Hinduismus i de Schwiiz

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e Hinduzeremonii im Murugantempel z Adlischwil

De Hinduismus i de Schwiiz isch eener e Randerschiinig und nu e paar Tuusig Persone, wo hüt i de Schwiz lebet, ghöret dere Religioo aa. Dezue chömet no Strömige wie de Yoga, wo zwor ursprüngli usem Hinduismus chunnt, aber hüüfig inere moderne säkularisierte Form praktiziert werd. Im allgimaine cha de Hinduismus weniger guet erfasst were as anderi Religione, well d Grenze zu moderne religiöse Richtige und Esoterik im Weste starch verwüscht sind.

Statistik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Noch de Schwizerische Volkszälig vom Joor 2000 bizaichnet sich 27'839 Persone, wo i de Schwiiz lebet, as Hindu, da sind 0,38 % vo de Schwizer Bivölkerig, dodevo sind 81,2 % Tamile us Sri Lanka. En Drittel vo de Hindu i de Schwiiz geltet as Flüchtling oder Asylbiwerber. Do de Bigriff Hindu nöd aidüttig definiert isch, isches aber woorschinlich as di reelli Aazaal geg di 50’000 Hindu anegoot, aso knapp 0,7 % vo de Gsamtbivölkerig.[1] Di maiste lebet i urbane Grossrüüm, voralem um Zöri und Bern ume.

Aafäng[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Hinduismus isch erst dör Kolonialherrschaft vo de Engländer öber Indie im Weste bikannt wore. Hinduistischi Schrifte wie d Bhagavadgita sind abem 19. Jh. is Englische, Französische oder Tütsche öbersetzt wore und hend schnell Aahänger i bildete Chrais gfunde. Drususe hend sich meriri Richtige entwicklet, wie d Theosophe, oder di erste Gegner vo de Industrialisierig und Uusstiiger underem Motto „Zrugg zu de Natur“, wo vill fernöstliches – chinesisches, biddhistisches und hinduistisches – Gidankeguet agnoo hend und mit christliche Konzept vermischt hend. E wichtige Biitrag zu de Anerchenig vom Hinduismus im Weste het de Inder Vivekananda (1863–1902) biitrait, wo för e Zämehalte vo de Religione statt emene Gegenand plädiert het.

Monte Verità[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ane 1900 isch ufem Monte Verità oberhalb vo Ascona im Tessin vom Gustav Arthur Gräser (1879–1958) und e paar Fründ di ersti Uustiigerkolonii vo de Schwiiz ggründet wore. Namhafti Chünstler hend sich niderloo und de Widerstand gege die zuenemendi Technisierig und spöter au Militarisierig vo de Gsellschaft agchündet. Si hend sich under anderem vo östliche Waishaite inspiriere loo, drunter au vo de hinduistisch uusprägte Theosophii. Ufem Monte Verità hend au di erste Yogi vo de Schwiz glebt.

Yoga[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Inder Selvarajan Yesudian (1916–1998) und d Ungari Elisabeth Haich (1897–1994), wo z Budapest en erfolgriichi Yogaschuel ghaa hend, sind uf de Flucht vor de Kommuniste 1948 i d Schwiiz choo und hend innerhalb vo wenige Joor meriri Yogaschuele uuftue. Si hend Büecher usegee, wo de Yoga und di demit verbundeni Philosophii i wiite Chraise bikannt gmacht hend.

De Psychiater Carl Gustav Jung (1875–1961) het sich starch au mitem Hinduismus und em Yoga usenandergsetzt und z Zöri e meetägigi Diskussio mit namhafte Persone öber de Kundalini Yoga ghalte.[2] Er het selber Yoga praktiziert aber au dodevor gwarnt.

Zwoor hend sich immer mee Lütt mit Yoga bzw. Hatha Yoga bifasst, doch sind di wenigste zu Hindu wore und de Yoga isch wie öberall im Weste au i de Schwiiz immer mee säkularisiert wore. Hüt gits i de Schwiiz rund 1500 Yogalehrer, öppe 5 % vo de Schwizer Bivölkerig, dodevo sind rund 80 % Fraue, üebet regelmäässig Yoga.[3] Wievil dodevo de hinduistischi Hindergrund chenet oder gär verinnerlicht hend, cha nöd ermittlet were.

Kriya-Yoga[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E dütlich religiösi Yogaform isch de Kriya-Yoga wo vom indische Yogi Paramahamsa Yogananda (1983–1952) is Lebe grueffe woren isch. Sini Biwegig het im Weste schnell Fuess gfasst und di erst Kriya-Yoga-Schuel vo de Schwiiz isch ane 1952 z Zöri uufgange. Hüt gits velicht i de Schwiiz 30 Kriya-Yoga-Gruppe, wo vo de Noofolger vom Yogananda ggründet wore sind. D Aahänger vom Kriya-Yoga bitrachtet sich zwoor as religiös unabhängig, d Philosophii isch aber aidüttig hinduistisch.

Neohinduistischi Gruppe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

de Hare Krishna Tempel am Züriberg

Ends vo de 1960er Joor hend sich ersti neohinduistischi Gruppe i de Schwiiz bimerkbar gmacht und i de 1970er Joor e regelrechte Boom erlebt. Zwoor hend em Aafang christlichi Sekteexperte vor dene Sekte gwarnt und a de Begriff Sekte und Guru – z Indie noitrali Bigriff – en völlig negative Stempfel uufdruckt. Uusdrück wie „Guruabhängigkait“, „sexuelli Uusbüütig“ und „Missbruuch vo Jugedliche“ sind regelmäässig i de Press uuftaucht und hend e negativs und völligs verzerrts Bild i de Bivölkerig produziert.

Omkarananda[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1965 isch de Swami Omkarananda (1930–2000) i d Schwiiz choo und het z Winterthur s Divine Light Zentrum (DLZ) ggründet und schnell vill Aahänger gfunde. Aber s Misstraue us de Nochburschaft und starchi Kritike vo usse, hend dodezue gfüert, as de Striit eskaliert isch und 1975 imene Bombeattentat gendet het. De Swami Omkarananda und a paar vo sinene Aahänger sind denn zum Zuchthus verurtailt wore.

Ramakrishna-Biwegig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1969 het de Swami Nityabodhananda (1914–1992) s Centre Védantique de Genève z Gempf ggründet, wo i de Traditioo vo de Ramakrishna-Biwegig stoot, wo vom Vivekananda (1863–1902) is Lebe gruefe woren isch. Hüt ghöret i de Schwiz guet 60 Persone zu de Ramakrishna-Biwegig, dezue no e paar wenigi hundert Sympathisante und Interessierti. D Ramakrishna-Biwegig isch z Indie guet verankeret nd het vill Aahänger.

Bhagwan (Osho)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Furore gmacht het de Bhagwan Shree Rajneesh (1931–1990), wo sich ab 1988 Osho gnennt het. Er het im ganze Weste und au i de Schwiiz vill Aahänger gfunde, wo uufgfale sind, well si uusschliessli rooti Chlaider trait hend. De „Sexguru“, wiener au gnennt woren isch, und e paar vo sinene Aahänger sind hüüfig is Blickfeld vo de Medie choo, wells immer wider zu unagneeme Zwüschefäll cho isch. Noch em Tod vom Osho het d Biwegig vill Schwung verloore. Doch füllet no hüt em Osho sini Büecher ganzi Regal i Buechhandlige. De Osho isch z Indie starch umstritte und isch au s Ziil vomene misslungene Attentat vo extreme Hinduiste gsii.

ISKCON[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D ISKCON (International Society for Krishna Consiousness) isch vom A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada (1896–1971) is Lebe grueffe wore. Im Zentrum vo sinere Biwegig stoot d Vereerig vom Krishna. S erst Zentrum i de Schwiiz isch ane 1972 z Gempf uufgange und s zwait 1975 z Zöri. 1980 isch denn am Züriberg de Hare Krishna-Tempel vo de ISKCON uufggange. D Hare Krishna, wie d Aahänger vo dere Gruppe allgimain gnennt weret, hend im Aafang e starche Missionarismus en Taag glait und hend i Fuessgängerzone vegetarischi Grieschüechli vertailt, sind aber au vo Huustör zu Huustör gwanderet und hend d Bhagavadgita verchauft. Hüt rechnet sich öppe 400 Persone zu de Hare Krishna, wo sich au as Hindu füelet, dezue chömet no meriri hundert Sympathisante. De Krishna-Tempel am Züriberg werd regelmäässig au vo gloibige Inder und Tamile bsuecht. D ISKCON füert z Indie meriri Tempel und het e ordeli Aazaal vo Aahänger, nöd selte us de Mittelschicht.

TM[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1973 het sich e witteri neohinduistischi Gruppe i de Schwiiz bimerkbar gmacht, nämli d Vertreter vo de „Transzendentale Meditation“ (TM), wo vom Inder Maharishi Mahesch Yogi (1918–2008) ggründet woren isch. Si hend dozmol för vill Geld s eemoligi Grand Hotel ufem Seelisberg im Urnerland gchauft und e Zentrum iigrichtet. Si versuechet weltwiit sich politisch z engagiere und falet immer wider mit recht abstruuse Ideene uuf, wi de Umbau vo ganze Städt oder völlig öbertüürete Meditationskörs zu merere Tuusig Franke! Au TM bizaichnet sich as religiös noitral, d Worzle liget aber au do aidüttig im Hinduismus. D TM-Organisation oder Globales Land des Weltfriedens, wie si sich sit 2000 nennt, isch e hochgradig umstritteni Organisatioo, wo mit politische Mittel versuecht Iifluss öber d Mentschhait zerlange, um si zur Harmonii zfüere.

Wiiteri Aahänger i de Schwiiz gfunde hend indischi Guru wie de Sri Chinmoy (12931–2007) oder de Sathya Sai Baba (*1929).

Inder und Tamile[ändere | Quälltäxt bearbeite]

de tamilisch Murugan-Tempel z Adlischwil

Gibürtigi Hindu sind z letscht is Land choo. Em Aafang sinds e paar wenigi indische Studente und Facharbaiter gsii. Di öppe 8000 Inder wo hüt i de Schwiiz lebet, hend d “Indian Association Zürich” gründet, wo e kulturelli Gsellschaft isch und jedes Joor au di baide religiöse Hindufest Navaratri und Divali organisiert.

Ab 1983 hend politischi Uurue und Verfolgige z Sri Lanka e regelrechte Flüchtlingsstrom uusglöst und d Schwiiz het sich mitere noie Kultur konfrontiert gsie. Allerdings hend sich di guet 42’000 Tamile schnell integriert, ooni aber di kulturelle Worzle z verlüüre. Scho 1984 hend si z Bern ere erst Tempel iigrichtet, spööter sind a verschidnige Ort meriri dezue cho. 2006 sinds 17 Tempel gsii, die maiste im Mittelland zwöschet Zöri, Luzern, Bern und Basel, ann z Chur, ann im Tessin und zwee im Welsche. D Tamile bsuechet aber au christlichi Hailigtümer uuf, allne voraa s Chloster Aisidle, well si i de Schwarze Madonna, wo dai vereert werd, die „Grooss Muetter“ gsiend. Witteri christlichi Pilgerort wo si uufsuechet sind Mariestai bi Basel, St. Josef z Köniz bi Bern und d Madonna del Sasso oberhalb vo Locarno.

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Martin Baumann, Jörg Stolz: Eine Schweiz, viele Religionen; 2007. ISBN 3-899425243
  2. Carl Gustav Jung: Die Psychologie des Kundalini-Yoga; Düsseldorf 1998. ISBN 3530406848
  3. Martin Baumann, Jörg Stolz: Eine Schweiz, viele Religionen; 2007. ISBN 3-899425243

Büecher[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Martin Baumann, Jörg Stolz: Eine Schweiz, viele Religionen. 2007. ISBN 3-899425243

Link[ändere | Quälltäxt bearbeite]