Scharans

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Scharans
Wappe vo Scharans
Wappe vo Scharans
Basisdate
Staat: Schwiiz
Kanton: Graubünde (GR)
Region: Region Viamalaw
BFS-Nr.: 3638i1f3f4
Poschtleitzahl: 7412
Koordinate: 753769 / 175911Koordinate: 46° 43′ 0″ N, 9° 27′ 0″ O; CH1903: 753769 / 175911
Höchi: 760 m ü. M.
Flächi: 14,29 km²
Iiwohner: 793 (31. Dezämber 2021)[1]
Website: www.scharans.ch
Scharans
Scharans

Scharans

Charte
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Charte vo Scharans
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Scharans (rätoromanisch Scharàns[2]) isch e politischi Gmeind i de Region Viamala vum Kanton Graubünde. Scharans gränzt aa Sils im Domleschg, Fürstenau, Almens un Vaz/Obervaz, und wos im Bündnerland no Chreis ggee het, het d Gmeind zum Chreis Domleschg ghört. Näbem Dorf Scharans ghöre au no d Fraktione Parnell (rom. Parnegl), Prin (836 m), Stufels un St. Agatha zur Gmeind. Usserdäm d Alp Danis. Uff em Gländ vo de Gmeind isch de Piz Scalottas (2'323 m).

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Zum erschte Mool erwäänt wird Scharans im Joor 1200 als agrum Schraunis. Mer het Fund uss de Bronze- un Yysezit gfunde. E eigeni Pfarrei isch 1410 belait. Zum reformierte Glaube isch Scharans zwüsche 1525 un 1530 übertätte. Uss em 16. Joorhundert isch e Zollstation belait. Di letschte bischöfliche Herrschaftsrächt sin 1709 ussgchauft worde. De Fahrwäg in s Tal isch 1873 ussbaut worde. Friener isch Viewirtschaft, Ackerbau un Obscht- un Wyybau betrybe worde. Hüt isch aber numme no öbe en Zehntel vo de Yywohner in de Landwirtschaft tätig.

Bevölcherig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Yywohnerentwigglig
Joor 1808 1850 1900 1950 2000 2010
Yywohnerzaal 336 416 439 480 817 813

Ursprüngli isch z Scharans Sutsilvanisch, e rätoromanischi Mundart gschwätzt worde. 1860 het s Romanisch no en Aateil vo 84 % gha, un d Mehrheit het es in de Volchszäälig vo 1930 verlore. 1941 sin es numme no 30,7 % gsi un syt 1990 sin es weniger wie 10%. Spööteschtens in de 1920er sin Zuezogeni nümmi sproochlich assmiliert worde, un 1920 heissts zur Dorfsprooch: „Romanisch mit Deutsch durchsetzt und im Rückgang begriffen. Die Schulkinder reden meist deutsch.[3]“. 1956 berichtet de Schuelinspektor Gion Dunò Simeon usserdäm:

Igl rumantsch vign generalmaintg stimo navot allò, vign ruschanosen giassa angal da pacs vigls e varo pacas vistas da pudeir sa mantigneir.[4]“ Übersetzig: „s Romanisch gniesst doo allgemein überhaupt kei Aasänne, es wird uff de Gass numme vo wenige Alte gschwätzt un wird wenig Chance ha, sich z halte.“

Gion Dunò Simeon - 1956

Ab 1980 het vo de Schieler niemer mee Romanisch gschwätzt. Di yyheimisch Mundart wird hüt numme no vo ganz wenigi Lüt gschwätzt. Im Joor 1988 wird no vo 45 Sprecher (7 %) vum yyheimische Romanisch berichtet, wo aber zum grööschte Deil vorem 2. Wältchrieg uff d Wält cho gsi sin.[5]

In de Schuel isch scho in de erschti Hälft vum 19. Joorhundert au Dütsch unterrichtet worde. 1874 het de Schuelroot de Lehrer uffgfordert, „auch der romanischen Sprache einige Stunden zu widmen[6]“. Zum eine zeigt des zwar dass s Dütsch in de Schuel dominiert het, zum andre aber au, dass de Schuelroot au em Romanische e gwüssi Bedütig bygmesse het. Spööteschtens ab 1895 isch aber numme uff Dütsch in de Schuel unterrichtet worde. Zwüsche 1890 un 1920 sin Schieler, wo in de Paus Romanisch gschwätzt hen, bestrooft worde. 1938 hen Yywohner vo Scharans deno beatrait, wiider zwei Stunde Romanisch in de Wuch z unterrichte. Allerdings het sogar des schynts nit immer stattgfunde; zitewys wär de Romanisch- dur Turnunterricht ersetzt worde.[7] En romanische Chindergarte, e Scoleta, isch 1944 vo de Lia Rumantscha uffgmacht worde, un au de Romanischunterricht het wiider regelmässig stattgfunde. Die Romanischstunde sin aber spööteschtens 1965 wiider abgschafft worde, un d Scoleta isch au wiider gschlosse worde.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940.
  • Mathias Kundert: Der Sprachwechsel im Domleschg und am Heinzenberg (19./20. Jahrhundert). Kommissionsverlag Desertina, Chur 2007, ISBN 978-3-85637-340-5.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Fotis vo Scharans – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023
  2. Kundert 2007, pp. 57
  3. Jaberd & Jud 1928 in Kundert 2007, pp. 58
  4. Kundert 2007, pp. 58
  5. Solèr & Ebnetter 1988 in Kundert 2007, pp. 59
  6. Kundert 2007, pp. 59
  7. Kundert 2007, pp. 60