Kirgisistan

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Кыргыз Республикасы
Kirgisischi Republik
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Amtsspraach Kirgisisch, in e baar Gebiet au Russisch als 2. Amtssprooch
Hauptstadt Bischkek
Staatsoberhaupt Sadyr Dschaparow
Regierigschef Akylbek Japarov
Flächi 199.900 km²
Iiwohnerzahl 6.523.529 (2020)
Bevölkerigsdichti 33 Iiwohner pro km²
Bruttoinlandsprodukt nominal: 8.455 Mio $ (141.)
broo Iiwohner: 1.309 $ (158.)
Human Development Index 0,697 (116.)
Währig Som
Unabhängigkeit vu de Sowjetunion am 31. August 1991
Nationalhimne Ak möngülüü aska
Nationalfiirtig 31. August
Zitzone UTC+6
Kfz-Kennzeiche KS
Internet-TLD .kg
Vorwahl +996

Kirgisistan (ou Kirgistan odr Kirgisien; kirgisische Selbschtbezeichnung Кыргызстан/Kyrgysstan; offiziell Kirgisische Republik, kirgisisch Кыргыз Республикасы / Kyrgys Respublikasy, russisch Кыргызская Республика / Kyrgysskaja Respublika) isch an Schtaat i Zentralasia. Ar grenzt im Norda a Kasachstan, im Südoschta an d' China, im Süda a Tadschikistan und im Westa a Usbekistan. D Houptschtadt isch Bischkek.

Im allgemeina Schprochgebruuch und i da Media herrscht a gwisse Uklarheit üba da genoua Landesnama. D Bezeichnungen Kirgisien und Kirgistan (odr sealtana aber offiziell Kirgisistan) enthalte jewils unterschidliche politische Untrtön. Da Nama Kirgisien schtellt a Idütschung vum russischa Nama Киргизия dar, wo unta da Zara i da Sowjetzit golta hot. Noch m Zafall vu da Sowjetunion hond d Kirgisa probiert, ihre nationale Identität üba a Zruckbesinnung uf ihrige turkschprochige Kultur zum schtärka und hond drum da Nama Кыргызстан/Kyrgysstan gno. Der Nama mit da urschprünglich persischa Endung für Region odr Land -stan untaschtricht d kulturelle und schprochliche Beziehung zua da andara turkschprochiga Lända wia Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan und so witta.

Geographi[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Satellitebild vu Kirgisien
Abnahm vo dr Gletschrflächi sit 1850 bis 2010 in dr Borkoldoy-Too-Gebirgsketti

Kirgistan ligt im Hochgebirge Tienschan; d högschta Schpitza gond bis uf 7.439 und 7.134 m. D Lüt wohnend hauptsächlich im Norda im Tschutal und im Ferghanatal im Süda. Ussadem a biz wäniga i da Bergtäla und um da gross See Issyk-Kul (Indütschung vum russischa Nama. Uf kirgisisch hoaßt da Nama Yssyk-Köl/Ысык-көл, des bedütet uf allemannisch „da warme See“). Dää See isch riisegross und öppe zeh mol (10x) so gross wia dr Genfer oder Bodesee; grad hinder im erhebt sich mächtig s Tien Shan-Gebirg win e Wand mit syne Sibetuusigergipfel. Im Süda vum Land schtoht d Gebirgsketta Alai bis a d Grenzè.

Veränderig vo dr Gletscherflächi in acht Gebirgskettè zwüschè 1965 und 2010 (obe). Jooresniderschlag und mittleri Summertemperaturè von 1930 bis 2010 (undè)

Bis uf 1.500 m isch des Land hauptsächlich Schteppe. Döt hot ma aba wite Bewässerungsalaga bout und dadurch erreicht, dass s Land beboubar wora isch. Üba 1.500 m sind alpine Wisa und Weida vorherrschend, wo bis a d Gletscher und d Schneegränze anegönd. D Gletschr schmelzè sit 50 Joor stark zrugg.[1][2]

I da Wälda leabnd Reh, Bära, Marda, Wildsua, Luxe und ou no da artagschützte Schneeleopard. Vu deana git as no ca. 200 Schtuck. Ußadeam git as no a Marco-Polo-Schof, wo ou döt vorkut und sehr selta isch. Mürmele git as ou und sit dia grossa Herda vu da Sowjets num do sind, kond ou d Wölf wida wita aba.

d Lüt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Kirgisa (60 %) sind a Turkvolk und bekenn'nd sich überwiegend zum sunnitischa Islam. Außerdem lebnd Usbeka (20 %), Russa(9 %), Tadschika, Dungana (chinesische Muslime), Ukrainer, Uigura, Tatara und Aghörige vo witara Ethnia, wia eppa 57.000 Mescheta, im Land. Am Afang vu da nüntzga Johr hond ou no ca. 100.000 Dütsche dort gleabt; dia sind inzwischa mehrheitlich is Dütsche usgewandat, aber as git no kläne dütsche Gmoanda i Dörfa wia Luxemburg und Rotfront.

Religion[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Kirgisisch Republik isch syt dr Unabhängigkeit 1991 e säkulare Staat. S Land isch syt dr Islamisierig im 18. Johrhundert in dr Hauptsach muslimisch bregt. Di zwotsterkscht Regligionsgmeinschaft sin d Christe, 20 Prozänt vu dr Bevelkerig sin russisch-orthodox, e andere Deil goht uf s nestorianisch Christetum zruck.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Biet vum hitige Kirgisistan isch syt em 8 Johrhundert vu turkstämmige Kirgise bevelkeret wore. Ab 1219 het s zem Mongoleryych vum Dschingis Khan ghert, no däm syym Dod zum Erb vum Tschagatai, eme Suhn vum Dschingis Khan. S Biet isch mongolisch blibe, bis es im 18. Johrhundert vu dr Chinese unterworfe woren isch.

In dr 2. Helfti vum 19. Johrhundert het s russisch Zareryych s Land schrittwyys eroberet. 1875 isch s in s Zareryych yyglideret wore, no 1919 e Sowjetrepublik vu dr Sowjetunion gsi un erscht anne 1991 wider unabhängig wore. S Parlamänt het dr Askar Akajew zum neje Staatspräsidänt gwehlt un em Land 1993 e Verfassig gee.

In dr erscht Johre no dr Unabhängigkeit isch Kirgisistan no zimli demokratisch gsi im Verglyych zue andere Nofolgerepublike vu dr Sowjetunion. Ab em Änd vu dr 1990er Johr isch dr Regierigstil vum Akajew aber all autoritärer wore. Wäge däm isch s vilmol zue Unruehe chuu. Dr Hegschtpunkt von ene isch d „Tulperevolution“ no dr Parlamentswahle vum Februar 2005 gsii, wu zum Sturz vum Präsident Akajew gfiert het. Us däm Regierigssturz isch dr dr friejer Premierminischter Kurmanbek Bakijew as neje Staatspräsident firigange un dr ehmolig Oberburgermeischter vu Bischkek, dr Felix Kulow, as Regierigschef. Dr Kulow isch aber scho 2007 in d Opposition gange.

Bi Demonstratione gege d Regierig sin im April 2010 zmindescht 75 Mänsche detet wore.[3] D Protescht sin all heftiger wore, Oppositionälli sin feschtgnuu wore, dr Präsident Bakijew het z Bischkek un im Norde vum Land zytwyys dr Uusnahmzuestand un e Uusgangsperri in dr Nacht uusgruefe.[4][5] No mehdägige Stroßekämpf het d Opposition am 7. April 2010 dr Sturz vu dr Regierig verchindet un d yyrichtig vun ere Ibergangsregierig unter dr ehmolige Usseminischteri Rosa Otunbajewa. Dr Präsident Bakijew isch zerscht in Side vum Land, in d Stadt Dschalalabat gflichtet,[6][7] het aber schließli am 16. April syy Ruckdritt as Präsident verchindet un isch uf Kasachstan uusgreist.[8]

Am 27. Juni 2010 het d Bevelkerig vu Kirgisistan iber e neji Verfassig abgstumme. Des Grundgsetz, wu vu dr Ibergangsregierig uusgschafft woren isch, siht e barlamäntarischi Republik no dytschem Vorbild vor.[9] No Aagabe vu dr Wahlkommission hän sich iber 90 % vu dr Abstimmigsdeilnämmer fir d Verfassigsänderige uusgsproche.[10] Im Spotjohr 2010 sin Barlamäntswahle uf dr Grundlag vu dr neje Verfassig vorgsähne.

Im Juni 2010 het s in dr sidkirgisische Stadt Osch neji Uurueje gee, wu bi Kämpf zwische Kirgise un Aagherige vu dr usbekische Minderheit zmindescht 170 Mänsche ums Läbe chuu un iber 1000 verletzt wore sin. No Bricht us dr Stedt Osch un Dschalalabad soll d Zahl vu dr Dodesopfer sogar bi 2000 lige.[11] Zehdöuserdi Mänsche sin uf dr Flucht us dr Uurueregion; no Aagabe vu dr Hilfsorganisation UNICEF hän iber 75.000 Mänsche Zueflucht gfunde in Flichtlignslager äne an dr Gränze zue Usbekistan. D Regierig vu Usbekistan het derno wäg däne Flichtlingsstrem am 15. Juni 2010 d Gränze zuegmacht un het um internationali Hilf bätte.[12]

D Ibergangsregierig vu Kirgisistan het Aahänger vum Bakijew fir die Gwalt verantwortli gmacht, si dieje dodermit d Volksabstimmig iber di neji Verfassig welle verhinderr, wu fir dr 27. Juni 2010 blant gsi isch.[13] trotz ass dr Uusnahmzuestand verhänkt woren isch, het s krigisisch Militer s nit gschafft, d Gwalt z beände, sällewääg isch Russland um militerischi Hilf bätte wore.[14] Dr Sicherheitsrot vu dr Vereinte Natione het d Gwaltakt z Kirgisistan verurdeilt,[15] d OSZE het vun ere „versuechte ethnische Syyferig“ gschwätzt.[12]

Verwaltigsgliderig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Kirgisistan isch in sibe Biet (kirgis. область/oblast, Pl. областтар/oblasttar) un dr Hauptstadtdischtrikt (шаар/schaar, alem. Stadt) Bischkek, wu zue keim Biet ghert, glideret. Die Biet sin in 40 Landchreis (район/rajon, Pl. райондор/rajondor) unterglideret. D Stadt Bischkek isch in vier Chreis unterglideret. D Landchreis sin derno in 473 ländligi Lokalverwaltige (айыл өкмөтү/ajyl ökmötü, alem. Dorfregierig) un 22 Stedt unterglideret.

Verwaltigsgliderig vu Kirgisistan
Oblast kirgisischi Bezeichnig Nr. auf
der Karte
Verwaltigssitz
Biet Batken Баткен областы (2) Batken
Biet Tschüi Чүй областы (3) Tokmok
Biet Dschalalabat Жалалабат областы (4) Dschalalabat
Biet Naryn Нарын областы (5) Naryn
Biet Osch Ош областы (6) Osch
Gebiet Talas Талас областы (7) Talas
Biet Yssykköl Ысыккөл областы (8) Karakol
Stadt Bischkek Бишкек шаары (1) Bischkek

Kultur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Kirgisische Manastschi bim Ufsage vum Manas-Epos

E zäntrale Blatz in dr kirgisische Kultur hän d Ross un d Jurte. Wie wichtig d Jurte isch, siht mer dodra, ass d Nationalflagge s Gstäng vun ere Jurte um dr ober Rauchabzug (dr Tündük) zeigt. D Strahle im Chreis stelle di verschidene Stämm dar, wu unter em Manas vereinigt wore sin.

D Jagd mit Falke un vor allem au mit Adler, derzue au mit Windhind (bsundersch mit yyheimische Taigan) het e langi Tradition im Land.

Medie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Kirgisistan git s 4 national verbreiteti Dageszytige, dr Aadeil vu dr Dageszytigsläser lyt bi 27 Läser pro 1000 Yywohner.[16] 14,1% vu dr Bevelkerig hän 2008 e Internetaaschluss gha, e Breitbandaaschluss 0,05%.[17]

Kirgisischi Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S zäntral Wärch vu dr kirgisische Literatur isch s groß Manas-Epos, wu syt rund 1000 Johr dur mindligi Wytergab iberliferet un gformt woren isch. In däm Epos goht s um dr mythologisch Helden Manas un syyni Manne, wu im 10. Johrhundert im Kampf gege d Uigure di kirgisisch Frejheit bewahrt gha hän.

Dr bekanntescht modärn kirgisisch Autor isch dr Tschingis Aitmatow (1928-2008) gsi, wu uf Russisch gschribe gha het.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Judith Beyer, Roman Knee: Kirgistan: Ein ethnografischer Bildband über Talas / Kirgistan: A photoethnography of Talas. Hirmer-Verlag, München 2007. ISBN 978-3-7774-3805-4
  • Wassilios Klein: Das nestorianische Christentum an den Handelswegen durch Kyrgyzstan bis zum 14. Jh.. Brepols, Turnhout 2000 (Silk Road Studies, 3). ISBN 2-503-51035-3
  • Thomas Scholl: Kirgistan entdecken, Trescher Reihe Reisen, 2. Aufl. Berlin 2006. ISBN 3-89794-076-0

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Wikipedia uff Kirgisisch

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Muratali Duishonakunov, Stephan Imbery, Chiyuki Narama, Ashutosh Mohanty, Lorenz King: Recent Glacier Changes and Their Impact on Water Resources in Chon and Kichi Naryn Catchments, Kyrgyz Republic. – Water Science & Technology: Water Supply, IWA Publishing 2014 (3), S. 444–452, Volltext (PDF).
  2. Murataly Turganalievich Duishonakunov: Glaciers and permafrost as water resource in Kyrgyzstan ‐ distribution, recent dynamics and hazards, and the relevance for sustainable development of Central Asian semiarid regions (en) 25 June 2014.
  3. Tote bei Protesten gegen Präsident Bakijew
  4. Viele Tote bei blutigen Unruhen in Kirgistan Welt Online, 7. April 2010
  5. Opposition protestiert hartnäckig Focus Online, 7. April 2010
  6. Der Standard: Opposition übernahm die Macht (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/derstandard.at
  7. Blutiger Machtkampf erschüttert Russlands Hinterhof, Spiegel Online, 7. April 2010 (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[3] [4] Vorlage:Toter Link/www.spiegel.de
  8. http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5470813,00.html
  9. Neue Zürcher Zeitung: Neue Verfassung für ein verunsichertes Land, 26. Juni 2010.
  10. Die Presse: Kirgisen stimmen für neue Verfassung (Memento vom 1. Juli 2010 im Internet Archive), 28. Juni 2010.
  11. Franzfurter Allgemeine Zeitung: Unruhen in Kirgistan: „Die Lage ist explodiert und nicht mehr zu steuern“ , 15. Juni 2010.
  12. 12,0 12,1 Spiegel Online: Usbekistan schließt Grenze für Flüchtlinge (Memento vom 18. Juni 2010 im Internet Archive), 15. Juni 2010.
  13. Tagesschau: Unruhen in Kirgistan: Gewalt, Plünderungen und Massaker (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[5] [6] Vorlage:Toter Link/www.tagessschau.de, 13. Juni 2010.
  14. Tagesschau: Zehntausende Usbeken flüchten aus Kirgistan, 14. Juni 2010.
  15. Neue Zürcher Zeitung: Uno-Sicherheitsrat verurteilt Gewalteskalation in Kirgistan, 15. Juni 2010.
  16. Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 6. Mai 2009; abgruefen am 14. Juni 2010.
  17. Archivierte Kopie. Archiviert vom Original am 14. Mai 2009; abgruefen am 14. Juni 2010.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.itu.int