Robert Schläpfer

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dr Robert Schläpfer (1923–2001)
Dialäkt: Baselbieterdütsch

Dr Robert Schläpfer (* 26. Dezämber 1923 z Züüri; † 14. Oktober 2001 z Liestel) isch e Schwizer Dialäktoloog und Sproochwüsseschaftler gsi.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Robert Schläpfer isch z Züüri as Soon vom ene Metzger und ere ehemoolige Näijere uf d Wält choo und ufgwaggse. Er isch dört uf d Brimar- und Sekundarschuel gange und denn uf die kantonali Oberrealschuel (hüte s Mathematisch-Naturwüsseschaftlige Gümnasium). Er het denn an dr Uniwersidäät Züüri dütschi Sprooch- und Litraturwüsseschaft, Gschicht und Volkskund studiert, under anderem bim Sproochwüsseschaftler Rudolf Hotzenköcherle und bim Volkskundler Richard Weiss. In de letschte Semester und noch em Abschluss no wääred siibe Wintersemester isch er Explorator für e Sproochatlas vo dr dütsche Schwiz gsi, wo vom Heinrich Baumgartner und Rudolf Hotzenköcherle gründet worde isch. Er het bim Hotzenköcherle über d Mundart vom Kanton Basel-Landschaft bromowiert.

1951 het er d Elisabeth Frick ghürootet, und 1955 isch d Familie vo Züüri uf Liestel züüglet. Dört het dr Schläpfer e Stell as Leerer an dr Realschuel (hüte Sekundarschuel) übernoo. 1961 isch er z Liestel Konräkder vom erste Baselbieter Gümnasium worde, vo 1965 bis 1975 isch er Diräkder vom nöi gründete kantonale Leererseminar z Liestel gsi. Vo 1976 aa het dr Schläpfer am Sproochatlas vo dr dütsche Schwiz gschafft und isch gliichzitig Läkder bim Leermiddelverlaag sabe gsi. In dere Zit het er au an dr Uniwersidäät Baasel afo Underricht gee, zerst as Läkder und noch sinere Habilitazioon as Brivaatdozänt. Wo dr Ernst Erhard Müller emeritiert worde isch, het er däm si Noochfolg as vollamtlige Extraordinarius für Dütschi Filologii, bsundrigs für Dialäktologii, aadrätte.

Forschig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Schläpfer het sich in erster Linie as Dialäktolog verstande. Si Dissertazioon über dr Baselbieter Dialäkt het uf de Date basiert, wo-n-er für dr Sproochatlas vo dr dütsche Schwiz gsamlet gha het. Spääter het er s (noonig fertig) Manuskript vo sim 1976 verstorbnige Leerer Rudolf Hotzenköcherle uusegee, wo dää si Interpretazioon vo de Sproochatlasdate daarglegt het (Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz, 1984), und drufabe no di dialäktologische Ufsatz vom Hotzenköcherle imene Sammelband publiziert (Dialektstrukturen im Wandel, 1986). E witere Schweerpunkt vom Schläpfer sim Forsche isch s Verhältnis zwische Standarddütsch und Dialäkt in dr dütsche Schwiz gsii.

Wo-n-er emool e Jäänische gchännegleert het, wo si Lääbesgschicht uufgschribe gha het, het dr Schläpfer si für Sondersprooche afo inträssiere. Er het zämme mit dem Hansjörg Roth die Lääbesgschicht uusegee (Allein auf dieser verdammten Welt, 1996) und het e grossi Sammlig vom Wortschatz vo dr jäänische Sprooch zämmegstellt. Die isch denn d Grundlaag gsii für s Jäänisch Wörterbuech, wo dr Roth publiziert het.[1] Wo 1975 d Radgenossenschaft der Landstrasse gründet worde isch, isch dr Schläpfer sogar in däären ire Vorstand iidrätte und dört bis 1980 bliibe.[2]

Dr Schläpfer het di sproochwisseschaftliche Reie Reihe Sprachlandschaft (25 Bänd, 1984–2000) und Studienbücher Sprachlandschaft (4 Bänd, 1988–1993) uusegee.

Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Baselbieterdeutsch gestern, heute, morgen. In: Baselbieter Heimatbuch 22 (1999), S. 41–44.
  • (mit em Beat Rüegger und em Fritz Stolz:) Mundart und Standardsprache im reformierten Gottesdienst. Eine Zürcher Untersuchung. Sauerländer, Aarau 1996 (Reihe Sprachlandschaft, Band 18).
  • (mit em Jürg Gutzwiller und em Beat Schmid:) Das Spannungsfeld zwischen Mundart und Standardsprache in der deutschen Schweiz. Spracheinstellungen junger Deutsch- und Welschschweizer. Eine Auswertung der Pädagogischen Rekrutenprüfungen 1985. Sauerländer, Aarau 1991 (Pädagogische Rekrutenprüfungen. Wissenschaftliche Reihe, Band 12).
  • Schweizerhochdeutsch in einem hochdeutschen Wörterbuch für die deutsche Schweiz. In: Walter Haas, Anton Näf (Hrsg.): Wortschatzprobleme des Alemannischen. Universitätsverlag, Freiburg/Schweiz 1983 (Germanistica Friburgensia, Band 7), S. 45–57.
  • Jenisch. Zur Sondersprache des Fahrenden Volkes in der deutschen Schweiz. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Basel, Bd. 67 (1981), S. 13–38.
  • Schweizerhochdeutsch und Binnendeutsch. In: Heinrich Löffler, Karl Pestalozzi, Martin Stern (Hrsg.): Standard und Dialekt. Studien zur gesprochenen und geschriebenen Gegenwartssprache. Francke, Bern/München 1979, S. 151–157.
  • Die Mundart des Kantons Baselland. Versuch einer Deutung der Sprachlandschaft der Nordwestschweiz. Huber, Frauenfeld 1956 (Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung, Band 5).
  • Die Einleitung der Ehe in einem Bündner Dorf. Der Hengertbrauch und seine gegenwärtige Wandlung in St. Peter. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Basel, Bd. 48 (1952), S. 1–30.

As Uusegääber

  • (mit em Hans Bickel:) Die viersprachige Schweiz. 2., nöi bearbeiteti Uflaag. Sauerländer, Aarau 2000 (Reihe Sprachlandschaft, Band 25), ISBN 3-7941-3696-9.
  • (mit em Hansjörg Roth:) Allein auf dieser verdammten Welt. Das andere Leben des Josef Knöpflin. Helbing und Lichtenhahn, Basel 1996.
  • (mit em Hans Bickel:) Mehrsprachigkeit – eine Herausforderung. Sauerländer, Aarau 1994 (Reihe Sprachlandschaft, Band 13) und Helbing & Lichtenhahn, Basel 1994.
  • (mit em Rudolf Trüb:) Rudolf Hotzenköcherle: Dialektstrukturen im Wandel. Gesammelte Aufsätze zur Dialektologie der deutschen Schweiz und der Walsergebiete Oberitaliens. Sauerländer, Aarau 1986 (Reihe Sprachlandschaft, Band 2).
  • (mit em Niklaus Bigler:) Rudolf Hotzenköcherle: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz. Sauerländer, Aarau 1984 (Reihe Sprachlandschaft, Band 1).
  • Die viersprachige Schweiz. Benziger, Zürich 1982.
  • (mit em Rudolf Hotzenköcherle und em Konrad Lobeck, em Rudolf Trüb und em Paul Zinsli): Sprachatlas der deutschen Schweiz. Francke, Bern bzw. Basel 1962–1997.

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Das Wörterbuech isch denn aber vo Däil Faarende starch kritisiert worde, lueg Stellignaam vo dr Raadgnosseschaft und dr Zigüünermission (Memento vom 16. Dezämber 2016 im Internet Archive), Vernäämloossig vom Bund zum ILO-Abkommen Nr. 169 (Däilbricht 1), vom 31. Oktober 2005, und Stellignaam vom Veräin schäft qwant (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), Vernäämloossig zum Vorentwurf vom Bricht vom Bundesroot über d Situazioon vo de Faarenden in dr Schwiz (bäides abgruefe am 11. Juni 2017).
  2. Scharotl 21 (1996), Nr. 1, S. 12, 14.