Josef Reinhart

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Dr Josef Reinhart (* 1. Septämber 1875 z Rüttene SO; † 14. April 1957 z Soledurn) isch e Schwiizer Mundartschriftschteller us em Kanton Soledurn gsi.

s Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Reinhart isch i dr Nöchi vo dr Kantonshauptstadd Soledurn, uf em ene Buurehof bi Rüttene, wo Galmis heisst, ufgwachse. Si Vatter hed Franzsepp Reinhart gheisse und sini Muetter Katarina, vo ledig Katarina Gaugler. Vom 1894i a hed er als Lehrer z Niderärlischpach und sid 1900 a dr Bezirksschuel z Schönewärd gschafd. Dört isch er, wo im Soledurnische als Katolik ufgwachsen isch, zu de Chrischtkatolike cho. Wo-n-er den z Berlin, z Nöieburg und z Bärn gstudiert gha het, isch er im 1912i Dütschlehrer am Lehrerseminar z Soledurn worde. Vo denn a hed er mid synere Frau, dr Ida Buser, und mid de vier Chind z Soledurn gwoont.

s Schaffe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1897 hed dr Reinhart es Büechli mid em Titel Liedli ab em Land useggä und vier Joor spöter no eis, wo Gschichtli ab em Land gheisst. Zu sym erschte Liederbuech hed er über die Mundartgedicht gschribe:

Grüess Gott! Mer chömen ab em Land,
Hei nit so fyn Maniere;
Doch für nes Stündli chönnt ders jo
Emol mit üs probiere.

Drufabe si vo im immer wider Gedicht und Prosategscht, Churzgschichte und anders usecho, alls im Soledurner Landtialäkt vom Jurafuess gschribe. Mid dr Zyt hed dr Reinhart denn au Sache im Standarddütsch verfasst, vor allem Jugetbüecher. I dr Schrift Dr Galmisbueb vom 1922i hed dr Dichter vo synere eigete Jugetzyt i däm Waldtaal bi Rüttene gschribe und im Wärch Dr Schuelheer vo Gummetal us em 1925i über syni erschti Lehrerzyt. Dr Charles Linsmayer seit, ass dr Reinhart mit de Arbete vo dr Heimet und über bekannti Persone wie dr Pestalozzi zu synere Zyt zum ene Volks- und Jugetschriftschteller worde-n-isch.[1]

Vo sym Heimetort im Galmis hed dr Reinhart gschribe:

Sächs Hüüser, einisch mit Schindle deckt, luegen us heitere Schybe vom abheltige Waldrand, dr gäch Jurabärg im Rügge, uf d’Strooss abe, wo zwüsche de feistere Waldhööger wie nes wysses Band am Bach noh gäg der Höchi zielt: Buurehüüser und es Stöckli, i dr Teufi a dr Strooss es alts Heerehuus us dr Patrizierzyt mit ere grosse Schüür drnäbe. Das isch ’s Galmis!

Es baar vom Reinhart syne Gedicht hed dr Komponischt Casimir Meister, wo z Soledurn Singlehrer und Chordirigänt gsi isch, so glunge verdoont, ass sy bald zu beliebte Schwyzer Volkslieder worde sy, öppe s Mis Müeti het mer brichtet und D’Zyt isch do[2]. Für s Lied S het deheim e Vogel gsunge, i der Hostet vor em Hus, wo vo Abschid und Heiwee redt, chunt d Melody vom Bärner Komponischt Carl Hess (1859–1912).[3][4] Vill anderi Schwiizer Komponischte händ Gedicht vom Reinhart vertonet. Dr Ärnscht Zurschmiede-Reinhart het en Uuswahl vo dene Vertonige im Johr 2000 uf ere CD useggee.[5]

Dank sym Schrybe hed dr Reinhart Kontakt gha zum Sproochwüsseschafter Jost Winteler z Aarau und zum Bärner Germanischt und Schriftsteller Otto vo Greyerz und au zu anderne Mundartdichter und -dichtere i dr Schwiiz, em Simon Gfeller im Bärnbiet und dr Sophie Haemmerli-Marti im Aargau.

Er het es bar vo sine Wärch bim Suurländer Verlag useggä, und für dä het er au als Lektor gschaffet.

Eerige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo dr Universidääd vo Bärn hed dr Reinhart im 1936i dr Eeredoktor übercho, und im 1944i en Prys vom Schwiizerische Lehrerveräin, und im 1952i hed ihm di Schwiizerische Schillerschtiftig ire Prys zuegsproche.

Materiaal[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Nochlass vom Josef Reinhart wird im Schwiizerische Literaturarchiiv z Bärn ufbewaart.[6] Au i der Zentralbibliothek Soledurn hets e Sammlig vo Büecher und Handschrifte vom Josef Reinhart, e Teilnochlass und s Familienarchiv Zurschmiede-Reinhart. Deet isch vill Material über de Dichter und d Zyt nach sim Tod, wo im Reinhart syni Tochter Mei Zurschmiede-Reinhart und ire Maa Ärnscht Zurschmiede hinderloo händ.

De Nochlass vom Casimir Meister isch i dr Zentraalbiblioteek z Soledurn, dee vom Carl Hess au im Schwiizerische Literaturarchiiv.

Wärchlischte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Liedli ab em Land, 1897
  • Gschichtli ab em Land, Suurländer Verlag, Aarau 1901
  • Heimelig Lüt. Gschichte für zum Obesitz, Bärn 1905
  • Stadt und Land. Gschichte für zum Obesitz, Bärn 1907
  • Heimwehland. Geschichten aus einsamer Welt, Berlin 1910
  • Im grüene Chlee. Neui Liedli ab em Land, Bärn 1913
  • ’s Glück. Dialektstück in zwei Aufzügen, Aarau 1914
  • Geschichten von der Sommerhalde, Bärn 1917
  • Waldvogelzyte. Gschichte vo deheim, Bärn 1917
  • ’s Mueterguet. Gschichten us mym Heimet, Basel 1920
  • Der Galmisbub. Geschichten für Jung und Alt, Bärn 1922
  • Dr Schuelheer von Gummetal. Gschichte-n- und Bilder us sym Läbe, Bärn 1925
  • Johann Heinrich Pestalozzi. Ein Lebensbild, Basel 1926
  • Die Knaben von St. Ursen. Eine Bubengeschichte aus der Revolutionszeit, Bärn 1928
  • Die Schule des Rebellen. Eine neue Bubengeschichte aus der Revolutionszeit, Bärn 1929
  • Der Dokter us der Sunnegass. Gschichte und Bilder us sym Läbe, Bärn 1931
  • Helden und Helfer. Lebensbilder für die Jugend dargestellt, Aarau 1931
  • Das Licht der weissen Fluh. Eine Erzählung für die Jugend, Bärn 1932
  • Solothurner Lüt. Bilder und Geschichte, Aarau 1935
  • Mutterli. Ein Lebensbild, Aarau 1935
  • Lehrzyt. Bilder und Gschichten us mym Läbe, Bern 1938
  • Schweizer, die wir ehren. Lebensbilder für die reifere Jugend dargestellt, Aarau 1941

Gsamtusgob[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gesammelte Werke. 11 Bänd, Aarau 1944–55

Literatuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Georg Küffer: Josef Reinhart. Zum 50. Geburtstag. Bärn 1925.
  • Solothurnerland – Heimatland. Dem Dichter und Erzieher Josef Reinhart zu seinem siebzigsten Geburtstag in aufrichtiger Dankbarkeit für sein Wirken im Dienste der Heimat. Aarau 1945.
  • Fritz Wartenweiler: Freu di! Aus dem Leben und Schaffen von Josef Reinhart. Züri 1955.
  • Paul Zinsli, Otto Basler: Josef Reinhart. Würdigung seines schriftstellerischen Schaffens. Aarau 1958.
  • Peter Schönborn: Josef Reinhart. Leben und Werk. Winterthur 1964.
  • Josef Reinhart 1875–1957. Zum 100. Geburtstag 1. September 1975. Soledurn 1975.
  • Fred Reinhardt: Josef Reinhart. Motive und Persönlichkeit. Bärn 1976.
  • Hans Erhard Gerber: Josef Reinhart In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Amerkige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Dr Charles Linsmayer übere Reinhart
  2. Di erschte Noote vom «D’Zyt isch do, d’Zyt isch do! singt’s uf em Nussbaum scho 'guggu'» sy vom 1926i bis is 1966i s Pausezäiche vo Radio Bärn gsi.
  3. Tegscht und Melody vom Lied Dr Heimetvogel. (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/musik.fjkarli.ch
  4. S het deheim e Vogel gsunge – „Heimetvogel“ Tegscht und Melodii uf stimmvolk.ch
  5. Josef Reinhart, Ernst Zurschmiede-Reinhart: D’Zyt isch do: Volks- und Kunstlieder nach Texten von Josef Reinhart. Einführung, Biografien und Bereitstellung der Liedtexte von Ernst Zurschmiede-Reinhart. The Lute Corner, [Menziken] 2000.
  6. s Archivverzäichnis