Hans-Peter Schifferle

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Dialäkt: Züritüütsch
de Hans-Peter Schifferle

De Hans-Peter Schifferle (oder Schiferli, wie men uf Schwyzertüütsch säit) (* 27. Januaar 1954 z Lüggere) isch en Schwyzer Tialäktoloog und Lexikograaf und de sibet Scheffredakter vom Schwyzerischen Idiotikon gsy.

Läben und Schaffe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Schifferle isch i sym Häimetdoorff Töttige im underen Aaretaal uufgwachse und isch dän für s Gimi uf Äisidle, won er a de Stiftsschuel d Matuur gmachet hät. Z Züri hät er a der Uni Gërmanischtik, italienischi Literatuur und Volchskund gstudiert, und promowiert hät er bim Stefan Sonderegger. I synere Tokteraarbet gaats um d Tialäkt im nordöschtlichen Aargöi (aso em Verfasser syneren ängere Häimet) und im grad änet em Rhy glägene süüdbadische Waldshuet. Si zäiget, das die Mundaarte, wo gschichtlich gsee äigetli eso zimli di glyche wëëred, sich i de jüngere Zyt mee und mee usenandentwickled, wil em Rhy naa di schwyzerisch-tüütsch Staatsgränze gaat.

1987 isch de Schifferle für de Ruedi Trüeb (wo doo ganz zum Spraachatlas übereggangen isch) Redakter am Schwyzerischen Idiotikon woorde, und vo 2005 bis zu synere Pänsionierig 2019 isch er – as Naachfolger vom Peter Ott – de Scheffredakter gsy. I dëre Zyt händ d Redakzioon, d Lüüt vo der IT und di wytere Aagstelte vil taa, das s Idiotikon de hüttigen Aasprüch vo Wüsseschafter und Läie grächt wird, und de Schifferle hät die Modërnisierig alewyl understützt. Hüt gits s Wöörterbuech nüme nu i Buechform, sondern au digitaal im Netz, di äinzelne Bidüütige chönd tank eme digitaale Semantikregischter ringer naagschlage wëërde, es git en imformatyvi Homepage, d Redakzioon chunt i de Zytig, am Raadio und im Fërnsee z Woort, isch uf Facebook presänt und schaffet wyter a de Digitalisierig vom Wëërch. S Wöörterbuech und syni Redakzioon sind hüt nazionaal eso bikant wie scho lang nüme und internazionaal eso guet vernetzt wie na nie.

Näbed der Aarbet am Wöörterbuech hät de Schifferle au Leeruufträäg a der Uni Züri ghaa, früener für Foneetik und nachane für Lexikografy. Er isch au vo 1991 bis 2019 im Voorstand vo de Zürcher Gsellschaft für tüütschi Spraach und Literatuur (as Naachfolger vom Peter Dalcher) und vo 1994 bis 2019 i de läitende reschp. spööter biraatende Fachkomissioon vom Fonogrammarchyv (as Naachfolger vom Ruedi Trüeb) tëëtig gsy. Dezue anen isch er en assoziierts Mitglied vom Zürcher Kompetänzzäntrum Linguistik (ZüKL).

Was d Gebiet usserhalb vom Theema Spraach aagaat, isch er bsunders a Kampanology, aso a de Gloggekund, intressiert. Er isch au es Gründigsmitgliid vo de «Gilde der Carillonneure und Campanologen der Schweiz».

Uusgläsni Publikazioone[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Schwyzerischs Idiotikon

I de Bänd 15, 16 und 17 vom Schwyzerischen Idiotikon hät de Schifferle under anderem di volchs- und sachkundlich relewanten Artikel Wid (‚Bindereis‘), Wagensen (‚Pflugschar‘), Chilch-Wīhi (aso Chilbi, ‚Kirchweih‘), Wīn (‚Wein‘, mit syne Tutzete vo Zämesetzige) und d Zämesetzige vo Ziger gschribe, di rächtsgschichtlich relewanten Artikel Ge-walt (‚Autorität‘), be-wären (‚nachweisen, bestätigen, prüfen‘), Ge-wer (‚Sachherrschaft, Rechtstitel‘), ent-weren (‚jmdn seines Rechts entsetzen; berauben‘), Wër (‚Garant, Bürge‘), wëren (‚Gewähr leisten‘) oder zǖgen I (‚Zeuge sein‘), dän eso groossi und wichtigi Woortfamilie wie die vo Wind, Wunsch/wünschen, Winter, Wort, wīt, zeichnen, ie d Helfti vo de Zämesetzige mit -wërch und -wasser, all Zämesetzige vo -ziger und au s Wöörtli welch mit syne vile Funkzioone.

Was er susch na öppen eso gschribe hät (s äint und s ander cha me wia idiotikon.ch as PDF abelade):

Zum Idiotikon und zur Lexikografy überhaupt
  • Stationen auf dem Weg zum besten Wörterbuch. I: Jahresbericht 2019. Schweizerisches Idiotikon. Schweizerdeutsches Wörterbuch. [Züri 2020], S. 29–47 (online).
  • Aus dem Idiotikon rekonstruiert: Eine verschollene Zurzacher Idiotismenliste aus den Jahren 1814/7. I: athe in palice, athe in anderu sumeuuelicheru stedi. Raum und Sprache. Festschrift für Elvira Glaser zum 65. Geburtstag. Ug. vom Andreas Nievergelt und em Ludwig Rübekeil, under de Mitaarbet vom Andi Gredig. Winter, Heidelberg 2019, S. 369–390.
  • Diachrone Dialektlexikographie im Schweizerischen Idiotikon – Konzepte und Praxis einer 150-jährigen Geschichte. I: Eveline Wandl-Vogt, Amelie Dorn (Ug.): dialekt | dialect 2.0. Langfassungen. 7. Kongress der Internationalen Gesellschaft für Dialektologie und Geolinguistik (SIDG) [2012]. Praesens, Wien 2017, S. 290–306.
  • Ein Wörterbuch und mehr: Zur Bedeutung des Idiotikons für die Dialektologie und Sprachgeschichtsforschung in der deutschen Schweiz. I: 150 Jahre Schweizerisches Idiotikon: Beiträge zum Jubiläumskolloquium in Bern, 15. Juni 2012. Bëërn 2013, S. 59–80.
  • «Nachwähr», «Viehwährschaft» und verwandte Garantien. Rechtsgeschichtliche Aspekte einer Wortfamilie im Schweizerischen Idiotikon. I: Signa Iuris 7 (2011), S. 131–147.
  • Die Fachsprache des Weinbaus im Schweizerdeutschen Wörterbuch. I: Weinwörter – Weinkultur. Ein europäisches Fachwörterbuch im linguistischen, kulturellen und historischen Kontext. Beiträge des internationalen und interdisziplinären Kolloquiums im Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde in Kaiserslautern, 14./15. September 2007, useggëë vo de Maria Besse, vom Wolfgang Haubrichs und em Roland Puhl. Stuegert 2009 (Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse, Jg. 2009, Nr. 3), S. 241–271.
  • Wörterbuchbenutzung im Spiegel der Anfragen an die Redaktion. Eine Analyse unter Einbezug der spezifischen Konzeption des Idiotikons. I: Das Idiotikon: Schlüssel zu unserer sprachlichen Identität und mehr. Frühjahrstagung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, Zürich, 24. April 2008, Bëërn 2008, S. 51–65.
  • «Währschafte» Lösungen für «währhafte» Probleme. Lemmatisierung und Etymologie im Schweizerdeutschen Wörterbuch. I: Raumstrukturen im Alemannischen. Beiträge der 15. Arbeitstagung zur alemannischen Dialektologie, Schloss Hofen, Lochau (Vorarlberg) vom 19.–21.9.2005, useggëë vom Hubert Klausmann. Graz/Fealkl 2006, S. 73–84.
  • Schweizerdeutsch in seiner lexikographischen Erfassung. Kontinuitäten, Brüche, Neuansätze im Wortschatz. I: Gömmer MiGro? Ergebnisse der sprachwissenschaftlichen Tagung zum 75. Geburtstag von Peter Dalcher, useggëë vom Beat Dittli, der Annelies Häcki Buhofer und em Walter Haas. Fryburg 2003, S. 7–23.
Zum Tialäkt und zur Tialäktology
  • Helvetische Beziehungen? «Gschpäändli, Koleege, Fründ.» Beziehungsbezeichnungen im Schweizerdeutschen. I: Sprache und Beziehung, useggëë vo der Angelika Linke und de Juliane Schröter. Berlin/Boston 2017 (Linguistik – Impulse & Tendenzen 69), S. 183–206.
  • Badisches und schweizerisches Alemannisch am mittleren Hochrhein. Gemeinsames und Trennendes. I: Grenzüberschreitungen. Der alemannische Raum – Einheit trotz der Grenzen?, useggëë vom Wolfgang Homburger, em Wolfgang Kramer, de R. Johanna Regnath und em Jörg Stadelbauer. Ostfildern 2012, S. 173–197.
  • Zunehmende Behauchung. Aspirierte Plosive im modernen Schweizerdeutsch. I: Alemannische Dialektologie: Wege in die Zukunft. Beiträge zur 16. Tagung für alemannische Dialektologie in Freiburg/Fribourg vom 07.–10.09.2008, useggëë vo de Helen Christen, de Sibylle Germann, em Walter Haas, de Nadia Montefiori und em Hans Ruef. Stuegert 2010 (ZDL-Beiheft 141), S. 43–55.
  • Die Mundart von Zurzach in Geschichte und Gegenwart. I: Geschichte des Fleckens Zurzach, useggëë vom Alfred und em Hans Rudolf Sennhauser und em Alfred Hidber. Zuurzi 2004, S. 527–545.
  • Dialektstrukturen in Grenzlandschaften. Untersuchungen zum Mundartwandel im nordöstlichen Aargau und im benachbarten südbadischen Raum Waldshut. Zürcher Dissertazioon, Bëërn 1995 (Europäische Hochschulschriften, Reihe 1, 1538).
Zur Kultuurgschicht und zur Kampanology
  • Vom Einladen, Warnen und Verabschieden. Läutebrauchtum in der Schweiz. I: Glocken für die Ewigkeit. 650 Jahre Glockenguss und Kirchturmtechnik aus Aarau, useggëë vo de Widmer Kohler AG. Aarau und Münche 2017, S. 118–121.
  • Abschaffung der Kirchweih / Gegen die Beinhäuser / Das Glockenläuten. [Yläitigen und Übersetzige] i: Heinrich Bullinger, Schriften VI, useggëë vom Emidio Campi, em Detlef Roth und em Peter Stotz. Zürich 2006, S. 405–415, 443–450, 461–481.
  • [Yläitigen und Täggschtedizioone] i: Heinrich Bullinger, Schriften zum Tage, useggëë vom Hans Ulrich Bächtold, de Ruth Jörg und em Christian Moser. Zuug 2006, S. 229–239, 269–276, 307–327.
  • Die Läuteordnung des Klosters Einsiedeln und ihre Tradition. I: Campanae Helveticae (Organ der Gilde der Carillonneure und Campanologen der Schweiz) 13 (2004), S. 30–39.
  • Die Sprache der Glocke. Läutebräuche und Läuteordnungen im Wandel der Zeit. I: NIKE (Nationale Informationsstelle für Kulturgüter-Erhaltung), Bulletin 6 (2004), S. 18–23.
  • Zäme mit em Matthias Walter: Die Glocken der Kathedrale von Sens. I: Jahrbuch für Glockenkunde 13.–14. Band 2001/2002, S. 199–214.

Literatuur und Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]