Großi Chreisstadt

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy


De Begriff Großi Chreisstadt stammt uss em dütsche Kommunalrächt und bezeichnet in einzelne Bundesländer e normalerwis größeri Stadt, wo zu me Landchreis ghört, also kei chreisfreii Stadt isch, und meh Uffgabe hät wie di sunschtige Gmeinde, wo keini chreisfreie Städt sin. Sälle Status wird hoheitlig verlihe. E Großi Chreisstadt entstoht, indem

  • e chreisfreii Stadt (Stadtchreis) für s öffetlig Wohl durch e Verordnig me Landchreis züedeilt und dodemit züe-n-re große Chreisstadt abegstuft wird oder
  • e chreisaghörigi Gmeind bim Land- bzw. Staatsministerium vom Innere (Land-/Staatsministerium des Inneren) de Status beadrage und chriege. Dodefür isch e gwüssi Ywohnerzahl notwändig und s Staatsministerium vom Innere müeß vor em Verleih vom Status sicherstelle, dass d'Gmeind mit ihrer Leistigs- und Verwaltigschraft d'Mögligkeit hät, ihri Sunderuffgabe z erfülle.

Nit e jedi Großi Chreisstadt isch glychzitig Chreisstadt (Sitz vom Landrootamt).

Großi Chreisstädt z Bade-Württeberg, Bayere und Sachse[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Bade-Württeberg, Bayere und Sachse git's großi Chreisstädt, wo zwar zu me Landchreis ghöre, im Landchreis aber deilwis staatligi Uffgabe abnämme. D'Ywohnergränze hänkt vom Bundesland ab und litt bi 20.000 z Bade-Württeberg, bi 17.500 z Sachse und bi 30.000 z Bayere. Wenn e Stadt eso vyl Ywohner hät, no cha si de Status Großi Chreisstadt bi de Landregierig beadrage. Normalerwis chriegt si de Status deno au und wird ab me bstimmte Zitpunkt züe-n-re große Chreisstadt erchlärt. Wenn e Gmeind vorher kei Stadträcht gha hät, no chriegt si säll audomatisch zämme mit em Status vo de Große Chreisstadt. Wenn d'Ywohnerzahl deno widder sinkt, bhaltet d'Stadt ihr Status sälbscht dänn, wenn si under de vorgschrybene Gränze litt (wie z. B. zitwis bi Schramberg z Bade-Württeberg).

Bade-Württeberg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Am 1. Abril 1956 isch e Gmeindeordnig in Chraft drätte, wo e Gränze vo 20.000 Ywohner vorgschrybe hät. An sällem Dag sin au alli Städt, wo über säller Gränze gläge sin, zu Große Chreisstädt erchlärt worre. Mittlerwyli hän di meiste ehemolige Chreisstädt de Status, wyl si durch Ygmeindige d'Gränze hän chönne überschrite. Hütt sin numme d'Chreisstädt Künzelsau, Sigmaringe und Tauberbischofsheim und di ehemolige Chreisstädt Büeche (Odewald), Hechinge, Neustadt im Schwarzwald (hütt Titisee-Neustadt), Mülle (Bade), Münsige, Bad Säckige, Bad Saulgau, Stockach, Tettnang und Wolfach keini Große Chreisstädt, wyl ihri Ywohnerzahle d'Gränze nit überschrite. Wenn öbber de Bürgermeister vo-n-re Große Chreisstadt isch, no wird er „Oberbürgermeister“ gnännt. Im Momänt git's z Bade-Württeberg 92 Großi Chreisstädt.

Bayere[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Bayere hät s zweit Gsetz zur Stärkig vo de kommunale Selbschtverwaltig vom 15. Dezämber 1971 noch de Gebietsreform di Große Chreisstädt ygfiehrt. Sällemols hät Bayere no 48 chreisfreii Städt gha, wo deno 23 devo ihri Chreisfreiheit verlore hän und in e Landchreis yglydert worre sin, wyl si z schwach gsi sin und ihri züesätzlige Uffgabe nit chönne erfülle. Wyl si aber meh Leistig gha hän wie di andere chreisaghörige Gmeinde, hät mer ne e baar züesätyligi Uffgabe gee und si am 1. Juli zu große Chreisstädt gmacht.

Sither sin fümf witeri Städt zu große Chreisstädt worre: Dachau (1973), Donauwörth und Dinkelsbühl (1998), Gemering (2005) und Fürschtefäldbruck (2006). Bi Dinkelsbühl und Donauwörth hät's e Parlamäntgsetz brucht, wyl si keini 30.000 Ywohner gha hän. Erding hät degege meh wie 30.000 Ywohner, isch aber kei Großi Chreisstadt. Z Bayern git's momentan 28 großi Chreisstädt.

D'Uffgabe, wo di große Chreisstädt züesätzlig zu denne vo de andere chreisaghörige Gmeinde mien erfülle, werre vo de Verordnig über d'Uffgabe vo de große Chreisstädt gregelt (GVBl. S. 123, BayRS 2020-1-1-3-I). Lut sällem Gsetz werre ne staatligi Uffgabe, wo normaleriw s Landrootsamt als Staatsbhörd erfülle müeß, überdrage. Zu sälle Uffgabe ghöre näbe zahlryche andere d'Uffgabe vo de undere Bauuffsichtsbhörd und vo de undere Stroßeverchehrsbhörd.

Z Bayern git's näbe de Große Chreisstädt no di leistigsfähige chreisaghörige Gmeinde, wo di staatlige Uffgabe numme uff de Gebiet Bauuffsicht und Wasserwese erfülle mien.

Sachse[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Näbe de Gwährleistig vo de ordnigsgmäße Erfüllig vo ihre Sunderuffgabe wird vo de Städt e Mindestywohnerzahl vo 17.500 gfordert, wenn si großi Chreisstädt werre solle. Zudem chönne Städt mit re Ywohnerzahl under säller Gränze, wo wäge de Chreisreforme in de Johr 1994 und 2008 d'Funktion vom Chreissitz verlore hän, de Status vo-n-re Große Chreisstadt chriege.

Verglychbari Städt in andere Bundesländer[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Verglychbari Bezeichnige in andere Bundesländer sin:

¹ Dä Begriff isch in de Gmeindeordnig vo Schleswig-Holstei nit erwähnt, Norderstedt hät de Status aber 2005 testwis für 6 Johr griegt.

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Große_Kreisstadt“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.