Disentis/Mustér

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Disentis/Mustér
Wappe vo Disentis/Mustér
Wappe vo Disentis/Mustér
Basisdate
Staat: Schwiiz
Kanton: Graubünde (GR)
Region: Surselvaw
BFS-Nr.: 3982i1f3f4
Poschtleitzahl: 7180
UN/LOCODE: CH DIS
Koordinate: 707938 / 173057Koordinate: 46° 42′ 0″ N, 8° 51′ 0″ O; CH1903: 707938 / 173057
Höchi: 1'130 m ü. M.
Flächi: 90.98 km²
Iiwohner: 2009 (31. Dezämber 2022)[1]
Gmeindspräsident: Robert Cajacob
Website: www.disentis.ch
Disentis
Disentis

Disentis

Charte
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Charte vo Disentis/Mustér
w

Disentis/Mustér (dytsch Disentis, rätoromanisch Mustér [muˈʃteː]/?; sit 1963 offiziell Disentis/Mustér) isch e politeschi Gmeind i der Region Surselva vom Kanton Graubünde.

Sproochgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Name Disentis chunt vom spootlatynische Wort desertina, was uf Düütsch «es läärs, unbewoonts Gebiet» bedütet. Dr rätoromanisch Name Mustér chunt vom latynische Wort monasterium, wo uf Dütsch «Chlooschter» bedütet.

Z Disentis wird s Oberländer Rätoromanisch, s Surselvisch, gredt. S Chlooschter Disentis het e Rolle gspiilt i dr Pfläg vom Romanische und vo der rätoromanische Schriftkultur.

Geografii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Gmeind liit im Biet Cadi i dr Surselva. Dr grösser Deil vom Gmeindbann isch uf dr lingge Taalsyte, nördlech vom Vorderrhy, und e chlyne Abschnidd uf dr Südsyte vo däm Fluss, wo bi Disentis zerscht dur ne töifi Schlucht und denn bi Disla dur ne chly breitere Taalbode flüsst. Bi Disentis flüsst der Medelser Rhy vo Süde, under dr Burgruiine Chischlatsch und bi dr Brugg vo der Lukmanierstrooss, in Vorderrhy, und under em Dorf Disentis chunt dr Sytebach Acletta-Rhy (Rein d’Acletta) dure und mündet vo links in Vorderrhy; dr Bach us em Sankt Plazidus-Taal (Rein da Val Sogn Placi) goot uf dr Oschtsyte vom Dorf bi dr Plaziduschile dure in Rhy.

A dr Gmeindgränze uf dr Oschtsyte chunt der Russeinerbach usem Cavardirastaal, durs Cavreintaal und s Russeinertaal zum Rhy abe. Z’underscht louft dä Bach durs schmale Russeinertobel, wo grad näbenander en alti tekti Brugg, d Punt Gronda, usem Joor 1851, wo 57 Meter lang isch, und die nöji Betonbrugg, wo dr Apt vo Disentis am 17. Novämber 1938 ygweit het, und d Brugg vo dr Räätische Baan drüber füere.[2]

Im Nordweschte isch d Gmeindgränze uf der Bärgchetti vo de Glarner Alpe, mit em Piz Ault (uf Dütsch: «Höche Bärg»; 3027 Meter über Meer) und em Piz Cavardiras (2960 m ü.M.), und im Nordoschte mit em Piz Git, wo vo dr Glarner Syte här dr dütsch Name Gross Düssi het (3256 m ü.M.). Zu Disentis ghört au no d Südweschtflanke vom Tödi (3613 m ü.M.), wo für d Rätoromane dr Piz Russein isch.

Zu dr Gmeind gehöre d Dörfer und Wiiler Segnas, Faltscharidas, Disla, Clavaniev, Acletta, Funs, Prau Sura, Madernal und Mumpé Tujetsch und uf dr Südsyte vom Rhy Cavardiras, Pardomat Dadens, Patschadauns und Mompé Medel, wo en alti Walsersiidlig isch.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im früene 8. Joorhundert isch en Mönch us emene Chloschter im Burgund, der Sigisbert, is Vorderrhytaal cho und het dört zimli eleigge gläbt. Er het Hilf übercho vomenen Yheimische, wo Plazidus gheisse het. Dè isch derno uf Gheiss vo öperem, wo in Churräzie mächtig gsi isch, tödet worde. Dr Bischof Ursicin vo Chur het drufabe bi de Greeber vom Sigisbert und vom Plazidus es Chlooschter mit Benediktinermönch gründet.

Dr Bischof Tello het em Chloschter ane 765 us em ryche Psitz vo synere Familie, de Viktoriide, mit sym Teschtamänt, vil Güeter im Vorderhytaal und i anderne Biet vo Räzie gschänkt. Die Tello-Schänkig isch es bedütends wirtschaftlechs Fundamänt vo dr Grundherrschaft vom Chlooschter gsi.

S Chlooschter isch a eim vo de wichtige Bärgpäss vo Dütschland uf Italie gläge, em Lukmaanier, und drum isch em s Inträsse vo de Landesherre sicher gsi. Vo de dütsche Kaiser het Disentis drum i der Umgäbig es eigets Herrschaftsgebiet übercho, wo keim andere Herr als nur em Rychsoberhoupt het müesse folge. Das Piet het der Name Cadi gha; das isch e rätoromaneschi Form vom latynische «Casa Dei», was uf Dütsch «s Gottshuus» bedütet. Der Apt vo Disentis isch eso zum ene Rychsfürscht worde.

Im 15. Joorhundert sind d Äpt bi der Gründig vom Graue Bund derby gsi.

S nöje prächtige Chlooschter isch im 17. Joorhundert bout worde und d Chloschterchile derzue vo 1696 bis 1712.

Ane 1689 isch dr Wiiler Brulf vom ene grosse Bärgsturz zuetekt worde.

1799 sind s Dorf und s Chlooschter abebrännt.

Ane 1857 isch z Disentis die erschti Trukerei, d Stampa Romontscha, gründet worde.

Vo Chur uus goot sid em Joor 1912 d Ysebaanlinie vo dr Räätische Baan über Rychenau und Ilanz bis uf Disentis. Vo Disentis us betriibt d Matterhorn-Gottert-Baan d Streki, wo sid 1925 uf Sedrun und übere Oberalppass uf Andermatt und is Wallis goot; am Afang het die Linie dr Furka-Oberalp-Baan, wo ane 1910 gründet worden isch, ghört; es isch uf Deil Abschnidd e Zaanradbaan. D Streki goot grad bim Baanhof vo Disentis dur en Dunnel und het bi Acla da Funtauna, Foppas und Mompé Tujetsch no drü Haltstelle uf Disentiser Bode.

Ane 1969 isch d Firma vo de Bärgbaane z Disentis dank der grosse Understützig vo dene vo Arèbärg gründet worde.

Sache zum Aaluege[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • s Chlooschter
  • d Chlooschterchile vom Heilige Martin
  • s Chlooschtermuseum
  • d Chappele vo der Heilige Agaate (Sontga Gada)
  • d Mariechappele z Acletta
  • d Plazidus-Chile
  • d Pfarrchile vom Heilige Johannes em Däufer (Sogn Gions)
  • d Chile vo de Heilige Rochus und Bastian z Segnas
  • s evangelische Gmeindzäntrum Aua Viva
  • d Luzi-Chappele z Disla
  • die drü Russeinerbrugge
  • dr Baanhof

Lüüt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gion Condrau (Hrsg.): Disentis – Mustér. Geschichte und Gegenwart. Disentis 1996, ISBN 3-952108-10-3.
  • Das Kloster Disentis. Disentis, öpe 2010.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Disentis/Mustér – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  2. A. Sutter: Die neue Russeinbrücke zwischen Disentis und Somvix. In: Schweizerische Bauzeitung, 1939, Syte 101–103.