Gailinge am Hochrhi
Gailinge am Hochrhi isch e Dorf am Hochrhi isch e schtaatlich anerkannte Erholungsort. S'liit im Süde vum Hegau im Landkreis Konschtanz i Bade-Württeberg. In dr Amtssproch chennts mer au als Gailingen am Hochrhein, a de Fasnet säget si au Gelagé (sell wird „Gelaschee“ uusgschproche). Hütztag wohnet i sellem Dorf rund 3000 Lüt.
Geografii[ändere | Quälltäxt bearbeite]
Geografisch Log[ändere | Quälltäxt bearbeite]
Gailinge liit im Süde vum Hegau am Hochrhi ufenere Höhi vu 400 bis 630 Meter überem Meeresschpiegl. 's Dorf ziet sich am Südhang vum Rauheberg und ufere alti Flussterrasse vum Rhi hii, iigrahmt vu Wald uf de Bergsite und im Oschte und Felder im Weschte.
Die alti Flussterrasse bricht relativ steil zum Fluss ab und bütet gueti Häng für de Wiiabau. Bi Fön hätt mer en fantastische Blick uf d' Alpekette, die sich denn am ganze Horizont erstrecke. Direkt gegenüber vu Gailinge liit 's chlini und wege sinere mittelalterliche Architektur uusgschproche hübschi Städtli Diessehofe.
Nochbergmeinde[ändere | Quälltäxt bearbeite]
D' Gmeind grenzt im Norde a de Gottmadinger Ortsteil Randegg, im Oschte ad' Schwiizer Gmeinde Buäch und Ramse im Kanton Schaffhuuse, im Süede ad' Schtadt Diessehofe im Kanton Thurgau und im Weste a Dörflinge im Kanton Schaffhuuse. Iigrohmt vu de Schwiz, aber politisch zu Dytschland ghörig isch Büesinge, die Nochbergmeind, die im Weschte ufem halbe Weg zwische Gailinge und Schaffhuuse liit.
Gschichti[ändere | Quälltäxt bearbeite]
Gailinge isch 965 s'erscht Mol inere Urkund erwähnt worde. De Name goht ufene alemannische Sippenfüehrer mit em Name „Gailo“ zruck, wo's Dorf worschinli im 5. Jahrhundert gründet het. De Ort hätt zerscht de Herre vu Gailinge ghört, bevor er 1465 unter d' Landeshoheit vu de Habsburger ko isch. Im Rahme vu de Gebietsverschiebige dur de Reichsdeputationshauptschluss isch di Gmeind 1806 as Großherzogtum Baden gheit.
Religione[ändere | Quälltäxt bearbeite]
E Bsonderheit vu Gailinge isch über vili Johrhundert de hohi jüdisch Bevölkerigsaateil gsi. Nach em End vum Drißigjährige Chrieg isch de erste Jude (1657) erlaubt wore, sich do niderzlo. Zwei Jahrzehnt spöter händ si di mildtätig Bruederschaft Chewra Kadischa gründet und de jüdisch Fridhof aaglegt, wo bis hüt guet erhalten isch. 1830 hät mer z Gailinge, wo jo vu 1827 bis 1925 de Sitz vuneme Bezirksrabbinat gsi isch, e Synagoge iigweit, wo bis zu de Zerschtörig dur d Nazi im Johr 1938 Bschtand gha het. I de Mitte vum 19. Johrhundert sind d Hälfti vu de Iwohner im Dorf jüdischi Bürger gsi (1862 sin nämlich 990 gegenüber de 982 Christe gsi), und vo 1870 bis 1884 het di Gsamtgmeind au en jüdische Burgermeischter, de Leopold Guggenheim, gha.
Gailinge isch dötmols nit nume di zweitgröscht Gmeind im Nelleburgische Hegau gsi (nach Stockach und no vor Radolfzell und Singe!), sondern hät au eini vu de gröschte israelitische Gmeinde vu Bade gha. S Gemeindlebe mit, dur berühmti Rabbiner und Lehrer gschaffene, religiöse und soziale Irichtige (Rat- und Schuelhuus, zentrali Wasserversorgig, Krankehuus, Altersheim) hät bis zur unrühmliche Zit i de Naziherrschaft als musterhaft golte. Di weschtjiddisch Mundart vo Gailinge hät d Florence Guggenheim-Grünberg beschribe.[2]
Wahle[ändere | Quälltäxt bearbeite]
Ergebnis vu dr Landdagswahle syt 2006:[3]
Johr | CDU | SPD | Grieni | FDP | Linki1 | AfD | Sunschtigi |
2016 | 26,8 % | 11 % | 34,2 % | 9 % | 2,4 % | 11,2 % | 5,5 % |
2011 | 36,9 % | 20,6 % | 29 % | 6 % | 3,6 % | 4 % | |
2006 | 46 % | 20 % | 13,7 % | 11,8 % | 4,3 % | 4,1 % |
1 2006: WASG, syt 2011: Die Linke
Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

- Offizielli Website vo Gaillinge (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)
- En Schpaziergang mit Bilder vu de Websiite vu Gailinge
- Bürgerhuus Gailinge - e Zentrum vu de jüdische Gschicht und Kultur am Hochrhi und Bodesee
- Entstehung, Blüte und gewaltsames Ende vo de Gailinger Judengmeind
Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei).
- ↑ Florence Guggenheim-Grünberg: Gailinger Jiddisch. Göttingen 1961 (Lautbibliothek der deutschen Mundarten 22).
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Landtagswahl (Memento vom 7. Juli 2019 im Internet Archive)