Stärn worde, nume für s Wahlrächt und ohni Zumftpflichte. Wil s aber meh Akademiker gee het as draditionelli Zumftbrüeder, hai si die chönne überstimme und ihne ihr Rootmandat wägneh. 1833 hai die Zümftige zum Stärn und zum Himmel im ene Wahlstreik demonstriert, wie unzfriide si si, und 1836 isch die Akademischi Zumft as sächzähti Basler Zumft gründet worde.[3]

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Die Zunft zu Brotbecken uf altbasel.ch
  2. E Schol oder School isch e Schlachtbangg gsi und vo do isch dr Begriff au für e Schlachthuus bruucht worde. Z Basel het s bis 1870 drei Schole gha, wo denn dur e modärn Basler Schlachthof ersetzt worde si.
  3. Kurt Jenni: "Aus der Geschichte der Himmelzunft", 1982


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