Alts Teschtamänt

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D Büecher vom Alte Teschtamänt
Pentatoich
Gschichts Büecher
Lehrbüecher
Prophete
D Büecher vom Alte Teschtamänt

mit Deutokanonische Schrifte

Pentatoich
Gschichts Büecher
Lehrbüecher
Prophete

Als Alts Teschtamänt (abgchürzt AT, vom latinische testamentum) isch i der chrischtleche Teologi d Bezeichnig für di Jüdischi Heiligi Schrift. A Theologische Universitäte wo mit jüdische Theologe zäme gschaffet wird bezeichnet me ds Alte Teschtamänt ou als Hebräischi Bibel. D Bezeichnig Alts Teschtamänt isch um öppe 180 n. Chr. entschtande. Jude bezeichne ihri Heiligi Schrift syt öppe 100 vor Chr als Tanach. Di Griechischi Übersetzig vom Tanach heisst Septuaginta. I däre si di underm Name Apokryphe oder Deutokanonische Schrifte enthalte. Der ursprünglech Text vom Alte Teschtamänt isch uf Hebräisch gschrybe worde u e ganz chlyne Teil isch uf Aramäisch.

Ds Urchrischtetum het die Schrifte als Wort Gottes agluegt, wo vo Jesus Christus als Messias für Israel u de Völker isch agchündiget gsi u i syre Uslegig uf ihn hiwyst. Bis öppe i ds Jahr 350 isch ds Alte Testamänt di Heiligi Schrift vo de Jude u de Chrischte gsi. Ungefähr im Jahr 350 isch du ds Neue Teschtamänt fertig gsi u so isch d Bibel hüt di Heiligi Schrift vo de Chrischte.[1]

Der Alt Teschtamäntlech Bibelkanon underscheidet sech je nach Konfession. Der Katholisch Kanon umfasset 46 Büecher, der Ortodox Kanon 51 Büecher u der Reformiert umfasset 39 Büecher.

Bezeichnige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Urchrische isch d Tora, d Prophete u di übrige Büecher vo der jüdische heilige Schrift als no unabgschlosseni Bible vorcho. Si hei se aber nid als Alts Teschtamänt bezeichnet. Si hei der Begriff “Schrift” oder “d Schrifte” bruucht. Der Satz “d Gsetz u d Prophete” meint d Tora u di Prophetische Schrifte. Ds glyche gilt ou für e Satz “Mose u d Prophete”. Der Satz “ds Gsetz, d Prophete u d Psalme” (Lk 24,44 ELB) meint hingäge der ganz Jüdisch Kanon.[2]

D Bezeichnig Alts Teschtamänt isch dür e Usdruck entstande wo der Poulus vo Tarsus im 2 Kor 3,14 ELB verwändet het. Der Poulus het mit däm Usdruck Bezug gno uf e Sinai Bund. (2 Mose 19-24 ELB) Däm het är der Versöhnigswille vo Gott gägenüber gstellt, wo sech im stellverträtter Grichtstod vo Jesu Christi am Chrüz realisiert u so der Bund Gottes mit em Volk Israel z erfülle u so erneueret het. Drum hie d Urchrischte em alte Bund däm ganz sälbstverständlech der neu Bund gägenüber gstellt. Der neu Bund isch für allli Urchrischte d Identität vo JHWHs, em Gott Israels, als Vater vo Jesu Chrischti, u d unverbürglechi Gältig vo syre Sägenszuesag gägenüber em Abraham. JHWH het zum Abraham gseit das är e Vater vo vilne Völker wird sy (1 Mose 12,3 ELB). Die het dür Jesus Chrischtus mit ihrer erfüllig agfangen (Hebr 6,13ff ELB).[3]

Der Melito vo Sardes het um 170 zerschtmal alli schriftleche Züügnis vom Heilswille Gottes vor em Ufträte vo Jesu Chrischti im Underschid zu de apostolische Schrifte (uf Griechisch) als Alts Teschtamänt bezeichnet.[4] D Übersetzig vom diatheke mit em latinische Wort testamentum isch erschtmals um 200 im Tertullian beleit.

Ds Attribut “alt” isch i der Substitutionstheologii vo de Chrischte im Sinn vo überholt oder ufghobe dütet worde. Da d Chrischte zudäm d Schuld vom tot Jesu de Jude hei gä, het me mit däm Begriff ds Judetum abgwärtet.

Um di traditionelli Abwärtig z vermyde, bezeichne hützutags d Theologe u Chilchene der Tanach als Hebräischi Bibel oder mängisch ghört me ou der Begriff Erschts Teschtamänd. Da dermit wei si betone das ds Jude u ds Chrichtetum di glyche Grundlage hei.

D Rolle vom Neue Teschtamänt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Für Jesus vo Nazaret u syner Nachfolger isch d Vorform vom Tanach mit der Tora, de Pophetebüecher, de Psalme, em Buech Daniel u Spruchwysheit di Heiligi Schrift gsi. Jesus het sech vo Afanga druuf bezoge u het se immer als gültigi Uslegig vom Wille Gottes agluegt (Mt 5,17 ELB). Ohni ds Lose, ds Läse u ds Uslege vo biblische Texte, wo als aktuells Wort Gottes isch verstande worde, isch de Urchrischte ihri Botschaft vom Abruch vom Rych Gottes nid müglech.

D Bibel vo Israel isch ou nach em Tod vo Jesus d Norm blibe, vo ihre här u uf si häre hei d Chrischte ds cho u ds widercho vom Messias verchündiget. So hei alli Credoformel der Jerusalemer Urgmeind d Schriftgmässheit, als ou d Überystimmig u d Vorhärbestimmig vo ihrem Gloube mit der Heilsgschicht vo Israel verchnüpft. Der Tod u d Uferstehig vo Jesu isch für si alei i der Heilige Schrift erchenbar gsi u si hei das ou als Zil vo dere Gschicht verstande.

Da d Urchrischte d Gschicht Jesu als Erfüllig vo der Bundesgschicht Gottes mit Israel nacheverzelt, ufgschribe u glehrt hei, hei si es “Neus Teschtamänt” gschaffe. D Evangelie, d Gmeindebriefe u d Aposchtelgschicht stelle ds Ufträte, ds Stärbe u d Uferstehig vom Jud Jesu Chrischti als ängültigi Erfüllig u Erneuerig vom Israelbund dar, so dass sech d Botschaft vom NT nur im zämehan mit em AT lat la verchünde.

Es sy den aber ou Schrifte ume gsi u vo de Urchrischte als Lehrschrift akzeptiert worde, wo hüt nid Teil vom Alte Teschtamänt isch. So find me im Jud 1,14-15 ELB es Zitat us em Buech Henoch. Di beide Värse entsptäche im em ganze zwöite Kapitel vo däm Buech. Das Buech isch hüt no nid mal i de Apokryphe z finde. Es exischtiert hüt aber e dütschi Übersetzig vo däm Buech.[5] Es muess bi de Urchrischte e bekannt gsi si.

Der Begriff “Alts Teschtamänt” als bezeichnig für ne Sammlig vo de Israelitische Schrifte chunnt im NT nid vor. Der Sach na isch der Usdruck “Erschte Bund” Gottes mit em Volk Israel (Hebr 8,7 ELB) im NT unuflössbar mit em ne “Neue Bund” Gottes mit Israel u allne Völker dür d Sälbschthigab Jesu Christi (Mk 14,24 ELB) gmeint. Ds Attribut “alt” het syni Beränchtigung usschliesslech i däm chrischtelche Sälbstverständnis: Dämnach isch ds Verhältnis vo beidne Teschtamänt zunenand es unuflösbars Nachenand, insofern der der Alt u der Neu Bund Gottes zytlech u inhaltlech vorageit.

Das meint aber weder im NT sälber no i der spätere chirchleche Lehr das der israelitisch Bund veraltet oder ersetzt wird, wil di Hebräischi Bibel bezügts ja. Mit der Erschynig Jesu Chrischti isch für d Chrischte keis neus Wort Gottes näbe ds “alte” träte. Sondern der “Sohn Gottes” isch ds Wort Gottes wo isch Fleisch worde (Joh 1,14 ELB) u repräsentiert so d Erwählig vo Israel als Volk Gottes, i das vo Afang a d Erwählig vo der Mönscheit isch ygschlosse gsi.

Bsunders der Tod u d Uferstehig Jesu Chrischti het nach em NT Gottes Wille stellverträtend für alli Mänsche erfüllt. Damit het är di Israelische Offebarige, Bundesschlüss u Verheissige äntgültig bestätiget, u v Verheissig für ne Neue Bund wo scho i der Hebräische Bible erwähnt wird bechräftiget. Der Hebr 8,8 ELB zitiert ja ou der Jer 31,31-32 ELB u meint dermit das i dä Bund wo d Israelite drinn ybezoge isch, ou alli Völker ygschlosse sy.

D Person u d Wärch Jesu Chrischti verkörpere also für d Chrischte der “neu” Wille Gottes, idäm si sy “alt” Wille, d Erschterwählig Israels, ändgültig erfüllen u bechräftige. Für di ganz urchrischtlechi Verchündigung isch darum der durchgängig Bezug uf d Bibel Israels entscheidend. Ohni si lat sech d Universalbedüütig Jesu Chrischti nid verstah.

Der Wille Gottes wo bereits im “Alte” Teschtamänt isch Offebar worde, het für Chrischte e andere, e neue Stellewärt übercho: Vo jitz a gilt dä Wille nur no i der Uslegig, wo Jesus Chrischtus ihm dür syni Lehr, sy Tod u syni Uferstehig gä het. Dämnach sy alli Einzelgebot i im Gebot Jesu Chrischti nämlech im Doppelgebot, der Gottes- u der Nächschteliebi, “ufghobe”, beziehigswys däm undergordnet (Mk 12,30-31 ELB).

Ufbou[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Zug vo der Kanonisierig vom Tanach zum chrischtleche Alte Teschtamänt isch syni Dreiteiligkeit u d Tora (der Pentatoich) unveränderet blibe, aber einigi Einzelbüecher vom zwöite u dritte Teil sy ander agortnet worde anderi sy zu dene beidne Teile derzue cho. Zu dem het me Büecher ufteilt. Das het me mit em Buech Chönige, Samuel, Chronik u Esra so gmacht. Ds Buech Nehemia isch im Tanach Teil vom Buech Esra. Ds Zwölfprophetebuech isch i de hütige Biblene nümm als ganzes Buech erchennebar. Di zwölf Prophete i däm Buech wärde als einzelni Büecher agluegt u nid als ganzes gseh.

I de meischte chrischtleche Kanonliste us em 2. Bis 4. Jahrhundert isch d Nevi’im (Prophete) ufteilt u einigi vo de Ketuvim (Schrifte) sy zwüsche di “vordere” u “hindere” Prophete grütscht. D Büecher Rut Esra Nehemia u Chronik, wo im Tanach zu de Schrifte ghöre sy i zwöit Hoptteil grütscht u sy dert historisch richtig ygortnet. Ds Buech Rut steit nume gmäss em Afangs- u em Schlussvärs zwüsche de Büecher Richter u Samuel, da d Handlig zur Richterzyt spilt u der Sohn vo der Noomi als Grossvater vom Chönig David gilt. Da Esra u Nehemia nach em Exil spile, sy si hinder de Chronik Büecher ygortnet worde. D Chronik het me vom Schluss i d Chönigszyt vorzoge. Denn het me d Büecher Tobit, Judit, Ester u Makkabäer gmäss der Beschrybig vor Zyt u Thema ygortnet. Wobi ds Buech Judit sehr schwär yzortne isch das zu drei Zyte glychzitig spilt. Was praktisch unmüglech z bewärchstellige isch. Me het so di entscheidente zämehäng vo der Gschicht Israels vo der Landynahm bis zur Widerhärstellig vom ne eigete jüdische Staat, mit em Tämpelkult nach der Tora u der wytere gstaltig welle darstelle. Dä Bereich het me als abgslosse u vergangnigs gläse.

Hinder d Gschichtsbüecher het me der Räscht vo de Schrifte da. D Büecher wo em Salomo zuegschribe wärde d Sprüch, der Prediger u ds Hohelied, sy um d Wysheit vom Salomo u Jesus Sirach ergänzt worde. Ds Buech Hiob het me vor d Psalme ta. Das het me gamach wil me der Hiob als Davidspsalm em Chönig David zuegschribe het. D Gebätssammlig im Hiob faht mit ere Chlag a u ändet mit em ne Lob a d Gottesherrschaft: Da drinn hei d Chrischte d Verwandlig vo de Zwifel u de Chlage vom Hiob i ändzytlechi freut über e Sig Jesu Chrischti usdrückt gseh.

D Chlagelieder vom Jeremia sy zum Prophetebuech cho u ds Buech Daniel het me de Prophete zuegortnet, da me das Buech als Zuekunft für d Wält gseh het u so mit nie ere Wysheitsschrift sonder ere apokalyptische Schrift. Idäm ne d Prophetebüecher a Schluss grückt het sy si zur Verheissig Jesu Chrischti worde.

Schrifte, wo für ds Judetum, syner Fescht u syner Gottesdienschte sy wichtig gsi, hei für d Chrischte syt der Tämpelzerstörig (70 n. Chr.) eher pragmatischi, allegorischi u typologischi Bedütig.[6]

Kanonisierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Syt sech ds Chrischtetum vom Judetum trennt het, het sech der chrischtlech Gnostizismus entwicklet. Dä het ds Alte Teschtamänt als Dokumänt vonere verworfene, überholte u antichrischtleche Religion agluegt u us däm e eigete Gloube gmacht. Der Marcion stellt d Schöpfig dür e bös, materialistisch Gott vo Israel der Erlösig dür e guet, spirituell Geischt Jesu dualistisch enand gägenüber u het drum e vo allne jüdische yflüss greinigte Kanon vorgstellt.

Ab em Jahr 150 het di wärdendi Chilche sedigen versüech e Absag erteilt i däm si ds “Alte Teschtamänt” i der Septuaginta überliferete Form als vollgültigs Wort Gottes über no u däm ds Neue Teschtamänt voragstellt het. Me het bi de Urchrischte d Uffassig gha das der Gloube a Jesus der Bund mit Israel bechräftiget u nid uflöst. So isch es theologisch unmüglech, ds Läbe, d Lehr, der Tod u d Uferstehig Jesu Chrischti vo der Erwählig Israels z trenne. D Chilche het dermit sälber di normatīvi Instanz für d Uslegig vom Neue Teschtamänt fescht gleit, wo sech späteri Reformlöif d Religion u d Politik het chönne berüefe. Scho früech het’s verschideni Übersetzige vo Teile vo der Septuaginta i ds Latinische gä, wo hüt under em vilgestaltige Begriff Vetus Latina sy summiert worde. Syt 385 isch di vollständigi Übersetzig vo der Septuaginta i ds Latinische, düre Heronymus fertig gstellt worde. Derä übersetzig seit me Vulgata. D Vulgata isch bis zum zwöite Vatikanische Konzil als Übersetzigsgrundlag für die Katolischi Chilche gsi. Doch syt här wird nümm d Vulgata als Übersetzigsgrundlag bruucht sondern der Hebräisch-Aramäisch u der Griechisch Text.

I der Reformationszyt wo sech d Proteschtande vo de Katolike trennt hei, het der Martin Luther d Bibel u ds Alte Testamänt neu gordnet. D Trennig vo de Büecher het der Luther nümm Rückgängig gmacht. Aber d Büecher wo nid im Tanach enthalte sy, het är druus gno u het se i ne seperate Abschnitt da. So si d Büecher Tobit, Judit, Sirach, Wysheit, Makkabäer, Baruch so wi Teili us Ester u Daniel us em Alte Teschtamänt verschwunde. Der Luther het die Büecher nid als em Alte Teschtamänt glychwärtig verstande, aber guet zum läse. Däm Byspil isch du ou d Elberfelder Bibel gfolgt, wobi si die Büechen ganz wäg gla het. Oder ou ds Alte Teschtamänt Bärndütsch en Uswahl vom Hans, em Bärnhart u der Ruth Bietehard sy däm vorgehe gfolgt. Leit e Bibelübersetzig Wärt druuf vo meh als eire Konfesion akzeptiert z wärde, de ordnet si die Büecher entweder im Alte Teschtamänt y oder si packt se seperat i d Mitti vo der Bibel.

Uslegigs- u Übersetzigsgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Patrischtik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

I der Patristik het der Ouguschtinus vo Hippo, dä vo der Reformatore wider ufgriffnig, Satz prägt:

„Novum Testamentum in Vetere latet, et in Novo Vetus patet.“ “Ds Neue Teschtamänt lit im Alte versteckt, ds Alte wird im Neue ufdeckt/offebar.”[7]

Dermit isch gmeint, dass Jesus Chrischtus u sys Erlösigswärch am Chrüz bereits im Alte Teschtamänt isch agfange worde. Für das wärde nid nur einzelni Passage wi Psalm 22 oder Jesaja 53 ELB härezoge, sondern ou der Sinn vom ganze Alte Teschtamänt, wo möcht zeige, das der Mönsch sälber, wenn är versuecht, d Gebot Gottes yzhalte, wird är das nid schaffe. (vgl. z. B. Röm 3 ELB; 7 ELB; Galaterbrief) Damit wird ds Neue Teschtamänt als Fortsetzig vom AT gseh. Ohni ds AT gits keini Wurzle u kei Basis für ds NT.

Trotzdäm het d Chilche i ihrer Gschicht die eidütige Ussage us Röm 11,2-18 ELB vergässe.

Wo die, uf ds Dissyts bezogeni Hoffnig u Verheissig vo Israel, neuplatonisch u alegorisch umdütet worden isch, het si sech derfür geignet das sech ds Chrischtetum im Römische Rych zu nere neue Herrschftsreligion het chönne ufschwinge.

Di syt em 3. Jahrhundert durchgängig chrischtlechi Verynahmig vom Alte Teschtamänt u chirchlechi-dogmatischi “Enterbig” vom Judetum (Substitutionstheologii) het i Krisezyte zu Pogrome a de Jude u andere Minderheite gfüehrt, wo mit em Alte Teschtamänt sy grächtfertiget worde.

Dialäktübersetzige chöme uf[ändere | Quälltäxt bearbeite]

I der Schwyz hingäge het e Entwicklig stattgfunde wo sech später du ou uf ds Alte Teschtamänt usgwürkt het. Eigentlech hätti die Entwicklig scho mit em Zwingli oder mit em Gotthälf chönne cho. Doch i z Rolle cho isch si tatsächlech ersch em Jahr 1905.[8][9] I däm Jahr het nämlech d Agnes Bodmer di erschti schwizerdütschi Bibelübersetzig veröffendlecht. Biblische Erzälhungen für unsere Kinder, het die Züridütschi Bibel gheisse u het sowohl Texte us em Alte als ou us em Neue Teschtamänt beinhaltet. Da der Ateil a Altteschtamäntleche Texte allerdings gring isch gsi het d Schwizer Bibelgselschaft die Übersetzig als rein neuteschtamäntlechi Übersetzig gwärtet. Das isch bi Biblene wo Texte us em Alte u us em Neue Teschtamänt enthalte, aber kei vollständigi Bibelübersetzig si e normale Vorgang. Im Jahr 1939 het du der Baselbieter Buur Dietrich Hans Gysin e Baselbieter Übersetzig use gä. Die Bibeltexte si für d Schwyzer Soldate gsi wo im Ysatz si gstande. Der Gedanke isch gsi das d Soldate doch wenigschtens e Teil vo der Bibel i Ihrer Sprach chöi läse. D Übersetzig isch under em Name dr guet Bricht use cho. Im Jahr 1944 isch du di erschti Übersetzig us usschliesslech altteschtamäntleche Texte erschine. Si isch vom Traugott Meyer gsi. D Übersetzig het der Name O Herr und Gott über cho u isch äbefalls uf Baselbierterdütsch gsi. Ungefähr 20 Jahr später het’s e Art übersetzigs Fluet gä. Ei schwizerdütschi Bibel nach em andere isch veröffendlecht worde. U da der bi isch ou ds Alte Teschtamänt i underschidlechi Dialäkte übersetzt worde.

Bewärtig vom AT i der Nazizyt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wäret der Nazizyt hei d "Dütschland Chrischte" e wytere versuech underno alles jüdische im chrischtleche Gloube uszmerzä. Es isch zu nere willkürleche Uslegig vom Chrischtetum cho. Die Vorussezige hei mit zum Holocaust bytreit.

Neubewärtig syt 1945[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Nach em rysige Schade wo der Holocaust agrichtet het, het me du öppe um 1960i ume e jüdisch-chrischtleche Dialog gsuecht. Är het d Diskusion über ds AT u syni Relevanz für d Exischtänz vom NT u em chrischtleche Gloube i der chrischtleche Theologii beflüglet.

Scho di historischi Forschig vom 19. u vom früeche 20. Jarhundert het d Eigeständigkeit vo der Tradition bi de Israelite, bsunders syner Prophete u sy Messianismus erchennt. Doch ersch di unübersehbari Würkig vom chrischtleche Antijudismus bis zum Schoa het d Chilche u die neuteschtamäntlechi Wüsseschaft derzu bewegt, sech mit de mügleche Wurzle vom Antijudaischmus im Neue Teschtamänt usenandzsetze.

Das het zu re Neubewärtik vom AT u em Judetum gfüehrt. Der Rhynisch Synodalbeschluss vo 1980 zum Verhältnis vo de Jude u Chrischte isch z Dütschland wägwysend gsi. In zwüsche hei die meischte Landeschilchene e ähnleche Beschluss wi der EKD verabschidet u hei Teilwys dä Beschluss sogar i d Chilcheverfassig überno.

Eini vo ihrne Ysichte het so glutet: Hätti di chrischtlechi Mehrheit z Europa ihri jüdische Wurzle wahrgnoh u der “ungchünndig Bund” Gottes mit Israel (Röm 11,2 Martin Bueber) anerchennt, de hätte si ds Doppelgebot vo der Liebi ou gägenüber de jüdische Minderheit eher befolgt u d Gsellschaft z Europa hätti glehrt z glyche z tue. De hätti d Glichgültigkeit gägenüber em Schicksal vom jüdische Volk i der NS-Zyt so nid chönne gscheh.

Däm het die chrischtlechi Theologii ou versuecht sprachlech Rächnig z träge, um di blybendi Gültigkeit vo de im Alte Teschtamänt enthaltene Schrifte, Usdrück, u um Missverständnis z verhindere, söll me der Begriff Erschts Teschtamänt ds bruuch (Hebr 8,7.13; 9,1.15.18: so der chrischtlech Altteschtamäntler Erich Zenger).

I der Schwyz isch der Begriff Erschts Teschtamänt weniger bekannt. Zudäm het der Dialog mit de Jude i der Schwyz scho chly früecher agfange. D Schwyz het sech nämlech wäret em Chrieg um di vile Jüdische Flüchtlinge müesse kümere. Da hei ou d Chilchene müesse hälfe. Di stygendi Not zwüsche de Jahr 1942 u 1943 het d Chilchene schlicht derzue zwunge es einigermasse guets mitenand mit de Jude z ha.[10]

Di dritti Dänkschrift vo “Jude u Chrischte” vo der EKD us em Jahr 2000 stellt fescht dass di chrischtlechi Abwärdig vom Alte Teschtamänt nur denn durhaft cha überwunde wärde, we me glychzitig ds Judedum als blybende eigeständige läbige Züge vo der Hebräische Bibel anerchennt. Das het wytreichendi Konsequänze für d Bibelforschig, d Exegese, d Predigt, der Konfermationsunterricht u d Gottesdienschtgstaltig gha.

Historisch-kritischi Erforschig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di altteschtamäntlechi Wüsseschaft widmet sech als Teildisziplin vo der Theologii der philologisch-historische Erforschig vom Alte Teschtamänt. Si beinhaltet volgendi Sachbereiche:

  • Altteschtamäntlechi Literaturgschicht (Yleitigswüsseschaft)
  • Exegese (Uslegig) vo altteschtamäntleche Texte
  • soziali, politischi u religiosi Gschicht vo Israel
  • Theologi vom Alte Teschtamänt
  • Altteschtamäntlechi Hermeneutik (Lehr vom “Verstah”)

Der altteschtamäntleche Wüsseschaft sy die folgende Hilfswüsseschafte zuegordnet.

E Wüsseschaftler uf em Gebiet vom Alte Teschtamänt nennt me Altteschtamäntler.

Lueg ou

Alemannischi Teilübersetzige vom Alte Teschtamänt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Oberämmetalerdütsch: En Uswahl vo Psalme bärndütsch Übersetzer, Paul Maurer und Marlis Sieber 1979 Schangnou Truebschache
  • Bärndütsch: Ds Buech Ruth u vier Psalme Übersetzer, Hans und Ruth Bietenhard 1987 Berchtold Haller Verlag Bärn
  • Bärndütsch: Ds alte Teschtamänt Bärndütsch. En Uswahl Übersetzer, Hans, Ruth und Benedikt Bietenhard 1990 Berchtold Haller Verlag Bärn
  • Bärndütsch: D Pslame Bärndütsch Übersetzer, Ruth und Benedikt Bietenhard 1994 Berchtold Haller Verlag Bärn
  • Baselbierterdütsch: O Herr und Gott Übersetzer, Traugott Meyer Sauerländer Verlag Aarou 1944
  • Luzärnerdütsch: Einige Proben von Psalmen in Mundart Übersetzer, Georg Staffelbach 1970
  • Luzärnerdütsch: Grymeti Psalmen uuf Luzärn-Düütsch Übersetzer, Georg Staffelbach Rex Verlag Luzärn 1971
  • Sanggallerdütsch: Vater Unser etc. in St. Galler Mundart Übersetzer, Eccl Cath Suld theol. 1964
  • Walliserdütsch; Där Psalter uf Wallisertitsch Übersetzer, Hubert Theler Bern B. Haller 2007
  • Züridütsch: Gönd uuf iir gwaltige Toor Übersetzer, Werner Morf Zwyngli Verlag ZH 1970
  • Züridütsch: D Psalme i der Mundart Übersetzer, Josua Boesch, St. Galle, 1976
  • Züridütsch: De Versamler-de Prediger Salomo Übersetzer, Viktor Schobinger, Zürcher Jordan Verlag 1985
  • Züridütsch: s Liederlid (das Hohelied) hebrèèisch züritüütsch Übersetzer, Viktor Schobiger Schobinger Verlag 2005
  • Züridütsch: De Psalm 119 Übersetzer, Josua Boesch, Oberegg 1986
  • Züridütsch: De Prediger Übersetzer, Fritz Stolz, Theolo. Verlag 1987
  • Züridütsch: D Psalme uf Züritüütsch Übersetzer, Josua Boesch, Zürich Jordan Verlag 1988
  • Züridütsch: D Genesis Übersetzer, Eduart Schäubli, Zürich Jordan Verlag 1990
  • Schwäbisch: Bibel für Schwoba. Die schwäbische Bibelübersetzung von Rudolf Paul. Hrsg. vom Haus der Volkskunst Volkstanzgruppe Frommern Schwäbischer Albverein. Verlag des Schwäbischen Albvereins e. V., Balingen, 2008, ISBN 978-3-920801-59-9.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gleason Leonard Archer: Einleitung in das Alte Testament. Band 1. Verlag der Liebenzeller Mission, Bad Liebenzell, 1987. ISBN 3-88002-300-X.
  • Gleason Leonard Archer: Einleitung in das Alte Testament. Band 2. Verlag der Liebenzeller Mission, Bad Liebenzell, 1989. ISBN 3-88002-319-0.
  • Gerhard J. Botterweck, Helmer Ringgren, Heinz-Josef Fabry u. a. (Hrsg.): Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament (ThWAT). Kohlhammer Verlag, 10 Bde., 1973 ff.
  • Alfons Deissler: Die Grundbotschaft des Alten Testaments – Ein theologischer Durchblick. Herder, Freiburg (1972; Nachdr. der völlig überarb. 11. Aufl. 1995) 2006 ISBN 3-451-28948-2.
  • Franz Delitzsch und Carl Friedrich Keil: Biblischer Commentar über das Alte Testament (BC). Dörffling & Franke Leipzig PDF-Download.
  • Walter Dietrich, Wolfgang Stegemann (Hrsg.): Biblische Enzyklopädie Band 1–12. Stuttgart 1996 ff.
  • Klaus Dorn: Basiswissen Bibel: Das Alte Testament (= UTB 4317). Paderborn 2015, ISBN 978-3-8252-4317-3.
  • Erhard S. Gerstenberger: Theologien im Alten Testament: Pluralität und Synkretismus alttestamentlichen Gottesglaubens.Kohlhammer Verlag, Stuttgart u. a. 2001, ISBN 3-17-015974-7.
  • Jan Christian Gertz (Hrsg.): Grundinformation Altes Testament (= UTB 2745). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2006, ISBN 3-8252-2745-6.
  • Martin Hose: Kleine Geschichte der griechischen Literatur. Von Homer bis zum Ende der Antike, München: C. H. Beck, 1999.
  • Otto Kaiser: Einleitung in das Alte Testament. Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Gütersloh, 4. Auflage, 1978, ISBN 3-579-04458-3.
  • Reinhard G. Kratz: Die Komposition der erzählenden Bücher des Alten Testaments. Grundwissen der Bibelkritik (= UTB 2157). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-8252-2157-1.
  • Christoph Levin: Das Alte Testament (= Beck’sche Reihe Wissen 2160). C. H. Beck, München 2003, 2. Auflage, ISBN 3-406-44760-0.
  • Gerd Lüdemann: Altes Testament und christliche Kirche. Versuch der Aufklärung. zu Klampen Verlag, Springe 2006, ISBN 3-934920-96-9.
  • Gerhard von Rad: Theologie des Alten Testaments. Band 1–2, München, 8. Auflage 1982/1984.
  • Hartmut Gese: Vom Sinai zum Zion. Alttestamentliche Beiträge zur biblischen Theologie. München 1974, ISBN 3-459-00866-0.
  • Hartmut Gese: Alttestamentliche Studien. Tübingen 1991, ISBN 3-16-145699-8.
  • Martin Rösel: Bibelkunde des Alten Testaments: Die kanonischen und apokryphen Schriften. Neukirchen-Vluyn 1996, 5. Auflage 2006 mit Lernübersichten von Dirk Schwiderski, ISBN 978-3-7887-2060-5.
  • Konrad Schmid: Literaturgeschichte des Alten Testaments. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 2. Aufl. 2014, ISBN 978-3-534-16521-6.
  • Werner H. Schmidt: Alttestamentlicher Glaube. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn, 9. Auflage, 2004, ISBN 3-7887-0655-4.
  • Werner H. Schmidt: Einführung in das Alte Testament. de Gruyter, Berlin/New York, 5. Auflage 1995, ISBN 3-11-014102-7.
  • Hans-Christoph Schmitt: Arbeitsbuch zum Alten Testament (= UTB 2146). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, ISBN 3-8252-2146-6.
  • Heinz-Günther Schöttler: Christliche Predigt und Altes Testament. Versuch einer homiletischen Kriteriologie. Schwabenverlag, Ostfildern 2001, ISBN 3-7966-1021-8. (733 S.; Kriterien für den Umgang mit dem AT in der christl. Verkündigung)
  • Erich Zenger u. a.: Einleitung in das Alte Testament (= Kohlhammer-Studienbücher Theologie 1,1). Kohlhammer, Stuttgart 2004, 5. Aufl., ISBN 3-17-018332-X.
  • Erich Zenger: Der Gott der Bibel. Sachbuch zu den Anfängen alttestamentlichen Gottesglaubens. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1979, ISBN 3-460-31811-2.
  • Walther Zimmerli: Grundriß der alttestamentlichen Theologie (= Theologische Wissenschaft 3,1). Kohlhammer, Stuttgart 1999, 7. Auflage, ISBN 3-17-016081-8.

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Artikel Bibel II/III, Theologische Realenzyklopädie. Band 6, Walter de Gruyter, 1. Auflage, Berlin 1980, S. 29 und 43.
  2. Artikel Bibel II/III, Theologische Realenzyklopädie Band 6, Walter de Gruyter, 1. Auflage, Berlin 1980, S. 9 f
  3. Artikel Bibel II/III, Theologische Realenzyklopädie Band 6, Walter de Gruyter, 1. Auflage, Berlin 1980, S. 27.
  4. Artikel Bibel II/III, Theologische Realenzyklopädie Band 6, Walter de Gruyter, 1. Auflage, Berlin 1980, S. 28.
  5. Das Buch Henoch übersetzt von A. G. Hoffmann (PDF) abgrüeft am 20. Januar 2021
  6. Erich Zenger: Der vierteilige Aufbau des Ersten Testaments. In: Einleitung in das Alte Testament, Kohlhammer, 2006, 6. Auflage, S. 28 f.
  7. Quaestiones in Heptateuchum 2, 73
  8. Die Bibel oder die Teilübersetzungen auf Schweizerdeutsch vo der Schwyzer Bibelgsellschaft. die-bibel.ch
  9. Biblische Erzählungen für unsere Kinder (im Dialekt geschrieben) Von Agnes Bodmer Kindergärtnerin mit Vorrede von Pfarrer Adolf Retter. Bestandsagab vo der Schwizer Nationalbibliotek uf helveticat.ch abgrüeft am 22. Januar 2021
  10. Informationsabend im Basler Münster Fremde suchen Heimat Meine Kirchgemeinde und die Weltweite Migration Referat am 23. März 2017 von Pfr. Dieter Zellweger. in www.baslermuenster.ch
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