D Baasler Revoluzioon vo 1798

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D Verbrüederigsfiir uf em Münsterblatz z Baasel am 22. Januar 1798. In dr Middi vom Blatz stoot dr Freihäitsbaum as Zäiche vo dr Revoluzioon. (Zitgenössischi kolorierti Radierig)
Dialäkt: Baaseldütsch

D Baasler Revoluzioon vo 1798 isch en umbluetige Umsturz in dr Stadt und uf em Land Baasel gsi. Er het dr Landbevölkerig d Gliichberächdigung brocht und em ganze Kantoon nöiji politischi Instituzioone. Mit dr Iifüerig vo dr helvetische Verfassig in dr ganze Äidgenosseschaft e baar Mööned spööter isch d Baasler Revoluzioon ume gsi.

Vorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S fürstbischöflige Birsegg und Laufedaal si scho am Aafang vo de 1790er Joor stark under em Iifluss vo de Verändrige im Noochberland Frankriich gstande, wil die revoluzionääre Franzoose sich über s Fürstbistum, wo politisch zum Häilige Römische Riich ghöört het, härgmacht und das usenander grisse häi. In dr Stadt und Landschaft Baasel hingeege isch s bis 1798 rueig bliibe. D Landschäftler häi gforderet ass d Liibäigeschaft ufghoobe wurd und das het dr konserwativi Baasler Root 1791 au zum Däil gnäämigt und eso d Wälle vo dr politische Empöörig für e baar Joor chönne glette, aber d Wuet vo de underdruckte Rampass het witer vor sich aane gröicherlet. D Baasler Revoluzioon vom Januar 1798 isch denn au nit diräkt vo dr Landschaft usgange. D Baselbieter häi sich mit de Patriote um e Peter Ochs verbunde, wil si ghofft häi, ass si denn vo de Abgoobe an d Oobrikäit befreit wurde, wo scho lang schweer uf ene glääge si. D Forderig noch dr politische Gliichberächtigung isch erst under em Iifluss vo de liberale stedtische Revoluzioonsfüerer kho.

D Revoluzioon[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Am Aafang vom Joor 1798 het sich d Laag afo zuespitze. Am 8. Januar si 50 Aschdrfer zum Baasler Landvogt uf dr Farnsburg und häi iiri alte Freihäitsurkunde gforderet. Z Liestel het mä Versammlige abghalte und wo dr Verdräter vo dr Stadt hoochnääsig vo Buurestolz gschwätzt het, het s am 11. en Uflauf gee. Zwäi Dääg druf häi sich d Baaselbieter für frei erkläärt und häi d Rächtsgliichhäit gforderet. Am 17. Januar häi d Liestler e Freihäitsbaum ufgstellt, und am neggste Daag e baar Vogteiburge aabebrennt, häi aber d Bewooner mit alle iire Sache in Friide lo abzie. In dr Stadt isch e Gsellschaft zur Förderig vo dr bürgerlige Iidracht gründet worde und dr konserwativ Ooberstzumftmäister Andreas Merian isch vo dr Regierig zruggdräte. Baasel, wo vorhär nid an de Berootige vo de andere Stadtort über gegesitigi Hilf gege ufständischi Underdaane däilgnoo het, het au jetz de Baaselbieter versicheret, ass d Stadt käni äidgenössische Druppe wurd verlange und het sä iiglaade, Drubbe in d Stadt z schicke. Wo denn 600 Landschäftler Drubbe am 19. Januar in d Stadt kho si, häi sich die stedtische Soldaate mit ene uf em Petersblatz verbrüederet. D Bürger häi in iire Zumftstuube und Gsellschaftshüüser dr nöije Ornig scho zuegstimmt.

Am 20. Januar het s alte Reschiim kapituliert und het die Vier Pünkt vo Liestel bestäätigt:

1. Dass sie[1] entschlossen sind Schweizer zu bleiben. 2. Dass sie wollen Freiheit, Gleichheit, die heiligen unverjährbaren Rechte des Menschen, und eine Verfassung, wozu Repräsentanten aus dem Volk gewählt werden. 3. Enge Vereinigung der Stadtbürger mit den Landbürgern, als zu einem Körper gehörend, welche gleiche Rechte und gleiche Freiheit zu geniessen haben, und 4. Unverzüglich eine Volksversammlung begehren, wozu von Stadt und Land, nach zu bestimmenden Regeln, z. B. von fünfzig Bürgern einer erwählt würde, welche den zu bestimmenden Gesetzen für die Zukunft vorläufig beiwohnen könnten[2]

Gliichhäitsurkunde

D Baasler Rööt häi erkläärt, ass die früenere Verheltnis zwüsche dr Stadt und em Land für immer ufghoobe sige und häi der Landschaft e Freihäitsurkunde usgstellt. Baasel het in de Dääg druf alli sini historische Zöpf abgschnitte, wie Baaselhuet, Krös, Habit und Ditel und au d Baasler Uur aabasst, wo dradizionell dr Zit in dr Umgääbig e Stund vorus gsi isch. Uf em Roothuus het mä e schwarz-wiss-rooti Faane ghisst und uf em Münsterblatz e Verbrüederigsfest noch franzöösischem Muster gfiirt.

E nöiji Verfassig isch entstande. Dr Bürgermäister und dr Root häi am 5. Februar dr nöie Nazionalversammlig d Staatsgwalt übergää. Die Versammlig het us 40 Stedter und 20 Landschäftler bestande, aber d Helfti vo de Abgeordnete us dr Stadt si vo de Baaselbieter gweelt worde. Am 7. Februar si no dr Bresidänt vo dr Nationalversammlig Wernhard Huber und die nöije Behörde in dr Stadt und uf dr Landschaft veräidigt worde, aber scho am 12. April 1798 het mä z Aarau die Helvetischi Republik usgrüeft, wo d Sälbständikäit vo de Kantöön ufghoobe het. Mit däm isch dr äige Wääg vo Baasel in d Modärne an sis Änd khoo.

Kwelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Josef Rosen: Finanzgeschichte Basels im späten Mittelalter: gesammelte Beiträge 1971-1987, Franz Steiner Verlag, 1989, S. 394-397

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. gmäint si sämtligi Gmäinde vo dr Landschaft Baasel
  2. Peter Ochs: Geschichte der Stadt und Landschaft Basel. Band 8. Schweighauser’sche Buchhandlung, Basel 1822, Site 292