Lischte vo Baasler Guggemusige

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Das isch e Lischte vo Baasler Gugge.

s Wort und d Nääme[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die Gselschafte, wo a dr Fasnacht tien Guggemusig mache, heisse z Basel offiziell sälber au Guggemusig oder i dr Umgangssprooch eender eifach Gugge. Das Mundartwort törft mit dere Bedüütig vom alte Wort «Gugg» cho, wo me vor langer Zyt im Gspass as Übernaame für d Trumpeete oder s Horn bruucht het, grad wenn me druff nid grad guet gspilt het. S Wort isch bim Schwiizerischen Idiotikon ufgfüert.[1] Und wänn öpper eso gspiilt het, hät men em Gugger gseit, zum ne chly hänsle, und dr ganze Musiggruppe ebe Gugge. (Mit em Baasler Dialäktwort Gugge für e Babbyrsagg het das nüt z tue.) Elteri Nääme für die Art vom Musigmache sin Chatzemusig, Tschinnerättämusig odr Schäddermusig gsi. Z Laufeburg heisst die Fasnechtsmusig no hütt Tschäddermusig. Guggemusig seit me z Basel schynts erscht sid ane 1906.

Vili vo dääne Gugge hän baseldytschi Dialäktnääme; es isch e Tradizion a dr Basler Fasnacht, ass als i dr Mundart isch: d Nääme, d Sujets, d Sprüüch, d Zeedel, d Schrifte uf de Wääge un d Schnizzelbängg; d Väärs uf de Zeedel sind en eigeti Art vo dr alemannische Dialäktliteratur und die ganzi Fasnacht isch es grosses Mundartfäscht wo au i de modärne Meedie zum Zug chunt, vilech isch es so öpis wie dr gröschti Dialäktevänt vo dr alemannische Sprooch.

Fasnechtskultur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Als wäsentleche Deil vo dr Basler Fasnacht sind au d Gugge es Elimänt vom «immateriälle und läbige Kulturguet», wo sid ane 2017 in ere UNESCO-Lischte ufgschriben isch.[2]

No hüt dänkt me, ass d Gugge ihri Musig schynbar zimli wild und mit ere eifache Dinamik und chly schreeg bloose; me seit däm au «schränze» und deil Gugge säge sech grad sälber «Schränzer». S alte Wort «schränze» erklärt wider s Schwiizerischen Idiotikon, und zwar im Band nüün, eso: «auf einem Blasinstrument ohrenzerreissende Töne hervorbringen, “aus voller Kraft in eine Trompete stossen, dieselbe überblasen”».[3] Drwyle merkt me doch bim Zuelose grad, ass modärni Gugge d Stück ghöörig ystudiert vorträge. Es zeigt sech öppen am gnaue Ritmus, und psunders bim Schlag vo vilne Baasler Gugge ghört me s hööche Nivoo und wie prezyys, virtuoos und originell si wärche und dr Taggt für s Spiil vorgää.

D Lüüt, wo bi de Gugge am Gortèèsch mitlaufe und «schränze» und i de Basler Lokaal und a de Guggekonzärt ufträtte, und au die vo dene ihrem Vortrab hän Goschdüüm und Laarven aa, wo zum «Sujet» basse. Dr Dirigänt chunt uffellig mit dr grosse Laarve dur d Gasse.

Füre Gortèèsch mälde sech d Gugge bim Baasler Fasnachtskomitee aa, es sind hützetags jewylen öppe sibezg Formazioone; und es git zwäi Tachorganisazioone vo e bar Baasler Gugge: d Gugge IG, wo s sid ane 1951 git,[4] mit drizää Gugge (ane 2019) un d Freyi Guggemuusige Basel 1965 (FG) mit vierzää Mitgliider (ane 2018).[5] Usserdäm gits syt 1989 no dr Verein Claramonschter (nachem Guggekonzärt am Fasnachtszyschtig ufem Clarablatz benennt) wo sich zwölf (ane 2019) «wildi» (weeder IG no FG aagschlosse) Gugge zämmegschlosse händ. Uf dr Plattform vom Verein «guggemusig.ch Gugge Fasnacht», wo 2009 gründet worden isch, sind bis jetz (2019) vier Gugge ufgfüert.

Basler Gugge (Uuswahl)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Baasel ghört me immer wider, es sig dr Emil «Migger» Jeisi vo de Alte Stainmler gsi, wo ane 1926 di erschti richtigi Gugge gründet heig. Eigentlech weiss men us der Afangszyt im früene 20. Joorhundert nid vill über d Gugge a dr Baasler Fasnacht, und es git bis hüt immer wider freji Gruppe. D Tabälle isch drum nid komplett, und si zeigt au Gugge, wo nach ere gwüsse Zyt nümmen a d Fasnacht cho sin.


wie si heisse ihri Gschicht Bild
«Alt-Guggenmusik Horburg» aktyv 1910
«Jeisi-Migger-Guggenmuusig»[6] gründet 1926 vom Emil “Migger” Jeisi vo dr Clique «Alte Stainlemer»
«Negro-Rhygass» s erschte mol ane 1927 gründet, nöi gründet 1958
«Original Chnulleri» 1936; dr Name beziet sech uf s Mundartwort Chnulleri; das isch e lieb gmeinti Bezeichnig für eine, wo chly eifach dänkt und simpli Sache schwätzt.[7]
«Guggen Casino-Clique» 1946
«46er Guggemusig» 1946
«Dreiroserampe-Schränzer-Guggemusig» d Dreisrooserampe isch es Chlybaasler Schuelhuus gsi
«Schotten-Clique Basel» 1947
«Baggemugge» 1947
Guggemusig «Wettschtei 1948» 1948; dr Name chunt vom alte Bürgermäischter Johann Rudolf Wettstein
«Pumperniggel» 1949
«Kloschterräbe-Schränzer» 1949
«Seibischränzer» 1949
Guggemusig «Sumpf» 1949
Guggemusig «Knallhuuch» 1950
Guggemusig «Zolli-Raspi» aktyv um 1950
«Schränz-Gritte» 1950
«Schluuch- und Guggemusig Breiti» aktyv um 1950; Breiti isch es Baasler Kwardier am Rhy
«Studio Neubad Guggemusig» aktyv um 1950; s Neubad isch e Stadtdeil am Neuwiilerblatz
Guggemusig «Mohrenkopf» 1954, nöi gründet 1957
«Glaibasler Schränz Brieder» 1961
Guggemusig «Messingkäfer» 1962
«Rhyschwalbe Basel» 1963
«Stenzer-Gugge 63» 1963, zerscht gründet as «Sägiberg Bebbi»
Guggemusig «Barbarossa» 1963
«Fuege Fäger» 1964
«Böggefrässer» 1964
Guggemusig «Schlangefänger» 1964
«Krach Schnygge Basel» 1964
«Mohrekopf» 1965
«Grachsymphoniker» 1965
«Stachelbeeri» 1968
«Fasade-Schränzer» 1972
«Träne-Furzer» 1973
Guggemuusig «Räpplischpalter» 1974
Guggemuusig «Kratzbyrschte» 1975
«Gugge-Mysli» gründet 1956, am Afang als Chinder-Gugge
«Ventilatore» 1974
«Ohregriebler» 1974
«Holzwurmbrätscher» 1968 entstande dur d Fusion vo de «Bleylyys» un de «Seibi Schränzer»; 1974 ufglöst, 1999 nöi gründet
Guggemusig «Schrumpfkepf» 1975
«LäGGerli-HaGGer» 1977
«Gaschtro-Noome» 1979
«Uelischränzer Basel» 1979
Guggemusig «Gülle Schlüch» 1979
«Guggemuusig Fährischiffli 1979» 1979
«Gasse Jätter» 1980
«Rätsch-Beeri» 1980, di eerschti Basler Fraue-Gugge
«Märtfraueli» 1980
«Guggemuusig Rhy-Pirate 1981» 1981 (Umbenennig) ursprüngligg 1980 als «Öpfelbütschgi» us de «Lindebärg-Fäger» und anderne Gugge entstande.
«Schänzli-Fäger» 1981
«Quätschkomode» 1982
«Gugge-Zwärgli» 1984
Guggemusig «Quartier-Deppe» 1985
«Grunz Gaischter» 1987
«Ventil Deifel» 1988
Guggemusig «Chaote» 1989
«Basler Guggemusig Sonate Schlyffer» 1990
«Guggemusig Highlander Basel» 1997
«Nachtwandler Basel» 2002
«Merlin-Schränzer» 2009

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Armin Faes: Wagen, Chaisen, Guggen. In: Die Basler Fasnacht. 1986, S. 223–227.
  • Dominik Wunderlin: Die Guggenmusiken in Basel. Die Entwicklung einer fasnächtlichen Besonderheit. In: Schweizer Volkskunde, 75, 1985, S. 81–94.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Lueg bim Schwiizerischen Idiotikon online under em Artikel Guggi, uf idiotikon.ch
  2. Offiziell aufgenommen: Die Basler Fasnacht ist Kulturerbe der Unesco. (Memento vom 26. Juni 2018 im Internet Archive) In: Bz Basel, 7. Dezember 2017, abgerufen am selben Tage.
  3. Lueg bim Schwiizerischen Idiotikon online under em Artikel schränzen, uf idiotikon.ch
  4. Website vo dr Gugge IG Basel. Archiviert vom Original am 6. September 2019; abgruefen am 14. März 2019.
  5. Website vo de Freyi Guggemuusige Basel 1965 (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/freyigugge.jimdo.com
  6. Gschicht vo dr Guggemusig «Jeisi-Migger» (Memento vom 18. Novämber 2016 im Internet Archive) uf jeisi-migger.ch
  7. Lueg bi: Otto Wiessler: Verstoosch hösch. E Gugge voll Chnullerisprüch. Basel 1950.