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Zweite Italiänisch-Äthiopische Chrieg

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Zweite Italiänisch-Äthiopische Chrieg

Soldate vo de Königlich Italiänische Armee während de Tembienschlacht 1936
Datum 3. Oktober 1935–9. Mai 1936
Ort Kaiserriich Abessinie (hütigs Äthiopie)
Usgang Italiänische Sieg
Folge Italienischi Annexion vo Abessinie und Gründig vo Italiänisch-Ostafrika
Konfliktparteie
Königriich Italie Kaiseriich Abessinie
Befählshaber
Italien 1861Königreich Italien Viktor Emanuel III.
Italien 1861Königreich Italien Benito Mussolini

Italien 1861Königreich Italien Emilio De Bono

Italien 1861Königreich Italien Pietro Badoglio

Italien 1861Königreich Italien Rodolfo Graziani

  • Hamid Idris Awate
  • Olol Diinle
Athiopien 1897Äthiopien Haile Selassie I.

Athiopien 1897Äthiopien Imru Haile Selassie

Athiopien 1897Äthiopien Kassa Haile Darge

Athiopien 1897Äthiopien Seyoum Mengesha

Athiopien 1897Äthiopien Mulugeta Yeggazu

Athiopien 1897Äthiopien Desta Damtew

Athiopien 1897Äthiopien Nasibu Zeamanuel

TürkeiTürkei Mehmet Vehib Kaçı

Truppesterki
Höchststärchi:

330.000 italiänischi Soldate,
87.000 libyschi, eritreischi und somalischi Askaris,
100.000 Militärarbeiter[1]

Höchststärchi:

ca. 300.000 Soldate[2]

Verlust
25.000 militärischi und zivili Opfer
(inklusiv in dr Bsatzigszit)[3]
350.000–760.000 töteti Abessinier (inklusiv in dr Bsatzigszit)[4]

De Zweiti Italiänisch-Äthiopischi Chrieg (Italiänisch seconda guerra italo-etiopica, au Äthiopiechrieg (Italiänisch Guerra d'Etiopia oder Abessiniechrieg) isch de erst grossi Konflikt ksi, won e europäischi Macht nach em Erste Wältkchrieg aagfange hät. Es hät sich debi um e völkerrächtswidrige Agriffs- und Eroberigschrieg vom faschistische Königriich Italie ghandlet. De Chrieg hät am 3. Oktober 1935 agfange und bis zum 9. Mai 1936 duret.[5][6]

En erste, schiinbar erfolgversprächende, Alauf für d Unterwerfig vo Äthiopie händ d Italiäner scho am Ändi vom 19. Jahrhundert unternoh. Nach em Zämmeburch vo de Herrschaft vo Ägypte über Eritrea wäge em Mahdi-Ufstadn im Sudan hät Italie 1882 Assab und 1885 Massaua bsetzt und demit en erste Chrieg mit Äthiopie provoziert. D Niderlag bi Dogali 1887 hät jedoch Italie veralast, 1889 em Fridensvertrag vo Wetschale (italiänisch: Ucciali) zuezstimme. Italie hät jedoch de Vertrag als Protektoratsvertrag usgleit und es de anderne europäische Grossmächt verkündet. Im gliche Jahr händ d Italiäner Somalia eroberet und d Kolonie Italiänisch-Somaliland gründet. 1890 isch d Kolonii Italiänisch-Eritrea gründet worde. Dadruf hät de Kaiser Menelik II. de Protektoratsvertrag kündigt, was 1893/4 zum erneute Ifall vo italiänische Truppe gfüert hät. Im März 1896 händ Italiäner bi Adwa e erneuti Niderlag erlitte.

Italie hät sini Träum vorerst falle la und sich uf d Eroberig vo anderne Kolonie wie Libye 1911 konzentriert. Nach em Marsch uf Rom, wo de faschistischi Revolutionär Benito Mussolini z Italie d Macht überno hät, hät Italie ab Afang vo de 1930er en Expansionskurs igschlage. Äthiopie, näbe Liberia s einzige unabhängige Land vo Afrika, isch, nachdäm d Italiäner händ müesse de Plan von ere Annexion vo Liberia ufgä, will es zum en Eklat mit de Schutzmacht USA cho isch, erneut is Visier cho.

1932 hät de Mussolini mit Provokatione vom Marschall Emilio de Bono versuecht d Stärchi vo de äthiopische Armee usezfinde. Im Dezämber 1934, wo s zum Zwüschefall am Wal-Wal (Ogande) cho isch, und 30 somalischi Askari, wo i italiänische Dienste gstande sind, vo äthiopische Gränztruppe verschosse worde sind, het sich de Mussolini zämme mit em italiänische König Viktor Emanuel III. zum Überfall uf Äthiopie entschlosse.

Für de Chrieg rekrutierti italiänischi Soldate in Montevarchi (1935)

Am 3. Oktober 1935 sin italienischi Soldaten unter em Emilio De Bono vu Eritrea us z Äthiopie yymarschiert un hän dr Chrieg aagfange. Dää Chrieg, wu d Italiäner Giftgas yygsetzt un gege d Haager Landchriegsornig verstoße hän, isch sibe Monet gange, voreb dr Chaiser Haile Selassie in s Exil gangen isch un d Italiener dr Siig verchindet hän. D Invasion isch vum Velkerbund verurdailt un s Königriich Italie isch en Aggressor gnännt wore, s sin aber nume wenig Sanktione verhängt wore. Im Mai 1936 isch Äthiopien schließli Dail vum italienische Kolonialbiet Oschtafrika worde. Drotz ass di italienisch versuecht het, d Oberschicht mit Masseverschießige z vernichte, isch s ere nie glunge, s ganz Land z kontrolliere. Zwische 1935 un 1941 sin zwische 350.000 un 760.000 Ethiopier em italienischen Expansionsdrang zum Opfer gfalle, zwüsche feuf un zeh Prozänt vu dr äthiopische Gsamtbevelkerig.

Medizinischi Usrüstig in Addis Abeba (1935)

D Verkündig vom Siig am 9. Mai 1936 vom Balkon vom Palazzo Venezia us, hät bi de italiänische Bevölkerig grossi Begeisterig usglöst und em Mussolini sini Popularität hät sich starch gsteigeret. De König Viktor Emanuel III. isch zum Kaiser vo Äthiopie usgrüeft worde und de Befählshaber vo de Südarmee z Äthiopie, de Rodolfo Graziani isch zum äthiopische Vizekönig worde. D Chrieg isch territorial und wältpolitisch en Erfolg für Italie ksi, wirtschaftlich isch es aber vorerst es Verlustgschäft ksi.

„Wir pfeifen auf alle Neger der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft und deren eventuelle Verteidiger. Es wird nicht lange dauern und die fünf Erdteile werden ihr Haupt vor dem faschistischen Willen beugen müssen.“

Benito Mussolini am 6. Juli 1935 in ere Asprach an sini Soldate

„Wir arbeiten mit Gott zusammen in dieser nationalen und katholischen Mission des Guten – vor allem in diesem Augenblick, in dem auf den Schlachtfeldern Äthiopiens die Fahne Italiens im Triumph das Kreuz Christi vorwärtsträgt.“

Alfredo Ildefonso Kardinal Schuster, Erzbischof vo Mailand, am 9. Mai 1936 bi de Segnig vo de Sodlate, wo heicho sind.

„Überall, unter allen Bäumen, liegen Menschen. Zu tausenden liegen sie da. Ich trete näher, erschüttert. An ihren Füßen, an ihren abgezehrten Gliedern sehe ich grauenhafte, blutende Brandwunden. Das Leben entflieht schon aus ihren von Yperit verseuchten Leibern.“

Marcel Junod, Mitarbeiter vom IKRK[7]
  • Die Italiener haben einen Wagemut gezeigt, der in der Geschichte der Menschheit ohnegleichen ist. Winston Churchill in seinem Tagebuch.

Monographie

  • Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg? (= Krieg in der Geschichte. Bd. 23). Schoeningh, Paderborn u. a. 2006, ISBN 3-506-72923-3 (Zugleich: Bern, Universität, Dissertation, 2002), (Volltext).
  • Matteo Dominioni: Lo sfascio dell'Impero. Gli italiani in Etiopia 1936–1941 (= Quadrante 143). Prefazione di Angelo Del Boca. Laterza, Bari 2008, ISBN 978-88-420-8533-1.
  • Manfred Funke: Sanktionen und Kanonen. Hitler, Mussolini und der internationale Abessinienkonflikt 1934–1936 (= Bonner Schriften zur Politik und Zeitgeschichte. 2, ISSN 0935-1191). Droste, Düsseldorf 1970.
  • Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941 (= Kultur – Philosophie – Geschichte. Bd. 3). Mit einem Vorwort von Angelo Del Boca. Orell Füssli, Zürich 2005, ISBN 3-280-06062-1.
  • Gerald Steinacher (Hrsg.): Zwischen Duce, Führer und Negus. Südtirol und der Abessinienkrieg 1935–1941 (= Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Bd. 22). Athesia, Bozen 2006, ISBN 88-8266-399-X.

Sammelbänd

  • Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941 (= Italien in der Moderne. Bd. 13 ). SH-Verlag, Köln 2006, ISBN 3-89498-162-8.

Ufsätz us Sammelbänd

  • Aram Mattioli: Entgrenzte Kriegsgewalt. Der italienische Giftgaseinsatz in Abessinien 1935–1936. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte. Bd. 51, Heft 3, 2003, S. 311–337, online (PDF; 7,01 MB).
  • Michael Thöndl:Mussolinis ostafrikanisches Imperium in den Aufzeichnungen und Berichten des deutschen Generalkonsulats in Addis Abeba (1936–1941). In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. Bd. 88, 2008, ISBN 978-3-484-83088-2, S. 449–488, online.
  • Michael Thöndl: Der Abessinienkrieg und das totalitäre Potential des italienischen Faschismus in Italienisch-Ostafrika (1935–1941). In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken. Bd. 87, 2007, ISBN 978-3-484-83087-5, S. 402–419, online.

Witerführendi Literatur

  • Gabriele Schneider: Mussolini in Afrika. Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936–1941 (= Italien in der Moderne. Bd. 8). SH-Verlag, Köln 2000, ISBN 3-89498-093-1.
 Commons: Zweite Italienisch-Äthiopische Chrieg – Sammlig vo Multimediadateie
  1. Mattioli: Entgrenzte Kriegsgewalt, S. 324, Fußnote 50.
  2. Mattioli: Entgrenzte Kriegsgewalt, S. 324, Fußnote 50.
  3. Mattioli: Ein vergessenes Schlüsselereignis der Weltepoche. In: Asserate, Mattioli (Hg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. S. 21.
  4. Mattioli: Entgrenzte Kriegsgewalt, S. 311.
  5. Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. S. 133.
  6. Mattioli: Ein vergessenes Schlüsselereignis der Weltkriegsepoche. In: Asserate, Mattioli (Hg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. S. 9.
  7. Kämpfer beiderseits der Front. Europa-Verlag, Zürich/Wien 1947.