Gälterchinderhandel

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Dialäkt: Baseldütsch

Dr „Gmeinijoggeliputsch“ oder Gälterchinderhandel, isch e kurligi Begäbeheit us em Joor 1840 zwüsche Gälterchinde und em früsch gründete Kanton Baselland.

Die Unzfrydene[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Herbschtmonet 1839 si z Arlese a paar Manne, wo mit dr Regierig unzfryde gsi si, zäme cho unter em Name „Komitee der Vaterlandsfreunde“. Es si das gsi: Dr Johannes Martin, Bezirksschryber z Arlese, dr Heinrich Martin und si Brüeder, dr Heinrich Völlmin vo Sissech, dr Alt-Bezirksschryber vo Waldeburg, dr Emil Jundt vo Binnige und dr Dokter Kaus vo Arlese. Yres Aalyge isch unter Anderem gsi, d Regierig sell ändlich emol d Schtaatsrächnige usegee und dr finanzielli Schtand vom nöiye Kanton bekanntgee. D Verfassig sell rewidiert werde.

Nachdäm si z Sissech und im Birsek mereri Volksversammlige abghalte gha hei und sich vergäblich drum bemüet hei s Baselbieter Volk für das Begäre uf yri Site z bringe, het sich e Gälterchinder Bürger, dr Jakob Freivogel (me het em dr „Gmeinijoggeli“ gseit) yne aagschlosse. Är het am 15. Merze und am 5. Aprelle 1840 z Gälterchinde zwe Volksversammlige abghalte wo von ere reschpektable Azaal Gälterchinder bsuecht worde si.

D Reaktion vo dr Regierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Gälterchinder-
Wappe

D Regierig z Lieschtel, wo sit em Gälterchindersturm es bsunders Aug uf Gälterchinde gworfe het und alles wo dört passiert isch kritisch agluegt het, der isch das suschpäkt vorcho. Si het dr Jakob Freivogel vorglade. De isch aber nit erschyne. Do hei si zwe Landjeger gschickt um en abzhole und gwaltsam dr Regierig vorzfüere. E paar Gälterchinder hei sich aber vor e Gmeinijoggeli gschtellt und hei d Verhaftig verhinderet.

Das het d Regierig uf d Palme brocht. D Tatsach, dass e paar Gälterchinder an die Versammlige gange si und dr Jakob Freyvogel nit hei welle usegee, hei si als Ufruer vo dr ganze Gmein Gälterchinde gegen e noie Kanton dütet und si hei Gwaltmassregle gege d Gmein agordnet. Sofort isch dr Dokter Baader mit em Gmeinijoggeli nach Lieschtel um „guet Wätter“ z mache. Die zwe, und dr Schtatthalter Schaub vo Sissech hei em Regierigsrot versicheret, dass z Gälterchinde keini gsetzes- und verfassigswidrigi Schritt gmacht worde si und dass im Dorf alles rueig sigi. Das het d Regierig nit beydrukt. Si hei trotzdem agordnet, dass um die achthundert Maa, Artillerie, Gavallerie, Scharfschütze, Jeger und Landjeger d Gmein bsetze selle.

D Bsetzig vo Gelterchinde[ändere | Quälltäxt bearbeite]

No am gliche Dag si die Truppe, trotz em Protescht vom Gmeinrot, mit scharfe Waffe und brennende Lunte z Gälterchinde ygrukt und me het se müese yquartiere. E junge bsoffene Bursch, dr Jakob Buess, wo sich yne entgege gschtellt und se beleidiget het isch mit Säbelhieb verwundet worde. Nach zwe Däg und wo d Gmein viertusig Franke zaalt, und d Gfolgslüt vom Gmeinijoggeli, wie verlangt, usglyferet het, si d Truppe denn wider abzoge.

Nach e paar Joor, wo sich d Gmüeter wider berueigt gha hei het dr Kanton ygsee, dass är überreagiert het. Är het die Sach vergässe und de Gälterchinder die viertusig Franke wider zrugg zaalt.

1864, wo d Heimetkund gschribe worden isch, isch e Verfassigsrewision immer no es Tema gsi.

Nowys[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Heimetkund vo Gälterchinde vo 1864, Site 76/77
  • Heimetkund vo Gälterchinde vo 1966, Site 20