Gälterchinde

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Gelterkinden
Wappe vo Gelterkinden
Wappe vo Gelterkinden
Basisdate
Staat: Schwiiz
Kanton: Basel-Landschaft (BL)
Bezirk: Sissachw
BFS-Nr.: 2846i1f3f4
Poschtleitzahl: 4460
UN/LOCODE: CH GKR
Koordinate: 631246 / 257262Koordinate: 47° 27′ 55″ N, 7° 51′ 11″ O; CH1903: 631246 / 257262
Höchi: 404 m ü. M.
Flächi: 9,79 km²
Iiwohner: 6192 (31. Dezämber 2021)[1]
Website: www.gelterkinden.ch
Dorfplatz
Dorfplatz

Dorfplatz

Charte
Charte vo GelterkindenDütschlandDütschlandKanton AargauKanton SoledurnKanton SoledurnBezirk LieschtlBezirk WaldeburgAnwilBöckdeBuckdeBuusDiepfigeGälterchindeHäflfingehemikeItigeKänerkindeChilchbärgLäufelfingeMaisprachNusshofOltigeOrmalingeRiggebachRotheflueRümmligeRünebärgSissechTecknauTänikeThürneWensligeWintersingenWitischburgZegligeZunzge
Charte vo Gelterkinden
w
Dialäkt: Baseldytsch

Gälterchinde (hochdytsch Gelterkinden) isch e politischi Gmeind im Bezirk Sissech vom Kanton Basel-Landschaft in dr Schwiiz.

Lag[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Gälterchinde liggt im Oberbaselbiet im obere Ergolztal uff 404 m. ü. M. und isch vo Hügel mit vil Wald umgeh. Nochbergmeinde sin Rickebach, Ormalinge, Däggnau, Rünebrg, Rümlige, Wittschbrg, Diepflike, Dürne und Böckte.

Wappe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Wappe isch sänkrächt dreiteilt in de Farbe Blau, Silber und Rot und entspricht dodrmit dr franzeesiche Tricolore. Allerdings ischs Gälterchinder Wappe bedytlig elter: Scho 1227 isches urkundlich belegt als Siigel vom froburgische Dienschtmannegschlächt, de Herre vo Gälterchinde. Sit 1944 isch das Wappe offiziell.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uffgrund vo Bodefund weiss me, dass s Gebiet vo Gälterchinde sit dr jüngere Staizyt ohni greesseri Unterbrüch bewohnt gsi isch. 1103 (und nomoll 1154) isch dr Ort als Gelterkingen s erschti Moll erwähnt worde. Er gheert dodrmit zer grosse Gruppe vo de friehalemannische Siidligsname uf -ingen und bedytet «Hof vom Geltrich und sinere Sippe, dä Geltrichinge». Durch stedtischi Schriiber isch s mundartlige ng dure e nd ersetzt worde, wil suscht en alts nd in dr Mundart zue ng worden isch und d Schriiber gmeint hend, das seg au im Ortsname der Fall, was aber gar nid der Fall gsi isch; «Gelterkinden» isch aso e Fäälschriibig (me redet i sottige Fäll vo «Hyperkorrektion»).

Im friehne Mittelalter hett sich über em Dörfli e Chile erhobe, wo em Aposchtel Petrus gweiht gsi isch. Am Fuess vom Chilehügel isch dr Hennebüehlhof gstande. Dä hett de Grafe vo Frohburg gheert und isch vo de Herre vo Gälterchinde belehnt worde. Spöter isch an d Grafe vo Thierstei gfalle. Die wiiderum hän en 1399 mit em Chileschatz em Dytschordenshuus z Beugge (Badisch-Rhyfälde) verkauft. Anderi Hofguet z'Gälterchinde hän au s Dalbekloschter (St. Alban-Kloster) unds Stift St. Leonhard (beidi Basel), s Domkapitel und mehreri wältligi Herre gha. 1461 hett denn d Stadt Basel mit dr Herrschaft Farnsburg au Gälterchinde erworbe. Vo dr Farnsburg hän d Basler Landvegt yber 300 Joor yber d Region gherrscht. 1798 isch sie vo Freiheitskämpfer in Brand gsteckt worde. In de Wirre vo dr Kantonstrennig 1832/1833 hett Gälterchinde treu zer Stadt Basel ghalte und het zem Schutz Basler Truppe agforderet. Landschäftler Truppe hän im April 1832 Gälterchinde gstürmt und d Basler verjagt. Gälterchinde isch baselbieterisch worde.

Gege s Ändi vom 19. Joorhundert hett d Siidebandwäberei wie im ganze Oberbaselbiet au Gälterchinde fescht im Griff gha – 1864 hett me 290 Wäbstiehl und 2 Siidebandfabrike zellt. Zer grosse Enttüschig vom Ort hett sich d Centralbahn Mitti vom 19. Joorhundert gege e Liniefiehrig dur Gälterchinde entschiide, sondern isch vo Sissech us s Homburgertal duruff und via Läufelfinge noch Olte. Um dr Aschluss nid z verliere, hett me drumm vo Sissech us e Tramlinie über Böckte noch Gälterchinde baut (Sissech-Gälterchinde-Bahn SGB). Die isch 1891 ereffnet worde. Aber scho 1916 hett me d Linie widr still gleggt, will denn d Centralbahn d'Hauestai-Basislinie ereffnet het, und die hett vo Sissech uss via Gälterchinde dur dr ney Basistunnel noch Olte gfiehrt. Das hett em Dorf neue Uffschwung geh.

Kurzporträt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Gälterchinde isch e lokals Zentrum vo de umligende Gmeinde us em oberschte (südöschtlige) Teil vom Oberbaselbiet. Es hett en Bahnhof mit regelmässige Verbindige noch Lieschtel, Basel und Olte. Drnäbe fahre Büss in die umliigende Täler. Im ort sälber hetts nid bsunders vill industrielli und gwärbligi Arbetsplätz und drumm schaffe vili uswärts. Allerdings hett sich Gälterchinde in de letschte Joore zumene Ykaufszentrum fyrs Oberbaselbiet entwigglet.

Als Bsunderheit darf erwähnt werde, dass Gälterchinde e glains eiges Bezirkgricht hett, obwohl z Sissech, em Bezirkshauptort, au eis stoot. Das isch e Remineszänz an d Gschicht no vor dr Gründig vom Kanton, wo Gälterchinde während kurzer Zyt (1798 bis 1814) e eigene Bezirk bildet hett.

Sehenswürdigkeite[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Ruine Scheidegg
  • Dorfchile
  • Jundthuus

Birüemti Lütt us Gälterchinde[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band III: Der Bezirk Sissach. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1986 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 77). ISBN 3-7643-1796-5. S. 49–79.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Gelterkinden – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2021. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2021 zusammengefasst. Abruf am 13. März 2023


Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Gelterkinden“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.