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Dissertazioon

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E Dissertazioon (abkürzt Diss.), Dokderaarbet, sältener Promozioonsschrift, Dissertazioonsschrift oder Dokderschrift, offiziell au Inauguraaldissertazioon, Adritts- oder Iifüerigsdissertazioon, isch e wüsseschaftligi Aarbet für zum e Dokdergraad an ere Wüsseschaftlige Hochschuel mit Promozioonsrächt überchoo. Zur Promotioon brucht s näbe dr Veröffentligung vo dr Dissertazioon äntwääder e mündligi Brüefig (Rigorosum) oder e mündligi Verdäidigung vo dr Dissertazioon (Disputazioon).

«Die partielle Zurechnungsfähigkeit», Dissertazioon vom Mooler Fred Uhlman, 1925

S Wort „Dissertazioon“ stammt vom latiinische Wort dissertatio, wo „Usenandersetzig“, „Erörterig“ oder „usfüerligi Besprächig“ bedütet. Ursprünglig isch d dissertatio en Art Thesebabbiir gsi, wo s Wichdige bi dr Promozioon, d disputatio, hät sölle vorberäite und ergänze.[1] Im 19. Joorhundert isch d Dissertazioon wichdiger worde as s mündlige Verfaare, und doorum säit mä de Dissertazioone, wo vor 1800 publiziert worde si, generell as „elteri Dissertazioone“.[1] Sie sind nicht mit heutigen Dissertationen vergleichbar.

D Dissertazioon isch hüte bi witem dr ufwändigst und wichdigst Bestanddäil vo dr Läistig für d Promozioon zum Dokder, und iire Umfang cha meereri hundert Site umfasse. E mündligi Brüefig, wo Rigorosum, Defensio oder Disputation gnennt wird und e Doktoraatsstudium vo meerere Semester chönne zu de Aafordrige ghööre. D Reegle und dr Ablauf vom Promozioonsverfaare underschäide sich je noch em rächtlige Raame, dr Uniwersidäät und dr Fakultäät.

Im Geegesatz zun ere Examens-, Magister- oder Diploomaarbet, wo dr Hoochschuelleerer s Thema vorgit und im Allgemäine nume dr aktuell Stand vo dr Forschig söll spiegle, isch e Dissertazioon en äigeständigi wüsseschaftligi Aarbet, wo s Wüsse uf dr Baasis vo äigeständiger Forschig sött erwitere. Si wird mäistens am ene Instidut under dr Ufsicht vom ene Hoochschuelleerer verfasst, wo dradizionell „Dokdervater“ oder „Dokdermueter“, Mentor oder äänlig gnennt wird. Noch de mäiste dütsche und ööstriichische Promozioonsornige muss e zwäite Mentor vo Aafang aa festgläit wärde, wo au an ere andere Uniwersidäät cha schaffe. D Mentore sötte im Normalfall habilitiert si, an de mäiste dütsche Uniwersidääte döfe au Juniorbrofässer Promozioone betröije. D Dissertazioon cha au usserhalb vo dr Hochschuel, also ooni Aastellig oder Immatrikulazioon an ere Uniwersidäät, verfasst und „extärn“ bin ere iigräicht wärde.

Z Dütschland darf e Dokderdiddel mäistens erst brucht wärde, wenn d Dissertazioon veröffentligt worde isch. Es git Brüefigsornige, wo s eralube, ass dr Doktorand noch ere erfolgriiche mündlige Brüefig dr „Dr. des.“ (Doctor designatus) daf bruuche. Ass d Dokderaarbet muess veröffentlig wärde, isch e dütschi Bsunderhäit, wo im 19. Joorhundert iigfüert worde isch, zum d Kwalidäät vo de Dissertazioone z verbessere.

D Promozioonsornige schriibe d Bewärtigsstuefe vor. In Dütschland und dr Schwiz gältet die Skaala:

Dütschland Schwiz[2]
summa cum laude „mit höggstem Loob, mit Uszäichnig, usgezäichnet“
D-Notenskala: 0,5 bis 0,7
opus eximium „Wärk, wo uusestoot“ summa cum laude „hervorraagend“
CH-Nooteskala: 6
oder insigni cum laude „seer guet“
CH-Nooteskaala: 5,5
magna cum laude „mit groossem Loob, seer guet“
D-Nooteskaala: 0,7–1,5
opus valde laudabile „seer loobenswärts Wärk“ magna cum laude „guet“
CH-Nooteskaala: 5
cum laude „mit Loob, guet“
D-Nooteskaala: 1,5–2,5
opus laudabile „loobenswärts Wärk“ cum laude „befriidigend“
CH-Noteskaala: 4,5
rite „reegelgmääss, befriidigend, gnügend“
D-Nooteskaala: 2,5–3,3
opus idoneum „gäignets Wärk“ rite „usräichend“
CH-Nooteskaala: 4
insufficienter, non sufficit, non rite „ungnüegend“ oder sub omni canone „under jeedem Maassstaab“
D-Nooteskaala: > 3
insufficienter, non rite „ungnügend“ „ungnüegend“
CH-Nooteskaala: < 4
  • Tilo Gockel: Form der wissenschaftlichen Ausarbeitung Studienarbeit, Diplomarbeit, Dissertation, Konferenzbeitrag (= eXamen.press). 2. Uflaag. Springer, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-13906-2.
  • Kai U. Jürgens: Wie veröffentliche ich meine Doktorarbeit? Der sichere Weg zum eigenen Buch (= Praxis + Erfolg. Bd. 4). Ludwig, Kiel 2007, ISBN 978-3-937719-28-3.
  • Gemma Pörzgen: Doktor Digital – Die eigene Dissertation in einem Verlag unterzubringen, verschafft ihr Prestige. Doch das Internet ist preiswerter und schneller. Digitales Publizieren hängt auch vom Fach ab. online in Der Tagesspiegel vom 18. Februar 2014.
  • Dietwald Marschang: Wer verlegt meine Doktorarbeit? Die richtige Strategie für wissenschaftliches Publizieren. Kosten, Adressen, Alternativen (= Unicum). Eichborn, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-8218-1467-5.
  • Ingo von Münch / Peter Mankowski: Promotion. 4. Uflaag, Mohr Siebeck, Tübingen 2013, ISBN 978-3-16-152988-7.
  • H. Sorg, R. Krämer, C. Grieswald, C. G. G. Schwab, F. J. Paprottka, A. E. Steiert, D. J. Tilkorn und J. Hauser: Die medizinische Doktorarbeit in Deutschland. Eine quantitative Analyse der Promotionsordnungen medizinischer Fakultäten. Der Chirurg 87 (2016), S. 775–784.
  • Hans-Ulrich Vollmer: Die Doktorarbeit schreiben. Strukturebenen – Stilmittel – Textentwicklung (= Wissen kompakt). 2. Uflaag. Wissenschaft & Praxis, Sternenfels 2008, ISBN 978-3-89673-440-2.
  • Julian Waiblinger: „Plagiat“ in der Wissenschaft: zum Schutz wissenschaftlicher Schriftwerke im Urheber- und Wissenschaftsrecht (= Schriftenreihe des Archivs für Urheber- und Medienrecht, Band 262). Nomos, Baden-Baden 2012, ISBN 978-3-8329-6905-9 (Dissertation Universität Freiburg im Breisgau 2011, 196 Site).
  • Christel Weiß, Axel W. Bauer: Promotion. Die medizinische Doktorarbeit – von der Themensuche bis zur Dissertation. 3., Auflage. Thieme, Stuttgart u. a. 2008, ISBN 978-3-13-127213-3.
  • Eric W. Steinhauer: Hybrides Publizieren : Grundlagen und Perspektiven eines interessanten Modells zur Verbreitung von Hochschulschriften und wissenschaftlichen Monographien, online abrüefbar, abdruckt in: BuB Forum Bibliothek und Information 59 (2007), S. 280–283.
 Commons: Hochschulschriften – Sammlig vo Multimediadateie
  1. 1,0 1,1 Werner Allweis: Von der Disputation zur Dissertation. Das Promotionswesen in Deutschland vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert. In: Paul Kaegoein, Franz Georg Kaltwasser, Wolfgang Kehr, Richard Landwehrmeyer,Günther Pflug (Hrsg.): Dissertationen in Wissenschaft und Bibliotheken (= Rudolf Jung, Paul Kaegbein [Hrsg.]: Bibliotheks- und Informationspraxis. Band 23). K.G. Saur, Münche, Nöi York, London, Bariis 1979, ISBN 3-598-21123-6, S. 13–28, doi:10.1515/9783111325941.13.
  2. Notensystem an Schweizer Hochschulen gemäss der Rektorenkonferenz der schweizerischen Hochschulen