Isaak Iselin

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Dä Artikel behandlet dr Schwiizer Gschichtsphilosoph Isaak Iselin. Für e Basler Jurist und Politiker mit em gliiche Name, lueg Isaak Iselin-Sarasin.
Isaak Iselin
Dialäkt: Baseldütsch

Dr Isaak Iiseli (* 7. März 1728 z Basel; † 15. Juli 1782 z Basel) isch en engagierte Gschichtsphilosoph in dr Ziit vo dr Ufklärig gsi.

Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Iiseli stammt us ere alte reformierte Basler Chaufmaafamilie. Si Vater, dr Christoph Iseli, un si Mueter, d Anna Maria geb. Buurget, sin anne 1730 gschiide worde. Dr Isaak Iiseli isch deno bi dr Mueter als Einzelchind ufgwaggse.

Vo 1742 aa het dr Iiseli z Basel Philosophii studiert und het dä Studiegang as Magister Artium abschlosse. Denn het er, immer no z Basel, mit eme Jurastudium aagfange. 1747 het er an dr juristische Fakultät vo dr Universität Göttinge wiiterstudiert. 1751 isch dr Iiseli in siiner Heimetstadt Basel zum Doctor iuris utriusque promoviert.

Denn het er as Privatdozänt gschafft aber kei Staatsamt oder Professur übercho, und er het sich immer meh uf s Publiziere konzentriert. 1755 si die Philosophische und patriotische Träume eines Menschenfreundes erschiine, wo em Iiseli die ersti Anerkennig as Schriftsteller verschafft hai.

1756 isch er Rootsschriiber vo dr Stadt Basel worde, e Boste, won er, usser währed de Johr 1758 bis 1760 bis zu siim Dode usgfüllt het. Im gliiche Johr, 1756, het dr Iiseli d Helena Forcart, d Tochter vom Dietrich Forcart, em Stadtschriiber vo Chleibasel ghirote. Er het verstande, ass d Stadt nöis Bluet brucht und het 1760 dr Root au drzue brocht, wider nöiji Bürger ufznee, aber schon e baar Joor druf häi die Stockkonserwative 1763 d Ooberhand gwunne und d Iibürgerige wider uf Iis gläit.[1]

Er het au mit siiner sozialpolitische und pädagogische schriftstellerische Dätigkeit wiitergmacht: 1764 isch si grossaagleiti Geschichte der Menschheit erschiine. Vo 1767 aa het er bi dr Allgemeinen Deutschen Bibliothek vom Friedrich Nicolai mitgmacht. 1776 si siini Träume eines Menschenfreundes uusecho. As Publizist isch er e Philanthrop und e Physiokrat gsi. Nit wie dr Jean-Jacques Rousseau het er d Gschicht as lineare Fortschritt zur Humanität gseh. Vo 1776 bis 1778 und vo 1780 bis 1782 isch er dr Herusgäber vo de Ephemeriden der Menschheit gsi. Dr Iiseli isch Mitgliid vo dr 'Helvetische Gsellschaft' gsi und wird as Affiliierte vom Illuminateorde aagfüehrt.[2] Er isch e Fründ und Förderer vom Johann Heinrich Pestalozzi gsi.

As ächte Menschefründ het er sich bsundrigs um die Arme und Chranke kümmeret und isch im Johr 1777 dr Hauptinitiant und e Gründigsmitgliid vo dr 'Gesellschaft zur Aufmunterung und Beförderung des Guten und Gemeinnützigen', churz die Gmeinnützigi Gsellschaft oder GGG gsi. Die Gsellschaft het Grosses für d Stadt Basel und für ihri arme und chranke Iiwohner gleistet und understützt bis hüte zahlriichi gmeinnützigi Wärk.

Dr Iseli het 1760 d Idee von ere Lääsigsellschaft afo verbräite, wo sich d Lüt mit de Ideä vo dr Ufkläärig chönnte usenandersetze. Aber erst 1787, e baar Joor noch sim Dood, isch die «Allgemeine Lesegesellschaft Basel» gründet worde.

Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Philosophische Muthmassungen über die Geschichte der Menschheit (2 Bänd, Frankfurt und Leipzig; zerst 1764 anonym erschiine, 2. Uflag Züri 1768)
    • Dr Band 2 het e „Charte der Menschheit“ enthalte
  • Vermischte Schriften, 2 Bänd, Züri 1770

Si Bedütig, wo wiit über si Heimetstadt useglängt het, isch drvo cho, ass er dr Begründer vo dr spekulativ-universalistische Gschichtsphilosophii im dütschsproochige Ruum gsi isch. Dodrmit isch d Gschicht zum erste Mol philosophisch verstehbar worde.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • August von Miaskowski: Isaak Iselin. Basel 1876.
  • Ulrich im Hof: Isaak Iselin. Sein Leben und die Entwicklung seines Denkens bis zur Abfassung der „Geschichte der Menschheit“ von 1764. Erster Teil: Isaak Iselins Leben und Bildungsgang bis 1764. Zweiter Teil: Iselins Stellung in der Geistesgeschichte des XVIII. Jahrhunderts. Basel 1947 (Diss. phil. Basel 1944).
  • Ulrich im Hof: Isaak Iselin und die Spätaufklärung. Bern und München 1967.
  • Friedrich Nicolai – Isaak Iselin. Briefwechsel (1767–1782). In: Holger Jacob-Friesen (Hg.): Profile der Aufklärung. Bern/Stuttgart/Wien 1997
  • Sigrid-Ursula Follmann: Gesellschaftsbild, Bildung und Geschlechterordnung bei Isaak Iselin in der Spätaufklärung. LIT Verlag, Münster 2002.
  • Andreas Urs Sommer: Geschichte als Trost. Isaak Iselins Geschichtsphilosophie. Schwabe & Co. AG, Basel 2002 (= Schwabe Horizonte) ISBN 3-7965-1940-7.
  • August Bernoulli: Iselin, Isaak. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 772–776.
  • Ulrich Im Hof: Iselin, Isaak. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 188 f.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Isaak Iselin – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Philipp Sarasin, Stadt der Bürger: Bürgerliche Macht und Städtische Gesellschaft: Basel 1846-1914, Vandenhoeck & Ruprecht, 1997, S.33
  2. H. Schüttler: Die Mitglieder des Illuminatenordens
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