March

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E March isch d Linie oder en Oort oder es Piet, wo Landschafte und Herrschaftsbiet vonenand trönnt. Es isch es Wort wo i de oberddüütsche Mundarte und bsunders im Schwiizerdütsche i der Ärdkund und der politische Geografy bruucht wird.

Für s alemannische «March» het men im Hoochdüütsche s Wort «Mark» könnt, und das entspricht em nöiere Wort «Grenze», won es Lehnwort us de slawische Sproochen isch.

alti Marchschteine bi der Chile z Muttez

wohär s Wort chunt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Begriff March für «Gränze» und «Gränzruum» isch etymologisch mit Wörter i vilnen indogermanische Sprooche verwandt, öppe mit em persische marz/marč, em armenische mars und em latynische margo.[1] Vom lat. margo chunt s iteliänische margine und au s französische marge.

Usser em Oberdüütsche und bsunders em Alemannischen i der Schwiiz wird s Wort March chuum me bruucht; es wird under em Druck vom schriftleche Standarddüütsch au i der Mundart als wie meh vom Wort Gränze an Rand trükt. Hochdüütsch bruucht me s fasch nur no i Wortverbindige wie «Gemarkung», «Markstein» oder «Mark Brandenburg» und i der historische Landeskund.

Zu der Gschicht vom Wort und vo der Sach «March» cha me vil Beleeg bim Schwyzerischen Idiotikon finde.[2]

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Es Gränzpiet, also e Landschaft ere March noo, het im Middelalter au March gheisse. Der Karl der Grooss het i de üssere Gebiet vo sym riisige Rych d Marke ygrichtet, mit de Marchgraafe zum s Land gäge Gfoore vo änedra sichere. Es het die Spanischi March ggä im Südweschte, die Dänischi March im Norde, die Thüringischi March und d Awaaremarch im Oschte, und ännet de Alpe z Itaalien unde d March Friaul und d March Verona, und wyter im Süüde, i der Middi vo der Halbsinsle isch no hüt d Regioon Marke, wo der Name vo de früemiddelalterliche Rychsmarche het, wo dört gsi sind.

Im düütsche Rych het me i spötere Zyte no vil anderi sonigi Marche ygrichtet. Nume indiräkt chunt aber der Name vo der Markgrafschaft Baade vonnere alte Gränzmarch: Dere Herrschaft seit men eso, wil der Hermann der Erscht vo sym Vater Berthold em Erschte vo Zääringe d Markgrafschaft Verona ggerpt het und der Titel vom Marchgraaf uf syni alti Graafschaft am Oberrhy het chönnen überträge. Vo do sind 1535 d Markgrafschaft Bade-Bade und d Markgrafschaft Bade-Durlach cho.

Zwüsche de Länder sind zerscht teil Marche de grosse geografische Linie noo ggange, öppe uf de Bärgen obe und i de Flüss und Strööm. I flache Gebiet und us gschichtleche Gründ het men anderi Gränze kwer über s Land zoge und denn künschtlech müesse marggiere. D Huet vo de Marche isch e zäntrali Uufgab vo de Regierige.

Geografy und Bruuchtum[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Marchpünkt und d Linie vo de Marche uf der Ärdeoberflechi wärde so, wie si zwüsche de Psitzer vom Land abgmacht – ebe uusgmarchet – worde sind, vo de Vermässer gnau i der Landschaft feschtgmacht und uf Chaarte ytreit und hüüffig no in prezyse Urkunde beschribe. Die alte Landchaarten und Marchbeschrybige und Urbaar sind wichtegi Rächtskwelle und au e gueti Grundlaag für d Gschicht vo de Fluernääme.

A wichtige Pünkt vo der March im Gländ tuet men es uffelligs Zeiche hii; das chan e Marchstei sy oder es Chrüz am ene Felse; im Middelalter het me gärn grossi, bekanti Böim als Marchzeiche gnoo. Der Lengi no het me a der March öppe en Graabe, e Muur oder e Haag gmacht, ass men au uf em Land immer gse het: Do isch d March. I der Gschicht sind gwaltegi Bouwärch de Marche no zoge worde, so wie bi de Röömer vo der Donau zum Rhy und au an andere Ränder vo ihrem Piet der Limes und bi de Chineese die Grossi Muur und d Speerine im Weschte vo den Oschtblockländer im Chalte Chrieg.

Vom Grundwort chunt s hochdüütsche «Gemarkung» – das isch uf alemannisch der Gmeindbann, und derzue git’s i der Rächtsgschicht s Wortpaar Zwing und Bann, won e wyti Bedüütig het. Über das ganze Wortfäld vo «Bann» prichtet der rych dokumäntiert Artikel Bann im Band 4 vom Schwyzerischen Idiotikon.[3] Gmeint isch alles Land mit de Rächt, wo derzue ghöre, im ene Dorf oder ere Gmeind innerhalb vo der Gmeindmarch. D Gsamtheit vo de «Liigeschafte» tuet me z Düütschland im «Bodekataschter» und i der Düütschschwiiz im «Grundbuech» ufschrybe; das gilt für d Parzälle mit Hüüser druff und au fürs Puureland. Die Teil vo der Gmarchig ohni Hüüser zäme gnoo mache d Fäldmarch us, also s Land, wo me zum Puure bruucht. Die einzelne Plätz Land tuet me a vilnen Oorte mit chlynere Marchsteine, wo nid grossi Marchzeiche, «Gränzsteine», am Rand vo der Gmeind sind, marche, und früener het men i die Steine privati Zeiche chönne ygrabe; hüt setze d Vermässer chlyni Schteine i Bode oder tüe Bolzen us Messing ybetoniere.

der Drüübündeschtei im Bünderland

Uf die Pünkt i der Landschaft, wo sech d Marche vo drüü verschidene Länder träffe, het me bsunders gluegt (Drüüländeregg). Bim Chlyhüniger Hafe z Basel isch es Drüüländeregg (Drüüländerbrugg). E schöne grosse Marchschtei stoot im Bünderland uf em Bärg ob Churwalde. Dört isch uf em Rügge vom Furggabüel der uffellig Drüübündeschtei. Är isch uf 2158 Meter über Meer und er zeigt a, ass sech do d Piet vo de drüü alte rätische Bünd träffe: vom Gotteshuusbund, em Obere oder Graue Bund und em Zähgrichtbund. Der alt Schtei dört obe isch anne 1722 ufgstelt worde; 1915 het mene en abegnoo und is Rätische Museum z Chur too, und jetz isch uf sym Oort uf em Bärg obe e nöji, grossi Süüle mit de Wappe vo de drü alte Bünd; d Sekzion Rhätia vom Schwiizer Alpeklub het sen ufetoo.

Zu der Gschicht vom Wort und vo der Sach «March» cha me vil Beleeg bim Schwyzerischen Idiotikon finde:[4]

  • d Eggmarch isch e Marchstei am ene markanten Egge von ere Gränzlinie.
  • d Landmarch isch d Gränze vom ene Land oder ehmolige Territorium.
  • d Gemeinmarch isch es Wort, wo scho im Althochdüütsche vorchunt, und es meint s ganze gmeinsame Piet uf em Bode von ere Gmeind und im Gmeindbann.
  • marche und au abmarche oder undermache und usmarche bedüütet s Feschtlege von ere March zwüsche zwöi Piet. – Und im übertreite Sinn bedüütet usmarchen im Schwiizerdütsche au ganz algmein, ass me bim ene Gschäft tuet zäme rede bis men eis worden isch.
  • Am Zitat im Idiotikon E rëchti March muess zwe Wëre ha gseht me, wie me früener under emene wichtige Marchstei im Gheime chlyni Objäkt im Bode vergrabe het zum Bewys, ass der Stei uf em rächten Platz stoot; die «Züüge» sind meischtens aus Ziegelschtei gsi, und zum do derfür luege het me d Scheidlüüt ygsetzt.

Es isch der Bruuch gsi, ass me vo Zyt ze Zyt de Marche no ggangen isch go luege, ob ebe no alli Zeiche ringsume Gmeindbann am rächten Ort sind. Das isch der «Banntag» – uf Hochdüütsch: «Grenzgang» – wo die Alte de Chinder immer wider sind go zeige, wo d March duregoot, ass sis au jo nie vergässe; i den alte Gschichte heisst’s öppe, me heig de Chinder e chly weh too ass si sech gwüss dra mögen erinnere. Em Striit um d Marche het men es Hauptkapitel vo de Gsetzbüecher gwidmet; ufs Marchsteiversetze sind psunders herti Stroofe gstande, und die wo d Marche verschiebe sind eini vo de schlimmste Sorte vo de bööse Lüüt i de Määrli und de Saage.

Regioone, wo March heisse[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Landschaft March het der Name dervo, wil do s früemiddelalterliche alemannische Herzogtum an s Gebiet vo Räzie choo isch und au s Bischtum Konstanz as Bischtum Chur. Hüt isch das no der Name vom ene Bezirk vom Kanton Schwyz.[5] D Lüüt us dere Landschaft sind d Märchler. Der «Marchestryt» isch im 14. Joorhundert e schwäre Komflikt zwüsche de Habsburger und de Schwyzer wäge de Gränze vo de Herrschaftsgebiet bi Äisidle gsi.

March im Brysgau isch e Verbandsgmeind vo Bade-Württeberg, wo 1974 nöi entstanden isch. Si lyt i der Rhiebeni nid wyt wägg vo Fryburg im Brysgau.

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • March: was das Wort süsch no alles bedüütet
  • Marchschtei, e Fluername, wo in es baar Schwiizer Gmeinde i verschidene Kantöön vorchunt[6]
  • Marchstein, e Bärg im Bann vo Mels im Kanton Sanggalle
  • Marchstein, e Familiename
  • s Marchfäld isch e Landschaft öschtlech vo Wien, der Name het aber mit em Wort für d «Gränze» nüt z tue; er chunt vom Fluss March här, wo uf Tschechisch Morava heisst.
  • March – oder Mark – isch es alts Gwicht zum Edelmetall abmässe.
  • Marbach: Dä Ortsname isch im Oberdüütsche hüüfig, är chunt vo Marchbach, wo es Gwässer enere March noo isch (öppe wie uf hochdüütsch «Grenzfluss»).
  • Mark
  • der Schwarz Schtei oder au Gatterschtei, der nördlechscht Marchschtei vo der Schwiiz, mit Baade-Württebärg

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Jürg Simonett: Grenze In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Kurt Blum: Der Zofinger «Hohe Marchstein» steht wieder. Einiges über den neuerstellten Grenzstein Bottenwil/Zofingen. In: Heimatkunde Wiggertal, 29, 1971, S. 41–44.
  • Pavel Domec: Die Grenze. Eine konzeptanalytische Studie der Limologie. Würzburg 2014, ISBN 978-3-8260-5515-7.
  • Jost Gudelius: Doppelter Abtstab und Hebscheidt: Grenzsteine und Felsmarchen zwischen dem Klostergericht Benediktbeuern und dem Landgericht Tölz. Jachenau 2014, ISBN 978-3-9815341-7-7.
  • Andreas Rutz: Grenzen im Raum – Grenzen in der Geschichte. Probleme und Perspektiven. In: Eva Geulen, Stephan Kraft (Hrsg.): Grenzen im Raum – Grenzen in der Literatur. In: Zeitschrift für deutsche Philologie. Sonderheft zum Band 129, Berlin 2010, S. 7–32.
  • J. Anderson, L. O’Dowd: Borders, Border Regions and Territoriality. Contradictory Meanings, Changing Significance. Regional Studies, 13, 1999, S. 597–604.
  • Christian Descamps: Frontières et limites. Géopolitique, littérature, philosophie. Paris 1991.
  • Lucien Febvre: Frontière. Le mot et la notion. In: Revue de Synthèse historique, XLV, 1928, S. 31–44.
  • Roger Dion: Les frontières de la France. 1947.
  • Paul Guichonnet, Claude Raffestin: Géographie des frontières. Paris 1974.
  • Philippe Pondaven: Les lacs-frontière. Paris 1972.
  • François Schröter: Les frontières de la Suisse. Questions choisies. Zürich/Paris/Brüssel 2007.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Marche – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Berlin 1989, Artikel Mark.
  2. lueg der Artikel March bim Schwyzerischen Idiotikon online
  3. lueg der Artikel Bann bim Schwyzerischen Idiotikon online
  4. lueg der Artikel March bim Schwyzerischen Idiotikon online
  5. Viktor Weibel: Die March, ein altes Grenzland zur Rätoromania – Mikrotoponomastik im Schwyzer Namenbuch. In: Mikrotoponyme. Jenaer Symposion 1. und 2. Oktober 2009; hg. von Eckhard Meineke und Heinrich Tiefenbach. Heidelberg 2011 (Jenaer germanistische Forschungen N. F. 32), S. 277–288.
  6. Marchstein uf der Website vom Projäkt ortsnamen.ch