Fürstenau GR
S GR im Lemma isch s offiziell Chürzel vom Kanton Graubünde und wird bruucht, zum Verwächslige mit Yträäg vom Name Fürstenau vermyde, wo öppis anders meined. |
Fürstenau | |
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Basisdate | |
Staat: | Schwiiz |
Kanton: | Graubünde (GR) |
Region: | Region Viamala |
BFS-Nr.: | 3633 |
Poschtleitzahl: | 7414 |
Koordinate: | 752495 / 175878 |
Höchi: | 650 m ü. M. |
Flächi: | 1,32 km² |
Iiwohner: | 351 (31. Dezämber 2022)[1] |
Website: | fuerstenau.ch |
Fürstenau | |
Charte | |
Fürstenau (rätoromanisch Farschno) isch e politischi Gmeind i de Region Viamala vum Kanton Graubünde.
De Ort bestoot uss em Städtli Fürstenau sälber, un em Ortsteil Fürstenaubruck (romanisch La Pùnt), wo am Zämmefluss vum Hinterrhy mit de Albula lait. Fürstenau isch im Inventar vo de schützenswerte Ortsbilder vo de Schwiiz yytrait.
Gschicht
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Zum erschte Mool erwäänt wird Fürstenau in de erschti Hälft vum 12. Joorhundert als Mairaus. De Name Fürstenau isch ussem Joor 1257 als Fúrstenowo zum erschte Mool überliiferet. De Ort isch langi Zit de wichtigscht strategisch Punkt im Domleschg gsi, un isch s Verwaltigszentrum vo de Bischöf vo Chur im Domleschg un am Heinzeberg gsi. D Grossburg isch in de zweiti Hälfti vum 13. Joorhundert baut worde. Im Joor 1354 isch Fürstenau vum Kaiser Karl IV. sogar d Stadträcht verliehe worde. De Usschauf vo de letschte bischöfliche Herrschaftsrächt het 1527 stattgfunde. Zämme mit Ortestein het Fürstenau als Grichtsgmeind bis 1851 s Hochgricht Ortestein bildet. Vor 1530 isch Fürstenau zum reformierte Glaube überträtte. S bischöflichi Schloss isch aber ersch 1876 vum Bistum verchauft worde. Deno isch dört vo 1878–95 e Spital unterbrocht gsi. Mit em Bau vo de Fahrstrooss im Joor 1823 het d Brugg vo Fürstenau ihri Bedütig verlore. Hüt spiilt d Landwirtschaft praktisch kei Roll mee.
Bevölcherig
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Joor | 1850 | 1860 | 1888 | 1930 | 1950 | 1980 | 2005 | 2010 |
Yywohner | 304 | 244 | 316 | 200 | 253 | 198 | 329 | 350 |
Ursprüngli isch z Fürstenau Sutsilvanisch, e rätoromanischi Mundart gschwätzt worde. De Ort isch aber scho frie zum Dütsche übergange. Scho im Joor 1742 berichtet de Nicolin Sererhard:
„In dieser [Kirche] wird alternative vom Pfarrer zu Scharanß ein Sontag teutsch, den anderen rumansch geprediget, masen an diesem Durch Paß beide Sprachen üblich, da sonsten im ganzen Tamleschg nur rumansch oder wie es einige aussprechen romansch id est quasi romanisch reden.[2]“
Wie lang gno z Fürstenau no vo Yyheimische Romanisch gschwätzt worde isch, weiss mer nit gnau. Möglich isch dass des no bis zum Änd vum 18. Joorhundert de Fall gsi isch. Bi de Volchszäälig vo 1880 sin es chnapp über 20 %, wo Romanisch als Muettersprooch aagee hen, un au in de näggschte Volchszäälige schwankt de Aateil zwüsche 15–20 %. De Mathias Kundert vermuetet, dass des vorallem durch Zuezügler uss andri Gmeinde z erkläre isch. Im Joor 1900 schrybt de August Sartorius sogar vum „von alters her deutschen Fürstenau“, was en Hyywys druff isch, dass Fürstenau dertemool scho lang nümm als e romanischi Gmeind golte het.
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Mathias Kundert: Der Sprachwechsel im Domleschg und am Heinzenberg (19./20. Jahrhundert). Kommissionsverlag Desertina, Chur 2007, ISBN 978-3-85637-340-5.
- Markus Rischgasser: Fürstenau – Stadt im Kleinstformat (= Schweizerische Kunstführer, Nr. 697, Serie 70). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2001, ISBN 3-85782-697-5.
- Erwin Poeschel:Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden III. Die Talschaften Räzünser Boden, Domleschg, Heinzenberg, Oberhalbstein, Ober- und Unterengadin (= Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 11). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1940.
- Jürg Simonett: Fürstenau. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Fuessnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ in Kundert 2007, pp. 56