D Groofe vo Thierstäi

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S Wabbe vo de Groofe vo Thierstäi im Scheiblersche Wabbebuech.

D Groofe vo Thierstäi (vilmol au Tierstein gschriibe, au Groofe vo Hombärg, Honbärg[1], Hochinberc oder Hochenberg[2] und Hohenberg) si im Middelalter e bedütends Hoochadelsgschlächt in dr Nordwestschwiz gsi.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr ersti Groof vo Thierstäi, wo urkundlig nochgwiise isch, isch dr Rudolf de Dierstein 1082 gsi. Er het sich au Groof vo Hombärg gnennt. Die bäide Familiene häi sich 1149 drennt. Um 1223 si d Hombärger mit em Groof Werner III im Mannesstamm usgstorbe. Denn häi im Joor 1231 d Habsburger d Landschaft im Frickgau überchoo. Die hombärgische Huusgüeter si aber an dr Hermann vo Frohburg gfalle, wo d Dochter vom letschte Hombärger ghürootet het. Si Soon Ludwig het sich noch em müeterlige Gschlächt Groof vo Hombärg gnennt und het bi Läufelfinge im Baselbieter Jura d Burg Nöi-Hombärg baut.

Wo d Burg Thierstäi, wie au d Burg Hombärg wis a wii, bim Ärdbeebe vo Basel 1356 zerstöört worden isch, si d Thierstäiner vo Frick (Kanton Aargau) wägzüüglet. Si häi druf d Burg Nöi-Thierstäi bi Büsserach (Kanton Soledurn) gründet.

Wo dr Groof Sigmund II. vo Thierstäi, Groof und Herr zu Frohburg und Landgroof im Sisgau, 1379 vom Freiherr Henmann vo Bächburg gfange worden isch und er en em Basler Bischof Johann III. vo Vienne usgliiferet het, isch s em dank Gott und gut Herr Fridlin glunge, z flüchte. Zum Dank für si Rettig het er am 31. Mai 1379 dr Zoll z Frick em Frauestift vom häilige Fridolin z Seckinge gschänkt und het en vo dr Fürstäbtissin as Erblääche zruggüberchoo für zwäi Pfund Waggs jedes Joor.[3]

1402 häi dr Groof Bernhard vo Thierstäi und si Diener Johann Ulrich vo Pfirt d „Begerhans“, wo vermuetlig us Stroossburg gstammt het, umbrocht. Dr Markgroof Bernhard I., e Gusää vom Thierstäiner, het sich am 19. Oktober 1402 vo Pforzheim us in d Sach iigmischt und het in sim Naame und däm vom Herzog vo Östriich dr Mäister und Root z Stroossburg schriftlig drum bittet, ass si d Fründ vom Erschlagene wurde drum bitte, d Aaglägehäit mit iim z bespräche, so dass „kein grosser unrate davon kommen moge“. Die gliich Bitt het au dr Johann vo Lupfe, dr Landgroof vo Stüehlige gschriibe.[4]

Wo d Groofe Bernhard und Johann II. vo Thierstäi zämme mit em Groof Ulrich vo Wärdebärg d Rööt vom Köönig Janus vo Zypere, wo dur d Lombardei gräist si, gfange gnoo und usgraubt häi, het dr dütschi Köönig Ruprecht (1400–1410) am 26. Mai 1404 vo Häidelbärg us dr Root und dr Bürgermäister vo Konstanz ufgforderet, sich drfür iizsetze, ass die Gfangene freigloo wurde.[5]

Am 21. Mai 1434 häi dr Bernhard und dr Johann II. vo Thierstäi z Käiserstuel ihri RiichsLäächene oberhalb vom Oobere Hauestäi, z Freiburg im Üechtland und Bärn zugunste vo andere ufgee. D Hindergründ drfür, wiso si das gmacht häi, si nit klärt.[6]

1479 het dr Käiser Friedrich III. d Hohkönigsburg im Elsass as Läächeguet an dr Oswald vo Thierstäi († 1488) und däm si Brueder Wilhelm gee. 1517 si d Groofe vo Thierstäi usgstorbe, und dorum isch d Burg an dr Käiser Maximilian I. und eso an Habsburg zrugggfalle.

Thierstäi-Farnsburg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E Sitezwiig mit em Groof Otto I. vo Thierstäi († zwüsche 1347 und 1352) het um 1330 d Farnsburg bi Ormalinge baut.[7] Dr Otto isch Landgroof vom Sisgau gsi, e Lääche vom Basler Bischof. Si Groossoon Otto III. vo Thierstäi (* vor 1383; † 1418) isch dr Letscht in dr Linie Thierstäi-Farnsburg gsi. Däm si Erbdochter Claranna het d Burg und d Herrschaft Farnsburg noch em Dood vom Vater 1418 ihrem Maa, em Freiherr Hans Friedrich vo Falkestäi († 1426) brocht und 1426 au d Landgroofschaft Sisgau.[8] Die bäide Söön vom Falkestäiner häi d Burg und d Herrschaft Farnsburg 1461 dr Stadt Basel verchauft.

S Wabbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Blasonierig: E rooti Hirschchueh in Gold mit gströisste Oore uf eme grüene Dreibärg. As Helmzier uf em Stächhelm e wachsendi Jungfrau ohni Arm mit ere goldige Groofechroone über eme Hirschgweih mit zää Ändi. D Helmdecke si usse silber und inne root.

Der Bezirk Thierstäi im Kanton Soledurn, wo d Burgruine Nöi-Thierstäi in dr Gmäind Büsserach stoht, füert hüte das Wabbe.

Persone[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Groof Walram III. vo Thierstäi isch bekannt wägen ere Legände über s Basler Ärdbeebe vom 18. Oktober 1356.

Litratur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Dorothea A. Christ: Zwischen Kooperation und Konkurrenz. Die Grafen von Thierstein, ihre Standesgenossen und die Eidgenossenschaft im Spätmittelalter. Chronos Verlag, Zürich 1998, ISBN 978-3-905312-89-8 (Habilitationsschrift Universität Basel).
  • Franziska Hälg-Steffen: Homberg, von. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz. 2008
  • Ambros Kocher: Solothurner Urkundenbuch. Erster Band 762–1245. Staatskanzlei des Kantons Solothurn, Solothurn 1952.
  • Werner Meyer: Burgen von A bis Z. Burgenlexikon der Regio. Hrsg.: Burgenfreunde beider Basel. Druckerei Klingenthal, Basel 1981.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Codex Manesse S. 43v
  2. Aegidius Tschudi: Chronicon Helveticum, Band I., S. 141
  3. Codex Diplomaticus Alemanniae Et Burgundiae Trans-Iuranae Intra Fines Dioecesis Constantiensis, Band 2, Trudpert Neugart, St. Blasien, 1795. Regest Nr. 1154, S. 467f.
  4. Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg, Bd. 1, Urk. Nr. 2056 und ZGORh. Bd. 39, S. 147.
  5. Regesta Imperii, Regeste Nr. 3518 – Or. Neapel St.-A. Farnesische Sammelg. Neues Archiv XVI, 636.
  6. Regesta Imperii, Reg. Nr. 10457.
  7. Meyer 1981: S. 95 Anmerkung 1.
  8. Kocher 1952: Stammtafel 2.
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