(4) Vesta

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(4) Vesta ⚶
Bildfolg vu dr Vesta in Rotation
Eigeschafte vum Orbit (Simulation)
Orbittyp Hauptgürtel-Asteroid
Grossi Halbax 2,362 AE
Perihel; Aphel 2,151; 2,572 AE
Exzentrizität 0,089
Neigig vu dr Bahnebeni 7,133 °
Siderischi Umlaufzitt 3 a 229 d 23 h
Middleri Bahngschwindigkeit 19,380 km/s
Physikalischi Eigeschafte
Durmesser 560×544×448 km
Masse 2,71×1020 kg
Middleri Dichti 3,7 g/cm3
Rotationsperiode 5 h 20 min 31 s
Albedo 0,423
Absoluti Helligkeit 3,24
Spektralklasse V-Typ
Gschichte
Entdecker H. Olbers
Datum vu dr Entdeckig 29. März 1807
Älderi Bezeichnig
Dialäkt: Markgräflerisch (Ebringe)

D' (4) Vesta isch mit 516 km middlerem Durmesser dr drittgröscht Asteroid im Asteroide-Hauptgürtel. D'Vesta isch am 29. März 1807 vum Heinrich Olbers as dr viert Asteroid entdeckt worre.

Entdeckig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D'Vesta isch am 29. März 1807 vum Heinrich Olbers z'Breme as vierter Asteroid entdeckt worre. Wo dr Olbers 1802 scho d'Pallas entdeckt un daift het, het er s'Rächt vu dr Benennig dismol an dr Carl Friedrich Gauß ibertrage, wo mit sinere neje Method vu dr Bahnbestimmig massgäblig fier d Sicherig vu dr nej entdeckte Asteroide bitrage het. Dr Gauß het dr Himmelskörper uf d'Vesta daift, dr römische Götti vum Heim un vum Herd, un d'Schweschter vu dr Ceres.[1]

Wie alli zwische Asteroide, wo bis 1805 entdeckt worre sin, isch au d'Vesta z'erst as Planet bezeichnet worre. Wil bis zue dr Entdeckig vu dr Astraea noch meh wie 38 Johr hän vergo solle, het sich dodra zuerscht au nit gänderet. Erscht wie mer vu 1850 a immer meh Himmelskörper gfunde het, wo zwische dr Umlaufbahne vu dr Planete Mars un Jupiter chreise, hän sich fier sälli Objekte d'Bezeichnige „Chleini Planete“, „Chleiplanete“, „Planetoide“ oder „Asteroide“ durchgsetzt.

Umlaufbahn[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D'Vesta beweggt sich zwische 2,15 AE (Perihel) un 2,57 AE (Aphel) in 3,63 Erdejohre um d'Sunne. Ihri Umlaufbahn isch 7,1° gege d'Ekliptik gneigt, d'Bahnexzentrizität betrait 0,089. Ihri Bahn lit also im innere Asteroidegürtel.

Die synodisch Periode vu dr Vesta lit bi 504 Erdedäg. Des heisst, dass d'Erde d'Vesta alli 504 Däg uf dr Innebahn iberholt.

aktuelli Erforschig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D'Vesta isch s'erscht Zil vu dr Ruumsonde Dawn gsi, wo in dr Middi vu anno 2007 gstartet isch, un dr Asteroid im Oktober 2011 erreicht het. D'Ruumsonde isch no in e Umlaufbahn um d'Vesta igschwenkt un het dr Planetoid denooch mehreri Munät lang erchundet. Am 5. September 2012 isch d'Dawn witter zue dr Ceres gfloge. Dur sälli Mission het mer d'Vesta un ihri Bziegig zue dr Meteorite besser charakterisiere chänne. Au e Vergliich vu dr Vesta zue dr chohlestoffhaldige Asteroide im ussere Asteroidegürtel, wo dur d'Ceres repräsentiert werre, isch jetz möglich.

Beschaffeheit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Hiwiis: Die folget Beschribig vu dr physikalische Eigeschafte vu dr Vesta stellt dr Forschigsstand vor dr Achumft vu dr Dawn-Sonde dar. Si sin sällewäg deilwiis iberholt,

Grössi un Helligkeit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D'Vesta isch dr drittgröscht Asteroid im Asteroide-Hauptgürtel (nooch dr Ceres un dr Pallas). An Masse wird si under dr Planetoide im innere Sunnesystem numme vu dr Ceres ibertroffe.

D'Form vu dr Vesta entspricht ime triaxiale Ellipsoid mit dr Radie 280 km, 272 km un 227 km (±12 km).[2] Fer d'Masse isch e Wert vu 1,36±0.05×10−10 Sunnemasse (2,71×1020 kg) un e middleri Dichti vu 3,7±0,3 g/cm 3 publiziert.[3] D'Rotationsperiode vum Asteroid betrait öppe 5,342 Stunde.

D'Vesta besitzt im Vergliich zue andere Asteroide e sehr helli Oberflächi, mit ere Albedo vu 0,423. In dr Opposition isch si zwische 1,14 AE un 1,59 AE vu dr Erde ewägg un erreicht e schinbari Helligkeit vu bis zue 5,5mag. Si isch demit dr hellscht Asteroid am Nachthimmel un cha bi dunklem Himmel ohni Liechtverschmutzig grad noch mit blossem Aug gsähe werre.

Zämmesetzig un Oberflächi[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D'Vesta isch e differenzierter Asteroid mit ere basaltische Chruschte, ultramafischem Mantelgstei un, wie mer us dr middleri Dichti schliesse cha, eme Iise-Nickel-Chern. D'Vesta het also e ähnlige Ufbau wie die terrestrische Planete, un underschidet sich dodur vu alle andere Asteroide im Hauptgürtel.[4] Die uf dr Erde gfundene Iisemeteorite len allerdings dr Schluss zue, dass es in dr Früehzitt vum Sunnesystem witteri differenzierti Planetesimale gä ha muess, wo schins dur Kollisione zerstört worre sin. D'Iisemeteorite werre nämlig as Bruchstücker vu dr metallische Cherne vu sälle Objekte dütet.

Farbkodierti Höhechart vu dr Vesta.

Au d'Vesta muess schweri Kollisione mit andere masseriiche Körper erlitte ha. So isch uf Ufnahme vum Hubble-Weltruumteleskop näbe mehrere Impaktkrater mit Durmesser bis zue 150 km e riisegrosse Krater mit eme Durmesser vu ca. 450 km z'erchenne. Säller Krater - middlerwil uf Rheasilivia daift - het e Diefi vu iber 13 km (in dr näbeständige Abbildig blau kodiert), sini Wäll sin zuesätzlich zwische 8 km un 14 km hoch, un in sinere Middi ragt e Zentralberg 23 km hoch uf (in dr Abbildig rot).[5] Dr Zentralberg isch demit guet so hoch wie dr Olympus Mons uffem Mars un demit ein vu dr zwä höchschte bekannte Berg im Sunnesystem.

Oberflächecharte un geologischi Charte vu dr Vesta.

Mit Hilf vum Hubble-Weltruumteleskop het nit nur d'Form un Grössi vu dr Vesta bestimmt, sundern es hän au helli un dunkli Regione uf dr Oberflächi erchennt werre chänne. Us dr Date het mer no e vorlaifigi geologischi Charte erstellt. D'Oberflächi schint vollständig us magmatische Gsteine z'besto. Die in dr geologische Charte grüene Regione werre als zue Basalt erstarrti Lavaflüss interpretiert, un stelle demit Yberreschte vu dr ursprüngliche Oberflächi vu dr Vesta dar. Die rötlich dargestellte Regione bestehn wohl us Intrusivgste, wo erscht under dr Oberflächi abchüehlt het, später aber dur Ischläg friglegt worre isch. [6]

Die geologisch Aktivität vu dr Vesta goht vermuetlich uf die bim radioaktive Zerfall vum Aluminium-Isotop Al26 frigsetzt Wärmi zruck, un dürft scho vor öppe 4,4 Milliarde Johre, also relativ churz nooch dr Entstehig vum Sunnesystem vor öppe 4,55 Milliarde Johre, wiider zum Erlige chumme si.

Spektroskopischi Beobachtige am Mauna-Kea-Observatorium hän zeigt, dass uf dr Oberflächi vu dr Vesta au geringi Menge vu Wasser- oder Hydroxid-haltige Mineralie existiere. Mer goht devu us, dass säll Material nooch em Abchüehle vum Asteroid bim Ischlag vu Komete oder chohlige Chondrite ufbrocht worre isch. [7]

Meteorite und Vestoide[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Millbillillie-Meteorit: E Eukrit, dem si Ursprung uf dr Vesta vermuetet wird.

Vermuetlich isch d'Vesta au dr Muederkörper vu dr Meteorite vu dr HED-Gruppe (Howarite, Eukrite, Diogenite), wo e Undergruppe vu dr Achondrite bilde un die irdische magmatische Gsteine ähnlich sin. Die Verbindig zwische dr HED-Meteorite un dr Vesta isch hergstellt worre, wil sich d'Spektre vu sälle Meteorite un vum Asteroid gliiche. Gstützt wird sälli Zueornig dur d'Datsach, dass alli undersuechte HED-Meteorite e Alder vu 4,4 - 4,5 Milliarde Johre ufwiise. Dr Muederkörper vu sälle Meteorite isch also nooch dr Entstehig vum Sunnesystem rasch abchüehlt, was uf e relativ chleine Himmelskörper hidütet, un e Herkunft vu grössere Mönd oder Planete usschliesst.[8]

Mit dr Vesta werre au d'Vestoide in Verbindig brocht, e Klass vu chleinere Asteroide, wo au spektrali Ähnlichkeite mit dr Vesta ufwiise un möglicherwiis vu sällere ewäggschlage worre sin. Vermuetlich sin d'Vestoide vor wäniger wie ere Milliarde Johr bi dr Bildig vum Krater Rheasilivia us dr Chruste vu dr Vesta rusgschlage worre.[9] D'Verdeilig vu dr Vestoide erstreckt sich vu dr Umlaufbahn vu dr Vesta bis hi zue Regione im Asteroidegürtel, wo Störige dur dr Planet Jupiter underlige. So hän Bruchstücker vu dr Vesta zue Erdbahnchrüzer werre chänne, un au HED-Meteorite chönnte so in d'Nächi vu dr Erde brocht worre si. Ob si direkt vu dr Vesta stamme oder indirekt iber e Vestoid, isch bisher aber no uchlar. [10]

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. L. D. Schmadel, Dictionary of Minor Planet Names, Springer Verlag (5. Auflage, 2003), ISBN 3-540-00238-3
  2. P. C. Thomas, R. P. Binzel, M. J. Gaffey, B. H. Zellner, A. D. Storrs, E. Wells: Vesta: Spin Pole, Size, and Shape from HST Images in Icarus, Vol. 128, Issue 1, Seiten 88-94 (07/1997) doi:10.1006/icar.1997.5736
  3. G. Michalak: Determination of asteroid masses - I. (1) Ceres, (2) Pallas and (4) Vesta in Astronomy and Astrophysics, Vol. 360, Seiten 363-374 (08/2000) Archivierte Kopie (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  4. K.Keil, Geological History of Asteroid 4 Vesta: The “Smallest Terrestrial Planet” in Asteroids III, William Bottke, Alberto Cellino, Paolo Paolicchi, und Richard P. Binzel, (Editoren), Univ. of Arizona Press (2002), ISBN 0-8165-2281-2
  5. R.P. Binzel, M. J. Gaffey, P. C. Thomas, B. H. Zellner, A. D. Storrs, E. N. Wells: Vesta: Impact Crater Topography from Hubble Space Telescope WFPC2 Images in Bulletin of the American Astronomical Society, Vol. 29, Site 973 (American Astronomical Society, DPS meeting #29, 1997) [1]
  6. R. P. Binzel, M. J. Gaffey, P. C. Thomas, B. H. Zellner, A. D. Storrs, E. N. Wells: Geologic Mapping of Vesta from 1994 Hubble Space Telescope Images in Icarus, Vol. 128, Issue 1, Seiten 95-103 (07/1997) doi:10.1006/icar.1997.5734
  7. S. Hasegawa, K. Murakawa, M. Ishiguro, H. Nonaka, N. Takato, C. J. Davis, M. Ueno, T. Hiroi: Evidence of hydrated and/or hydroxylated minerals on the surface of asteroid 4 Vesta in Geophysical Research Letters, Vol. 30, Issue 21 (11/2003) doi:10.1029/2003GL018627
  8. H. Y. Mc. Sween: Meteorites and Their Parent Planets, Cambridge University Press, (2. Auflage, 1999), ISBN 0-521-58303-9
  9. E. Asphaug: Impact origin of the Vesta family in Meteoritics & Planetary Science, Vol. 32, No. 6, Seiten 965-980 (11/1997) [2]
  10. F. Migliorini, A. Morbidelli, V. Zappala, B. J. Gladman, M. E. Bailey, A. Cellino: Vesta fragments from v6 and 3:1 resonances: Implications for V-type NEAs and HED meteorites in Meteoritics & Planetary Science, Vol. 32, No. 6, Seiten 903-916 (11/1997) [3]

Webgleicher[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Aspekte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Konjunktion zue dr Sunne Stationär, no rucklaifig Opposition Entfernig Helligkeit Stationär, no rächtlaifig
11. Mai 2005 19. November 2005 6. Jänner 2006 1,550 AE 6,2 mag 23. Februar 2006
11. September 2006 19. April 2007 31. Mai 2007 1,140 AE 5,4 mag 15. Juli 2007
21. Februar 2008 13. September 2008 30. Oktober 2008 1,541 AE 6,5 mag 20. Dezember 2008
22. Juni 2009 8. Jänner 2010 18. Februar 2010 1,407 AE 6,1 mag 8. April 2010
11. November 2010 26. Juni 2011 6. August 2011 1,230 AE 5,6 mag 19. September 2011
10. April 2012 21. Oktober 2012 9. Dezember 2012 1,589 AE 6,4 mag 28. Jänner 2013
7. August 2013 7. März 2014 15. April 2014 1,218 AE 5,7 mag 3. Juni 2014
13. Jänner 2015 16. August 2015 30. September 2015 1,437 AE 6,2 mag 19. November 2015
24. Mai 2016 3. Dezember 2016 19. Jänner 2017 1,515 AE 6,2 mag 8. März 2017
29. September 2017 11. Mai 2018 22. Juni 2018 1,141 AE 5,3 mag 4. August 2018
9. März 2019 26. September 2019 13. November 2019 1,570 AE 6,5 mag 3. Jänner 2020
6. Juli 2020 25. Jänner 2021 6. März 2021 1,348 AE 6,0 mag 24. April 2021
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