Aegidius Tschudi

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dr Aegidius Tschudi
en Usschnitt us dr Schwiizercharte vom Tschudi
d Schwiizercharte vo 1538 (Norde isch unde)
s Titelblatt vo dr erste druckte historisch-landeskundlige Daarstellig vo dr uralt wahrhafte Alpisch Rhetie

Dr Aegidius Tschudi (* 5. Februar 1505 z Glarus; † 28. Februar 1572 uf sinere Burg Gräpplang bi Flums) isch dr erst Schwiizer Historiker und gliichzitig au e Politiker gsi.

sis Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

As si Hauptwärk gältet d Schwiizer Chronik «Chronicon Helveticum», wo zwüsche 1534 und 1536 entstande isch und d Landesgschicht vo 1001 bis zum Joor 1470 behandlet. Si existiert in ere Urschrift über d Periode vo 1200 bis 1470 und dr spöötere Räinschrift über d Zit noch em Joor 1000.

Wo dr Tschudi gstorbe isch, isch er bis zu deren iire andgültige Fassig bis zum Joor 1370 choo. Dank em «Chronicon Helveticum» (zwäi Bänd, erst 1734–1736 vom Johann Rudolf Iselin z Baasel uusegee) isch d Saag vom Wilhelm Tell, wo dr Tschudi näbe andere Teggst us em Wisse Buech vo Sarne übernoo het, wit verbräitet worde.

Dr Friedrich von Schiller het sich später under anderem uf die Kwellesammlig gstützt, won er si Drama Wilhelm Tell verfasst het. Im Tschudi si Gschichtswärk cha mä mit dr «Bairischen Chronik» vom Johannes Aventinus vergliiche.

En äänligi Bedütig het si Wärk «Gallia comata» gha, wo die helvetischi Früegschicht bis zum Joor 1000 beschribt. Dr Tschudi het s im Joor vo sim Dood 1572 fertig gschriibe, druckt worde isch s erst 1758. Die Urallt warhafftig Alpisch Rhetia (1538) isch s äinzige vo sine Büecher, wo zu sine Läbzite veröffentligt worde isch. Es het din die ersti gnaui Schwizer Charte und e dütsche Teggst. Das Wärk het dr Kartografii in sim Land Impuls gee. Theologisch het sich dr Historiker, wo d Gegereformazioon understützt het, in sinere groosse Schrift Vom Fegfür güsseret.

Hützudags isch im Tschudi si Ruef as Historiker zimlig schlächt, wil er sich zum Däil uf ‹Kwelle› stützt, wo s gar nie gee het, won er noch sim Guetdünke erwiteret het oder won er sälber zämmegschuesteret het.

dr Text[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Chronicon Helveticum, Teil 2: Anno MCCCCXV – a. MCCCCLXX, Baasel 1736 (Volltext)

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Christian Sieber: Aegidius Tschudi In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Wilhelm OechsliTschudi, Aegidius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 728–744.
  • Tschudi, Aegidius: Chronicon Helveticum. Historisch-kritische Ausgabe in 22 Teilbänden. Basel 2001. ISBN 3-8551-3126-0
  • Koller-Weiss, Katharina et al. (Hrsg.): Aegidius Tschudi und seine Zeit. Basel: Krebs, 2002. ISBN 3-85513-127-9
  • Koller-Weiss, Katharina: Aegidius Tschudis grosse Manuskriptkarte des schweizerischen Raums und der angrenzenden Gebiete, um 1565. In: Cartographica Helvetica Heft 32 (2005) S. 3–16 Volltext
  • Ochsenbein, Peter; Schmuki, Karl: Bibliophiles Sammeln und historisches Forschen: der Schweizer Polyhistor Aegidius Tschudi (1505–1572) und sein Nachlass in der Stiftsbibliothek St. Gallen: Führer durch die Ausstellung in der Stiftsbibliothek St. Gallen (1. Dezember 1990 bis 2. November 1991). St. Gallen 1991. ISBN 3-906616-26-6

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Aegidius Tschudi – Sammlig vo Multimediadateie