Hans Stricker

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Dr Hans Stricker, wo anne 1944 z Grabs im Sanggaller Rhintl uf d Wält choo isch, isch e Schwiizer Romanischt, Dialäktoloog und Naameforscher.

Lääben un Forschig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Er isch am Grabserbäärg als Soon vom ene Schryner ufgwachsen und isch z Grabs id Schuel ggange. Nach dr Zyt am Gimi z Sanggallen isch er uf Züri go Romanistik studiere. No bevor er anne 1970 s Studium mit em Lizänziaat apgschlosse het, isch dr Stricker als Studänt bim Gerold Hilty sid 1966 bim Projäkt für s Sanggaller Naamebuech agstellt gsi. Das isch e Plaan gsi vom Romanischt Hilty und em Germanischt Stefan Sonderegger usem Joor 1957. Mit däm Undernäämen isch es de so choo: Dr germanistisch Teil isch us verschidene Gründ leider gschyteret, und anne 1989 het mer en ufgää.[1] Mit em romanistische Teil aber isch me besser fürschi cho, und dr Valentin Vincenz un dr Stricker händ e paar Bänd usebroocht; so het dr Stricker Namebüecher für Grabs und Wartau, zwo vo de groosse Gmäinden im sanggalische Waalchräis Wèèrdebäärg, verfasst. Mit dr Hilf vom Germanischt Peter Masüger, em Romanischt Valentin Vincenz und dr Barbara Stricker Frommelt het er den als Chröönig vo däm Forsche s Wèèrdebäärger Namebuech für di ganz Regioon chönne mache.[2]

1973 het dr Hans Stricker mit eren Arbet über d Fluernääme vo synere Häimetgmäind Grabs dokteriert gha. D Naameforschig und d Gschicht vom Sproochwandel im Rhintl vom Bodesee bis uf Sargans und Chur ufe, wo s Romanischen immer wie mee vom Düütsche, gnöier: vom Alemannischen oder de regionale Variante vom Weschtoberdütschen abglööst worden isch, das isch em Hans Stricker sys grosse Arbetstheema plibe. Er het bi syne Studie i vilne Fassetten ufzeigt, wie sech s Rätoromanischen i dere nordalpyne Landschaft entwicklet het und wie s under em Yfluus vom Düütsche wider ufgää worden isch und was me dervo hüt no für Toponym und für alti Wörter i den Oschtschwiizer Dialäkt als Räschte vo dr Sproochgschicht het.

1971 isch dr Hans Stricker wüsseschaftliche Mitarbeiter bim bünderromanische Wörterbuech Dicziunari Rumantsch Grischun z Chur woorde, dr Scheffredakter Andrea Schorta het en dört hii gholt; vo 1974 bis 1984 isch dr Stricker Redakter bim Dicziunari gsi, bis 1975 no under em Schorta und de mit däm sym Nochfolger Alexi Decurtins. Spöter isch er no i dr Filologische Kommissioon vom Dicziunari gsi.

Und näbezue het er d Fluernääme z Wartau ufgnoo. 1981 het me tank iim mit dr Schriftereie St.Galler Namenbuch, Romanistische Reihe agfange; das wäär als e Reie vo Büecher über e süüdlich Täil vom Sanggallerland tänkt gsi, wo ebe d Namensspuure vom Romanische s Bild prääge, und drnäbet isch e germanistische Reie füre tradizionell und sit em früene Middelalter düütschsproochig Kantonstäil atänkt gsi.

Dr Hans Stricker het a dr Uni Innsbrugg über s Rätoromanische gleert, und zu dere Sproochgruppe het er drno wyters gforschet. Anne 1984 isch dr Grabser Romanischt als Assistänzprofässer a d Uni Züri choo, und 1990 isch er z Züri Äxtraordinarius woorde. Syni Fächer sind die vrglychendi romanischi Sproochwüsseschaft, s Rätoromanisch und d Dialäktology. Mit em Vorarlbärger Sproochforscher Eugen Gabriel, wo vonnem dr Vorarlbärger Sproochatlas isch und wo au no mee über dä sproochlich Gränzruum usegfunde het, het dr Hans Stricker bi syne Projäkt z tue gha. Anne 1984 isch bi iine beede d Redakzioon vom Tagigsband vom achte Träffe von alemannische Dialäktolooge z Tresebäärg zum Thema Probleme der Dialektgeographie glääge; dr Gabriel isch under em Eugen Gabriel synere wüsseschaftliche Läitig gsi und s liechteschteinische Schuelamt het sen organsiert. Mee weder hundert Dialäktolooge sind für die Tääg uf Treesebäärg choo, wo dr Hans Stricker s Projäkt vom Liechteschteiner Naamebuech vorgstellt het.

1981 het d Plaanig vom Liechteschteiner Naamebuech agfange, wo d Orts- und Fluernääme, d Nääme vo de Gwässer und de Bäärg und dezue ane au d Persoonenääme im Liechtesteinischen dokumäntiert. Dr Stricker isch dr wüsseschaftlich Leiter vo däm Projäkt gsi, und er het mit em Toni Banzer und em Herbert Hilbe zäme es sächsbändigs Wäärch über d Örtlichkeitsnääme und es vierbändigs Wäärch über d Persoonenääme usgschaffet. En föifte Persoonenaame-Band, nämli dää über d Spitz- oder Dorfnääme, het nid dörfe usechoo: E Gruppe Liechtesteiner händ nid welle, das die bikannt wäärded, und esoo isch dää Band grichtlich verbotte woorde.

Er het au s Handwörterbuech vom Rätoromanische und s Wäärdebärger Naamebuech usegää, er isch lang bi de Fachkommissione für s Dicziunari Rumantsch Grischun und s Vocabolario dei dialetti della Svizzera italiana gsi.

Dr Stricker het als Autoor bim Historische Lexikon vom Fürschtetum Liechteschtei mitgmacht.

Am 31. Augschte 2017 het me vom Hans Stricker sym Schaffe i dr Radiosändig Schnabelweid chönne ghööre, wo s Wäärdebärger Namebuech nach sibezääjööriger Arbet fertig gsi isch.[3] Im Gsprööch mit em Schnabelweid-Redakter Christian Schmutz verzellt dr Naameforscher drvoo, was es pruucht het für das Wäärch z mache, wie dr Kanton, dr Nazionalfonds und Gältgäber usem Leichtesteinische ämel für ne Teil vo de Chöschte uufchoo sind, und psunders wie grad syni Regioon für d Forschig über d Sproochgschicht guet isch.

Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

En Uswahl us de me weder hundertfüfzg Schrifte vom Hans Stricker:

  • Die romanischen Orts- und Flurnamen von Grabs. Zürich 1974.
  • Eine Besonderheit der unterrätischen Namenlandschaft. Zur Agglutination deutscher Ortspräpositionen an romanische Flurnamen. In: Annalas da la Societad Retorumantscha, 89, 1976, S. 147–181.
  • zäme mit em Alexi Decurtins und em Felix Giger: Studis Romontschs 1950–1977. Bibliographisches Handbuch zur bündnerromanischen Sprache und Literatur, zur rätisch-bündnerischen Geschichte, Heimatkunde und Volkskultur, mit Ausblicken auf benachbarte Gebiete. Band 1: Materialien. Romanica Raetica 1. Cuera 1977.
  • Der Beitrag der romanischen Ortsnamen des St. Galler Oberlandes zur Kenntnis des Rätoromanischen. In: St. Galler Namenbuch 1956–1977 [hg. von B. Hertenstein]. St. Gallen 1978, S. 13–19.
  • Noms locals e lur perscrutaziun. In: Annalas da la Societad Retorumantscha, 91, 1978, S. 7–25.
  • Zur Verdeutschung des St. Galler Oberlandes und seiner Namen. In: 120. Neujahrsblatt, 1980. Hg. vom Historischen Verein des Kantons St. Gallen 1980, S. 13–21.
  • Die romanischen Orts- und Flurnamen von Wartau. St. Galler Namenbuch, Romanistische Reihe, Band 2. Chur 1981.
  • Zur Sprachgeschichte des Rheintals, vor allem Werdenbergs und Liechtensteins. In: Die Sprachlandschaft Rheintal. Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein, Schriftenreihe Nr. 4. St. Gallen 1981, S. 7–58.
  • Die Schaffung eines Liechtensteiner Namenbuches. Ein landeskundliches und sprachwissenschaftliches Desiderat. In: Das Fürstentum Liechtenstein. Ein landeskundliches Portrait. Hg. von W. Müller. Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br. Nr. 50. Bühl/Baden 1981, S. 217–232.
  • zäme mit em Ottavio Lurati (beidei als Herusgäber): Die Schweizerischen Wörterbücher. Beiträge zu ihrer wissenschaftlichen und kulturellen Bedeutung. Les Vocabulaires nationaux suisses. Contributions à leur évaluation scientifique et culturelle. 4. Kolloquium der SGG. Fribourg Suisse 1982.
  • La Rezia bassa ed il suo contributo alla storia del romancio. In: R. Martinoni e V. Raschèr (Hrsg.): Problemi linguistici nel mondo alpino. Ticino – Grigioni – Italia [Festschrift uf e Konrad Huber]. Napoli 1983, S. 126–137.
  • Prenoms in Svizra. In: Vornamen in der Schweiz. Brugg 1986, S. 105–153.
  • Projäktleiter vo: Roman Banzer, Liechtensteiner Namenbuch. Flurnamen der Gemeinde Triesen. Namenkarte und Begleitheft. Vaduz 1985.
  • Romanisch und Deutsch im Schanfigg (GR). [Antrittsvorlesung, gehalten am 23. Juni 1986 an der Universität Zürich. In: Vox Romanica 45, 1986, S. 55–82.
  • zäme mit em Eugen Gabriel (beidi als Herusgäber): Probleme der Dialektgeographie. 8. Arbeitstagung alemannischer Dialektologen. Triesenberg, Fürstentum Liechtenstein, 20.–22. September 1984. Bühl/Baden 1987.
  • (zäme mit em Giorgio von Arb:) Leute am Grabserberg. Buchs Druck und Verlag, Buchs [1987], ISBN 3-905-222-40-X.
  • Romanische Personennamen in Unterrätien. In: Romania Ingeniosa. Festschrift für Prof. Dr. Gerold Hilty zum 60. Geburtstag, Bern 1987, S. 91–112.
  • Bündnerromanisch. Interne Sprachgeschichte. III. Onomastik. In: Lexikon der Romanistischen Linguistik. Hrsg. G. Holtus, M. Metzeltin, Ch. Schmitt. Bd. III. Tübingen 1989, S. 804–812.
  • Der Komponist als Lexikograph. Joseph Rheinbergers unveröffentlichtes «Wörterbuch des liechtensteinischen Dialekts» von 1896. In: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein, 88, 1990, S. 135–168.
  • In memoriam Dr. Andrea Schorta (1905–1990). In: Europa Ethnica 48, 1991, S. 29–30.
  • Sprachgeschichte des oberen Rheintals. Mit besonderer Berücksichtigung der romanischen Epoche und ihrer Überreste. In: Werdenberger Jahrbuch, 1992, S. 8–36.
  • Ländliche Wirtschaft im Spiegel der Flurbezeichnungen. In: Werdenberger Jahrbuch 1996, S. 20–43.
  • zäme mit em Toni Banzer und em Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch. Die Orts- und Flurnamen des Fürstentums Liechtenstein. 6 Bände. Vaduz 1999.
  • zäme mit em Toni Banzer und em Herbert Hilbe: Liechtensteiner Namenbuch. Die Personennamen des Fürstentums Liechtenstein. 4 Bände. Vaduz 2008.
  • Namenforschung im Wandel. Von Robert von Planta und Andrea Schorta bis zum Liechtensteiner Namenbuch. In: Bündner Monatsblatt, 2002, S. 171–200.
  • Werdenberger Namenbuch. Die Orts- und Flurnamen der Region Werdenberg mit den Gemeinden Wartau, Sevelen, Buchs, Grabs, Gams, Sennwald. Zürich 2017. Die wüsseschaftlichi Usgaab mit acht Bänd: ISBN 978-3-033-06195-8; die churzi Usgaab in eim Band: ISBN 978-3-033-06196-5.
  • Namenforschung im Spannungsfeld von Wissenschaftsfreiheit und Persönlichkeitsschutz. Das Liechtensteiner Namenbuch und die Ruf- und Sippschaftsnamen: ein Fallbeispiel. In: Geschichte erforschen – Geschichte vermitteln. Festschrift zum 75. Geburtstag von Peter Geiger und Rupert Quaderer. Bendern FL 2017, S. 407–426.
  • (zäme mit em Robert Kruker und em Giorgio von Arb:) Leute am Grabserberg. Zwanzig Jahre danach. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2019, ISBN 978-3-03823-303-9.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Peter Masüger: Das St. Galler Rheintal wird toponomastisch erschlossen. In Wartau entstellt das Werdenberger Namenbuch. In: Bündner Monatsblatt. Zeitschrift für Bündner Geschichte, Landeskunde und Baukultur, 2002, S. 201–205.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. D Aarbet am Sanggaller Namebuech isch spööter under em Eugen Nyffenegger, der Elvira Glaser und em Ross Purves wider uufgnoo worde, lueg: St. Galler Namenbuch. Die Siedlungsnamen des Kantons St. Gallen und Flurnamen des Kantons St. Gallen under Namenforschung im Kanton St. Gallen (Memento vom 23. Juli 2019 im Internet Archive) uf ortsnamen.ch und SNF-Projekt «Die Flurnamen des Kantons St. Gallen» (TopSG) uf ds.uzh.ch
  2. S Wäärdebäärger Namebuch isch underschidlich guet aachoo. Dr Wolfgang Eichenhofer findt inere Besprächig i de Vox Romanica, Band 76, 2017, S. 369–373, es heg zimli vil Mängel und Fääler.
  3. Werdenberger Namenbuch: Hans Strickers langer Atem, i dr Schnabelweid vom 31. Augschte 2017, uf srf.ch