D Iifüerig vo dr Reformazioon z Baasel

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Dr Reformator vo Baasel, dr Johannes Oekolampad
Dialäkt: Baseldütsch

D Reformazioon vo Baasel isch nid nume e religiööse, sondern au e politische Akt gsi. Mit iirer Iifüerig im Joor 1529 het sich Baasel ändgültig vo sim föidale Ooberher, em Fürstbischof, loosgsäit und d Stadt het ufghöört, s Zentrum vom Bistum Baasel z sii.

Vorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Baasel isch, wie im ganze Riich in dr Zit vor dr Reformation nit nume s Papstdum kritisiert, au politischi und wirtschaftligi Reforme si verlangt worde. Währed dr Reform het sich dr Root ändgültig vom Iifluss vo de Aadlige und vom Bischof emanzipiert. 1515 het er d Privilegie vo de Aadlige ganz abgschafft, wo in de hundert Joor vorhär sowiso immer mee vo iirer wirtschaftlige und politische Stellig verloore häi. 1521 het e Korruptionsskandal zun ere völlige Umwälzig innerhalb vom Root gfüehrt, und dä het sich no im gliiche Johr vo dr bischöflige Herrschaft losgsait. Dr Root het das nit nume as neui Unabhängigkeit vo de Bürger vo dr Kiirche begriffe, er het sich au sälber diräkt in kiirchligi Aaglägeheite iigmischt. So het er zum Bispil d Klöster sich sälber understellt, deren ihre Bsitz sälber verwaltet und die klösterlige Iikümfte für gmeinnützigi Zwäck usgee. 1525 het dr Root au d Privilegie vo de Geistlige abgschafft und ihne s Bürgerrächt gee. Kiirchligi Verwaltigsböste und Professorestelle an dr Uniwersidäät het dr Root au sälber bsetzt. Gliichzitig het e Gwärbreform, wo zwüsche 1521 und 1526 umgsetzt worden isch, de Zümft e Verchaufsmonopol gsicheret, wo zum Ziil gha het, die wirtschaftlige Inträsse vo de Zümfte gegenüber de patrizische Färnhandelskauflüt z privilegiere.

D Ideä vom Luther si in dr Stadt, wo vo humanistische Glehrte prägt gsi isch, und wo drzue non e Hufe Druckereie aasässig gsi si, uf fruchtbare Bode gfalle. Dr Johannes Oekolampad, wo sich 1522 z Baasel niidergloo het, het patristischi Schrifte übersetzt und vo 1523 aa öffentligi Vorlääsige über die biblische Brofeete gee, isch gegen e Wille vom Bischof zum Brofässer ernennt und 1525 schliesslig Lütbriester in dr Martinskiirche worde. Er het sich mit em Erasmus usenandergsetzt, und Kontakt mit em Huldrych Zwingli, em Martin Bucer und em Martin Luther pflägt. Bi dr Oobemoolfroog het sich dr Oekolampad dr Sichtwiis vom Zwingli aagschlosse. D Radikalisierig isch denn scho so wit gange, ass es zwüsche verschiidnige reformatorische und humanistische Gruppe und de Altgläubige erhebligi Spannige gee het. Au dr Root sälber isch in dr Froog vo dr Religion gspalte gsi und het dorum die persönligi Glaubesfreiheit propagiert. Die versöhnligi Politik vom Root het aber die verstritene Aahänger vo de verschiidene religiöse Uffassige weder chönne versöhne no beruejige: Die mächtige Zümfte hai druf drängt, ass mä die Altgläubige us dr Stadt wurd verdriibe.

Au uf em Land het s reformatorischi Beweegige ge, und die si z Liestel, wo dr Stephan Stör Lütbriester gsi isch[1], am sterkste gsi. Drzue isch no choo, ass sich d Buure über die gäistligi Jurisdikzion und über d Forderige vo dr Kiirche vo Zäänte und Zins beklagt häi. Zwar isch iiri Konfrontazioon vo dr Obrikäit nid eso brutal usgfalle, wie im Dütsche, wo dr Luther dr Kampf vo de Buure verdammt het, aber au im Baaselbiet het s e baar Aagriff uf kiirchlige Bsitz gee. Am 3. Mai 1525 si d Buure vor de Stadtdoor vo Baasel gstande und häi Reforme verlangt. D Obrigkäit het sich zrugghalte und Ändrige versproche. Vermiddler us Soledurn häi d Baaselbieter drzuebrocht, wider häizgoo. Si häi Freihäitsedikt überchoo und vier Wuche spööter isch wider Rue gsi. D Buure si eso underwürfig gsi, ass scho 1533 d Stadt iiri Konzessione het chönne zruggnee und si häi kä Muggs gmacht.[2] Im oobere Baselbiet, vor allem im fürstbischöflge Birsegg häi sich doo und dört Döifergrubbe bildet, au wenn si sit 1527 vo dr Oobrigkäit verfolgt worde si.

D Reformazioon[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Bildersturm uf s Münster hai sich am 9. Februar 1529 die Spannige in ere revolutionäre Zerstörig vo kiirchlige Kunstwärk entlade. Dr Oekolampad, wo Gwalt ghasst het, het sich drus uuseghalte und het denn an dr nöije Ornig afo schaffe. Am 12. Februar het sich en Art dreihundertchöpfigi Konstituänte bildet us Mitgliider vom Chläine Root, vom Groosse Root und Verdräter vo de Zümft. Iiri erst Beschlüss si gsi, ass dr Friide und d Ornig in dr Stadt müesse bewaart wärde, ass en Amnestii för alli wo am Bildersturm mitgmacht häi wurd gälte und ass e nöis Waalsüsteem iigfüert wurd. D Zümft, wo demokratischi Reforme häi welle, häi sich aber im Vorus verpflichdet, d Rootsornig, wo d Versammlig wurd usarbäite, aaznee. Die het aber s Waalrächt stark iigschränggt: d Läitige vo de Zümft häi d Zumftverdräter gweelt und nume Reformierti häi s passive Waalrächt überchoo, und scho vier Joor spööter isch wider s alte oligarchische Süsteem vo dr Kooptazioon iigfüert worde.

Dr Root het em Druck vo dr Bürgerschaft schliesslig noogee: D Reformazionsornig vom Johannes Oekolampad vom 1. April 1529 het Basel zur reformierte Stadt erklärt[2] und am 12. Mai 1529 si d Domhere und d Kaplän, wo d Reformazioon nit understützt häi, uf Freiburg im Brisgau züüglet. 1534 isch s Baasler Bekenntnis iigfüert worde, wo in de wichdigste Pünkt mit em Zwingli sinere Leer überiigstimmt het. Dr Root het d Kiirche under die staatligi Gwalt gstellt und reformierti Brediger an de Kiirche iigsetzt, die reformierti Stadtkiirche het die alti Universalkiirche ersetzt. Dr Root het au über d Religionsusüebig vo jedem Einzelne detailliert chönne bestimme.[3]

D Klöster si äins um s andere zuedoo worde. 1525 het dr Root de Dominikaner d Ufsicht über s Stäinekloster entzooge, druf si drizää Nonne uszooge, aber die wo bliibe si, häi bis zu iirem Dood im Kloster döfe witer lääbe. Die letschte Augustiner si 1528 alli us iirem Kloster usdräte und häi s dr Stadt überloo, und die het s dr Uniwersidäät as Kollegium gee. D Barfüesser si noch dr Reformazioon vo iirem Kloster uf Freiburg im Brisgau züüglet und Däil vom Klosterbau si denn as Irrehuus brucht worde. 1529 isch dr Prior vo de Kartüüser us dr Stadt gflüchdet und si Kloster isch ufghoobe worde. Aber erst 1564, mee as drissig Joor spööter, wo dr letscht Mönch, dr Thomas Kresszi, gstorbe isch, isch d Kartause ganz zuedoo worde.[4] Au im Kloster Klingedaal häi bis 1557 no Nonne gwoont. 1532 het dr Root vo dr Stadt dr letscht Prior vom Dalbekloster no äinisch bestäätigt und in dr Kiirche häi denn immer no Früemässe stattgfunde. Erst 1537 isch s e Schaffnei vo dr Stadt worde. 1529 het der Root d Kiirchegräät vom Breedigerkloster in Beschlaag gnoo und si Vermööge isch schliesslig an die reformierte Kiirche- und Schuelfonds gange. 1532 isch im ene Däil vom Kloster e Schuel under em Naame Sapienzhuus iigrichdet worde.[5]

S Kiirche- und s Schuelguet si im Naame vom Root dur Schaffner und s Deputatenamt verwaltet worde, und dr Root het über e Bann, s Ehegricht, dr Kiircheroot und d Sünoode gherrscht. S zentrale Organ vo dr Basler Kiirche isch dr Kiircheroot under em Vorsitz vom stedtische Antistes gsi, wo au dr Root sini Verdräter ghaa het. Dr Kiircheroot het zum Bischbil d Pfärrer für die vier stedtische und die ländlige Kiirchgmäinde chönne vorschloo, wo dr Chläi Root denn gweelt het. Zwäimol im Joor häi Sünoode stattgfunde, wo undersuecht häi, wie guet d Breediger sich mit dr Biible uskenne und öb iire moralisch Standard hooch gnueg sig. D Widerdöiferbeweegig, wo vor allem uf em Land stark gsi isch und scho sit 1527 verfolgt worde isch, isch 1529/30 brutal usglöscht worde. Dr Oekolampad het zwar d Verfolgig nid understützt, aber au nid verhinderet.[2] Generalsünode vo dr ganze Gäistligkäit häi nume unregelmässig stattgfunde.

D Pfärer uf dr Landschaft si in drei Kapitel, Liestel, Wolbrg und Farnsburg iidäilt gsi, und jedes Kapitel isch vom ene Dekan gläitet worde. D Kiirchegmäinde häi nume no weenig bi iirer Verwaltig sälber chönne bestimme wie d Kirchmäier und d Bannbrüeder, aber im Alldaag häi si vilmol iiri lokale Brüüch gege die stedtischi Obrigkäit chönne verdäidige.[6]

Noch dr Reformazioon[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Domkapitel und e Hufe Altgläubige, wo sich dr neue Chille nit hai welle aaschliesse, drunder au die meiste Aadlige, vili Patrizier und e baar Brofässer, hai noch dr Reformation d Stadt verloo. Dr Basler Bischof, wo no vor em Bildersturm uf Freiburg im Briisgau gflüchtet isch, het sich dört im Exil iigrichdet, isch aber au jetz no formal dr Föidalher gsi. Im Zug vo dr Gegereformation het sich dr Bischof dorum um 1580 bemüeht, die verpfändete Hoheitsrächt wider uszlöse. D Stadt Basel het schliesslig im Verdraag vo Baade 1585 für 200'000 Gulde dr ändgültig Bsitz über alli Pfänder und Lääche vom Fürstbistum übernoo und sich eso vo alle bischöflige Herrschaftsaasprüch loskauft.

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Niklaus Landolt: Stör, Stephan. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  2. 2,0 2,1 2,2 Hans Rudolph Guggisberg: Basel in the Sixteenth Century: Aspects of the City Republic Before, During, and After the Reformation, Wipf and Stock Publishers, 2010, S. 31-33
  3. Die Reformationsornig het grundsetzlig no bis 1911 as Ornig vo dr reformierte Chille z Basel witer gulte, Katholike hai erst vo dr Baasler Revoluzioon vo 1798 aa wider öffentlig döffe d Mäss fiire und hai erst mit dr Bundesverfassig vo 1848 wider politischi Rächt in dr Stadt überchoo.
  4. Alfred Ehrensperger: Der Gottesdienst in Stadt und Landschaft Basel im 16. und 17. Jahrhundert, Theologischer Verlag Zürich, 2010, S. 36-39
  5. Heinrich Weiss: Versuch einer kleinen und schwachen Beschreibung der Kirchen und Klöster in der Stadt und Landschaft Basel: nebst derselben Lehrer und Vorsteher, Druckt by Schneider, 1834, S.12
  6. Bernard Degen: Basel (Kanton). In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
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