Fasnacht

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Fasnachtsumzug z Luzärn

Fastnacht – odr Fasnet, Fasnacht oder Fasent, außerhalb vom Alemannische Fasching odr Karneval – heißt mer d Zeit von dr Ausglassaheit und Freelichkeit un dr überschäumenda Lebensfreid vorm Beginn von dr öschterlicha Faschtazeit, dr Passionszeit.

Als Fasnetszeit isch z Deitschland d Zeit vom 11. November, 11:11 Uhr bis zom Aschermittwoch eigbürgert. au an es paar Oort i dr Schwiiz isch am 11. November der erscht Fasnachtstag. Abr im Schwobeländle wird d Fasnet erscht am 6. Januar, em Dreikönig, ogfanga.

Die Schwäbisch-alemannischi Fasnet stoot uf dr UNESCO-Lischte vom Nit-materielle Kulturguet.[1]

Dytschland[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Schwäbisch-alemannischi Fasnet[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Schwäbisch-alemannischi Fasnet odr au Fasnacht isch gröschdeteils im Schwarzwald, de Alb und am Bodesee bheimatet. Aafange düt Fasnet dört ursprünglich am Dreikönig, ä paar wenigi Ort hän aber au de 11.11., 11.11 Uhr, d Aafangszit vom Fasching im Rhyländische, übernoh. D fünfti Johreszit, wie zü de Fasnet au oft gsait würd, findet ihr End am Aschermittwuch, meischdens mitm Geldbeutelwäsche.

Zwischa am neibe Johr ond am Schmotziga Donnerschdag[2] – em Faisse Dunschtig – findat ieber ganz Schwoba vrteilt au Narratreffa schtadt, bei dene dann bis zu 10.000 Leit als Zuaschauer oder Hästräger debei send. Dobei treffat denn ganz onterschiedliche Traditione uffenand, ond durchs Fernsäah kah ma dia dann sogar eh ganz Süddeutschland säa.

Im Wiisedal gits au no d Buurefasnacht. Di got dodruff zrugg, dass die Gmeinde, wo prodestantisch gsi sin, di Gregorianischi Kalenderreform nit midgmacht hän. Deshalb sin si, wie au d Basler Fasnet, a Woch späder dra. Zell im Wiisedal hätt friener zu Vorderöschdriich ghört un isch deshalb kadolisch gsi. Gresge, a Ortsdeil vo Zell, isch ald-badisch (Bade-Durlach) un somid prodestantisch gsi. Deshalb hän d Zeller zweimol Fasnet.

In Villinge a Hochburg vo de Schwäbisch-Alemannische Fasnet, isch d Fasnet scho 1467 urkundlich erwähnt, im Jahr 1584 sin die erschte Vereinsname ufgnomme wore. D Zunf geht devo us das de Narro da entstanden isch.

Am Funkesunndig oder Facklasunndig, säll isch de erschti Sunndig nochm Aschermittwuch, dien si an viele Ort Schiibeschla.

Schwiiz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr Schwiz het in de reformierte Ort nume in dr Stadt Basel und uf iirere Landschaft d Fasnacht d Reformation überläbt. Hüt git’s in vilne Kantöön Fasnechtstrybe.

Basel[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg au dr Hauptardiggel Basler Fasnacht aa

Z Basel goht d Basler Fasnacht drei Dääg. Aafoo dien die "drey scheenschte Dääg" am Määndig non em Äschermittwuch am Morgen am Vieri mit em Morgestraich und si heere am Donnschtig morge am Veri mit em “Ändstraich” uff. Drzwische gits Cortèges, Schnitzelbängg, Gugge, Laddäärne, Drummler, Pfyffer, Glygge, Källerabstiig und no vyyl mee.

Währed dr ganze Basler Fasnacht macht me sich in de Sprich und uf de Helge au gärn mit Sprych iber d Zyrcher und iber d Schwoobe, wie me de Dytsche z Basel sait, luschtig. Aber au Basel sälber und d Wältpolidygg kemme nid z kurz.

Baselbiet[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Lieschtel fangt am "Funkesunndig", em Sunntig vor em Morgestraich z Basel, mit eme grosse Umzug mit Drummler und Pfyffer, Guggemuusigge und Wääge aa. Drno gitts e Guggekonzärt uff em Züghuusplatz, bevor denn am Obe dr Höhepunggt vo dr Lieschtler Fasnacht astoot: dr Chienbäse-Umzug. Öppe 300 Lüt träge brennendi Chienbäse und ziehn Füürwääge, wo meterhoch läädere, vom Burghügel dur d Altstadt abe. Bis zu 50'000 Lyt luege däm Spektakel zue, wo vo dr Füürwehr überwacht wird.

Am Mäntig z Obe findet sit es paar Joore en Obestraich mit Gugge statt, es wärde au Schnitzelbängg gsunge. Am Mittwuch findet d Kinderfasnacht statt mit eme Umzug und eme Fasnachtsball, i dr Nacht isch für die Erwaggsene Freinacht. Am Samschtig git s schliesslig e Guggeparade durs Stedtli mit öppe drissig Gugge und drno e grosses Guggekonzärt uff zwei Bühne.

Aargau[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Fricktal chunt d Fasnacht so wie im Baadischen änet em Rhy a vilnen Oort vor. Es git e Zylete Fasnechtszümft.

Speziell isch s Programm mit de drüü Donschtige vor em Fasnechtswuchenändi, me seit ne dr Erscht Faisse, dr Zwöit Faisse un dr Dritt Faisse. Me cha a dene Tääg d Tschättermusig ghööre.

Z Lauffeburg isch d Städtlefasnacht, wo vo Fasnachtsgruppe us de schwiizerischen und baadische Schwöschterstedt zäme organisiert wird. Und zwar gits die Fasnecht sit anne 1386. Am Dritte Faisse tuet d Fasnecht dr Bürgermeischter absetze, und a däm Tag isch au no d Salm-Alandig. Me macht s Häxefüür, und i de beide Lauffeburg dissits und änet em Rhy goot d Fasnecht über d Landesgränze, wenn d Naroone dur beidi Stedt lauffe. Me cha Tschättermusig und Guggekonzärt ghöre und de Schnitzelbänk zuelose. Und am Äschermitwuch isch d Böögg-Verbrennig.[3]

D Fasnecht übernimmt i nes paar Gmeinde s Zepter über d Gmeind vo dr Gmeindverwaltig. Z Chaischte stoot der Joggeligeischt uf, z Mööli dr Bürkligeischt, z Rhyfälde het d Frau Fasnacht iiren Umzug, und iiri Zyt isch denn nach dr Usbrüelete verby und si wird a der Schiffländi verbrennt. Z chaiseraugscht git’s am Fääristääg es Fasnechtsfüür, und z Lauffeburg und z Zäinige tuet me dr Böögg verbrenne.

Z Zuurzi isch d Fasnacht vo dr Chesslete am Schmutzige Donschtig bis zu dr Lätschete, wo dr Prinz Karneval uff dr Rhybrugg vrbrönnt wird.

A der Badener Fasnecht chunt d Figuur vom Schelm Füdlibürger vor, es git e Strossefasnacht und Guggemusige.

Zofige het es Fasnechtsprogramm es paar Tääg spööter als die im Fricktal, es isch am Sundtig vo der Altwyberfasnecht.

Dr gröscht Fasnechtsumzug im Aargau isch z Würelinge.[4]

Es git i däm Land au no d Verbindig vo dr Fasnecht mit dr Chiirche: a teil Oort macht men äxtra Fasnechtsgottesdienscht.

Lozärn[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg ou dr Houptartikel Lozärner Fasnacht aa

Z Lozärn foht d Fasnacht am Schmotzige Donnschtig aa und goht bis zum Äschermittwoch. Am Donnschtig morge esch de Afang mit de Fritschi-Tagwach und am Nomitag gets en grosse Omzog dur d Stadt. Am Mäntig isch dänn d Wey-Tagwach ond es findet nomol en Omzog am Nomitag statt. Am Zischtig Obig gets den de «Monschter Corso» mit vilne Guggemusige. I de Aglomerazion fendet i dere Zyt au Umzög statt.

Bsunders au d Chrienser Fasnacht isch wytumme bekannt.

Innerschwiiz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In es paar Kantöön vo dr Zäntralschwiiz macht me Fasnecht. Im Kanton Zug und im Kanton Nidwalde git’s i fasch allen Gmeinde Fasnechtsumzüüg. A dr Schwyzer Fasnecht gseht me d Nüssler und gört me d Guggemusig; d «Güdelzischtigsgsellschaft» macht s Blätzverbränne; öpis speziels isch d «Groossgrindezumft».

Soledurn[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Au z Soledurn und in es paar Gmeinde vom Kanton wird d Fasnacht zelebriert, i der Stadt scho sit em Ancien Regime. D Fasnächtler vo Soledurn säge iirere Stadt i dr Fasnechtszyt Honolulu, so wie s d Zytschrift «Dr Poschtheiri» im 19. Joorhundert agfange het. Ane 1853 het me d Naarezumft Honolulu gründet, wo d Fasnecht i dr Stadt organisiert, zäme mit der Vereinigte Fasnechtsgsellschaft Soledurn UNO.[5]

Ähnlech wie z Lozärn foot d Fasnacht am Schmutzig Donnschti a und duuret bis zum Äschermittwuch oder Äschermotthuufe. Mit dr «grossmächtige Symphonie-Chesslete» am Schmutzig Donnschti Morge am Föifi foot d Fasnachtswuche z Soledurn a. Am Nomitag git’s dr Chinderumzug. Sunnti- und Zischti-Nomitag chame e grosse Fasnachtsumzug bewundere. Bim Zapfestreich springe d Fasnächtler dur d Gasse und singe «I ma nümm». Am Äschermittwuch-Obe wird de zmitts ir Altstadt dr öpe föif Meter höchi Böög azündet.

Under em Name GUSO tüen di vierzää Soledurner Guggemusige zämeschaffe. Die eltischti no aktyvi Gugge isch d Mamfi Guggemusig, wo s sit 1957 git.

Im Verglich zu andere Fasnachttradizione isch dr offizielli Fasnachtsuftakt nid am 11. 11., em Martinsdaag, sondern am 13. Jänner, em «Hilari».

En eigeti Fasnechtstradizioon het s soledurnische Äärlischbach, zäme mit em argauische Nochberdorf: d «Speuzer Fasnacht». Es git e Fasnechtzytig, d Chesslete, Masggebäll, Goschtüm, en Umzug und d Guggemusige Erzbachgugge Speuz und Speuzer Schränzer spiile, mängisch zäme mit frömde Gugge, am Umzug und au no bim ene Monschterkonzärt.[6]

Oschtschwiz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Oschtschwiz kännt d Fasnacht mit verschidnige Brüüch und Tradizione. Aafange tuet d Fasnachtszyt underschidlich, normalerwiis erscht noch em Drüükönig, aber spötischtens am Schmutzige Donnschtig.

I de letschte Joor gits Ort, wo d Fasnachtsgsellschafte oder d Guggemusige aagfange händ, am 11. 11. am Morge am 11 ab 11-i d Fasnacht mit eme chlinne Fäschtakt iizlüüte. Ufhöre tuet d Fasnachtszyt i de Nacht vom Fasnachtszyschtig uf de Äscheremittwoch, mit Uusnaam vom Kanton Appezäll Usseroode, die fangid, wie d Basler erscht nochher a.

Altbekannti Bruuchtumsgruppe, wo a de Fasnacht i de Oschtschwiz e Rolle spilid, send under anderem folgendi:

En Bruuch, wo bis is 14. Joorhundert zrugg goo söll, isch s «Eis-Zwei-Geissebei», wo z Rappi uf em Rothusplatz amigs am Nomittag vom Fasnachtszyschtig stattfindet.[7][8]

Z Sanggalle werd am Fasnachtssamschtig de «Ehren Födlebürger» erküürt und mit ere Kanoone in Ehre-Föbü-Himmel beförderet.[9][10]

Es exischtiert au en Ostschwiizerische Narrekonvänt, wo au Gruppe us Konschtanz debii sind.

Wallis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Kanton Wallis git’s in es paar Gmeinde Fasnechtsumzüüg und anderi Aaläss.

Öppis altertümlichs isch dr Bruuch vo de Tschäggätta im Lötschetal.[11]

Eeschtriich[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Eeschtriich wird dr «Fasching» in Form vu Gschnase und Umzüg gfeiret, und viilerorts gits Faschingsitzunga. Uine vu de greeschte und bekannteschte findet zum Biischpil in Villach statt.

S gsellschaftlich aageablich bedeitendschte Eroignis isch dr Wiener Opernball, wo aller Gaddig Prominänz aazieht. Im Tirol (z. B. z Imst, z Telfs oder z Nassereith) wird all drei bis füüf Johr a Faasnat gfeiret, wo dr schwäbisch-alemannische Faasnat glycht.

Sonschtige Ländr[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Karnevalartige Schtruktura vum Maschkre, Verkloide und vu ritualisierter Usglassehoit lassed sich eigentlich in alle Kultura finde.

Berüömt isch dr Carneval vo Venedig.

A ganz eigeschtändige, bemerkenswerte Vitalität hot abr dr Karneval in Lateinamerika entwicklet. Dr Karneval vo Rio de Janeiro isch en Höhepunkt.

Kulinarischs[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In mängge Gengende gits a de Fasnacht „Schenkeli“, des sin Zuckerbrötli (Güetzli), wo im Fett bache werde. Mer chönnt si öbbe mit Amerikaanische Doonatz vergliche. Schenkeli heiße si, will si in Würstliform grollt werde, wo usseh dien, wien es chleines Schenkeli. In Basel heisst die Spezialität au Maitlibai.

Generell hätts a de Fasnet schu immer „Schmotziges“ gäh, sell heisst „im Fett bache“. Doher chunnt au de Namme „Schmotzige Dunschtig“ odr i andere Dialäkt „Schmutzige Dunschtig“.

S gitt also nitt nuh „Schenkeli“, sondern au „Fasnachtschüechli“, „Berliner“, „Fasnetküchle“ usw.

Im Badische und au z Basel gits a de Fasnacht Mählsuppe mit Ziibelewaie odr es git au Chäswaie. E witeri Spezialität, wo me z Basel um d Fasnachtszyt findet, isch d Faschtewaie odr d Fasnachtschiechli.

Kurioses[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr kleinschte Karnevalsumzueg vu dr Welt het schynts im weschtfälischen Unna stattgfunde (bis ane 2011). Er beschtoht us uim uinzige handzogene Loiterwaage, wo der Karnevalischt Helmut umeziet.[12]

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Wilfried Dold, Roland Wehrle u. a.: Zur Geschichte der organisierten Fastnacht. Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte. DoldVerlag, Vöhrenbach 1999, ISBN 3-927677-17-5.
  • Werner Mezger: Das große Buch der schwäbisch-alemannischen Fastnacht. Ursprünge, Entwicklungen und Erscheinungsformen organisierter Narretei in Südwestdeutschland. Theiss, Stuttgart 1999, ISBN 3-8062-1221-X.
  • Werner Mezger: Fasnet in Rottweil. Geschichte und Gegenwart eines Brauchs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1220-1.
  • Schweizerisches Idiotikon, Band I: A–F. Huber, Frauenfeld 1881–1885, Sp. 645–654, Artikel Fasnacht (Digitalisat), gschriibe vum Eduard Hoffmann-Krayer.
  • Wulf Wager: Schwäbisch-alemannische Fasnet in alten Bildern. Band 1 und 2. Silberburg-Verlag, Tübingen 2003, ISBN 3-87407-568-0. (2005, ISBN 3-87407-671-7)
  • Wulf Wager: Fasnets Sprüch’ der schwäbisch-alemannischen Narren. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2003, ISBN 3-87181-492-X

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dytschland

 Commons: Schwäbisch-alemannischi Fasnet – Sammlig vo Multimediadateie

Schwiiz

 Commons: Fasnacht i de Schwyz – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Schwäbisch-Alemannische Fastnacht im Bundesweiten Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe
  2. Schmutzige Dunschdig bi de alemannische-seiten.de
  3. d Websyte vo dr Lauffeburger Städtlefasnacht
  4. Neuer Besucherrekord: 17'000 Zuschauer sehen den grössten Fasnachts-Umzug im Aargau Artikel uf badenertagblatt, 23. Februar 2020.ch
  5. d Website vo der Soledurner Fasnecht
  6. d Website vo dr Speuzer Fasnacht
  7. Rapperswiler Fasnacht uf rappifasnacht.ch
  8. Eis-Zwei-Geissebei uf de Website vom Verchersverein Rappi-Jona (rapperswil-zuerichsee.ch)
  9. St.Galler Fasnachtsgesellschaft uf fasnachtsg.ch
  10. Föbü-Verschuss uf fasnachtsg.ch
  11. Hedwig Anneler: Lötschen. Landes- und Volkskunde des Lötschentales. Akademische Buchhandlung Max Drechsler, 1917 (Nachdruck: Haupt, Bern 1980, ISBN 3-258-02962-8).
  12. Seit mehr als 60 Jahren Dieser Mann organisiert den kleinsten Karnevalszug der Welt uf ksta.de