Tumegl/Tomils

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Tumegl/Tomils
S Wappe vo Tumegl/Tomils
S Wappe vo Tumegl/Tomils
Basisdatä
Staat: Schwiiz
Kanton: Graubünde (GR)
Region: Region Viamalaw
Kreis: Domläschg
Gmeind Domläschg
PLZ 7418
Koordinate: 752923 / 180981Koordinate: 46° 45′ 45″ N, 9° 26′ 26″ O; CH1903: 752923 / 180981
Höchi: 801 m ü. M.
Flächi: 3,20 km²
Iiwohner: 376 (31. Dezember 2008)[1]
Website www.tumegl-tomils.com
Tumegl/Tomils, links oben Schloss Ortenstein
Tumegl/Tomils, links oben Schloss Ortenstein

Tumegl/Tomils, links oben Schloss Ortenstein

Charte
Charte vo Tumegl/Tomils
Charte vo Tumegl/Tomils
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Tumegl/Tomils (rätoromanisch Tumegl, dütsch Tomils) isch es Dorf i de politische Gmeind Domläschg, wo (bis Ändi 2017) im Krais Domläschg bzw. i de Region Viamala im Kanton Graubünde ligt.

Name[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Ortsname vo Tumegl/Tomils het em ganze Domleschg (rätoromanisch Tumleastga/Tumgleastga) de Name gee. Er goot uff di latiinschi Verchlynerigsform vo „Hügel“ tumbiculus zrugg.[2]

Geografii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Tumegl/Tomils ligt südlich vo Rothebrunne un unterhalb vo Schaid un Trans im nordöstlicha Tail vom Domleschg. Di ehemolig Gmaind hät Boda ka bis an Hinderrhy aabe.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Erwäänt wird de Ort zum erschte Mool 1141 als in Tumillis. Um 1250 isch s Schloss Ortestei uf eme Hügel südweschtlich vom Dorf errichtet worde, vo wo uss s Üsseri Domleschg verwaltet worde isch. 1275 isch de Ort vum Bischof aa d Vazer gange. 1527 hen sich d Buure vo de Herrschaftsrächt freigchauft un hen deno bis 1853 zur Grichtsgmeind Ortestei ghört. De Ort isch in de Reformation katholisch blibe. D Fahrstrooss über Schaid uff Feldis isch 1904 fertiggstellt worde.[3]

Uf de 1. Januar 2009 hät Tumegl/Tomils zämme mit Feldis/Veulden, Trans un Schaid zur neue Gmeind Tomils fusioniert. Sit em 1. Januar 2015 ghört Tomils zämme mit Almens, Paspels, Pratval und Rodels zur neue Gmeind Domleschg, isch also e Frakzion vo Domleschg.

Bevölcherig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Yywohnerentwigglig
Joor 1803 1850 1900 1950 1995 2000 2005 2007 2008
Yywohnerzaal 202 226 233 266 343 329 355 365 376

Sprooche[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ursprüngli isch z Tomils Sutsilvanisch, e rätoromanischi Mundart gschwätzt worde. Im Joor 1880 isch de Romanischaateil no bi 87 % gläge, aber syt 1950 isch de Ort mehrheitlich dütschsproochig. D Umgangssprooch vo de Chinder isch bis um 1950 no Romanisch gsi. Scho 1944 heisst's aber: „A Tumegl as doda amo bler rumantsch, mo ils pitschens tschantan bod be tudais-ch“ - „Z Tomils ghört mer no vil Romanisch, aber d Chlyne schwätze fascht numme Dütsch“. Spööteschtens 1980 isch in keinere Familie mee mit de Chinder Romanisch gschwätzt worde, aber d über 50-Jährige hätte no vil Romanisch mitenand gschwätzt, derwyyl es di Jüngre in de Regel höggschtens verstande hätte.[4] In de Chilch isch no bis öbe 1950 uff Romanisch predigt worde.

In de Schuel isch spööteschtens ab 1843 au Dütsch unterrichtet worde, schynts aber numme für d Buebe. In de Joor druff isch wohl je nooch däm was für e Lehrperson mer het chönne finde, mool Dütsch, mool Romanisch unterrichtet worde. Im Joor 1853 beklagt de Schuelinspektor Louis Vieli vo Rhäzüns das fast jährliche Abwechseln mit romanischem und deutschem Unterricht. Ab 1895 isch deno numme uff Dütsch unterrichtet worde. 1938 sin d Unterklasse schynts für e Joor uff Romanisch unterrichtet worde, aber nooch Protescht isch des noocheme Joor wiider abgschafft worde. Schynts het mer in de Gmeind gfürcht, dass d Dütschkenntniss vo de Schieler unter em Romanischunterricht lyyde däte. Ab 1949 sin deno 1–2 Stunde Romanisch in de Wuch yygfiert worde, wo aber irgetwenn in de 1960er abgschafft worde sin wyl mer kei romanischi Lehrperson mee het chönne finde.[5]

Sprooche vo Tumegl/Tomils
Sprooche Volkszählung 1880 Volchszäälig 1941 Volchszäälig 1980 Volchszäälig 1990 Volchszäälig 2000
Aateil Aateil Aazaal Aateil Aazaal Aateil Aazaal Aateil
Dütsch 169 77,88 % 228 87,69 % 293 91,28 %
Rätoromanisch 87,3 % 58,6 % 35 16,13 % 17 6,54 % 13 4,05 %

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940.
  • Die Gemeinden des Kantons Graubünden. Chur/Zürich, 2003. ISBN 3-7253-0741-5
  • Das Domleschg- La Tumgleastga. Chur, 2005. ISBN 3-905342-26-X
  • Mathias Kundert: Der Sprachwechsel im Domleschg und am Heinzenberg (19./20. Jahrhundert). Kommissionsverlag Desertina, Chur 2007, ISBN 978-3-85637-340-5.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Tumegl/Tomils – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Bezirken und Gemeinden uf bfs.admin.ch (Bundesamt för Statistik)
  2. Kundert pp. 40
  3. Tumegl/Tomils im Historische Lexikon vo de Schwiz
  4. Kundert pp. 41
  5. Kundert pp. 43