Äinsidle

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Disambig.svg Dä Artikel behandlet d Schwiizer Gmeind Einsidle, wiiteri Bedüütige under Einsidle (Begriffsklärig).
Äinsidle
Wappe vo Äinsidle
Basisdate
Staat: Schwiiz
Kanton: Schwyz (SZ)
Bezirk: Äinsidlew
BFS-Nr.: 1301i1f3f4
Poschtleitzahl: 8836 Biberbrugg
8836 Bennau
8840 Äinsidle
8840 Trachslau
8841 Gross
8844 Euthal
8846 Willerzell
8847 Egg
UN/LOCODE: CH ESD
Koordinate: 698969 / 220496Koordinate: 47° 7′ 41″ N, 8° 44′ 35″ O; CH1903: 698969 / 220496
Höchi: 882 m ü. M.
Flächi: 110.40 km²
Iiwohner: i16'253 (31. Dezämber 2021)[1]
Website: www.einsiedeln.ch
Hauptstrouss mit Routhuus u Chlouschterplatz

Hauptstrouss mit Routhuus u Chlouschterplatz

Charte
ÄgeriseeHüttnerseeliIlimoosweiherTeufenbachweiherSihlseeWägitalerseeUfenauLützelauZürichseeKanton GlarusKanton St. GallenKanton ZugKanton ZürichBezirk HöfeBezirk MarchBezirk SchwyzEinsiedelnCharte vo Äinsidle
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w

Äinsidle (am Ort sälber[2] und modern), dialäktaler au Äisele, Näisele, Äisidle, Näisidle, Äisigle,[3] rätoromanisch  Nossadunaun?/i, isch e politischi Gmeind im Kanton Schwyz i dr Schwiiz.

D Gmeind hät 15'870 Iiwoner (Ändi 2018) und isch idäntisch mit em gliichnamige Bezirk. Si setzt sich us em Dorf Einsidle und de sächs Ortschafte (Viertel) Bennau, Egg, Willerzell, Euthal, Gross und Trachslau zäme.

Dr Ort Einsidle isch dr meischtbsuecht Wallfahrts­ort vo dr Schwiiz. Er liit südlich vom Züriseei uf ere Hochebeni (öppe 880 m. ü. M.).

Bekannt isch Einsidle dank de barocke Chlouschterchile, em bedüütendschte Barockbuu vo dr Schwiiz mit dr Gnadekapälle und ere Figur vo dr Schwarze Madonna, wo under Katholike vil gilt.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Scho vor rund 12'000 Jour sind nomadisierendi Jeger is Hochtal chou. Zahlriichi Gägeständ us dr Steiziit und us dr Bronzeziit sind i de vergangene Jour uufgfunde worde. Dozmal häts aber vermuetlich kei feschti Sidlige i dere Gäged ggää.

Dr Wallfahrtsort Maria Einsidle (im Fiischtere Wald) isch äng mit em Läbe vom heilige Mäired verbunde. Im Jour 835 säll er a dr Stell, wo hüt d Gnadekapelle i dr Chlouschterchile stout, e Klause und e Kapälle puue haa, zum i dr Einsidelei Gott diene (drum dr Ortsname Einsidle). Dr Saag nou isch dr Meired 861 vo zweei Landstriicher erschlage worde. Druufhii söllid zweei Raabe d Mörder verfolgt und vor Gricht proucht haa. Us dem Grund gseiht mer uf em Einsidler Wappe zweei Raabe.

250 Jour lang hät dr Marchstriit mit de Schwyzer duuret, wo zur Schlacht am Morgarte (1315) gfüert hät. S Chlouschter hät rund d Helfti vo siine Gebiet a d Schwyzer verlore. Verschideni Bränd händ s Chlouschter und s Dorf verwüeschtet. 1798 händ d Franzose s Chlouschter plünderet und händ wertvolli Iirichtige verwüeschtet.

D Gründig vo dr Benediktinerabtii gout uf s Jour 934 zrugg. Us dr Aafangsziit vo dr Abtii gits e Viilzahl vo erhaltene und guet dokumentierte Neumehandschrifte, wo e groussi Bedüütig für d Reschtituzion vom gregorianische Choral händ (Kodex Einsidle). 1065 händ zwölf Mönch us Einsidle es Filial-Chlouschter in Hirsau ggründet.

S barock Chlouschter isch vo 1674 bis 1735 i drei Etappe nach de Plän vom Caspar Moosbrugger entstande. D Freske und d Stuckarbet im Innere sind s Wärch vo de Brüeder Asam. S Deckefresko isch s gröüscht vo dr Schwiiz.

Dr Pilgerort liit uf em Jakobsweg und isch i dr Vergangeheit en wichtige Sammelort für d Pilger uf Santiago de Compostela gsii. Dr Jakobsweg erreicht Einsidle vom Zürioberland her über de Etzel, wo au d Kapälle St. Meired stout.

Einsidle isch Heimetort vo verschidene jenische Familie. D Bhörde vo Einsidle händ aber d Zämearbet mit em Hilfswerk Kinder der Landstrasse verweigeret, wo vo 1926 bis 1973 jenische Familie d Chind graubt hät.

Iiwoner[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Quälle: Bundesamt für Statistik 2005

Jour 1850 1860 1870 1880 1888 1900 1910 1920
Iiwoner 6821 7253 7659 8383 8506 8496 8432 8228
Jour 1930 1941 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Iiwoner 8053 8392 8423 8792 10020 9629 10869 12622

De Uusländeraateil isch 2010 bi 13,8 Prozänt gläge.

Religion[ändere | Quälltäxt bearbeite]

77,9 Prozänt vu de Iiwoner sind im Jour 2000 römisch-katholisch gsii, 9,8 Prozänt evangelisch-reformiert.

Sprouch u Tieläkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Bi de Volchszellig 2000 händ vu de 12622 Iiwoner 92,3 Prozänt Tüütsch als Hauptsprouch aaggää u 7,7 Prozänt anderi Sprouche. De Tieläkt vu Äisele ghöürt zum Höuchschtalemannisch.

Tourismus[ändere | Quälltäxt bearbeite]

d Riedlandschaft am Nordufer vom Sihlseei, im Hindergrund Birchli am Fuess vom Friherreberg, rächts s Chlouschter Einsidlä und d Mythe

Einsidle isch nüd nur en bekannte Wallfahrts-, sondern au en Wintersportort. Dorfeigni Skilift, d Langlaufloipe Schweedetritt und di nöüch glägene alpine Skisportort Hoch-Ybrig und Brunni (Alpthal) zeichnid Einsidle uus.

D Einsidler Skisprungschanze sind im Summer 2005 fertiggstellt und am 12./13. Augschte 2005 im Rahme vom FIS Sommer Grand Prix Einsiedeln 2005 offiziell iigwiche worde.

Dr nöüch Sihlseei, en Stauseei a dr Sihl, ladt im Summer zum Bade, Surfe oder Sägle ii, im Winter isch er hüüffig au für d Schliifschuefahrer frii. Er liferet Strom für di Schwiizerische Bundesbahne (SBB) und schützt s nöüch, töüffer gläge Züri au vor Hochwasser vo dr Sihl, wo früener mit dr Schneeischmelzi regelmäässig d Zürcher Arbeiter- und Induschtriequartier heimgsuecht händ.

Einsidle hät en Ändbahnhof vo dr Schwiizerische Südoschtbahn (SOB) mit halbstündliche S-Bahn-Verbindige uf Züri.

D Pilger findid hüt nümme so zahlriich wie i de vergangene Jourhunderte is Chlouschterdorf. Demit verbunde isch di langsam sichtbar Strukturbereinigung i dr Hotellerie. Gliichziitig erläbt Einsidle dank siinere meischt näbelfriie Laag und dr wunderschöne Voralpe-Landschaft en Uufschwung mit em Tagestourismus. Dank dr höüche Läbesqualität wachst d Iiwonerzahl momentan wiituus gschnäller als im Landesdurchschnitt.

Kultur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Alli paar Jour findt vor dr Chlouschterfassade es Friiliechttheater – s «Grouss Wälttheater» vom Pedro Calderón de la Barca (Spilperiode 1924 bis 1992) bzw. s «Einsidler Welttheater» vom Thomas Hürlimann (Spilperiode sit 2000) statt.

Näbed dr Chlouschterbibliothek hät de wältberüemt Architekt Mario Botta e nüüi Bibliothek puue, wo sich uusschliesslich mit Architektur abgit.

Bikannt isch au d Einsidler Fasnacht, wo töüff verwurzlet isch und ihre Ursprung im alemannische Bruuchtum hät. Gliichziitig sind aber au Iiflüss us em Tirol und us Venedig spürbar. Als eltischte Bruuch gchännt me sit wiit über hundert Jour am «Güdelziischtig» (Ziischtig nach em Rosemäntig) s Broutuusrüere. Näbed em Einsidler Tüüfel gits au dr Johee, dr Mummerie, dr Bajass, dr Ustriichler, s Domino und s Süühudi scho sit langer Ziit.

Berüemti Einsidler[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Andreas Meyerhans: Einsiedeln. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Andreas Meyerhans: Egg (SZ). In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Andreas Meyerhans: Euthal. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Andreas Meyerhans: Gross. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Linus Birchler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz, Band I: Die Bezirke Einsiedeln, Höfe und March. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 1). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1927.
  • Anja Buschow Oechslin, Werner Oechslin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausgabe III.I. Einsiedeln I. Das Benediktinerkloster Einsiedeln. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 100). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2003. ISBN 3-906131-74-2.
  • Anja Buschow Oechslin, Werner Oechslin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Schwyz. Neue Ausgabe III.II. Einsiedeln II. Dorf und Viertel Einsiedeln. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 101) Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2003. ISBN 3-906131-75-0.
  • Georg Holzherr [Altabt]; Franz-Josef Stiele-Werdermann und Damian Rutishauser (Fotos): Einsiedeln. In: Große Kunstführer, Band 141, 2., komplett neu bearbeitete Auflage. Schnell & Steiner, Regensburg 2005. ISBN 978-3-7954-1756-7.
  • Walter R. Kälin: Einsiedler Wörterbuch. Kulturverein Chärnehus Einsiedeln, Einsiedeln 2007 (Schriften des Kulturvereins Chärnehus Einsiedeln 34).

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Einsiedeln – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 15. November 2022
  2. Sprachatlas der deutschen Schweiz, Band V, Karte 1b.
  3. Schweizerisches Idiotikon, Band I, Spalte 352, Artikel Eisele, Band IV, Spalte 814, Artikel Neiselen und Band VII, Spalte 303, Artikel Ein-sid(e)len. S Idiotikon biläit Äisele für Luzern, Schwyz (Arth, March), Soledurn, Zug und elter verbräitet überhaupt, Näisele für Luzern, Sanggale (Amde, Toggeburg), Schwyz, Züri-Oberland (Fischetal) und d Südwalser (Pomatt, Gurin), Äisidle as verbräitet, Näisidle für s Obertoggeburg und Äisigle für Appezell, Sanggale (Berg), Schafuuse, s Turgi und s Züri-Oberland.
Information icon.svg Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Einsiedeln“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.