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Albert Bachmann (Philologe)

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Dialäkt: Undermarkgreflerisch
Albert Bachmann (1863–1934).

Dr Johann Albert Bachmann (* 12. Novämber 1863 z Hüttwyyle; † 30. Jänner 1934 z Samaade, Burger vu Hüttwyyle) isch e Schwyzer Dialäktforscher, Professor fir germanischi Philologi an dr Universitet Züri, ab 1892 Redakteur un ab 1896 bis zue syym Dod Chefredakteur am Schwyzerische Idiotikon gsii.

S Grab vum Albert und dr Emilie Bachmann uf em Fridhof Änzebüel, Züri. Es stoot hit under Dänkmoolschutz.
D Doodesaazaig fir der Albert Baachmen im Schwyzerischen Idiotikon, Band X, Spalte 717/8.

Dr Albert Bachmann isch anne 1863 as Suhn vum Thurgauer Buur Johann Ulrich Bachmann (1830–1897) un dr Maria Elisabetha geb. Haag (1828–1903) uf d Wält chuu.

Är isch vu 1869 bis 1875 uf d Elementarschuel un 1875–1878 uf d Sekundarschuel z Hüttwyyle gange, bim Ortsbfaarer Schaltegger het er altsprochlige Unterricht iberchuu. Vu 1878 bis 1881 isch er uf d Kantonsschuel Frauefeld gange, wu bi ihm dur syy Dytsch- un Gschichtslehrer Johannes Meyer s Inträssi an Volk un Sproch gweckt woren isch.

An dr Universitet Züri het dr Bachmann vu 1881 bis 1886 Germanischi Philologi un Verglychendi Sprochwisseschaft studiert, akademischi Lehrer vu ihm sin dr Friedrich Haag (Altbulgarisch, Russisch), dr Adolf Kaegi (Sanskrit, griechischi Grammatik, verglychendi Syntax), dr Alois von Orelli (dytschi Staats- un Rächtgschicht), dr Heinrich Schweizer-Sidler (Verglychendi indogermanischi Sprochwisseschaft), dr Ludwig Tobler (Germanischi Philologi) un dr Jakob Ulrich (Altfranzesisch) gsii. Am 9. Jänner 1886 het er promoviert bim Schweizer-Sidler un bim Tobler mit dr Arbet Beiträge zur Geschichte der schweizerischen Gutturallaute.

Vu 1886 bis 1896 het er as Dytschlehrer am Gymnasium Züri gschafft. Anne 1891 het er sich habilitiert, as Arbet derfir isch syyni kritisch Edition Deutsche Volksbücher aus einer Zürcher Handschrift des fünfzehnten Jahrhunderts akzeptiert wore, syy Habilitationsvordrag isch zum Thema Der i-Umlaut in den germanischen Sprachen mit vorzüglicher Berücksichtigung des Hochdeutschen gsii.

Im Johr 1892 isch er Redakteur am Schwyzerische Idiotikon wore un 1896 Noofolger vum Friedrich Staub as Chefredakteur vu dem Wäärch. Im nämlige Johr, 1896, isch er as Noofolger vum Ludwig Tobler usserorderlige Profässor fir germanischi Philologi an dr Universitet Züri wore,[1] ab 1900 bis zum WS 1931/32 derno ordelige Profässor fir germanischi Philologi. 1902–04 isch er Dekan vu dr Philosophische Fakultet gsii. No syre Pensionierig het er no vu 1932 bis 1934 as Honorarprofässor glehrt.

Dr Albert Bachmann het zwaimol ghyrote, anne 1886 d Emilie geb. Bachmann (1865–1908)[2] un anne 1914 d Martha geb. Blumer (1886–1977). Mit dr erschte Frau het er zwoo Dechtere gha, d Alma und d Gertrud, un mit dr zwoote ai Dochter, d Hilda. Das dritt Chind isch d Frau wore vum Dialäktolog un Anglischt Eugen Dieth. Dr Schwigervatter vu dr Getrud, dr Rächtsaawalt Otto Zoller, isch vu 1920 bis 1935 im Laitenden Uusschuss fir s Schwyzerisch Idiotikon gsässe (ab 1925 as Schriftfierer), un d Familie vu dr Alma verhyrotener Böckli isch uf Melbourne, Auschtralie, uusgwandered, wu si dr Bachmann 1923/24 bsuecht hed (fir das hed er e halbs Johr aarbedsfrej iiberchu).

Der Albert Baachme (linggs usse, näbet em de Meinrad Lienert) mit syne Studänten und Studäntine z Näisele (1916)

Forschigsschwärpinkt vum Bachmann sin vor allem mittelhochdytschi Sproch un Literatur, Dialäktologi un Dialäktgeografi gsii. Lehrschwäärpinkt sin Gotisch, Althochdytsch, Altsächsisch, Mittelhochdytsch, Gschicht un Grammatik vu dr dytsche Sproch un Namekund gsii.

Dr Bachmann het di wisseschaftlig Raie Beiträge zur Schweizerdeutschen Grammatik (BSG), mit insgsamt 20 Bänd, rusgee. Im Johr 1909 het er zämme mit em Romanischt Louis Gauchat s Phonogrammarchiv vu dr Universitet Züri grindet.

1916 het er an dr Komferänz vu dr kantonale Vermässigsufsichtsbiamte z Bärn en Vorschlag gmachd, das me d Fluernämme uff de Landcharte nimme sell uff Hochdytsch, sunder imene gmässigte Schwyzerdytsch schrybe.[3][4] Är isch dozmol noni durechoo, aber zwänzg-dryssg Johr spöter hed dr Guntram Saladin, wo au am Schwyzerischen Idiotikon gschaffd hed, däm Aalige zum Durchbruch vrhulfe.

Im Jänner 1920 isch dr Bachmann im Uffdrag vum Bundesrot dr offiziäll Schwyzer Verdrätter an dr zwischestaatlig Rächtschrybkomferänz z Berlin gsii.

Schueler vu ihm sin dr Heinrich Baumgartner, dr Walter Henzen, dr Rudolf Hotzenköcherle, dr Manfred Szadrowsky, dr Albert Weber, dr Wilhelm Wiget, dr Paul Zinsli un vil ander gsii.

Für sys Schaffe het dr Bachmann e Fäschtschrift überchoo: Festschrift Albert Bachmann zu seinem sechzigsten Geburtstag am 12. November 1923, gewidmet von Freunden und Schülern. Deutscher Sprachverein, Berlin 1924 (= Zeitschrift für Deutsche Mundarten 19). Ufsätz hen gschribe dr Peter Schild, dr Manfred Szadrowsky, dr Karl Bohnenberger, dr Louis Gauchat, dr Otto Gröger, dr Walter Henzen, dr Eduard Hoffmann-Krayer, dr Johann Ulrich Hubschmied, dr Jakob Jud, dr Ernst Ochs, dr Eduard Schwyzer, dr Samuel Singer, dr Emil Steiner, dr Wilhelm Wiget un dr Ferdinand Wrede.

Dr Nooloss vum Albert Bachmann lyt in dr Handschriftesammlig vu dr Zentralbibliothek Züri[5] un im Archiv vum Schwyzerische Idiotikon. E Fotialbum vu dr Familie Bachmann-Blumer hed s i dr Sammlig «Historische Fotografie» vum Schwyzerische Landesmuseum[6].

Dr Albert Bachmann isch Mitglid vu dr Studänteverbindig Zofingia gsii, vu 1881 bis 1886 Aktivmitglid vu dr Sektion Züri, im Sumersemeschter 1884 Presidänt un 1885/86 Zentralpresidänt.

Mitglidschafte

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  • ab 1887: Antiquarische Gesellschaft Zürich
  • ab 1894: Gesellschaft für deutsche Sprache Zürich, Grindigsmitglid, bis 1904 au Presidänt
  • ab 1914: Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde Basel
  • 1916–1919: Volksbücher-Ausschuss
  • 1926: Deutsche Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des Deutschtums (Sektion für deutsche Sprache, Literatur und Volkskunde) München
  • 1933: Deutschschweizerischer Sprachverein, Ehremitglid

Schrifte (Uuswahl)

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  • Beiträge zur Geschichte der schweizerischen Gutturallaute. Genossenschafts-Buchdruckerei, Zürich 1886.
  • Mittelhochdeutsches Lesebuch mit Grammatik und Wörterbuch. Höhr, Zürich 1892 (alewyyl wider nej uffglait wore).
  • Sprachen und Mundarten. I. Deutsch. In: Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 5. Gebrüder Attinger, Neuenburg 1908, S. 58–76.
  • Wortartikel im Schweizerischen Idiotikon 1892–1934.
  • Deutsche Volksbücher aus einer Zürcher Handschrift des fünfzehnten Jahrhunderts. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1889 (Bibliothek des Litterarischen vereins in Stuttgart 185).
  • Morgant der Riese. In der deutschen Übersetzung des 16. Jahrhunderts. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1890 (Bibliothek des Litterarischen vereins in Stuttgart 189).
  • Die Haimonskinder. In deutscher Übersetzung des 16. Jahrhunderts. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1895 (Bibliothek des Litterarischen vereins in Stuttgart 206).
  • Beiträge zur schweizerdeutschen Grammatik. 20 Bände. Huber, Frauenfeld 1910–1941.
  • Peter Ott: Albert Bachmann. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Eugen Dieth: Albert Bachmann und die schweizerdeutsche Mundartforschung. In: Orbis 2, 1953, S. 244–249.
  • Emil Ermatinger: Professor Dr. Albert Bachmann [Nachruf]. In: Universität Zürich. Bericht über das akademische Jahr 1933/34, S. 63 f.
  • Festschrift: Albert Bachmann zu seinem sechzigsten Geburtstage am 12. November 1923. Gewidmet von Freunden und Schülern. Deutscher Sprachverein, Berlin 1924.
  • Internationales Germanistenlexikon 1800–1950. Hrsg. von C. König. 2003. Bd. 1: S. 64 f.

Wikisource Albert Bachmann (Philologe) im dütschsprochige Wikisource

  1. Dr Bschluss vum Regierigsrot findt me doo.
  2. Zum Andenken an Frau Professor Emilie Bachmann, geb. 14. August 1865, gest. 15. November 1908, Verwandten und Freunden gewidmet (Digitalisat).
  3. Guntram Saladin: Zur Frage der Namenschreibung auf den neuen Karten. In: Schweizerische Zeitschrift für Vermessungswesen und Kulturtechnik 5/6 (1936).
  4. Christoph Landolt: Fast so vielfältig wie die Flurnamen: Die Schreibweise auf den Landeskarten. Eidgenössische Regeln und kantonale Ausnahmen. I: Sprachspiegel 72 (2016), S. 139–146 (Digitalisaat).
  5. Nachl. A. Bachmann 1–19
  6. LM-89817.1-1184