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Ethiopisches Kaiserriich

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መንግሥተ፡ኢትዮጵያ
Mängəstä Ityop̣p̣əya
Abessinisches Kaiserriich/Ethiopie
980 v. Chr.–1975
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Wahlspruch: ኢትዮጵያ ታበድ አደዊሃ ሃበ አግዚአብሐር
Ityopia tabetsih edewiha Habe Igziabiher
(Amharisch für „Äthiopie streck dini Händ zu Gott“)
Amtsspraach Amharisch und Ge’ez
Hauptstadt Gondar (bis 1889)
Addis Abeba (ab 1889)
Staatsoberhaupt Kaiser vo Ethiopie (Negus Negest) Dynastie:

Zagwe-Dynastie (1137–1270) und Salomonischi Dynastie (1270–1975)
Erste
Menelik I.
(um 1000 v. Chr.)
Letzte

Amha Selassie I.
(1974–1975)

Regierigschef Premierminister vo Ethiopie (ab 1909)
Erste
Habte Giyorgis Dinagde
(1909–1927)
Letzte

Mikael Imru
(1974)
Flächi Nach de Festlegig vo de hütige Gränze im spate 19. Jahrhundert: 1.104.300
Nach de Igliderig vo Eritrea: 1.221.900[1] km²
Iiwohnerzahl 22,5 Mio. (1960)
32,3 Mio. (1974)[2]
Bevölkerigsdichti 1960: 20,4 Iwohner pro km²
1974: 29,2[2] Iiwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt 7.966 Mrd. US-Dollar (1971)
9,914 Mrd. US-Dollar (1974)[3]
Brutto­inlands­produkt pro Iiwohner 107 US-Dollar (1970)[4]
Währig Ethiopische Birr (ab 1894)
1 Ethiopische Birr = 20 Gersh = 40 Besa (= 16 Gersh = 32 Besa ab 1903); = 100 Mätonya ab 1933; = 100 Santim (ab 1945)
Gründig staatlichi Tradition siit em 10. Jahrhundert vor Christus
Uflösig 21. März 1975 (Abschaffig vo de Monarchii und Usrüefig vo de Republik)
Nationalhimne Ityopya hoy dess yibelisch (dt.: „Oh Ethiopier, sind glücklich“)
Zitzone UTC+3
Kfz-Kennzeiche ETH
Vorwahl +251
Lag vom Ethiopische Kaiserriich nach em Zweite Wältchrieg in Afrika
Lag vom Ethiopische Kaiserriich nach em Zweite Wältchrieg in Afrika
Lag vom Ethiopische Kaiserriich nach em Zweite Wältchrieg in Afrika

S Abessinische Kaiserriich (sältener au Abyssinie) bzw. ab 1931 offiziell Ethiopisches Kaiserrich (Kaiserriich Ethiopie) (amharisch መንግሥተ፡ኢትዮጵያ, Mängəstä Ityop'p'ya), isch e Monarchii z Oschtafrika am Rote Meer gsii, uf em Gebiet vo de hütige Staate Ethiopie und Eritrea, und isch in 13 Provinze und en autonoms Gebiet gliideret ksi. De abessinischi Iflussbereich het zitwiis de Süde vo Ägypte, die östliche Gebiet vom Sudan, Nordjeme sowie westlichi Teil vo Saudi-Arabie und später au über Dschibuti umschlosse. D Hauptstadt isch sit 1889 Addis Abeba ksi. Si Regierigsform isch zersch e absoluti und vo 1931 aa e konstitutionelli Monarchii ksi.

S Kaiserriich het e staatlichi Tradition vom 10. Jahrhundert vor Christus a ka und het bis 1974/75 existiert. Es isch zu sinere Ziit de ältesti no existierendi Staat vo de Wält ksi und die einzig afrikanischi Nation, wu sich erfolgrych dr europäisch-koloniale Eroberig vu Afrika im 19. Johrhundert het chene widersetze. D Monarchii isch zersch vo 1137 bis 1270 vo de Zagwe Dynastii und vo 1270 bis 1975 vo de Salomonische Dynastii regiert worde. Nach de erste Modernisierige am Afang vom 20. Jahrhundert isch s Land i de frühe 1930er Jahre under em Kaiser Haile Selassie I. zun ere kontinentale Grossmacht ufgstige, isch aber im Ethiopiechrieg vo 1935/36 vom faschistische Königriich Italie zum grösste Teil eroberet und isch i die neu Kolonii Italiänisch-Ostafrika iglideret worde. Nachdäm s Land 1941 dur äthiopischi Partisane, Äiheite vom Commonwealth of Nations und britischi Truppe befreit worde isch, hät es 1942 Nazi-Dütschland de Chrieg erklärt und sich bis 1943 am Zweite Wältchrieg in Afrika aktiv beteiligt.

I de Nachchriegsziit isch s Kaiserriich für d Dekolonisation vo Afrika iträte. Es hät im Verlauf vom Kalte Chrieg mehreri Gränzchrieg gäge sini Nachbarstaate (bsundrigs Somalia) gfüehrt. S Land isch ab de 1960er en wichtige Vorposte vom Weste i de Region worde. Obwol es i de 50er und 60er Jahr en überdurchschnittlich starche Wirtschaftsufschwung gä hät, isch s Kaiseriich am Afang vo de 1970er Jahr inne wirtschaftlichi und politschi Krise grate. 1974 isch noch eme Putsch dur e pro-sowjetischi marxistisch-leninistischi Militärjunta unter em Mengistu Haile Mariam e Militärdiktatur errichtet worde und de Amha Selassie I. als neue Kaiser igsetzt worde. Im März 1975 isch d Monarchii abgschaffet und d Demokratischi Volksrepublik Ethiopie usgrüeft worde. S Land hät druf sini politischi und wirtschaftlichi Vormachtstellig verlore und under eme fast drü Jahrzähnte lange Bürgerchrieg glitte.

Geographii vom Kaiserriich

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S Ethiopische Kaiserriich hät zu de Region vom Horn vo Afrika ghört. Sini Landesgränze sind über 4.500 km lang ksi und händ s Land vo de französische Kolonie Dschibuti und de britisch-italiänische Kolonie Britisch-Somaliland und Italiänisch-Somaliland im Südoste, s britische Kenia im Süde und im Nordweste vom de facto zum Königriich Ägypte khörende Sudan trännt. S Kaiserreich hät ab 1952 en Zuegang zum Rote Meer ksi, dä es indirekt mit em Königriich Jeme (Nordjeme) im Oste verbunde hät, de jedoch 1993 mit de Unabhängigkeit vo de ehemalige Provinz Eritrea verlore gange isch.

S Land hät sini Fläche von afangs öppe öppe 275.000 km² im 17. Jahrhundert uf rund 1.104.300 km² im spate 19. Jahrhundert erwiteret. Nach em Zweite Wältchrieg isch 1952 die ehemaligi italiänischi Kolonie Italiänisch-Eritrea Teil vom Staatsgebiet worde. D Monarchii isch demit nach 1952 de achtgrössti Staat vo Afrika ksi. Sini Flächi hät 1.221.900 km² betrage.[1] Öppe 37 % vom Staatsgebiet sind 1960 bewaldet ksi.[5] Im Kaiserreich hät es die wältwit größte Beständ vo Kaffeepflanze, Kakaobäum und Banane gä, wobii es hüt nur no grossi Kaffebeständ git.

S Kaiserriich Ethiopie hät sich vor 1952 entlang de Breitegrad 3° und 15° N, und de Längegrad 33° und 48° E erstreckt. D Landschaft vom Land hät grossi Underschied im Klima, Bode, de natürliche Vegetation und em Sidligsmuster vo de Iwohner hervorgruefe.

S Klima isch wärmer ksi als hüt.

Die mänschlichi Besiedelig vo Ethiopie hät sehr frühe begoone, was sich dur Funde belege lat. So sind 1963 vom Niederländer Gerrard Dekker Beweis für d Awäsenheit vo de alte Hominide in Abessinie entdeckt worde. I de 1970er Jahr sind auch Steinwerkzüg, die meh als ei Million Jahre alt ksi sind und Überrest vo mehrere Millione Jahre alter Vormänsche (Australopithecus afarensis) gfunde worde. Die bislang bekanntesti Entdeckig ist das gut erhaltene Skelett vo „Lucy“ vom Donald Johanson, die i de Afar-Schänke entdeckt worde isch. S Abessinische Kaiserriich hät daher bis zu sim Sturz de Ruf die Wiege vo de Mänschheit zu si gnosse.

I de 3000er und 2000er Jahr vor Christus händ Kontakte zwüsche Ethiopie und em antike Ägypte bestande. Unter anderem isch um Tierfäll ghandelt worde was hüt ägyptischi Wandmalereie beleget. De Handel hät au a de Flüss vom Blaue Nil statt gfunde. D Kontakt sind aber i de 1500er Jahr vor Christus verlore gange, da sich s ägyptische Riich eher am Ruum vom Nöche Osten zue gwandt hät. Hüt wird vermuetet dass s Goldland Punt am Horn vo Afrika gläge isch.

Um s Jahr 980 vor Christus isch im Hochland vo Abessinie, de Namesgäber fürs zuekünftige Riich, nach äthiopische Quälle mythologisch und gesetzlich dur de Menelik I., ageböich Sohn vom König Salomon und de Königin vo Saba, s Abessinische Kaiserriich gründet worde. De Menelik I. hät sich aber scho um 1000 vor Christus zum erste Kaiser vo Ethiopie krönt und demit, näbe Ägypte, de facto de ersti moderni Nationalstaat gründet. S Kaiserriich hät aber vorerst e nur untergeordneti Rolle i de Region igno.

Da’amot und Aksum

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Gliichziitig isch um s Jahr 700 vor Christus s Riich Da’amot gründet worde, das näbe Abessinie s zweite antike Riich ksi isch und im nördliche Ethiopie und uf em Gebiet vom hütige Eritrea gläge isch. S Riich isch starch vo de Sabäer in Jeme beiflusst worde. D Hauptstadt isch Yeha ksi, wo en prächtige Tempel gbaut worde isch. D Herrscher vo Da’amot händ teilwiis de Titel mlkn „König“ trait: teilwiis händ sie sich jedoch au „Mukarrib vo Da’amot und Saba“ gnännt. Hüt sind die wichtigste Quälle für d Gschicht vo Da’amot einigi teilwiis uf sabäisch, teilwiis in ere frühe ethiosemitische Sprache abgefasste Inschrifte.

Münze vom Endubis, um 290
Ungefähri Usdehnig vom aksumitische Riich under em Ezana (4. Jahrhundert)

Im 1. Jahrhundert vor Christus isch s Aksumitische Riich etabliert worde, welches bis zum 7. Jahrhundert existiert hät. Es hät Teile vom hütige Ethiopie und Teili vo sinere Nachbarstaate Eritrea und Sudan sowie Teil vo Jeme umfasst. D Hauptstadt isch die hüt äthiopischi Stadt Aksum ksi.

Am Afang vom dritte nachchristliche Jahrhundert hät Aksum sin Machtbereich s erste Mal nachwiislich uf südarabische Bode usdehnt und hät es Bündnis mit em sabäische König Alhan Nahfan gschlosse. Sin Sohn Scha'ir Autar hät jedoch s Bündnis ufglöst und hät de himjarischi König bi de Vertribig vo aksumitische Truppe us de himjarische Hauptstadt Zafar understützt.

Nach spätere römische Überlieferige isch im 4. Jahrhundert de Tyrer Frumentius mit sim Brüedee nach Aksum glangt und hät döt de König Ezana zum Christetum bekehrt. Demit isch Aksum zum erste christliche schwarzafrikanische Staat überhaupt worde.[6] Bischofssitz händ sich zumindest in Aksum und in Adulis befunde, Einzelheite bezüglich de Gliederig vo de aksumitische Kirche sind jedoch unbekannt. Die äthiopischi Chille isch bis is 20. Jahrhundert Teil vo de koptische Chille ksi, mit dere sie sich nach em Konzil von Chalcedon 451 vo de Riichschille (später de orthodoxe und römisch-katholische Chille) trännt hät. Dur die späteri Isolation vo Äthiopie vom Rest vo de christliche Wält sit de islamische Expansion hät die ethiopisch-orthodoxi Chille Merkmal vo de frühe Chille bewahrt und isch d kaiserlichi Staatsreligion vo Abessinie ksi.

Nach de Eroberig vo Aksums durd Königin Gudit (oder au Yodit) us em Königriich Shewa hät e komplett neui Periode in de Geschicht vo Äthiopie agfange.[6] Nach de äthiopische Tradition hät d Königin Gudit über s ehemalige Aksumitische Riich für über 40 Jahr regiert, bevor sie d Krone a ihri Nachfolger übergä hät. Ihri Regäntschaft hät s Ändi vom Aksumitische Riich in Äthiopie markiert.[6] I de erste Hälfte vom 7. Jahrhundert isch d Münzprägig abbroche und Aksum isch spätistens im 9. Jahrhundert als Hauptstadt ufgä worde. Die beginnendi Usbreitig von Islam hät i diesere Ziit zum ändgültige Niedergang vom Königriich gfühert.

Zagwe-Dynastie

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Gebra Maskal Lalibela, äthiopisches Ikon IESMus3450,[7] 15. Jahrhundert

Die letzte Nachfahre vo de Kaiserin Godir sind vom Mara Takla Haymanot gstürzt worde. Er hät im Jahr 1137 d Zagwe-Dynastie begründet und hät e weiblichi Nachfahrin vom letzte Aksumitische Kaiser ghüratet, um sini Asprüch als legitime Thronerb des sit langem usglöste Riich zu festige.[6] D Zagwe-Dynastie isch usere jüdisch-christliche fürstliche Familie vom Volk vo de Agau cho, deri Macht sich bis dahi nöd witer als uf ihres ethnische Herkunftsland usdehnt hät. D Dynastie hät d Hauptstadt vo Aksum nach Roha in Lasta verleit.[8] D Zagwe händ s Christetum us Aksum fortgfühert und händ zahlriichi prächtigi Chille wie die in Lalibela erbaut. D Herrschaft vo de Dynastie hät bis zum Umsturz dur e neui Dynastie 1270, welchi ebenfalls als Herkunft d Abstammig vo de alte Aksumitische Könige für sich beasprucht hät.

D Azahl vo Könige, die zu diesere Dynastie ghört händ, isch unbestimmt: äthiopischi Liste lieferet zwüsche feuf und sächzä Name für die Könige, welche derere Dynastie aghöre händ sölle.

Under de Salomonische Dynastie

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Vo 1270 bis zu de Abschaffig vo de Monarchii 1975 isch Abessinie vo de Salomonische Dynastie regiert worde. I dere Ziit hät s Land sämtlichi Gebiet im hütige Ethiopie und Eritrea eroberet. D Dynastie hät erfolgriich gäge d Armee vom Osmanische Riich kämpft und hät Beziehige zu europäische Mächt knüpft.

Frühi salomonischi Periode (1270–1529)

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Kaiser David II., Ölgmäld vom Cristofano dell’Altissimo, um 1560

Um s Jahr 1270 isch im abessinische Hochland e neui Dynastie, d Salomonischi Dynastie, etabliert worde und hät de Yekuno Amlak, de behauptet hät sowohl vo de Aksumitische Herrscher als au vom König Salomo abzustamme, als Kaiser igsetzt. De Yekuno Amlak hät de Kaiser Harbai abgsetzt und hät eini vo sinere Töchter ghüratet. De Legände nach isch d Salomonischi Dynastie vom König Salomo abgstammt und isch es jüdisch-christliches Adelsgschlächt ksi, das sich im 14. Jahrhundert demit hät versuecht zu legitimiere. Tatsächlich hät d Salomonischi Dynastie der Habescha-Volksgruppe aghört, die zu de Amhare und d Tigray ghört.

Under de Salomonische Dynastie isch im spätere christliche Äthiopische Riich d Tigary zämme mit de Amhare s staatstragende Volk worde und händ bis 1975 alli Herrscher gstellt. I dere Ziit hät es en grosse künstlerische und literarische Fortschritt gä.

Ab em 14. Jahrhundert hät d Bedütig vom Mönchtum in Abessinie starch zuegno. De Abt Ewostatewos hät versuecht d Staatschile z reformiere und hät welle d Ihaltig vom Sabbat, das nur vo de ethiopische Jude und vo Teil vo de Herrscherdynastie ighalte worde isch, durezusetze. Wäge sinere Absichte isch er aber verfolgt worde und hät müsse is Exil nach Armenie gah. Nach sinere Flucht isch es zu Konflikt innerhalb vo de ethiopische Chille cho und d Idee vom Abt händ immer me Gehör gfunde. Als de Kaiser David I. versuecht hät d Bewegig z zerschlage und es gscheiteret isch, isch d Ihaltig vom Sabbat und d Missionierig vom Glaubens sind legalisiert worde. Schlussändlich hät de Zara Yaqob en Kompromiss gfunde, was im Jahr 1450 zu de Wiederherstellig vo de Einheit vo de ethiopische Chille gfühert hät.[9]

Ersti Kontakte zu Europa und portugiesische Ifluss

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S Abessinische Kaiserriich hät scho unter em Kaiser David I. Kontakt zu Europa lha, drotz ass d Raise dur s Egypte schwär gsii sin. S isch zuen eme Uusdusch mit dr italienische Handelsstedt chuu, vor allem mit Venedig. In dr Zyt vum Zara-Jakob (1434-1468) isch sogar en äthiopischi Delegation uf Wunsch vum Papscht Eugen IV. zum Konzil vu Floränz graist. Dr Wunsch vu dr Eiropäer mit dr Äthiopier zämme gege dr Islam vorzgoo isch aber uf wenig Gegeliebi gstoße, wel sich Ethiopie dr muslimische Stritmacht nit gwachse gsääne het.

Anne 1493 isch derno dr Portugies Pêro da Covilhã an dr Hof vum Negus Neguest chuu. Är het fir e portugiesisch-ethiopisch Bindnis solle wärbe, wel Portugal um des Zyt aagfange het, sy Herrschaft im Indische Ozean ufzböue. Dr Covilhão isch ehrevoll behandlet wore, un dr Na’od I. un dr David II. hän em Ländereie gschänkt, aber si hän an dr ethiopische Dradition feschtghalte, ass kai Främde s Land wider het derfe verloo. Dr Covilhão het dr Negus aber chennen iberzyge, dr Armenier Matthäus anne 1509 as Gsandten uf Lissabon z schicke. Anne 1520 isch mit em Rodrigo de Limas e portugiesischi Delegation an dr Hof vum Negus gsändet wore, wu dert dr Covilhão in beschter Gsundhait un ghyrote mit ere ethiopischen Adligen aadroffe heb.

Anne 1543 portugiesischi Hilfsdruppen unter em Suhn von Vasco da Gama, em Cristóvão da Gama, d Ethiopier noch eme Hilferuef vum Negus gege d Druppe vum Ahmed Graññ vum Sultanat Adal unterstitzt un hän sälli Druppe vernichtet. Ihre Vorhaa, s Land zum Katholizismus zu bechehre, hän si aber nit gschafft.

Witeri gueti Kontakt hät s Riich zum Königriich Ängland ka. D Europäer händ bis zu de Mitti vom 20. Jahrhundert en grosse Ifluss uf d äthiopischi Kultur ka.

De Abessinier-Adal Chrieg (1529–1543)

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De äthiopischi Kaiser Yagbe’u Seyon (links) im Kampf gäge de Sultan vo Adal. "Le Livre des Merveilles", 15. Jahrhundert

Vo 1529 bis 1540 isch vom Kaiserreich Abessinie und em Sultanat Adal de Abessinier-Adal Chrieg ustreit worde.

Nachdäm de David II. 1508 neue Kaiser vo Ethiopie worde isch und em islamisch geprägte Sultanat Adal 1516 de Chrieg erklärt hät, hät der Schwiegersohn vom Sulatan Mahfuz, de neue Sultan worde isch, d Hirtechrieger vo de Stämm vo de arabisierte Somalis, de somalisierte Oromo und de fanatische Afar (Denakil) und hät 1527 zum „Heilige Chrieg“ gäge Abessinie ufgrüeft. Sogar zahlriichi vo de orthodoxe Christe underdrückti Jude (Falaschas) händ sich agschlosse. Die entscheidendi, vo Adal usgahendi Phase vo de Usernandersetzige am östliche Horn vo Afrika sind im 19. und 20. Jahrhundert abwertend au als Mohammedanersturm bezeichnet worde.

1529 hät Sultan bi Shimba-Kare agäblich 216.000 äthiopischi Soldate mit sine 12.000 Maa und nur 600 Riter gschlage, hät aber debi 5000 Kämpfer verlore. Mit neue türkische Hilfstruppe hät er i mehrere Fäldzug bis 1533 fast s gsamte Abessinische Kaiserriich eroberet, nur Teili vom Hochland sind unbsetzt blibe. S Land isch debi vo de Nomade verwüestet worde, christlichi Zugniss hät mer zerstört, grossi Teil vo de Buure händ sich nur dur de Übertritt zum Islam gretet. De Kaiser isch 1540 uf de Flucht gstorbe, sin Thronfolger isch gfangegno worde, d Kaiserinwitwe isch i de Hauptstadt belageret worde.

Nur dur portugiesischi Schützehilf händ äthiopischi Resttruppe chönne d Moslems schla. Zwar händ d Osmane 1538 Ade erobert, aber 1541 hät e portugiesischi Flotte es under em Vasco da Gama sim Sohn Christoph mit 400 Mann gschafft, d Nachschubwäg im Rote Meer vo de Osmane zu blockiere. D Portugiese händ Zeila und s somalische Mogadischu bombardiert. de Sultan Ahmad, au „Linkshänder“ gnännt, isch 1543 i de Schlacht am Tanasee (Wayna Daga) gfalle. 1559 isch au sin Nachfolger Barakat i de Hauptstadt vo Adal gfalle.

Oromo Migration

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Nach em Chireg, als sowohl Abessinie als au s besiegte Sultanat Adal gschwächt ksi sind, hät sich de Herrschaftsbereich vom Volk vo de Oromo nach Norde und Weste i witi Teil vom Kaiserreich und nach Süde i s hütige Kenia und Süd-Somalia begonne uszudehne. Treibendi Kraft hinter dere Oromo Migration hät e Neuorganisation vom Altersklassesystem gada gsi müsse, i derem Rahme regelmäßig Chrieger usegschikt worde sind.

D Usbreitig vo de Oromo hät grossi Uswirkunge uf die regierendi Salomonischi Dynastie ka und händ mit ihrere Usbreitig im Oste in de Umgäbig vo Harar zum völlige Zerfall vom gschwächte Sultanats Adal 1559 bitreit. I de neu eroberte Gebiet händ d Oromo zu ere dütliche Veränderig vo de Kultur bitreit.[10][11]

Em Kaiserin Mentewab ihres Schloss in Fasil Ghebbi in Gonder, hüt UNESCO-Wältkulturerbe

Vo 1543 bis 1855 isch s Abessinische Kaiserriich durd d sogenannti Gondar-Ziit, die nach de äthiopische Stadt Gondar (dütsch: Gonder) benannt isch und under anderem d Ära vo de Prinze, Territoriali Konflikt mit em Osmanische Riich und de Zerfall vom Kaiserriich i die Teilkönigriich Amhara (mit de alte Hauptstadt Gondar), Tigray (mit Asmara und de antike Hauptstadt Aksum) und Shewa (under de alte Kaiserdynastie) umfasst hät.

Konflikt mit em Osmanische Riich

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Nach em Undergang vo Adal hät sich, das sit em 16. Jahrhundert am Horn vo Afrika expandierende Osmanische Riich vom Unruhherd Abessinie bedroht gfühlt. Im Jahr 1517 händ d Türke under em Sultan Selim I.[12] zersch Syrie mit Damaskus und später Ägypte und de Sudan eroberet. 1538 isch es bereits zu ere Konfrontation mit de Portugiese um s Gebiet vom hütige Jeme cho.

Nach ere kurze Friedensziit isch es 1557 zu de erste Konfrontation mit de Ethiopier cho. Türkischi Truppe händ s Königreich Medri Bahri uf em Gebiet vom hütige Eritrea eroberet. Zersch händ sie die Städt Massawa und Hirgigo okkupiert und sind aschlissend is ethiopische Mutterland vorgstosse.

Während em Eroberigsfäldzug händ d Osmane d Strategie verfolgt die verschiedene regionale Herrscher gägeenad uszspiele und um sie aschlissend zu besiege. De Kaiser Minas und sin Nachfolger Sarsa Dengel händ erhebliche Widerstand gleistet und es isch bereits 1558 zu ere Wänd co. De Sarsa Dengel hät 1588 e Strafexpedition gäge d Türke undernoh, was jedoch gscheitert isch.[13]

Abessinie um 1585, Karte vom Abraham Ortelius

Nach witere erbitterte Kämpf, bi dene es zu Raubzüg vo de Osmane i de nördliche Provinze vom Riich cho isch, hät sich au die äthiopischi Zivilbevölkerig erhobe und d Osmane sind bis 1578 uf s Gebiet vo Eritrea zruck drängt worde. Danach isch en Friedensvertrag underzeichnet worde und vo de Osmanen s Habeş Eyaleti errichtet worde, was bis 1872 existiert hät.[14]

Frühi Gondar-Ziit (1632–1769)

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Eini in de frühe Gondar-Ziit errichteti Chille in Aksum

Nach em Friede mit de Osmane händ die missionierende Jesuite in Abessinie starch a Ifluss gwunne. 1557 händ sie mit de Missionierig vom Land agfange. De Kaiser Claudius hät dies zwar zruck gwiese, doch hät es ihne glunge, 1603 de Kaiser Dengel zum Übertritt zu bewege. Sin Sohn Sissinios (Susenyos, Sissionos, Socinius) hät zersch e Chilleunion mit Rom welle gründe, hät aber dänn sini Plän 1630, wil er d Unzufriedeheit vo sinere Untertane gfürchtet hät, verworfe. Gstürzt und getötet isch er 1632 dennoch worde. Sin Nachfolger Fasilidas (1632–1667) hät d Jesuite zämme mit muslimische Geistliche vertribe la. D Jesuite händ ersch nach mehrere Jahrhundert wieder is Land cho. Nach de Vertribig isch s Kaiserriich zum orthodoxe Christetum mit koptische Prägig zruck gange.

De Fasilides hät Gondar zu de neue Hauptstadt vom Riich gmacht. Er hät bi Fasil Ghebbi en Palast baue la in dem d kaiserlichi Familie bis 1889 resigniert hät. De Kaiser hät demit begonne sis Land langsam z modernisiere: neui Brücke und zahlriichi Gotteshüüser sind erbaut worde.

Während dere Ziit isch es z Äthiopie zu ere kulturelle Blüteziit cho bi dere vo allem d äthiopischi Philosophie blüht hät. Im Land händ bekannti Philosophe wie de Zär’a Yaqob und de Walda Heywat gläbt. De Zär’a Yaqob hät sich mit Frage über Gott und Religion sowie zu Mänsch und Moral beschäftigt.[15]

S Sultanat Awsa

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Staatsfahne vom Awsa Sultanat

Im Jahr 1734 isch s Sultanat Awsa i de Danakil-Senke im Nordoste vom hütige Ethiopie etabliert worde. Die neui Dynastie vo de Mudaito[16] under em Sultan Kadhafo, de vo 1734 bis 1749 regiert hät, isch em jüdisch-christliche Abessinie feindlich gsinnt ksi.

Nach afängliche militärische Erfolg vom Sultanat gäge die äthiopischi Übermacht und de Wirren vo de Ära vo de Prinze isch s Gebiet vo Awsas 1944 vollständig vom äthiopische Imperium erobert worde, hät aber e gwüssi Autonomie gnosse.

S primäre Symbol vom Sultan isch en silberne Stab, de agäblich magischi Eigeschafte ka hät, ksi.[17]

Ära vo de Prinze

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Kämpfer us em frühe 19. Jahrhundert
D Kaiserin Mentewab, e bedütendi Figur vo de Ära vo de Prinze

Vo 1769 bis 1855 isch s Abessinische Kaiserriich dur d „Ära vo de Prinze“ (amharisch Zemene Mesafint) gange. Disi isch e Periode i de ethiopische Gschicht ksi, i dere zahlriichi Konflikt zwüsche de Chriegsherre tobt händ; de Kaiser isch uf sini eigeni Füeherigsperson beschränkt worde, die nur d Umgäbig um d damalig Hauptstadt Gondar beherrscht hät. Sowohl d Entwicklig vo de Gsellschaft als au die vo de Kultur händ sich stagniert. Religiösi Konflikt, sowohl innerhalb vo de ethiopisch-orthodoxe Chille als au gäge d Muslime sind oft als Vorwand für gägesitigi Machtkämpf benutzt worde.

De Afang vo dem Ziitrum hät s Datum vo de Absetzig vom Kaisers Joas I. dur de Ras Mikael Sehul am 7. Mai 1769 markiert.

Kaiser Theodor II., wo d Ära vo de Prinze 1855 beändet hät und die verschiedene Teilkönigriich wieder vereinigt hät

Nach de Absetzig vom alten Kaiser isch de neui Kaiser Yohannes II. worde. Er hät jedoch nur eis Jahr regiert und hät nur representativi Ufgabe ka.

Nach em Yohannes II. sim Tod isch vom ethiopische Hochadel, dä immer me id Erbfolg vo de Dynastie igriffe hät, de Tekle Haymanot II. zum neue Kaiser bestimmt worde. 1777 isch de Tekle Haymanot II. abgsetzt worde und de Salomon II. isch neue Kaiser worde, wobi de Tekle Haymanot II. no vier witeri mal zum Kaiser gmacht worde isch.

Die erste Jahr vom 19. Jahrhundert sind dur heftigi Kämpf zwüsche de einzelne Ras prägt ksi. Under anderem isch um die zuekünftik Rolle vom Kaiser Egwale Seyon gstritte worde. Us de afängliche Usernadersetzige hät sich e bürgerchriegsähnlichi Krise entwickelt, wo s Kaiserrich fast vollständig isoliert hät.

Riichseinigig under em Theodor II.

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S Abessinische Kaiserriich nach de Riichseinigig um 1891[18]

S Ändi vo de Zemene Mesafint hät sich mit em Ufstieg vom Kassa Hailus, em spätere Kaiser Theodor II., abahnt. Am 11. Februar 1855 hät er sich zum erste moderne Kaiser von Ethiopie kröne la und hät demit de Prozäss vo de ethiopische Riichseinigig agfange. Uf sini Herrschaft sind unter anderem innenpolitischi Reforme, die erste Modernisierige, die demit verbundeni Abschaffig vo de Sklaverei, d Verbesserig vom Justizsystem und d Reorganisierig vo de veraltete Kaiserliche Armee gfalle.

Die sogenannti ethiopischi Riichseinigig isch uf die mehrere erfolgriiche Kampagne vo de kaiserliche Armee gäge die verschiedene Teilkönigriich zruckzführe ksi. Die Kampagne händ mit de Schlacht vo Gur Amba (27. Septämber 1852) begonne und händ mit de Schlacht vo Derasge (1855) ufghört. Die wichtigsti Kampagne isch d Besetzig vom Königriich Shewa 1855 ksi. Die mit ihm verbündete Oromo i de Provinz Wällo sind bereits 1852 vom ethiopische Imperium besiegt worde[19]. Später sind d Provinze Godscham und Wällo mit de Tigray und die widerspänstige Regione Begemder und de gsmati Norde vom Riich gfolgt.

Landschaft vo Abessinie 1861, Französischi Darstellig vom Louis van Houtte

Die Rückkehr vo de Kontrolle über s ganze Kaiserriich i d Händ vo em Kaiser hät 1855 ändgültig d Zemene Mesafint beändet und händ de Afang vo de Gschicht vom moderne ethiopische Nationalstaat igleitet.

D raschi Expansion vom Ethiopische Riich hät aber zu de erste Konfrontatione mit de europäische Natione und erneut mit em Osmanische Riich gführt. De Theodor II. hät ufgrund vo einem vo 1865 bis 1866 durende diplomatische Konflikt mit em Vereinigte Königriich alli Europäer i sim Land als Geisle gfange näh. Dies hät zu de Britische Äthiopieexpedition vo 1868 gführt.

Im Dezämber 1867 isch es indisch-britisches Expeditionsheer, bestahend us 13.000 britische und indische Soldate, 26.000 Zivilpersone und me als 40.000 Tier[20], under em Kommando vom Robert Napier, 1. Baron Napier of Magdala a de Küste vom Land glandet, weles Ändi Januar 1868 mit em Vormarsch is Landesinnere begonne hät. Am 13. April 1868 hät die britisch-indischi Armee de Sturm auf Magdala, wo sich de Kaiser verschanzt hät, gstartet. Um ere für ihn schmachvolle Gfangenahm zu entga, hät er unmittelbar vor em Fall vo de Bergfestig am 13. April 1868 Suizid beganne.[21] Sin Nachfolger isch de Tekle Giyorgis II. worde.

Ziitalter vom Imperialismus

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Bündniss im Erste Wältchrieg -
0 Alliierti
0 Mittelmächt
0 Abessinie und witeri Neutrali

Nach de britische Expedition vo 1868 und de i de 1880er Jahr beginnendi Wettlauf um Afrika hät für s Kaiserriich Ethiopie s Ziitalter vom überseeische Imperialismus agfange. Während dere Periode hät sich s Land modernisiert und hät vielme versuecht eigeni imperialistischi Plän umzusetze, wie z.b en Zuegang zum Meer. Es isch debi zu drü Chrieg mit Italie cho. Die Ziit hät mit em Afang vom Erste Wältchrieg 1914 geändet.

Herrschaft vom Yohannes IV.

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De neui Kaiser Tekle Giyorgis II. hät sich zunächst als Nachfolger vom Theodor II. duresetze chönne und isch am 11. Juni 1868 zum Kaiser proklamiert worde. Gefahr hät em Tekle Giyorgis II. jedoch scho bald vosite vo sim Schwager droht, dä de Kaiser schliesslich i de Schlacht am Assam (i de Nöchi vo Adua) am 11. Juli 1871 gschlage hät, gefange gno hät und sich sälbst am 21. Januar 1872 als Yohannes IV. zum Kaiser kröne la hät.[22] De Tekle Giyorgis II. isch im folgende Jahr i de Gfangeschaft gstorbe.

De tief religiösi Yohannes IV. hät versuecht sich mit de verfeindete Brite uszusöhne und hät s äthiopische Judedum mit de orthodoxe Staatschille gliech gstellt. De Islam hingäge isch witerhi unterdrückt worde.[23]

Mahdiste i de Schlacht vo Omdurman, undatierts Gemäld vom Robert Talbot Kelly (1861–1934)

De Kaiser hät i de Jahr 1875 und 1876 gäge s osmanische Ägypte Chrieg gfühert und hät mehreri Invasione abgwehrt. Im Aschluss hät er sich aber dezue verpflichtet, de Ägypter und Brite bi de Evakuierig vo ihrer Garnisone a de sudanesisch-äthiopische Gränze während em Mahdi-Ufstand im Sudan z hälfe. Bereits 1885 isch es deshalb zu Kämpf mit de Mahdiste cho. 1887 händ d Mahdiste bi Debra Sin gäge d Äthiopier gsiegt und händ chönne Gondar inäh und plündere. De Yohannes IV. hät em Kalife vo de Madigste em Abdallahi ibn Muhammad es Friedensagebot gmacht, welles er abgelehnt hät. De Kaiser hät derufhi verkündet, dass er gäge Khartum ziehe würdi. Im März 1889 händ d Ethiopier under de Füherig vom Kaiser mit 150.000 Soldate de Sudan agriffe und es isch am 9. März zu de Schlacht vo Gallabat cho. Nach afängliche Erfolg vo de kaiserliche Armee hät d Schlacht mit ere ethiopische Niederlag geändet. De Kaiser isch von eme Heckeschütz tödlich troffe worde und isch am 11. März bi de zweite Schlacht am Fluss Atbara in d Händ vo de Mahdiste gfalle. I de Hauptstadt Omdurman isch sis Haupt zur Schau gstellt worde.

Eritreachrieg (1886–1889)

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Italiänischi Niederlag i de Schlacht bi Dogali (1887), Gemäld vom Michele Cammarano

Zur gliche Ziit hät sit 1885 en Kolonialchrieg gäge s Königriich Italie um s Gebiet vom hütige Staat Eritrea cho.

Italie das mehrfach versuecht hät im Sudan gäge d Mahdiste z interveniere isch vo Grossbritannie und Ägypte zruckgewiese worde. Die koloniale Pläne händ sich danach uf s geschwächte Ethiopie konsentriert. Als sich 1885 d Italiener de vormals ägyptische Stadt Massawa bemächtigt händ und d Kolonie Italiänisch-Eritrea gründet händ, isch es zu de ernste Spannige mit Abessinie cho, das mit dem Besitz vo Massawa en Zugang zum Meer hät welle erreiche. De Konflikt hät 1886 i nere italiänische Chriegserklärig gmündet[24], doch us Unerfahreheit und Oberflächlichkeit händ die italiänische Truppe mehreri Niederlage erlitte.[25] Die ändglültigi Chriegsentscheidig hät aber erst d Schlacht bi Dogali vom 25. Januar bis zum 26. Januar 1887 bracht. De Äthiopier isch es gluge die Italiäner z besiege.

I de Nähi vo Massawa händ indesse am 27. und 28. März 1887 witeri Gfächt stattgfunde. Ersch nach em ethiopische Herrscherwächsel isch es 1889 zum Friedensschluss cho, dä Abessinie d Unabhängigkeit gsichert hät. De Kaiser Menelik II. hät de Fründschaftsverftrag vo Wetschale unterzeichnet, dä Italie als Protektorat usgleit hät, was 1895 zu em erneute Italiänisch-Ethiopische Chrieg gführt hät.

Expansion und Modernisierige under em Menelik II.

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Expansion vom Abessinische Kaiserriich vo 1750 (orange) bis zu de Eroberige vom Kaiser Meneliks II. am Ändi vom 19. Jahrhundert (gäl) im Ziitalter vom Imperialismus
Äthiopischi Truppe vom Ras Wolda Giyorgis uf em Rückmarsch nach de Unterwärfig vo Kaffa (Fotografie vom Alexander Bulatowitsch)

De eigentlichi Begründer vom moderne Ethiopie isch de Menelik II. (1889-1913) ksi. Dur sini Politik vo de Modernisierig, die im Sieg über d Italiäner bi Adua 1896 gipfelt hät, hät er sis Land vor em europäische Kolonialismus bewahrt.

Sini Herrschaft hät am 10. März 1889 agfange. Er hät zu de Gägner vom Yohannes IV. khört und hät sich mit italiänische Hilf nach em Yohannes' IV. sim Tod als Kaiser duresetze chönne. Als au die andere Kolonialmächt (Frankriich, Grossbritannie und s Dütsche Riich) die Plän ufgä händ, Ethiopie z kolonisiere, hät der Kaiser sis Land rasch modernisiert. Unter anderem isch e französischi Isebahnlinie nach Dschibuti gbaut worde, es Telefon- und Telegrafenätz errichtet worde und e äthiopischi Nationalbank und Post gründet worde. 1894 hät de Menelik II. eigeni Briefmarke igführt und hät de Maria-Theresie-Taler dur de ethiopischi Birr mit sim Konterfei uf de Münze und Note.

S Horn vo Afrika um 1900

Obwohl d Riichseinigig bereits abgeschlosse ksi isch, isch es under em Menelik II. zu ere Verstärkig vo de Expansion vo de Monarchii cho. Es sind i de 1890er Jahr die Reich vo de Oromo im Süde, de Gurage im Südweste, de Awsa, de Staat vo de Afar im Nordoste, und de Somali im Oste vom abessinische Heer eroberet worde.[26] Sälbst de mächtigi „Gottkönig“ vo Kaffa hät sich em Expansionsdrang vom ethiopische Imperium beuge müsse. De Menelik II. hät bis zum Ändi vo sinere Herrschaft 1913 s Staatsgebiet vo Abessinie vervierfache.

Under em Kaiser isch es zu de ändgültige Festlegig vo de Gränze mit em französische Dschibuti im März 1897, Britisch-Somaliland e paar Monet später im Juni 1897, mit em italiänische Eritrea im Jahr 1900, mit em Anglo-Ägyptische Sudan im Jahr 1902, Kenia im Jahr 1907 und Italiänisch-Somaliland 1908 cho. Die Gränze existieret fast unverändert no bis hüt. Ab de 1890er hät sich de Name Ethiopie begonne durezete und de traditionelli Name Abessinie langsam im Inn- und Usland ersetzt. 1897 isch die ersti Nationalflagge igführt worde.

Erneuti Italiänischi Kolonilisierigsversüech (1895–1896)

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Nach em gscheiterte Eritreachrieg hät am 2. Mai 1889 de König Umberto I. mit em Kaiser Menelik II. en Fründschaftsvertrag gschlosse, dä d Vorstufe zu ere erneute italiänische Expansion nach Abessinie bilde hät sölle. S Abessinische Kaiserriich hät i ihm de italiänischi Kolonialbesitz am Rote Meer anerkännt. De italiänischi Text hät sich als Anerkännig vo Äthiopie, als nunmehr es italiänisches Protektorat zu sie, gläse. Im Amharisch isch devo aber kei Red ksi. De Ministerpräsidänt Francesco Crispi hät de andere Grossmächt de neui Protektoratsstatus verkündet. De Menelik II. hät e Rücknahm vo dere Dütig gforderet. Als Italie sich gweigeret hät, hät Ethiopie de Vertrag kündigt. Dadurf hät Italie d Küste mit sinere Flotte blockiert, hät Stammesgägesätz gförderet und hät d Gägner vom Menelik II. mit Waffe versorgt. Frankriich und s Russische Riich händ de Menelik II. understützt und dise hät im Summer 1895 d Italiäner agriffe. Im Dezämber händ d Italiäner i Schlacht um de Amba Alagi gwunne, woruf witeri Verstärkig nach Ostafrika gsandt worde.

Am 1. März isch es zu de entscheidende Schlacht vo Adua gäge die italiänische Invasionstruppe under em General Oreste Baratieri bi de Stadt Adua cho. Im Norde vo de afrikanische Monarchii. Trotz de waffetechnische Überlägeheit vo de Italiäner händ die ethiopische Truppe gsiegt. Der ethiopischi Sieg hät s Königriich Italie innenpolitisch starch gschwächt: es isch in Grossstädt wie Rom zu Kundgäbige gäge e Fortsetzig vom Chrieg cho. Am 5. März 1896 isch de Crispi von sim Amt zruckträte und de Chrieg hät im Oktober 1896 mit em Friedensvertrag geändet.

Erste Wältchrieg

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Vo 1914 ab hät sich s Kaiserriich Ethiopie, zämme mit Liberia als einzige souveräne afrikanische Staat, teilwiis am Erste Wältchrieg zwüsche de europäische Grossmächt beteiligt und hät Truppe in Sudan, Kenia, Britisch-Somaliland und Syrie gschickt. S Land hät aber zu de Chriegsverlürer khört und isch bereits 1916 usgschide.

Kolonie in Afrika am Vorabig vom Erste Wältchrieg (1914)
Kaiser Iyasu V.

1906 hät Italie entgäge de Vertragsveribarige vom Oktober 1896 mit Frankriich und Grossbritannie en Vertrag gschlosse, dä s Abessinische Kaiserriich zu ere gmeinsame Iflusszone erklärt hät.

Nach däm Vertrag hät sich de Menelik II. mit de drü Grossmächt überworfe und Abessinie hät sich a s Dütsche Riich aglehnt. Am 7. März 1905 hät es mit ere dütsche Delegation under de Leitig vom Friedrich Rosen und Kaiser Menelik II. en Fründschafts- und Handelsvertrag.

Am Afang vo de 1910er Jahr isch es zwüsche de kaiserliche Armee und französische und italiänische Kolonialtruppe zu mehrere Gränzkonflikt cho. De dütschi Kaiser Wilhelm II. hät das gnutzt und hät Wirtschaftshilf gleistet, defür hät de Menelik II. mehreri dütschi Beamti i sini Regierig ufgno, vo denen allerdings zahlriichi uf Druck vo de mächtige und europafeindliche Kaiserin Taytu wieder entfernt worde sind.

1913 isch de Menelik II. nach lange Krankheit im Alter vo 69 Jahr gstorbe. Sin Nachfolger isch sin Enkel Iyasu V. worde.

Ethiopie im Erste Wältchrieg

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Nach em Attentat vo Sarajevo (28. Juni 1914) hät sich d Lage au am Horn vo Afrika erneut verschärft. Nach de dütsche Chriegserklärig a Russland am 1. August und Frankriich am 3. August, isch Kaiserriich under Druck gstande. Sowohl die Alliierte als au d Mittelmächt händ s Land unter Druck gesetzt. Da Abessinie aber vo alliierte Kolonie umgä ksi isch, aber die gute Beziehige zum Dütsche Riich, Österriich-Ungarn und em Osmanische Riich nöd hät welle ufgä, hät de Iyasu V. am Afang vom Chrieg am 28. Juli 1914 vorerst d Neutralität vo sim Land erklärt.

Schlacht bi Tanga 1914, Gemäld vom Martin Frost

Ändi 1915 isch de Iyasu V. aber em dütsche Dränge und em Ufruef vo de Osmane zum „Heilige Chrieg“ gfolgt und sis Land isch, sehr zum Missfalle vom Adel, i de Ersti Chrieg iträte. Afang 1916 sind dütschi U-Boot vor Eritrea erschine, und nach Abessinie gfloheni somalischi Rebelle bzw. Abgesandti vom somalische Derwisch-Ufstandes innerhalb vo dem vo de Brite beaspruchte Territorium händ dütsch und abessinischi Waffe erhalte. De Iyasu V. hät mit sinere Armee astatt Eritrea de Südsudan agrife la. Döt dänd dütschi Agänte parallel en Ufstand vo christliche Afrikaner sowie muslimische Darfuris inszeniert, während pro-türkischi Senussi in Libye dur Ägypte i de Nordsudan hättet vorstosse solle. Em Iyasu V. sis Unternähme isch jedoch scho am Afang gscheiteret, da sini Truppe im Mai rasch gschlage worde sind. D Alliierte händ ihn folgrichtig als Feind agluegt. Kurz nach de britische Offensive sind anglo-ägyptischi Truppe uf Addis Abeba vorgstosse. Obwohl die feindliche Truppe tief is Landesinnere vorgstosse sind, hät de Iyasu zersch Truppe is Osmanische Riich nach Syrie gschickt. Er hät sich au a de Kämpf in Dütsch-Ostafrika beteiligt.

D Brite händ parallel dezue im Septämber under de ethiopische Adelige vo Shewa us e Rebellion gäge ihn entfacht. De Iyasu V. und sin Vater sind im Oktober 1916 i de Schlacht vo Segale, nördlich vo Addis Abeba, gschlage worde. Bis 1917 hät sich in sinere Residänz in Harar ufgalte. De Kaiser isch no vor sinere eigentliche Krönig vertriebe und 1921 inhaftiert worde. Danach isch Abessinie, im Agsicht vo de neue politische Krise, us em Chrieg usgschide.

Zwüschechriegsziit

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Nach em Chriegsustritt hät in Abessinie, wie au 1918 in Europa, d Zwüschechriegsziit agfange. I däre Periode isch es am Afang zu innenpolitsche Machtkämpf cho. De Haile Selassie I. isch 1931 neue Kaiser worde und hät umfassendi Reforme duregführt. Es isch under sinere Herrschaftsziit zum erste grössere Wirtschaftsufschwung sit em Melenik II. sim Tod cho. In de 1930er Jahr isch s Land schliesslich i de Kreis vo de Grossmächt ufgrückt. D Zwüschechriegsziit hät in Äthiopie offiziell mit de Abessiniekrise vo 1934/35 geändet.

  • Saheed A. Adekumobi: The History of Ethiopia. Greenwood Press, Westport CT u. a. 2007, ISBN 978-0-313-32273-0.
  • Richard Pankhurst: The Ethiopians. A History. Blackwell Publishing, Oxford u. a. 2001, ISBN 0-631-22493-9.
  • Kevin Shillington (Hrsg.): Encyclopedia of African History. Routledge, London 2005, ISBN 1-57958-245-1.
  • Carl Paul: Abessinien. Fr. Richter, Leipzig 2. Auflage 1901.
  • Mordechai Abi (Hrsg.): The Era of the Princes: the Challenge of Islam and the Re-unification of the Christian empire, 1769-1855. Longmans, London 1968.
  • "Ethiopia" and "Abyssinia" i de Encyclopædia Britannica, 11th ed. (1911) (änglisch)

Einzelnachwiis

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  1. 1,0 1,1 The World Factbook 1990
  2. 2,0 2,1 Abfrag bi de Wältbank
  3. World Economic Outlook (WEO) data, IMF (Memento vom 23. Septämber 2015 im Internet Archive) abgerufen am 19. Juli 2012
  4. Der Brockhaus in fünf Bänden. F. A. Brockhaus, Leipzig 2004. Seite 259
  5. Food and Agricultural Organization of the United Nations. 2012. Milenium Developmental Goals – Goal 7. Ensure environmental sustainability – national forrest assesements
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 Saheed A. Adekumobi: The History of Ethiopia. Greenwood Press, Westport CT u. a. 2007, ISBN 978-0-313-32273-0, S. 10.
  7. Stanislaw Chojnacki, Ethiopian Icons: Catalogue of the Collection of the Institute of Ethiopian Studies (Milan: Skira, 2000), cat. 17
  8. Richard Pankhurst: The Ethiopians. A History. Blackwell Publishing, Oxford u. a. 2001, ISBN 0-631-22493-9, S. 45.
  9. Harold Marcus: A History of Ethiopia 1994
  10. Harold G. Marcus: A History of Ethiopia, University of California Press, Neuauflage 2002, ISBN 0-520-22479-5 (S. 34–38)
  11. Oromo Migrations and Their Impact, in: Ethiopia: A Country Study, 1991
  12. "History of Arabia." uf www.britannica.com
  13. Richard K. R. Pankhurst in: The Ethiopian Royal Chronicles. Oxford University Press (Addis Abeba 1967).
  14. Fred M. Shelley: Nation Shapes: The Story Behind the World's Borders. ABC-CLIO 2013, ISBN 978-1-61069-106-2(Zugriff am 10. Juni 2013)
  15. Teodoros Kiros: The Meditations of Zara Yaquob. Archiviert vom Original am 16. Oktober 2012. Abgrüeft am 18. September 2012.
  16. Abir, Seiten 23-26.
  17. Trimingham, Site 262.
  18. "Abyssinia" in the Encyclopædia Britannica, 9th ed., Vol. I, pp. 61–67. 1878.
  19. Abir, Ethiopia, S. 180.
  20. Moorehead: The Blue Nile. S. 270.
  21. Vgl. dazu Volker Matthies: Unternehmen Magdala. Strafexpedition in Äthiopien. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-572-0.
  22. Deutsches Historisches Museum: Chronik 1872
  23. Gerhard Rohlfs: Meine Mission nach Abessinien – Auf Befehl Sr. Maj. Des Deutschen Kaisers im Winter 1880/81 unternommen. F.A. Brockhaus, Leipzig 1883, S. 216.
  24. Heinrich Loth: Geschichte Afrikas von den Anfängen bis zur Gegenwart, Teil II, Afrika unter imperialistischer Kolonialherrschaft und die Formierung der antikolonialen Kräfte 1884-1945, Seite 24 f. Akademie-Verlag, Berlin 1976.
  25. Maria Schlick: Atlas der Weltgeschichte, Seite 162f. Neuer Kaiser Verlag, Klagenfurt 2007.
  26. John Young: Regionalism and Democracy in Ethiopia. In: Third World Quarterly. 19, Nr. 2, 1998, S. 192