Frida Hilty-Gröbly

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D Frida Hilty-Gröbly (* 3. Jänner 1893 z Sanggalle; † 2. Meerz 1957 au dört) isch e Schwiizer Mundartschriftstellerin gsi.

s Läbe und s Schaffe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Si isch als Dochter vom Johann Heinrich Gröbly uf d Wält cho. D Familie isch ursprünglich us em Undertoggeburg gsi und im 19. Joorhundert uf Sanggalle ggange und het zmitz i dr Stadt gwoont. D Frida Gröbly het scho mit junge Joore agfange schrybe. S erschte Wärch isch e Reisepricht gsi, wo si uf Hochdütsch verfasst het. Si seit vo der Jugendzyt: «Und wil i vo chlii uuf Freud am Zeichne ghaa ha, ha n i tenkt, i möcht da ganz guet läärne, daß i, wenn i wider emool e Buech schriibi, au Zeichnige chönnt dezue mache. So bi n i im Herbscht 1913 i d Gwäärbschuel ggange, und im Früelig 1914 ischt me denn öppe vorosse gsässe und hät probiert, aalti Gibel oder en Holderbusch, wo plüet hät, abzzeichne.»

I dr Zyt vom erschte Wältchrieg het si sech für en tringend nöötigi Hilf gmäldet: «Aber denn ischt de Chrieg choo. […] S Hälffe hät ein doo wichtiger tunkt als ali schöö Kunscht. […] De tüüfscht Iidrock hät mer d Aarbet als Samariteri bi de italieenische Evakuierte gmacht, wo mer a dr Grenze z Buchs i Empfang gnoo und verpflägt und mengmool au bis uf Chiasso begleitet hand.» Übere dä Samariterdienscht het si spööter imene ydrüklechen Uufsatz referiert; dä stoot im Heft, wo ane 1958 zu irem Adänken usecho isch.[1]

Noch em Chrieg het d Frida Gröbly vo 1918 bis 1924 als Zeichnigs- und Wärchlehrere a dr Frauenarbetsschuel und am Chindergärtnerinneseminar z Sanggalle gschaffet. Ane 1924 het si dr Gymilehrer Hans Hilty ghürootet. D Familie het drü Chind gha, en Dochter und zwe Söön; dr eint dervo isch dr Hans Rudolf Hilty (1925–1994) gsi, wo Schriftsteller und Redakter worden isch,[2] dr zwöit isch dr Romanischt, Ortsnameforscher und Räkter vo dr Uni Züri Gerold Hilty (1927–2014) gsi.[3]

Es baar Joor nach em Hochsig het d Frida Hilty-Gröbly agfange erschti Tegscht im Sanggaller Tieläkt schrybe. Es sind Chindergschichte gsi und spööter drüü Büecher mit Erinnerige a s Stadtläbe z Sanggalle: Am aalte Maartplatz z Sant Galle, Rond om de Hechtbronne und De hölzig Matroos. I irne Büechli sind näb de Ufsätz au Schääreschnitt vo ire sälber mit abtrukt.

Ire Maa, dr Hans Hilty, wo en bekante Fachmaa für d Mundartliteratur gsi isch, het ghulfe d Wärch vo dr Dichteri usegää. Er heigi d Tegscht in ere vereifachte Dieth-Schrybig bearbeitet, seit dr Alfred Toth.[4] I de 1930er Joore het dr Hans Hilty welle es Buech mit Byträäg i dr Sanggaller Mundart zämestelle. Das sig nid ganz eifach gsi, wil im Kantoon no wenig Lüüt ume gsi siget, wo im Dialäkt gschribe händ. I dä Band mid em Titel Chomm mit, mer wend üs freue! vo 1936 sind denn vor alem Tegscht vo dr Frida Hilty-Gröbly und vo irem Bekanntekreis, wo au d Clara Wettach dezue ghört het, inecho.[5] Ane 1937 het dr Hans Hilty mit Gedicht us dere Anthology au no es Liederbuech gmacht: das heisst Chomm mit üs go singe! D Musignoote derzue händ die internazionaal bekannten Oschtschwiizer Komponischte Paul Baumgartner (1903–1976) vo Aaltstette und Max Haefelin (1898–1952)[6] vo Sanggalle gsetzt. Ane 2009 isch e Deil vo dene Lieder uf ere CeeDee nöi usecho.[7]

D Schriftstellere het dr Uustusch mit anderne Mundartautoore gsuecht. Und eso isch si au mit dr Sophie Haemmerli-Marti usem Aargau in Kontakt cho.[8] D Haemmerli-Marti het bimene Psuech im Novämber 1941 is Geschtebuech vos Hiltys es Gedicht über dere ires Dehei z Sanggalle gschribe, wo imene Heft Schwyzerlüt vom Joorgang 1958 abtrukt isch.[9]

Vo dr Clara Wettach sind die Wort über iri Schriftstellerkolleegin: «A wie mengem Mundartoobe vo dr Gselschaft för tütschi Sprooch[10] hemmer mitenand üseri Spröch und Gschichtli gläse! […] Und wie mengmol semmer üüs am Telefoon begegnet, ganz bsonders wenns om d Rächtschriibig vo üserer Mundaart ggange n ischt. Doo isch si halt a dr Quäle gsässe dor eren Maa. De Herr Profässer Hilty, als Mitglied vo dr Kommission[11][12] för Rächtschriibig vo de Schwizer Mundaarte, dää hät Bscheid gwößt.»

Dr Sanggaller Bürgerrootspresidänt Kurt Buchmann het i dr Zytschrift Schwyzerlüt ane 1958 vo dr Frida Hilty-Gröbly gschribe, si sig «mit Liib und Seel Sant Galleri gsii und häts usgezeichnet verstande, i erne Dialäktbüecher de währschaft aalt Sant Galler Geischt vöre z zaubere. […] Mer säched üseri Heimetstadt, wie si om d Johrhondertwendi gsii ischt. Mer säched s Läbe n uf em aalte idyllische Maartplatz mit siner vergangene Romantik, mer hööred vo vergäßne Brüüch und Sitte, mer lärned aalti Hüser, Gasse n und Gäßli kenne und begägned anere Reie stadtbekannte Persöönlechkeite. Und wel d Grosmueter, d Mueter und d Tante erni Erinnerige verzeled, weered mer au wiit is nünzäht Johrhondert zrockgfüert. […] Und wie natüürlech und lebendig weerdt ales i guetem, ächtem Sant Galler Tütsch verzellt! Wemme draa tenkt, wie d Sant Galler Mundaart mit em Gröößerwäärde vo dr Stadt und mit em Zuezog vo osse immer meh verwässeret weerdt, so chönnts eim öppenemool ganz gschmuech wäärde. Drom isch es bsonders wärtvoll, wemme üseren Dialäkt inere bestimmte Zit feschtghalte hät, wie i de Büecher vo dr Frida Hilty-Gröbly.»

S Schwiizerische Fonogrammarchyv vo dr Uni Züri het drü Tegscht vo dr Frida Hilty-Gröbly uffgnoo. 1958 het d Mundartzytschrift Schwyzerlüt es Heft mit Sache vo ire useprocht und e Foti von ere uf dr Titelsyte trukt, und das Heft het grad ua ire Maa, dr Hans Hilty, zämegstelt; es het en Läbenslauf drby, wo si sälber gschribe het, und Byträg vo dr Clara Wettach, vom Zürcher Schriftsteller Traugott Vogel und vom Georg Thürer.[13] Dr Thürer het i däm Bytraag d Sproochpflääg vom Ehepaar Hilty guet charakterisiert, und er seit vo dr Frida Hilty: «Bim Josef Reinhart hät si der Sinn für d Spraachmelody gschuelet.»

Dr Thürer het dr Hilty ire Tegscht Sant Galler Chinderfäscht i syni Samlig vo alemannische Wärch ”Holderbluescht“ uufgnoo, won er 1962 useprocht het.[14] Dr Traugott Vogel het scho ane 1939 s Gschichtli s Liseli und d Mumie im Buech «Schwizer Schnabelweid» abtrukt gha und verzelt i sym Brief vo 1958, wie s do drzue cho isch: «… i han von ere en Bytraag ghöische, wil si für miich di äinzig Sanggaller Dichteri gsy isch, wo mit irer Mueterspraach urchig für d Stadt Sanggalle ygschtanden isch.»[15]

Und ane 1993 isch undr dr Leitig vom Sanggaller Dichter Christian Mägerle (1946–2014) zum Adänke a d Autoorin, hundert Joor noch irere Geburt, s Buech En Glanz ischt öberal usechoo, und es het en Uustellig derzue ggä.

Dr Nochlass vo dr Schriftstellere, wo am 2. Meerz 1957 gstorben isch, lyt i dr Sanggaller Kantonsbiblioteek Vadiana.

Wärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Von der Sonneinsel Sizilien. Reiseerinnerungen in Wort und Bild. 1915
  • Wie mer üüs uf's eerscht Chinderfescht gfreut ond d'Girlande gmacht hand. 1929
  • Onderem Freudeberg. Vers und Gschichtli i Sanggaller Mundart. 1936
  • Wie en Eerschtgix schriibe und läse läärnt. In: Schweizerische Lehrerinnenzeitung, 41, 1937
  • ’S Liseli und d’Mumie, 1938
  • Doozmool anno einesibezgi, 1940
  • Vom Sant Galler Chinderfäscht. In: Die Schweiz in Lebesnbildern, Bd. 7, 1942, S. 43–49
  • Vom aalte Sant Galle, 1943
  • Walter Gröbly 1887–1946. In: Verhandlungen der Schweizer. Naturforschenden Gesellschaft 1948, S. 321-326
  • Am aalte Maartplatz z Sant Galle, s Johr dore i Grosmueters Stobe. 1951
  • Vom Vadian-Dänkmool, In: St. Galler Tagblatt, 1951
  • S Chind und d Sprooch im Elterehuus, Vortragstegscht
  • Rond om de Hechtbronne, 1956
  • Lueg, d Sonn sait no dr Stadt guet Nacht. 1958 (Separattruk us: Schwyzerlüt 1958)
  • D’Juschtizia tankt em Härr Dokter Moser. In: Gallusstadt, 1959
  • De hölzig Matros. 1958 (postum useggää)
  • Samariterdienscht. In: Schwyzerlüt. Zytschrift für üsi schwyzerische Mundarte, 20, 1958

Verdoonige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hans Hilty: Chomm mit üs go singe! 60 neue Mundartlieder. Kompositionen St. Gallischer Musiker; gesammelt und hg. von Hans Hilty. St. Gallen 1937
  • Walter Schmid (1906–1957): Mer wandred und mer singed. Lieder für Kinderstimmen. Gossau 1958
  • Walter Schmid: Mer singed s Johr y und us. o. J.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Marti-Weissenbach, Karin: Hilty (-Gröbly), Frida. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Frida Hilty-Gröbly, s Themeheft speziell für sii vo dr Zytschrift Schwyzerlüt, 1958 (Digitalisat).
  • Kurt Buchmann: D Frida Hilty-Gröbly und d Stadt Sant Galle. In: Schwyzerlüt. Zytschrift für üsi schwyzerische Mundarte, 20, 1958, Syte 14–15.
  • Sandra Meier: Dem Herzschlag der Stadt lauschen: Frida Hilty-Gröbly, Clara Wettach. In: Blütenweiss bis rabenschwarz. 2003, S. 184–185.
  • Christian Mägerle: Ein Glanz ischt öberal, e Büechli zor Erinnerig. Zürich 1993.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Schwyzerlüt, 20, 1958 S. 41–43.
  2. Meister, Franziska: Hilty, Hans Rudolf. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  3. Weibel, Andrea: Hilty, Gerold. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  4. Alfred Toth: Der Stadtsanktgaller Dialekt um 1900. S. 4.
  5. Hans Hilty: Chommed mit, mer wend üs freue! Gedichtli, Gsprööch und Gschichtli i Sanggaller Mundart. St. Gallen 936.
  6. Viktoria Supersaxo, Heinrich Aerni: Nachlassverzeichnis Max Haefelin (1898–1952) Mus NL 156 uf zb.uzh.ch
  7. Josef Osterwalder: St. Galler Liederschatz aus einer Krisenzeit (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.tagblatt.ch, uf tagblatt.ch, 18. Novämber 2009
  8. Frida Hilty-Gröbly : D Sophie Hämmerli-Marti i Sant Galle. In: Schwyzerlüt, 5, 1942.
  9. Sophie Haemmerli-Marti: S Hiltyhuus «im Buech» z Sant Galle. In: Schwyzerlüt, 20, 1958, S. 11.
  10. Hans Hilty: Fünfzig Jahre Gesellschaft für deutsche Sprache in St. Gallen (1911–1961), 1961.
  11. D Komissioon, wo Regle für en einheitlechi Rächtschrybig vo de Schwiizer Mundarte entworfe het, isch vo dr Gruppe Züri vo dr Nöie Helvetische Gselschaft ygsetzt worde; dr Eugen Dieth isch ire Presidänt gsi. Lueg dr Churzpricht: Hans Hilty: Schwyzertütschi Dialäktschrift. In: Mitteilungen des Deutschschweizerischen Sprachvereins, 22, 1938.
  12. Leitfaden. Nach den Beschlüssen der Schriftkommission der Neuen Helvetischen Gesellschaft, Gruppe Zürich, ausgearbeitet von Eugen Dieth. Zürich 1938.
  13. Schwyzerlüt 1958
  14. Frida Hilty-Gröbly: Sant Galler Chinderfäscht. In: Georg Thürer: Holderbluescht. Ein alemannisches Mundart-Lesebuch. München Aarau 1962, S. 60–61.
  15. Schwyzerlüt, 1958, heft 1, Syte 24.