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Italiänische Faschismus

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D Flagge vom italiänische Faschismus

De italiänischi Faschismus (italiänisch Fascismo Italiano), bezeichnet die politischi Bewegig vom Benito Mussolini, wo vo 1919 bis 1943 im Königriich Italie und vo 1943 bis 1945 i de Italiänische Sozialrepublik existiert hät.

Als Gründigsdatum vom italiänische Faschismus gilt de 23. März 1919, wo de Mussolini d Frontkämpfervereinigung Fasci italiani di combattimento (Italiänischi Kampfbünd) gründet hät. Die isch 1921 i d politischi Partei Partito Nazionale Fascista (Nationali Faschistischi Partei, kurz PNF) umgwandlet worde. Nach em sogenannte Marsch uf Rom 1922 hät d PNF e Koalitionsregierig mit de Konservative und Nationaliste mit em Mussolini als Ministerpräsidänt bildet. Ab em 3. Januar 1925 händ d Faschiste in Italie e Diktatur errichtet. S Zitalter vo 1925 bis 1945 wird in Italie als „ventennio fascista“ (die zwei Jahrzähnte vom Faschismus) bezeichnet.

D imperialistischi Ussepolitik vo de Faschiste hät zu nere Reihe vo militärische Interventione vo Italie in Afrika und uf em Balkan gfüert. Drüber use hät s faschistische Italie vo 1936 bis 1939 militärisch massiv d Nationaliste under em Francisco Franco im Spanische Bürgerchrieg understützt und hät als Verbündete vom Nationalsozialistische Dütsche Riich under em Adolf Hitler während em Zweite Wältchrieg au am Westfäldzug gäge Frankriich und am Chrieg gäge d Sowjetunion mitkämpft.

Nach de Landig vo de Alliierte uf Sizilie 1943 isch es im Juli zum Sturz vo de faschistische Diktatur cho. De König Viktor Emanuel III. hät de Mussolini für abgsetzt erklärt und sälber wider de Oberbefehl über d Stritchräft übernoh. Er hät am 3. September 1943 mit de Alliierte de Waffestillstand vo Cassibile gschlosse. D Wehrmacht hät denn in dr Operation Fall Achse Norditalie bsetzt und hät mit de italiänische Sozialrepublik en Marionettestaat gschaffe, wo bis 1945 existiert hät. 1945 hät de Faschismus in Italie mit de Befreiig durch d Alliierte gändet.

De italiänischi Faschismus isch es Modäll für ähnlichi Bewegige, Parteie und Organisatione in verschiedene Staate und Regione vo Europa ksi.

Hüt isch de Faschismus no i einige Teil vo Italie, vor allem im Norde, no allgegewärtig und hät immer no vil Ahänger.

Wesentlichi Elemänt vom Faschismus sind ksi:

Ideologisch umstritte isch hüt, ob de italiänischi Faschismus e autoritäri oder e totalitäre Bewegig ksi isch.[8]

Antisemitismus

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Au de Antisemitismus isch umstritte: obwohl es under sine Ahänger au Rassiste und Antisemite ge hät, hät der italiänischi Faschismus bis zum Erla vo Rassegsetz 1938 en söttige Rassismus nöd verträte,[9], im Gägesatz vili italiänischi Jude sind sälber Faschiste ksi oder händ mit de Bewegig sympathisiert.[10]

Under em früeje italiänische Faschismus sind physischi Übergriff uf Jude unterbliibe, d Usüebig vo de Religion isch zu keinere Zit behinderet worde.[11][12][13] Aber scho am Aafang vo de 1930er Jahr het s die erste Zeiche vom ene staatlich verordnete Antisemitismus gee.[14] Wo de Adolf Hitler in Dütschland d Macht überna hät, si au z Italie ab 1936 immer mee antijüdischi Publikatione veröffentlicht worde. 1938 isch de antisemitisch Flügel vom Partito Nazionale Fascista sterker worde und d Jude si als en uneuropäischi und unitalienischi Bevölkerig definiert worde, wo darum nit chönne assimiliert wärde,[15] und d Jude si registriert und usgrenzt worde. Öbbe 9.000 Jude si ab 1943 vo de Faschiste zämme mit de Nazis in dütschi Konzentrationslager deportiert und dört umbrocht worde,[16] aber es het au vili italienischi Offizier gee, wo sich gweigeret händ, an antijüdische Aktione vo de nationalsozialistische Truppe mitzmache.[17]

Gschicht
  • Alberto De Bernardi: Una dittatura moderna. Il fascismo come problema storica. 2. Aufl. Mondadori, Mailand 2001, ISBN 88-424-9646-4.
  • Richard J. Bosworth: The Italian dictatorship. Problems and perspectives in the interpretation of Mussolini and Fascism. Arnold Press, London 1998, ISBN 0-340-67727-9.
  • Renzo De Felice: Mussolini. Einaudi, Turin 1965–1997 (8 Bde.).
  • Emilio Gentile: The Italian road to totalitarianism. Taylor & Francis, London 2009, ISBN 978-0-7146-5487-4.
  • Mario Isnenghi: L’Italia del fascio. Giunti, Florenz 1996, ISBN 88-09-21014-X.
  • Malte König: Faschismus in Italien. Entstehung, Konsolidierung, Zusammenbruch und Aufarbeitung. In: Der Bürger im Staat 60.2 (2010), S. 143–151.
  • Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus. 4. Aufl. Wagenbach, Berlin 2008, ISBN 978-3-8031-2300-8.
  • Davide Rodogno: Fascism’s European Empire. Cambridge University Press, Cambridge 2006.
  • Denis M. Smith: Modern Italy. A political history. University Press, New Haven, Conn. 1997, ISBN 0-300-07377-1 (früherer Titel Italy).
  • Angelo Tasca: Glauben, Kämpfen, Gehorchen. Aufstieg des Faschismus in Italien. („Nascita e avvento del fascismo“). Edition Promedia, Wien 2001, ISBN 3-900478-12-0.
  • Nicola Tranfaglia: La prima guerra mondiale e il fascismo. UTET, Turin 1995, ISBN 88-02-04947-5 (Storia d’Italia; 22).
  • Hans Woller: Rom, 28. Oktober 1922. Die faschistische Herausforderung, München 1999.
Soziologischi und sozialhistorischi Asätz
  • Ruth Ben-Ghiat: Fascist modernities. Italy, 1922–1945. University Press, Berkeley, Calif. 2001, ISBN 0-520-24216-5 (Studies on the history of society and culture; 42).
  • Mabel Berezin: Making the fascist self. The political culture of interwar Italy. University Press, Ithaca N.Y. 1997, ISBN 0-8014-8420-0.
  • Victoria De Grazia: The culture of consent. Mass organizing of leisure in Fascist Italy. University Press, Cambridge 1981, ISBN 0-521-23705-X.
  • Simonetta Falasca Zamponi: Fascist spectacle. The aesthetics of power in Mussolini’s Italy. Neuaufl. University Press, Berkeley, Calif. 2000, ISBN 0-520-20623-1 (teilw. Dissertation, Universität Berkeley 1992).
  • Emilio Gentile: The sacralization of politics in Fascist Italy („Culto del littorio“). University Press, Cambridge 1996, ISBN 0-674-78475-8.
  • Giorgio Mezzalira, Hannes Obermair (Hrsg.): Faschismus an den Grenzen / Fascismo di confine. Studienverlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2012, ISBN 978-3-7065-5069-7 (Geschichte und Region/Storia e regione; 20/1).
  • Jens Petersen, Wolfgang Schieder (Hrsg): Faschismus und Gesellschaft in Italien. Staat, Wirtschaft, Kultur. SH-Verlag, Köln 1998, ISBN 3-89498-021-4 (Italien in der Moderne; 2).
  • Petra Terhoeven: Liebespfand fürs Vaterland. Krieg, Geschlecht und faschistische Nation in der italienischen Gold- und Eheringsammlung 1935/36. Niemeyer, Tübingen 2003, ISBN 3-484-82105-1 (zugl. Dissertation, TU Darmstadt 2002).
  • Paola S. Salvatori: La seconda Mostra della Rivoluzione fascista. In: Clio, XXXIX, 3, 2003, S. 439–459.
  • Paola S. Salvatori: La Roma di Mussolini dal socialismo al fascismo (1901–1922). In: Studi Storici, XLVII, 2006, 3, S. 749–780.
  • Paola S. Salvatori: L’adozione del fascio littorio nella monetazione dell’Italia fascista. In: Rivista italiana di numismatica e scienze affini, CIX, 2008, S. 333–352.
Verhältnis zum Nationalsozialismus
  • Maurizio Bach: Die charismatischen Führerdiktaturen. Drittes Reich und italienischer Faschismus im Vergleich ihrer Herrschaftsstrukturen. Nomos Verlag, Baden-Baden 1990, ISBN 3-7890-2106-7.
  • Malte König: Kooperation als Machtkampf. Das faschistische Achsenbündnis Berlin-Rom im Krieg 1940/41. SH-Verlag, Köln 2007, ISBN 978-3-89498-175-4 (Italien in der Moderne; 14).
  • Sven Reichardt: Faschistische Kampfbünde. Gewalt und Gemeinschaft im italienischen Faschismus und in der deutschen SA. Böhlau, Köln 2002, ISBN 3-412-13101-6 (zugl. Dissertation, FU Berlin 2000).
  • Sven Reichardt, Armin Nolzen (Hrsg.): Faschismus in Italien und Deutschland. Studien zu Transfer und Vergleich. Göttingen 2005.
  • Wolfgang Schieder: Faschistische Diktaturen. Studien zu Italien und Deutschland., Göttingen 2008.
  • Thomas Schlemmer, Hans Woller: Der italienische Faschismus und die Juden. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Jg. 53 (2005), Heft 2, S. 165–201.
 Commons: Italienische Faschismus – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnachwiis

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  1. Clemens Zimmermann: Das Bild Mussolinis. Dokumentarische Formungen und die Brechungen medialer Wirksamkeit. In: Gerhard Paul: Visual History. Ein Studienbuch, S. 225 f.
  2. Ernst Nolte, Der Faschismus in seiner Epoche. Action française – Italienischer Faschismus – Nationalsozialismus, Taschenbuchausgabe, Piper, Münche 1984, S. 253 ff. u.ö.
  3. Manfred Hinz: Die Zukunft der Katastrophe. Mythische und rationalistische Geschichtstheorie im italienischen Futurismus, S. 1–18 und 89–111.
  4. Benito Mussolini: La Dottrina del Fascismso, 1933. („Lo Stato fascista è una volontà di potenza e d’imperio. La tradizione romana è qui un’idea di forza. Nella dottrina del fascismo l’impero non è soltanto un'’spressione territoriale o militare o mercantile, ma spirituale o morale. […] Per il fascismo la tendenza all’impero, cioè all’espansione delle nazioni, è una manifestazione di vitalità; il suo contrario, o il piede di casa, è un segno di decadenza:“)
  5. Jens Petersen: Kriminalität und politische Gewalt im faschistischen Italien. Ein deutscher Blick auf ein italienisches Problem. In: Sigrid Schmitt und Michael Matheus (Hrsg.): Kriminalität und Gesellschaft in Spätmittelalter und Neuzeit. S. 119.
  6. [Klaus von Beyme: Politische Theorien im Zeitalter der Ideologien. S. 685.
  7. Arnd Krüger: Sport im faschistischen Italien (1922 - 1933), in: G. SPITZER & D. SCHMIDT (Hrsg.): Sport zwischen Eigenständigkeit und Fremdbestimmung. Festschrift für Prof. Dr. Hajo Bernett. Bonn: P. Wegener 1986, 213 - 226; Felice Fabrizio: Sport e fascismo. La politica sportiva del regime, 1924-1936. Rimini: Guaraldi 1976.
  8. Vgl. zum Bispil Wolfgang Schieder, Das Deutschland Hitlers und das Italien Mussolinis. Zum Problem faschistischer Regimebildung, in: Gerhard Schulz (Hrsg.), Die große Krise der dreißiger Jahre. Vom Niedergang der Weltwirtschaft zum Zweiten Weltkrieg, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttinge 1985, S. 54; Karsten Krieger, Faschismus, in: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß (Hrsg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 454.
  9. „The assertion that Fascism had always been racist was unconvincing, except in the sense that every European society, and certainly the liberal democratic ones in Britain and France, carried the potential to be overtly racist.“ Bosworth, Mussolini, S. 275.
  10. Lueg Bosworth, Mussolini, S. 122.
  11. Lueg Clark, Mussolini, S. 221.
  12. Bosworth, Mussolini, S. 279.
  13. Lueg Bosworth, Mussolini, S. 277.
  14. Brunello Mantelli: Rassismus als wissenschaftliche Welterklärung. Über die tiefen kulturellen Wurzeln von Rassismus und Antisemitismus in Italien und anderswo, in: Christof Dipper (Hrsg.): Deutschland und Italien 1860–1960 (= Schriften des Historischen Kollegs – Kolloquien 52), Oldenbourg, München 2005, S. 207.
  15. Gli ebrei rappresentano l’unica popolazione che non si è mai assimilata in Italia perchè essa è costituita da elementi razziali non europei, diversi in modo assoluto dagli elementi che hanno dato origine agli Italiani.
  16. Carlo Moos: Ausgrenzung, Internierung, Deportationen, Antisemitismus und Gewalt im späten italienischen Faschismus (1938–1945), Chronos Verlag, Züri 2004, ISBN 3-0340-0641-1.
  17. Georg Bönisch/Jan Friedmann/Cordula Meyer/Michael Sontheimer/Klaus Wiegrefe: Der dunkle Kontinent. In: Der Spiegel. Nr. 21, 2009, S. 82–92 (Online).