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Öölbomm

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Oliveboum oder Ölboum

Ölbaum (Olea europaea ssp. europaea)

Systematik
Aschteride
Euaschteride I
Ordnig: Lippeblüeteartige (Lamiales)
Familie: Ölboumgwächs (Oleaceae)
Gattig: Ölböim (Olea)
Art: Oliveboum oder Ölboum
Wüsseschaftlige Name
Olea europaea
L.

De Öölbomm (Oliva europaea) isch e Fruchtbomm wo im Gebiet vom Mittelmeer haimisch isch. Sini Frücht haisset Olive und us dene werd s Olivenöl presst.

De Name vom Ölbomm (altgriechἐλάια, eláia; latiinoliva) und em Olivenöl (altgriechἔλαιον, élaion; latiinoleum) ghöret wie s Wort för de Wii zumene ostmediterrane Substrat.

De Ölbaum isch en immergrüene Bomm wo 15 Meter hööch werde cha. Sin Stamm isch churz und wachst chrumm und verdrület. Bi alte Bömm chaner ine hohl werde. Sini chline längliche schmoole Blätter, wo uf de Untersite wiisslich glänzed, sind so baut, as d Verdunstig im haisse Summerwetter nume chlii isch. Zudem sind sini Wurzle wiit verzwigt, wa bi de Wasserversorgig helft. Er macht im Juni und Juli Büscheli mit chliine wiisse Blüete, wo en agneeme Duft hend und recht vill geele Blüetestaub produzieret. Bestöibig erfolgt denn au dur de Wind. D Frücht haisset Olive und hend en Staichern. Si riifet langsam i de Trochezit und werdet geg End vom Joor violett-schwarz.

S wichtigste Erzügnis vom Ölbaum sind d Frücht wo sehr nahrhaft sind und s Öl, wo i de Chuchi brucht werd, aber au i de Kosmetik und i de Medizin. I de Antiki het s Öl zudem no as Brennmaterial för d Lampe dienet. D Blätter verwendet me au för medizinischi Zweck, si werdet denebet aber ono as Gaissefuetter brucht. S zimli herte Holz cha ebefalls brucht werde, spillt aber kai grossi Role, well de Bomm nu langsam wachst und d Frücht und s Öl vill wertvoller sind.

De Ölbaum isch ideal as Mittelmeerklima apasst und wachst rund um s ganz Mittelmeer. Er chunt scho mit 200 mm Niderschlag im Johr uus. Weler nöd z vill Frost vertrait, findet me en nume i tüüfe Laage. D Urhaimet vom wilde Olivebomm isch nöd bikannt, vermuetet werd d Türkai und Griecheland. Dur Kultivation isch de Ölbaum um s ganze Mittelmeer haimisch wore und ghört hüt zum typische Landschaftsbild vo Mittelmeerländer wie de Türkai, Griecheland, Italie oder Spanie. Die vier Länder liferet 80% vo de Olive weltwiit.

De Ölbomm liebt e trochne stainige und chalchhaltige Bode und brucht nu wenig Pfleeg. D Arbet im Ölberg fangt im Herbst mitem Isetze vom erste Rege a. Demit s Regewasser guet in uuströchnete Bode sickere cha und nöd aifach abflüsst, mue de Bode denn ufpflüegt werde. Glichzitig werdet Bömm ono mit Dung dünget.

Endi Oktober sind denn d Essolive riif und im November fangt die grossi Ernt aa. Die grüene Olive sind weniger riif wie die violette und weret drum zerschte abglese. Do d Olive, wo ade Bömm hanget, zimli bitter sind, muemer si längeri Zit innere alkalische Chochsalzlösig wässere, demit d Bitterstoff usegönd. Nöd selte werdet d Olive no vorem Verchauf mariniert.

D Ölolive werdet erst im Dezember riif und d Ernt cha bis in Januar duure. Grad noch de Ernt werdet die Olive zu Öl presst. Die erst Chalt-Pressig vo de Frücht git s wertvollsti Olivenöl (Extra Vergine). Denn werd de entstandini Olivebrai warm gmacht und zum zwaite Mol presst, wa e minderwertigs Spiisöl git. Die driiti haissi Pressig git en Öl, wo nume no för technische Gibruch verwendet werde cha. D Ernt erfolgt entweder dur ablese vo Hand, dur abschloo mit eme Stecke oder dur schüttle, wa hüt mit spezielle Maschine passiert. En usgwachsne Ölbomm liferet öppe 60 Kilo Olive, wa denn guet 9 Liter Öl git.

Im März und April werd de Bode nomel mermols pflüegt und ufglockeret und mit Kunstdünger dünget. Im April werdet denn au die junge Bömm in Ölberg gsetzt oder me tuet Zwiig uf de Stamm vomene wilde oder alte Bomm pfropfe. Jungi Bömm werdet spötestens noch 5 Joor imene Abstand vo öppe 8 Meter inen Olivehain verpflanzet. Si wachset langsam und träget früestens noch 15 Joor Frücht. Ölbömm werdet meriri hundert Joor alt, die ältiste Exemplar schätzt me uf 2000 Joor! Do de Ölbomm liechthungrig isch, mue mer en starch schniide, demit er gnueg Frücht macht.

De Ölbaum trait nu jedes zwait Johr vill Frücht. Normalerwiis verhaltet sich all Bömm vom gliche Olivehain gliich, so ases rotsam isch, mehriri Hain z haa, wo usenander liget, um i jedem Joor en guete Ertrag z gwüne, aber oft verhaltet sich ganzi Regione gliich. De Gsamtertrag a Olive z Griecheland vorem industrielle Aabau zaigt da dütli: 1946: 80 Tone; 1947: 145 t; 1948: 47 t; 1949: 225 t; 1950: 38 t; 1951: 140 t; 1952: 70 t.

schwarzi Oliife

Statistik vo de Olive Produktion im Joor 2006: Die vier wichtigste Länder liferet 80% vode Olive und de ganz Mittelmeerruum 95%. Wiiteri Länder wo Olive aabauet sind: Frankriich, Kroatie, Albanie, de Libanon, Jordanie, Palästina, Libye, de Iraan, Argentinie, Peru und Kalifornie sowie Südafrika und au Australie.

Joor 2006 Produktion
(Tonne)
Kultivierti Flächi
(Hektar)
Ertrag
(t/ha)
Welt 17 317 089 8 597 064 20,1
1. Spanie 6 160 100 2 400 000 25,7
2. Italie 3 149 830 1 140 685 27,6
3. Griecheland 2 400 000 765 000 31,4
4. Türkai 1 800 000 594 000 30,3
5. Syrie 998 988 498 981 20,0
6. Tunesie 500 000 1 500 000 3,3
7. Marokko 470 000 550 000 8,5
8. Ägypte 318 339 49 888 63,8
9. Algerie 300 000 178 000 16,9
10. Portugal 280 000 430 000 6,5
En Olivehain uf de griechische Insle Thasos

De Ölbomm isch scho i de Bronzezit kultiviert worde. Sini Frücht und sis Öl hend zu de Grundnahrigsmittel ghört, nebet Chorn, Wii und Fige. S Olivenöl het bi de Mykener e üsserst wichtigi Rolle gspilt und s isch för kosmetischi und kultischi Zweck parfümiert wore.

Offebar isch d Kultivation vom Ölbaum noch de Bronzezit zrugg ggange und de Ölbomm spilt bim Homer nu e chliini Role. Doch mit em ernoite ufblüehe vode griechische Kultur het de Ölbomm wider grossi Bidütig öberchoo und de athenisch Gsetzgeber Solon (600 v. Chr.) het de Athener erlaubt, as si Olivenöl uusfüere töret, e Zaiche, as d Produktion gnueg gross gsii isch. Wiiteri wichtigi Aabaugebiet sind d Geged vo Milet und d Insle Samos gsii. Griechischi Choloniste hend de Ölbomm vermuetli im 7. Jh.v. Chr. uf Sizilie und Massalia (Marseille) broocht.

I de Römerzit sind die attische Olive witume grüemt worde. Wiiteri wichtigi Aabaugibiet sind gsii: Istrie, Venafrum und Bætica. De Schriftstelle Columella, wo uusfüerli de Aabau vom Ölbomm und d Verarbaitig vode Olive gschribe het, het de Ölbomm as de »erst vo allne Bömm« betitlet.

Mythologii und Religioo

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Oliveernt ufere griechische Vase
D Fahne vode UNO mit zwee Olivezwiig als Zaiche vom Weltfride

Die villsitigi Verwendig vode Produkt vom Ölbomm - Nahrig, Öllampe, Sunneschutz und Kosmetik, Medizin - hend de Ölbomm zomene Gegestand vo Verehrig mache loo.

Bi de alte Grieche isch de Ölbaum a de Göttin Athena hailig gsii. Nochem Mythos hend sich de Poseidon und d Athena drum gstriite, wem Attika, s Umland vode Stadt Athen ghöri. Do het de Poseidon e Quele i de Stadt entspringe lo, d Athena aber het en Ölbomm uf de Akropolis wachse loo. Do hend d Athener gfunde, as de Ölbomm witus nützlicher sai, as d Quelle und d Athene zude Stadtgöttin erhobe. De Ölbomm isch in Attika so hailig gsii, ases per Gsetz verbote gsii isch, en Ölbomm umzhaue, au wenn er an aim selber ghört het. De hailig Hain z Olympia isch mit wilde Ölbömm bewachse gsii. Us de Ölzwiig vo dene sind d Sigerchränz vo de Siiger gwunde worde. De ersti Olympionike wo mitem Ölzwiig geert woren isch, isch de Messenier Daikles gsii.

Im Alte Testament werd brichtet, ass de Noah, woner mit de Arche zum Gipfel vom Berg Ararat cho isch, e Tuube usgschickt het, doch het die grad wider cherum gmacht. Woner si sibe Tag spöter nomel weg gschickt het, isch si am Oobe zrugg cho und het e früsche Ölzwig im Schnabel ghaa (1.Mos. 8,11). Hüt gelt e Tuube miteme Ölzwig im Schnabel as Symbol för de Fride. Bi de arabischsprochige Christe haisst de Palmsuntig Ölzwiig-Sunntig.

Im Buech Richter werd e Fable verzellt, wo all Bömm zämechoo sind, um e König z wähle. Si sind zerst zom Olivebomm ggange und hend gsait: "Sai du, üse König!" Doch de het gmaint: "Söll i öppe ufhöre chostbars Öl spende, wo brucht werd um Götter und Mensche z ehre?" Aber au de Figebomm und de Wiistock hend abglehnt, nu de Dornstruch het igwilligt (Ri. 9,8-14). Und im Römerbrief bringt de Apostel Paulus s Glichnis vom Ölbomm, as e Warnig a die, wo nöd rechtglöibig sind (Röm. 11,16-24).

Au im Koran werd de Ölbomm gnennt. I de Sure 10:99 (s Veeh) werd gsait, ass Gott Wasser us de Wolke sendi, demit Chorn, Dattle, Truube, Olive, Granatöpfel und anderi Frücht wachset. I de Sure 25:35 (s Liecht) werd de Ölbomm e gsegnete Bomm gnennt, wo Liecht azündi.

  • Victor Hehn: Olive, Wein und Feige. Kulturhistorische Skizzen; Hrsg. Klaus von See; Insel, Frankfurt am Main (1992). ISBN 3-458-33127-1
 Commons: Olivenbaum – Sammlig vo Multimediadateie

Website öber Olive