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Schwyzer Hochdytsch

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'Schwyzer Hochdytsch oder Schwyzerhochdytsch bezeichnet das in der Schwyz und in Liachtaschta gebrauchte Standarddeutsch Standarddytsch . Es ist eine Varietät der plurizentrischen deutschen Sprache, die sich durch zahlreiche Besonderheiten in Wortschatz, Wortbildung, Morphologie, Syntax, Orthographie und Aussprache von ausserhalb der Schweiz und Liechtenstein vorkommenden Varietäten unterscheidet.[1] Diese Besonderheiten werden als Helvetismen bezeichnet.

Schweizer Hochdeutsch Bundesdeutsches Hochdeutsch
Anstösser Anlieger, Anrainer
Einstellhalle Garage, Depot
Estrich Dachboden
Unterlagsboden Estrich
Führerausweis (offizielle Bezeichnung)
Fahrausweis (umgangssprachliche Bezeichnung)
Führerschein (Auto, Mofa)
Peperoni Paprika (Gemüse)
Peperoncini Peperoni
Tram (das) Straßenbahn (die), Tram (die)
Umschwung zugehöriges Grundstück rund um ein Gebäude
Ausbildner Ausbilder
Entscheid Entscheidung
Beschrieb Beschreibung
Renovation Renovierung
Unterbruch Unterbrechung
«Die Schweiz anerkennt den Kosovo.»[2] „Die Schweiz erkennt den Kosovo an.“
«Das Parlament tritt auf eine Vorlage ein.»[3] „Das Parlament beschließt, eine Vorlage zu behandeln.“
Die Äufnung (das Äufnen) eines Aktivenbestandes bzw. -guthabens.[4] Das Aufstocken (Mehren) eines Aktiva-Bestandes bzw. Guthabens
kehren wenden, (um)kehren
ausmarchen abgrenzen, durch Auseinandersetzung festlegen
wischen kehren, fegen
feucht aufnehmen, fegen wischen
ein Auto einlösen ein Auto anmelden
parkieren parken
grillieren grillen
allfällig etwaig
bis anhin bis jetzt
handkehrum hingegen
im Handkehrum flugs, im Handumdrehen
das E-Mail die E-Mail
die Are, die Hektare (Ez.), die Aren, die Hektaren (Mz.) das (der) Ar, Hektar (Ez. und Mz.)
die Spargel (Ez.), die Spargeln (Mz.) der Spargel (Ez.), die Spargel (Mz.)
die Pärke die Parks
gespiesen (besonders im übertragenen Sinne) gespeist
gewoben (auch im eigentlichen Sinne) gewebt
Billett (frz. billet – öffentliche Verkehrsmittel, Veranstaltungen) Fahrkarte, Eintrittskarte
Cheminée offener Kamin
Coiffeur Friseur/Frisör
Gilet Weste
Glace oder Glacé Speiseeis
Kondukteur, Billetteur Schaffner
Panaché oder Panache Radler (Mischgetränk aus Bier und Limonade)
Perron Bahnsteig
Pneu Auto-, Motorrad- oder Fahrradreifen
Poulet junges Masthuhn oder -hähnchen
Thon Thunfisch
Trottoir Gehsteig
Velo Fahrrad

Wörterbücher und Lexikographisches:

  • Ulrich Ammon, Hans Bickel, Alexandra N. Lenz (Hrsg.): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol sowie Rumänien, Namibia und Mennonitensiedlungen. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-024543-1.
  • Hans Bickel, Christoph Landolt: Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Aufl. Hrsg. vom Schweizerischen Verein für die deutsche Sprache. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-70418-7.
  • Hannelore Fenske: Schweizerische und österreichische Besonderheiten in deutschen Wörterbüchern (= Institut für deutsche Sprache. Forschungsberichte. Band 10). Mannheim 1973, ISBN 3-87808-610-5.
  • Stephan Kaiser: Die Besonderheiten der deutschen Schriftsprache in der Schweiz. Bd. 1: Wortgut und Wortgebrauch. Bd. 2: Wortbildung und Satzbildung. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1969. 1970 (Duden-Beiträge. Sonderreihe: Die Besonderheiten der deutschen Schriftsprache im Ausland 30a. 30b).
  • Kurt Meyer: Schweizer Wörterbuch. So sagen wir in der Schweiz. Mit einem Beitrag von Hans Bickel. Huber, Frauenfeld 2006, ISBN 978-3-7193-1382-1 (vollständige Überarbeitung von: Duden Wie sagt man in der Schweiz? Wörterbuch der schweizerischen Besonderheiten. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 1989 [Duden-Taschenbücher 22]).
  • Rudolf Schilling: Romanische Elemente im Schweizerhochdeutschen (= Duden-Beiträge. Heft 38). Dudenverlag / Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich 1970.

Sonstige Darstellungen:

  • Schweizer Textkorpus – ausgewogenes Referenzkorpus für die deutsche Standardsprache des 20. Jahrhunderts in der Schweiz in der Grösse von 20 Millionen Textwörtern



  1. Hans Bickel, Christoph Landolt: Schweizerhochdeutsch. Wörterbuch der Standardsprache in der deutschen Schweiz. 2., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Hrsg. vom Schweizerischen Verein für die deutsche Sprache. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-70418-7, S. 7
  2. Beispiel DRS: Schweiz-anerkennt-Kosovo
  3. Duden – Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. Die umfassende Dokumentation der deutschen Gegenwartssprache. (CD-ROM) Duden, abgruefen am 27. Oktober 2013 (4. Auflage).
  4. Juristisch heisst äufnen «das Kapital erhöhen». Im nichtjuristischen Sprachgebrauch wird äufnen aber meist im Sinne von «einen Fonds einrichten und mit einem Startkapital versehen» verwendet.