Tschäddermusig
D Tschäddermusig (dt. Tschättermusik) isch de Musigumzug a de Fasnet z Laufeburg (Bade). E Tschädder- oder au Schäddermusig isch e schepperndi, lutti Musig, e Fasnechtsmusig ebe.[1]
D Tschäddermusig findet jeds Johr a de Fasnet a drei Däg statt, am ärschde, zweite un dritte Faiße (Schmotzige Dunschtig) vor m Fasnetsunntig, immer z morge um sechsi un obnds um sechsi.[2] S idrucksvollschti sin d Narrone vo de Altfischerzumft Laufeburg vo 1386 in ihre Tracht un mit ihre große Trommle. Vornedra dürfe menkmol Kinder laufe mit chlini Trommle un hinde dra laufe alti un jungi, oft vrkleideti Iwohner mit allemöglichi Inschtrument. Wenn si kei Trommle hönd, no nemme si eifach es Ise, Pfannedeckl, Sägeblätter oder alti Döpf zum drufschlaage mit ohrebetübende Schläg.[3] Menki hön Fackle. De Rhythmus isch drei mol hintereinander glich noch m Text wo frühnr möglichschd alli hän mitschpröche solle: D Mülleri hät si hät…, gfolgt vom e lutte Hoooy aber bim vierte mol – aakündigt vo me lange, lutte Pfiff vom e Narrone – usführlicher. Dno heißt s: D Mülleri hät, si hät, d Mülleri hät, si hät, d Mülleri hät in d Juppe gschisse un im Ma in s Füdle bisse, d Mülleri hät si hät![4] Des widerholt si übr de ganzi Umzug. De Wäg isch: Ma schtellt si em dütsche Rothus uff, lauft s Städtle ab, kehrt a de Brugg um un lauft widr s Städtle uffe. Am End vom Umzug würd ikchärt, bim erschte Mol im Gaschthuus Rebstock, bim zweite Mol frühr im Schtärne, hüt im Reschtorant Athen un bim dritte Mol frühr im Laufe a de Rhybrugg un hüt i de Alde Boscht.[5] Am dritte Faiße isch de Höhepunkt obnds di groß Tschäddermusig, dno laufe d Narrone zämme mit m Ölferrot un viele Lüt obnds übr d Brugg un s git ä Vreinigig mit m Schwyzer Narronezug. Im Wirthuus git s traditionell – abr nur morgns – e koschtelosi Mählsuppe für jede, wo so frühe uffgstande isch, mitgloffe isch un mitglärmt hät. Ganz frühr hät mer menkmol au zwei Deller kriegt, wemmer gfrogt hät. D Schwyzer mache d Tschäddermusig fascht glych wie di Dütsche. Si fange abr scho z morge em fümfi a.[3]
De düüferi Sinn vo de Tschäddermusig isch es, de Winter uusztrybe mit sine Geischtr un m Dot. Des erinnäret an heidnischi Brüüch. D Tschäddermusig isch nochgwiise bis anno 1611, wo si amol vom städtische Rot verbotte un di ganz Fasnet abgschafft worre n isch.[2]
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Laufenburg Tschaettermusik Video uf YouTube
- „Machen Sie Ihre Pfannenmusik“ Badischi Zitig, 23. Januar 2013
- Laufenburg Bilder: Große Tschättermusik in der Altstadt (36 Bilder) (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) Südkurier, 19. Februar 2009
- „Wie tanzet die Narre, wie kleppret die Schuh!“ SWR Närrische Wochen
- Große Tschättermusik uff de Rhybrugg z Laufeburg (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) Video uf aargauerzeitung.ch
Fueßnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Badischs Wörterbuech, Band IV, Syte 500
- ↑ 2,0 2,1 Bräuche der Narro-Altfischerzunft (Memento vom 11. Februar 2016 im Internet Archive) uf de Website vo de Narro-Altfischerzunft 1386 Laufenburg
- ↑ 3,0 3,1 Fastnacht Laufenburg; Tschättermusik (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) uf aargautourismus.ch
- ↑ Narri-Narro, Fasnetssprüche (Memento vom 19. Juli 2015 im Internet Archive) uf narren-spiegel.de
- ↑ Laufenburg kommunal (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) Usgoob Nr. 7 vom 18. Februar 2011