Basler Münster

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Koordinate: 47° 33′ 23″ N, 7° 35′ 33″ O; CH1903: 611582 / 267308

Dialäkt: Baseldütsch
D Westfassade vom Basler Münster

S Basler Münster isch eini vo de Hauptsehenswürdigkeite und e Wohrzeiche vo der Schwizer Stadt Basel. Es brägt s Stadtbild mit siim rote Sandstei und de farbige Ziegel, siine beide schlanke Kiirchedürm und de Hauptdächer, wo sech chrüzwiis durdringe. Die ehemoligi Bischofskiirche, hüt evangelisch-reformiert, isch zwüsche 1019 und 1500 im romanische und gotische Stil baut worde.

Vor em Basler Münster lit dr Münsterblatz, wo vo vili spotmittelalterlige Fachwärkhüüser und e Reije vo representative Bürgerhüüser drum ume stöön. Drzue zelt s Gymnasium am Münsterplatz, wo vis-à-vis vo der Westfassade vom Münster lit und wo s eltiste Huus isch, wo s z Basel git. Usserdäm stoht der deilwiis gotisch Bau vom Ethnologische Seminar und d Paul-Sacher-Stiftig mit der wältwit grösste Brivatsammlig vo Originalpartiture in der unmittelbare Nochberschaft vom Münster.

S Münster stoot uf dr Liste vo de Baasler Kulturgüeter, wo nazionaali Bedütig häi.

Baugschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vorgängerbaute[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Münsterhügel isch scho in dr spotkeltische Zit (1. Johrhundert v. Chr.) bebaut gsi. Archäologischi Usgrabige hai e vorrömische Wall (Murus Gallicus) freigleit. Näbe de Doralage cha mä dr früener Strosseverlauf zum Deil rekonstruiere. An der Stell vom hütige Münster het sech d Stross deilt und isch um e Gebäud umegange, wo vermuetlig e Strossedämpel gsi isch. Spöter hai d Römer an dere Stell e Kastell baut.

As dr erst Bischof vo Basel isch dr Justinianus (343–346 n. Chr.) überliiferet. Währed em Früehmittelalter isch der Bischofssitz vo Kaiseraugst (Augusta Raurica) uf e Münsterhügel verleit worde. Der Archeolog Hans Rudolf Sennhauser het dänggt ass es wohrschinlig sig, ass d Verlegig vom Bistumsitz unter em Bischof Ragnacharius, eme früenere Mönch vom Chloster Luxeuil, am Afang vom 7. Johrhundert bassiert isch. Über e Dombau vo de Basler Bischöf im 8. Johrhundert isch nüt sichers bekannt.

Dr erst Bau, s Haito-Münster[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die komplizierti Baugschicht vom Münster umspannt e Bauzit vo meh as 500 Johr. Die genaun Afäng vom Münster si nid klärt. Die ursprünglig karolingischi Kiirche, s sogenannte Haito-Münster, isch in der erste Helfti vom 9. Johrhundert (805–823) vom Basler Bischof Haito, Abt vom Chloster Riichenau am Bodesee, baut worde. Der Grundriss vo der Kathedrale isch archeologisch nochgwiise. Wohrschinlig het der Haito-Bau us eme Saal, mehrere Näberüüm an der Lengssite und zwei Runddürm an der Westsite bestande. Die markanti Westpartii het zu mä chrumme Strosseverlauf gfüehrt, wo bis hüt so bliiben isch, wenn mä vo der Rittergasse uf s Münster zue goht. Im Süde vo der Kapälle us isch der Balast vom Bischof gstande – s Palatium oder d Pfalz. Wie d Kiirche im Oste usgseh het, isch nit sicher. Sicher isch aber, ass der Haito-Bau e Krypta underem Altarruum gha het. Au vo däm isch nüt erhalte bliibe.

Zu siner Zit isch der Haito-Dom en ungwöhnligs Bauwärk gsi, wil sech zu dere Zit dreischiffigi Kiirchebauforme hai afo duresetze. Der Bau isch e Saalkiirche im ene altmodische Baustil gsi, aber d Doppeldurmfassade ghört zu de frühenste vo ihrer Art. Im Johr 917 isch s Haito-Münster im Ungaresturm beschädigt worde. Wie schwer d Schäde an der Kiirche gsi si, isch nit ganz klärt.

Dr zweit Bau, s Heinrichsmünster[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uf em Fundament vom alte Bau het dr Bischof Adalberto II. (um 999–1025) noch der Johrduusigwändi e ottonisch-früehromanische Neubau errichtet. Der Name vo der dreischiffige Kathedrale Heinrichsmünster (mänggisch au Adalberto-Dom gnennt) chunnt vom Förderer, em Kaiser Heinrich II. S Münster isch ihm und siner Frau Kunigunde gweiht. Im Johr 1006 isch s hochburgundische Basel in si Bsitz cho. As Stadtherr vo Basel het der Bischof dr Kaiser verdrätte.

Dr Bau, wo im Johr 1019 gweiht worden isch, het kei erwitereti Krypta gha, was Usgrabige us de Johr 1973/74 belege. Gege s Ändi vom 11. Johrhundert isch uf dr Westsite e Durm us hellem Chalchstei und Molasse-Sandstei baut worde. Die Bausubstanz isch bis hüt erhalte und bildet dr underi Deil vom hütige Norddurm, em Georgsdurm. E Durm im Süde het s Heinrichsmünster nit gha.

Dr dritt Bau, dr spotromanisch Neubau[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der hütig Bau goht im Wäsentliche uf ä spotromanische Neubau us em letzte Drittel vom 12. Johrhundert (1220/30) zrugg. Uf em Grundriss vom Vorgängerbau isch e dreischiffige Kiirchebau entstande, wo um e Querschiff erwiteret gsi isch. Mächtigi Pfiilerbündel hai dr Bau drait, und trotzdäm het s Basler Ärdbebe im Johr 1356 die fümf Dürm, verschiideni Gwölb und Deil vo de Krypte zerstört. Under em Baumeister Johannes (Parler) vo Gmünd, wo gliichzitig au Münsterbaumeister vo Friiburg im Brisgau gsi isch, isch die deilwiis zerstörti Kiirche wider ufbaut worde, und scho 1363 het der Hochaltar wider chönne gweiht wärde. Im Johr 1421 het dr Ulrich vo Ensinge, wo d Münsterdürm vo Ulm und Strossburg baut het, dr Usbau vom nördlige Georgsdurm agfange; fertig isch er 1429 worde. Der südlig Martinsdurm isch am 23. Juli 1500 vom Hans vo Nussdorf fertigbaut worde. An däm Datum isch s Münster offiziell fertig baut gsi. Im 15. Johrhundert si der gross und der chlii Chrüzgang entstande (→ Chrüzgang). Bis zur Reformation 1529 het s Münster as bischöfligi Domkiirche dient. Im 19. Johrhundert hai zwei grossi Restaurierige stattgfunde. Drbi isch vo 1852 bis 1857 der Lettner versetzt worde und mä het d Vierigskrypta im Weste zuegmacht. Bi de Renovierigsaarbede im 20. Johrhundert isch s Hauptziil gsi, die spotromanisch Bausubstanz sterker in Vordergrund zu stelle, und mä het e Deil vo de Umbaumassnahme us de 1850er Johr wider rückgängig gmacht. Drzue het mä 1975 s Bodeniveau vom Münster wieder so wie am Ursprung gmacht und het d Vierigskrypta wider ufdoo. Sit 1985 widmet sich e neu ufgmachti Bauhütte em Zuestand vom Buntsandstei am Ussebau vom Münster, wo sich immer meh verschlächtered.

Historischi Ereignis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lithografii vom Basler Münster

Papstwahl am Basler Münster[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Papst Martin V. het der Basler Regierig im Johr 1424 mitdeilt, ass ihri Stadt zum Dagigsort vom nechste Konzil gwehlt worde sig. Zwüsche 1431 und 1448 het s Basler Konzil im Münster dagt mit em Hauptziil, e Kiirchereform durezfüehre. Wo 1438 der domolig Konzilspräsident Cesarini uf d Wiisig vom Pabst Eugen IV. Basel verlo het, het mä e Johr spöter am 24. Juli 1440 uf em Basler Münsterblatz dr Felix V. zum Gegepabst gwehlt. Wo dä sech nit het chönne duresetze, het der dütsch Kaiser Friedrich III. d Uflösig vom Konzil z Basel befohle. Noch der Uflösig vo der „Römische KurieKurienuniversität“ hai sech d Bürger um d Gründig von ere neue Universität bemüeht. Dr Pabst Pius II., wo währed em Konzil as Sekretär gschafft het, het e Stiftigsbulle erlo, und so isch am 4. April 1460 d Basler Universität as Volluniversität eröffnet worde.

Dr Bildersturm uf s Münster[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Ikonoklasmus vo der Reformationsbewegig het in de Johr 1528 und 1529 d Stadt und s Basler Münster um vili kostbari Kunstwärk brocht. Vili Basler Kiirche si denn vo Masse vo Bürger under em Iifluss vom Zürcher Reformator Ulrich Zwingli, wo d Verehrig vo Gott in der Gstalt vo Bilder as Götzedienst abglehnt het, deilwiis mit Waffegwalt gstürmt worde, für zum Bilder und Statue z vernichte.

Am 9. Februar 1529 gege Eis am Nomiddag sig e Grubbe vo 40 bewaffnete Manne vom Määrtblatz zum Münster ufe gange. Si sige in d Kiirche iine, wo en ungschickte Zumftbrueder mit siiner Hellebarde en Altarbild umgstosse haig. Das sig uf e Bode gfalle und verbroche. Druf haige die Bewaffnete s Münster wider verlo, für zum go Versterkig hole. D Kaplän haige d Kiirche druf abgschlosse. Die versterkti Grubbe vo zweihundert Ma haig zerst an die abschlossene Düre gschlage und sig schliesslig gwaltsam iidrunge und haig afo Kruzifix, Mariebilder und Heiligedarstellige zerstöre und sig au über d Altär härgfalle. Spöter am Nomittag het sech der Bildersturm uf witeri Kiirche z Basel usbreitet. [1]

Dr Erasmus vo Rotterdam het dr Bildersturm z Basel im ene Brief vom 9. Mai 1529 eso beschriibe:

Vo de Standbilder isch nüt ganz bliibe, weder in de Kiirche no in de Vorhalle no in de Chrüzgäng no in de Chlöster. Was es an gmolte Bilder ge het, isch mit Chalch übermoolt worde; was brennbar gsi isch, isch uf e Schiterhuufe gheit worde, was nit, isch Stück für Stück verschlaage worde. Weder Wärt no Kunst hai chönne, ass irgend öbbis verschont worde wär. [1]

Der grossartig Münsterschatz het chönne grettet wärde und isch vollständig erhalte bliibe bis zur Kantonsteilig vo 1833, wo ei Helfti vom Schatz z Basel bliibe und die anderi em Kanton Baselland übergee worden isch, und dä het churz druf Däil von em verschärblet.

Architektur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Georg- und dr Martinsdurm[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Darstellig vom Ritter Georg
Darstellig vom Heilige Martin

D Hauptfassade luegt noch Weste und wird vo de beide Dürm, em nördlige Georgsdurm, wo 64,2 Meter hoch isch, und em südlige Martinsdurm (62,7 Meter), wo im Jahre 1500 fertig baut worden isch, dominiert. Die Dürm si noch de Ritterheilige Georg und Martin benennt. Beidi Heiligi si näben em Hauptportal uf hoche Pilaster underhalb vom jewiilige Durm as Riiterstandbilder dargstellt. S Original vo dr Statue vom heilige Martin stammt us em Johr 1340 und befindet sech hüte im Glingedalmuseum. Drüber het s e mechanischi Uhr und e Sunnenuhr. Bemerkenswärt isch, ass d Sunnenuhr vom Basler Münster wäge der Basler Zit, won e Stund vorgange und bis 1798 vo de Basler Bürger bruucht worden isch, die „falschi Zit“ azeigt. Underhalb vom Georgsdurm findet mä e monumentali Darstellig vom Ritter Georg us em Johr 1372, wien er mit eme uffellig munzige Drache kämpft.

S Münster het ursprünglig fümf Dürm gha, isch aber noch em schweren Ärdbebe vo 1356 mit nume no zwei Dürm wider ufbaut worde. Am eltere Georgsdurm gseht mä der unteri helli Deil, wo bim Ärdbebe ganz bliiben isch. Em Martinsdurm het mä im Johr 1500 e prächtigi Chrüzblueme ufgsetzt. Vom Süddurm us cha mä uf ere steile Wändelstäge ufestiige und d Durmuhr us em Johr 1883 besichtige. Der Gloggestuehl befindet sich zwüsche de beide Dürm, wo dur e Galerii mitenand verbunde si. Uf beidi, uf dr Georgs- und uf dr Martinsdurm cha mä ufestiige uf Stäge mit 242 Stuefe. Mä het vo dört obe e grossartige Usblick uf d Stadt Basel und uf d Usläufer vom Schwarzwald und vom Jura.

Beidi Dürm bestöhn us drei untere, nid iideilte Stöck und mehrere Freigschoss. Die untere beide Etage si eifach und blockartig. Über der Masswärkgalerii si die obere Stockwärk vo de Dürm. Wil die nit zur dr gliiche Zit entstande si, unterscheide si sech liicht in ihrem Üssere. Im Nordturm sitze d Stockwärk mit eme oktogonale Querschnitt und der Durmhelm uf emä viereggige Stock. Uf dä wird im Süddurm verzichtet. Wie bim Münster vo Friiburg fönge schlanki Fialdürm an de Egge vo de Achtegg aa.

In jedem Münsterdurm het en abaute Stägedurm mit eme fümfeggige Grundriss bis zu siim Spitz gfüehrt. D Variatione vom geometrische Konstruktionsprinzip het der Kunsthistoriker Walter Ueberwasser (1898–1972) an der Serii vo de spotgotische Basler Goldschmiidrisse chönne nochwiise.[2]

Dr Hauptiigang[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Stifterfigur am Hauptiigang

Am Hauptiigang befindet sich zwüsche de Portaldüre e leeri Süüle, wo früehner e Mariestatue druff gstande het. S Tympanon drüber het vermuetlig e Darstellig vom Wältgricht enthalte, wie mä es au vo andere gotische Kiircheportal kennt. Beides isch in der Reformationsziit zerstört worde. Erhalte bliibe si drgege d Bogeläuf, wo Brophete, König, Rose, tanzendi Ängel und dr Abraham darstelle.

D Stifterfigure, dr Heinrich II. und si Frau Kaiserin Kunigunde si linggs vom Hauptportal dargstellt. Dr Kaiser, wo ungwohnt jung und bartlos dargstellt isch, dräit s Modäll von ere Kiirche uf siim Arm, was ihn as Stifter vom Münster kennzeichnet. Si Frau het erst währed der Usserenovierig vo 1880 bis 1980 e Chrüz übercho. Ursprünglig het si Händsche in de Händ ghalte.[3]

Rächts erkennt mä d Bildnis vom ene Verfüehrer („Fürst der Welt“) und von ere törichte Jungfrau. Währed d Jungfrau lächlet und ihr Chleid ufmacht, chlättere am Verfüehrer siim Rugge Schlange und Chrote ufe, wo s Böse sötte versinnbildliche. Die Darstellig stammt öbbe us em Johr 1280. D Statue und d Muure vom Münster bestöhn us rotem Sandstei, wo mä im Wiisedal und z Dägerfälde isch go hole.

D Nordsite mit dr Galluspforte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Galluspforte und „Glücksrad“

D Galluspforte (1150/70) isch s bedütendste romanische Skulpturwärk in der Schwiiz und gültet as s eltiste romanische Figureportal im dütschsprochige Ruum.[4] Ihre Name het si vom ene ehemolige Altar übercho, wo früehner im Nordquerschiff vom Münster gstanden isch. D Pforte, wo an der Nordfassade vom Querschiff zahlriichi Figure in archaischer Wiis druf abbildet si, erinneret an e Driumphboge. S Portal isch fast usschliesslig in dr Originalsubstanz erhalte. Rings um die schweri Bronzedüre us em Johr 1892 finde sech Darstellige vo de vier Evangeliste, törichti und wiisi Jungfraue und Ängel mit Fanfare, wo us ihre Greber stiige und Doti vor em Jüngste Gricht. Im Bogefäld dront dr Christus as milde, menschefründlige Wälterichter. D Figure wirke in Gestik und Mimik insgsamt sehr usdrucksstark, was bi Figure us der Romanik sälten isch. Die kunsthistorischi Forschig isch sich nit sicher, öb d Galluspforte in der Westfassade ibaut und 1285 an d Nordwand versetzt worden isch oder öb der hütig Standort em ursprünglige Bauort entspricht. Die ersti Alternative, ass d Galluspforte erst spöter as s nördlige Querhuusportal am jetzige Standort iibaut worden isch, erschiint as die wohrschiinlicheri.

D Galluspforte isch sit ihrer Entstehig im 12. Johrhundert immer wider farbig agmolt worde. Über ere bunte gotische und ere farbige nochreformatorische Fassig lige Räst vo mehrere rote Astrich.

Über der Galluspforte befindet sich e rosetteförmigs Fänster, won e monumentals Glücksrad darstellt. Um s kreisrunde Fänster ume chlammere sech Figure, wo d Wächselsiitigkeit vom irdische Glück symbolisiere. D Spiiche und d Nabe vo der Rosette si ursprünglig us Eicheholz gmacht gsi, si aber im 19. Johrhundert mit Sandstei ersetzt worde. Obe dront e Ma under eme gotische Baldachin. D Darstellig vo der Schicksalsgöttin Fortuna, wo sust üeblig isch, fehlt do. Zwüsche der Pforte und em Radfänster si Riss sichtbar, wo vom Ärdbebe vo 1356 stamme.

D Fassade vom Querhuus wird vo zwei grosse Stützpfiiler iigrahmt und schliesst drmit d Nordsite noch Oste ab.

Chor und Pfalz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Münster und Pfalz z nacht
Elifant

D Fassade vom Chor, wo nordöstlig glägen isch und im undere Deil romanisch isch, isch riich an Skulptureschmuck. Drzue zele groteski Gstalte, Halbwäse und Elifante, wo d Steimetz vo der domolige Zit nie gseh hai. D Sockelzone vom Chor wird von ere Bländebogereihe umrandet. Der Chor vom Basler Münster zeigt nach Nordoste und nit nach Oste wie s bi de christliche Sakralbaute sust üeblig isch. S Münster verfüegt über e polygonale Umgangschor mit ere niidere Empore und eme hoche Obergade. Uf der Siite vom Obergade cha mä d Stümpf vo de ehemolige Chorflankedürm gseh. Die si bim Ärdbebe 1356 iigstürzt und nit wider ufbaut worde. Die massiv usladende Sträbe vom Münster entlaste dr Chor und löön Böge offe as Passage.

Dr östligi Chordeil lit uf ere ufgschüttete Terrasse, wo fast 20 Meter hoch isch und wo mä re d Pfalz sait, vo wo us mä e wiitläufige Blick uf ä Rhii und s Rhiichneu het. Vo dört us het mä au en usgezeichnete Blick uf Chliibasel, uf dr Dreiländeregge und an klare Däg uf d Vogese. Zwüsche dr Wettsteibrugg und dr Mittlere Rhiibrugg verbindet zuesätzlig d Münsterfähri die beide Deil vo Basel. D Überfahrt mit em Fähriboot, wo «Leu» heisst und wo an eme Seil abunde isch wo über ä Rhii gspannt isch, nützt d Strömig vom Fluss us. Fümf sonigi Fährene verchehre uf em Rhii, vier drvo z Basel und eini z Ellikon.

Dr Inneruum und d Usstattig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Mittelschiff vom Basler Münster mit Blick zum Chor

Dr ruehig und helli Inneruum vo dr dreischiffige Kiirche isch 65 Meter lang und 32,5 Meter breit. Rechnet mä die siitlige Schiff mit ere Reihe vo Grabkapelle drzue, so het s Münster sogar fümf Schiff. Die farbige Glasfänster stamme grösstedeils us em 19. Johrhundert. In der gotische Chorpartii findet me Schiibe im neogotische Stil. S grosse Chorfänster stellt die vier Evangeliste dar. Bsundrigs si die zwei Radfänster im nördlige und südlige Querschiff z erwähne. Si stellen Szene vo dr Dauf vom Christus dar. S Gwölb vom hoche Mittelschiff und der oberi Deil vom Chor si im gotische Stil noch em Basler Ärdbebe wider ufbaut worde. Wo me s emol restauriert het, het mä entdeckt, ass s Gwölb vom Mittelschiff mit eme Mariezyklus bemolt gsi isch. Dä isch vermuetlig um 1400 entstande und cha nume mit ultraviolettem Liecht sichtbar gmacht wärde.

Im Chorgang befindet sich der Sarkophag vo der Königin Anna vo Habsburg und vo ihrem Sohn Karl. Si het um 1245 as Gertrud vo Hoheberg dr spöter König Rudolf vo Habsburg ghürotet und isch 1281 z Wien gstorbe. Vo dört us isch ihri Liiche noch Basel brocht worde. D Chnoche, wo mä in ihrem Grab gfunde het (e Frau, es Kind und e Mann) si 1770 ins Chloster St. Blasie verleit worde; hüte si si im Lavantal zKärnte.

Im südlige Querschiff findet mä dr steinig Daufstei us em Johr 1465, und dr Bischofsdron, wo 1380 entstanden isch. Der Baumeister Hans vo Nussdorf het 1486 us fümf Sandsteiblöck e kunstvoll verzierti Kanzle im gotische Stil baut.

Noch ere Urkunde vom Johr 1303 het sech im Basler Münster die eltisti erwähnti Orgle vo dr Schwiiz befunde. Die isch vom Magister Raspo us Frankfurt am Main baut worde, existiert aber nüme. Si isch noch em Basler Ärdbebe mit ere Schwalbenästorgle ersetzt worde. Zwüsche 1529 und 1561 hai d Reformatore s Orglespiile verbote, denn isch s aber wider igfüehrt worde. Die hütigi Orgle isch zu Pfingste 2003 igweiht worde. Si isch vom Peter Märkli entworfe worde, wo der Orglekörper ganz bewusst gspalte het, für zum s Fänster drhinder nit z verdecke. As Orgledribüne dient dr gotisch Lettner us rotem Sandstei, wo vor em Iibau vo dr neuen Orgle renoviert worden isch.[5]

Dr Erasmus-Epitaph[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Humanist Erasmus vo Rotterdam het vili Johre z Basel gläbt, und zwar in der Zit vo 1514 bis 1516, vo 1521 bis 1529, und vo 1535 bis 1536. Noch eme Ufenthalt z Friiburg im Brisgau währed dr Reformation isch er noch Basel zrugg cho und dört siibzigjöhrig im Johr 1536 gstorbe. Zwar isch dr Erasmus e katholische Geistlige gsi, er isch aber einewäg im protestantische Münster bigsetzt worde. Ursprünglig het sech sis Grab vor em Lettner im Mittelschiff befunde. Im 19. Johrhundert isch dr Epitaph versetzt worde, s Grab isch aber erst 1974 widerentdeckt worde. D Überräst vom Humanist ligge diräkt vor em Epitaph im nördlige Siiteschiff.

Dr Epitaph zeigt ke Bild vom Verstorbnige. Dr Rotmarmor isch mit eme 25 Ziile lange latiinische Text in Goldbuechstabe beschriibe, wo d Verdienst vom Erasmus vo Rotterdam beschriibt und d Näme vo de drei Humanistefründ Bonifacius Amerbach, Hieronymus Frobenius und Nikolaus Bischoff uffüehrt. Die hai dr Epitaph, wo 1538 vom Hans Mentzinger gmacht worden isch, in Ufdrag gä. In eme Medaillon wird die antiki Gottheit Terminus dargstellt, wo s Sinnbild für d Begränzig isch. Dr latiinisch Usspruch concedeo nulli (ich wiich vor niemerem) isch die persönligi Devise vom Erasmus vo Rotterdam gsi.[6]

D Vincentiusdafle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Vincentiusdafle

Grad näbem Erasmus-Epitaph befindet sich d Vincentiusdafle. Das Meisterwärk vo dr romanische Bildhauerkunst stammt vermuetlig us de Johr um 1100. Uf vier Fälder zeige Relief s Läbe vom Diakon Vincentius vo Valencia, wo um 304 n. Chr. as Märtyrer gstorbe isch. Uf de Fälder gseht mä vo linggs obe noch rächts unde: dr Vincentius wird verurteilt, geisslet und im ne Durm iigsperrt, won er uf eme Füürgitter bis zu siim Dod gfolteret wird. Si Liiche wird de Dier zum Frass vorgworfe, aber Rabe düen en verdeidige und Brediger versänken en. D Liiche wird an s Land gspüelt; mä baut em e Kiirche as Grab.

Die Dafele isch ursprünglig en Altarschmuck gsi. Dr Gstaltig vo de Chleider noch – wie zum Bispil vo de beiden Ängel im lingge, undere Fäld – cha mä schliesse, ass dr unbekannti Bildhauer mit der antike griechische und römische Skulptur verdraut gsi isch.

Wand- und Deckimolerei[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Deckimolerei in der Krypta

D Krypta vom Basler Münster het an ihrer Ostsite bedüütendi Wandmolereie us dr spotromanische Zit. In der middlere Apsisnische befinde sech d Bilder vo zwei Basler Bischöf. Dr eint isch dr Lütold vo Aarburg (1191–1213) und dr ander dr Albero, wohrschiinlig dr Adalbero II., dr Bauherr vom ottonische Münster. E latiinischi Inschrift zwüsche de beide Figure dokumentiert dr Bau vom Marie-Altar im Johr 1202. Stilistisch stöhn die Wandbilder der domolige Strossburger Glasmolerei nooch.

Im Gewölb vom Kryptaumgang befinde sech Freske us dr zweite Helfti vom 14. Johrhundert. Die Molereie zeige Szene us em Läbe vo dr Heilige Margaretha, dr Maria und dr Anna. Im nördlige Gewölb git s e Passion vo dr früehchristlige Märtyrerin Margaretha.

Im Johr 1998 het mä im Langhuus e Molereifragmänt entdeckt, wo bis denn unbekannte gsi isch. Mitarbeiter vo dr Münsterbauhütte si uf Spure vom ene Mariezyklus vo 1400 bis 1430 gstosse, wo noch em Bildersturm abkratzt und übermolt worde isch.[7]

D Krypta[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Krypta

D Krypta het bis in d 1850er Johr us ere östlige und ere westlige Vierigsskrypta bestande. Hüt git s nume no d Ostkrypta. Vo de Siite vom Chor stiigt mä abe zur Krypta, wo d Greber vo de Basler Bischöf vom 10. bis 13. Johrhundert drin si. Der eltisti Sarkophag stammt vom Bischof Rudolf II., wo bim Ungareiifall 917 umcho isch. Er stoht hüte in der nördlige Apsidiole vom Umgang. Siitlig vo der zentrale Umgangsapsidiole si zwei Bischöf abbildet: dr Adalbero I. – der Bauherr vom Heinrichsmünsters – und dr Lütold I. vo Aarburg, der Stifter vom Marienaltar. Ihri Greber si 1907 vor dere Apsis gfunde worde. Usserdäm het s dört au Grabblatte vo andere Persönlichkeite.

Die früehneri Krypta us em früehromanische Heinrichsbau isch mit eme Umgang usgstattet gsi, wo über zwei Stockhöchene eweggange isch. D Krypta, wo noch em Ärdbebe vo 1356 neu baut worden isch, isch e dreischiffigi Pfiilerhalle. Der Umgang isch mit eme Gwölb abgschlosse worde. D Gwölbmolerei stammt us der Zit um 1400. In der Vierigskrypta, wo hüt in sehr schlächtem Zuestand isch, befindet sich hüt e Lapidarium.

Chrüzgang[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Chrüzgang
Dr Grabstei vom Jakob Bernoulli

An der Südsite vom Münster befindet sech der dobbleti Chrüzgang. Dr Chlii Chrüzgang isch zwüsche 1467 und em Ändi vo de 1480er Johr entstande. Im Nordwestegge schmückt e Figur, die Heilig Katharina mit em Rad, dr Schlussstei. Dr Gross Chrüzgang isch vo 1429 bis 1462 im spotgotische Stil drzuebaut worde. E Halle verbindet die beide Chrüzgäng miteinand. Über dere Halle befindet sech der Münstersaal, wo nit für s Publikum offen isch. Dört isch emol d Bibliothek vom Konzil vo Basel gsi. Die Halle isch em Bischof si Verkündigungsort gsi gegenüber der Bürgerschaft und si Grichtsort. Dorum isch do e Bischofsdron gstande.

Im Grosse Chrüzgang cunnt vil Liecht dur grossi gotischi Masswärkfänster in dr Westflügel vom Gwölb, wo mit eme Rippenetz und bunte Schlussstei usgstattet isch. Dr Gross Chrüzgang zelt as dr elegantist und schmuckvollst in der ganze Schwiiz und isch e Bispil für usgezeichneti spotgotischi Steimetzkunst. D Wände si vo zahlriiche, kunstvolle Grabblatte bedeckt. Drunder befinde sech d Greber vo vile bedütende Basler, wie z. B. die vom Humanist Thomas Platter (1499–1582), vom Bürgermeister Rudolf Wettstei (1594–1666), vom Mathematiker Jakob Bernoulli (1655–1705) und vom Philosoph Isaak Iselin (1728–1782). Am Iigang vom Chrüzgang stoht e Statue vom Reformator Johannes Oekolampad.

D Original vo de Münsterskulpture[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vili vo de romanische und gotische Figure vom Basler Münster hai us konservatorische Gründ müesse mit Kopie ersetzt wärde. D Originalskulpture findet mä hüte in ere Duuerusstellig im Chliine Chlingedal Museum.

Zeigt wärde grossformatigi Skulpture vom Westportal und de Münsterdürm und die romanische Dierskulpture und Glücksradfigure vom Ussebau vom Münster. Mä cha au Bestanddeil vo der ehemolige Innenusstattig – Altardafele, Grabskulpture und Deil vo de wärtvolle gschnitzte Chorstüehl aluege.

Nutzig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Basler Münster isch bis zur Reformation e Bischofschille (Kathedrale) und d Hauptchille vom Bistum Basel gsi, wo zum Erzbistum Besançon ghört het. Zur Kathedrale hai au em Bischof si Residänz (Palatium – Pfalz, spöter Bischofshof) und d Wohngebäud vo de Domherre ghört. Sit em 12. Johrhundert hai die in eigene Wohnhüser in dr Nochberschaft vo dr Bischofschille gwohnt. Noch em Bildersturm vom 9. Februar 1529 isch s Münster d Hauptchille vo dr evangelisch-reformierte Kiirche vo dr Stadt Basel worde. Sit der Drennig vo Kiirche und Staat isch die evangelisch-reformierti Kiirche die elleinig Bsitzere vom Gebäud; trotzdäm duet sech dr Kanton Basel-Stadt zu drei Viertel an de Underhaltschoste bedeilige. Zur Münstergmeind ghöre au d Gmeinde vo der Gellertchille und der St. Jakobschille.

Näbe siiner touristische Aziehigschraft isch s Münster d Hauptchille vo der evangelisch-reformierte Kiirche Basel-Stadt. Im Münster git s regelmässigi Gottesdienst und chillemusikalischi Aläss. Währed em ganze Johr finde do Konzärt vo dr Basler Münsterkantorei, vom Basler Gsangsverein und vom Münsterorganist Felix Pachlatko statt.

Nowiis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 Bildersturm Archivlink (Memento vom 10. Oktober 2009 im Internet Archive)
  2. Paul von Naredi-Rainer: Architektur und Harmonie, DuMont Verlag Köln, ISBN 3-7701-1196-6, Siite 222
  3. Schürmann: Das Basler Münster, Siite 15
  4. Informatione zur Galluspforte. Archiviert vom Original am 10. März 2009; abgruefen am 17. Januar 2009.
  5. Günter Lade: Ambitionierte Orgelarchitektur in Basel Archivlink (Memento vom 9. März 2009 im Internet Archive)
  6. Schürmann: Das Basler Münster. Seite 42
  7. Schürmann: Das Basler Münster, Seite 38

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Andreas Theodor Beck u. a.: Das Basler Münster. Verlag Peter Heman, Basel 1982, ISBN 3-85722-005-8
  • Dorothea Schwinn Schürmann: Das Basler Münster. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2000, ISBN 3-85782-679-7
  • Daniel Grütter: Basler Münster Bilder. Christoph Merian, Basel 1999, ISBN 3-85616-112-0
  • Günter Lade (Hrsg.): Die neue Orgel des Basler Münsters. Edition Lade, 2003.
  • Günter Lade: Orgelbau im Basler Münster. In: Ars Organi. Band 51, 2003, S. 243–249.
  • Dorothea Schwinn Schürmann: Schwelle zum Paradies. Die Galluspforte des Basler Münsters. Schwabe, Basel 2002, ISBN 3-7965-1954-7
  • Dorothea Schwinn Schürmann, Hans-Rudolf Meier, Erik Schmidt: Das Basler Münster. Schwabe, Basel 2006, ISBN 3-7965-2260-2
  • François Maurer-Kuhn: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 191: Das Münster von Basel, Bern 1976

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Basler Münster – Sammlig vo Multimediadateie

Siite über s Basler Münster als Gebäude[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Münsterkonzert und Orgle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Forschig am Basler Münster[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Basler_Münster“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.